Runde #378: Diab-NO! Immortal

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Voigt
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Re: Runde #378: Diab-NO! Immortal

Beitrag von Voigt »

Daher kam die Frage, ob so eine Verpflichtung mit (echter) Prüfung ob sich jemand den Spieleinsatz leisten kann, ausreichen wurde, oder ob aufgrund Wolf im Schafspelz dass dir bei Videospielen nicht ausreichen würde, und du daher über Verbot schriebtest.
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Andre Peschke
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Re: Runde #378: Diab-NO! Immortal

Beitrag von Andre Peschke »

Voigt hat geschrieben: 4. Jul 2022, 12:55 Daher kam die Frage, ob so eine Verpflichtung mit (echter) Prüfung ob sich jemand den Spieleinsatz leisten kann, ausreichen wurde, oder ob aufgrund Wolf im Schafspelz dass dir bei Videospielen nicht ausreichen würde, und du daher über Verbot schriebtest.
Jo, schwierig. Rational würde ich immer sagen, Verbote sind zu vermeiden. Hier seh ich im konkreten Fall nur Vorteile in einem Verbot, mal vom Beschneiden des maximalen Geldverdienens abgesehen. Es kann aber sein, dass ich damit einen Präzedenzfall schaffe, dessen Tragweite ich - bei konsequenter Anwendung - noch gar nicht überblicke. Von daher leichtes Zaudern hier voll auf radikale Positionen zu committen. Isoliert auf Games bezogen und ungeachtet dessen, ob dadurch irgendwelche Ungleichbehandlung erzeugt wird: verbieten, den Scheiß. Macht die Welt um 0,002% besser und wir stehen ja auf Micro-Optimierung! ;)

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Lurtz
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Re: Runde #378: Diab-NO! Immortal

Beitrag von Lurtz »

Bitte mehr Folgen mit Maurice und "dem Peschke" :clap:
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Jon Zen
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Re: Runde #378: Diab-NO! Immortal

Beitrag von Jon Zen »

Indii hat geschrieben: 4. Jul 2022, 09:30 Aber es ist ja auch nur eine vergleichbar kleine Zielgruppe, die es in TCGs darauf anlegt, alle Karten zu bekommen, oder? Wenn ich einfach nur in Ranking-System spielen will, brauche ich ja nur ein gutes Deck. Und da macht es Hearthstone ja relativ einfach, sich die nötigen Karten zu craften. Ich hab schon länger nicht gespielt, aber wenn ich es richtig erinnere, gibt es genug kostenlose Kartenpakete, um das so zu spielen.

Ich spiele Magic Arena. Da ist die Situation für Komplettsammler ja noch etwas schwieriger. Zum einen braucht man von den meisten Karten vier für ein komplettes Set. Zum anderen gibt es viel mehr verschiedene Karten pro Set und pro Set und pro Jahr. Ich kauf da immer den Season Pass und kann ganz wunderbar sogar mit mehreren verschiedenen Decks recht weit oben mitspielen. Der Season Pass kostet da auch 20 Euro und das alle zweieinhalb Monate oder so. In dieser Größenordnung bin ich auch gerne bereit, Geld auszugeben, wenn mir das Spiel Spaß macht.
Genau, meine Rechnung galt, wenn man alle (nützlichen) Karten zu Beginn einer Erweiterung, sofort, haben möchte.
Die gratis Kartenpakete, die man während einer Erweiterung erhält, sind dann nicht einberechnet. Das "Gold" für die Packs, das man sammelt, spart man bis zur nächsten Erweiterung.
Über das Craften kann man sich die letzten Karten erstellen. Bei meiner Rechnung, muss man sich - je nach Glück - noch einige Karten craften. Das geht besonders gut, wenn man seine Doppelten nicht sofort entzaubert, sondern wartet bis ein Patch sie nerft. Dann erhält man für sie den regulären Craft Preis. Man kann auch seine alten Karten, die ins Wild Format rotieren, entzaubern und sich daraus neue Karten craften (für Sammler natürlich undenkbar :D ).
Regelmäßige Spieler, die Min-Maxen, werden vermutlich auch mit 65-85€ pro Erweiterung das komplette Standard-Format erhalten können (50€ Paket + 15€ Mini-Erweiterung + evtl den 20€ Season Pass, der aber nicht so viel bringt).

Während einer Erweiterung benötigt man meistens mehr als ein Deck, weil sich die Meta durch Patches und dem Mini Set mehrmals verändert. Mit Glück reicht ein Deck, manchmal benötigt man aber auch 4. Dadurch kann das Hearthstone Standard Format viel günstiger werden, besonders wenn man sich die Legendären und Epics craftet.

Battlegrounds, Arena und Duels sind sowieso kostenlos, oder über die täglichen Missionen freischaltbar (Arena).

Hearthstone Komplettsammler kann man kaum mit Magic oder Yu-Gi-Oh Sammler vergleichen (besonders zu Release). Ich glaube aber, von denen gibt's auch nicht viele, da sie hunderte Euro im Monat dafür zahlen müssten. :ugly:
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Carlos
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Re: Runde #378: Diab-NO! Immortal

Beitrag von Carlos »

lolaldanee hat geschrieben: 3. Jul 2022, 23:48 Dieser Podcast macht micht traurig...

..traurig, dass Maurice nicht immer da ist! Er ist der Hauptgrund, warum ich manchmal auch den GameStar Podcast anhöre.

Die Chemie zwischen Maurice und Andre ist zudem noch Preisverdächtig. Es ist einfach gloreich, wenn ihr zwei zusammenkommt dann summt die Luft vor Liebe! Wäre ich Andres Freundin, ich würde echt Angst bekommen.
Ich hoffe es ist nicht zu spät das noch mal zu unterstreichen. Von mir aus gerne auch in anderen Formaten, z.B. mit Dom oder Jochen zu Strategiespielen (Age of Empires 4 hattet ihr z.b. sträflich kurz besprochen :naughty:)

Ansonsten fand ich die wichtigste Aussage die klare Empfehlung das Spiel nicht zu unterstützen. Mir persönlich ist es auch egal ob das ein kompetentes Spiel auf Mobile sein mag. Und ich finde es ist auch kein Widerspruch darin zu sagen dass es sich fluffig spielt, ihr als Gaming-Podcast aber von genau diesen Spiele-Modellen abratet. Der mündige Hörer kann dann immer noch selbst entscheiden.

Da ich selbst aus der Tech Branche komme weiß ich dass wenn einmal in diese Richtung getestet wird und die churn rate nicht zu schlecht ist, dann wird sich das Modell als A-B Test durchsetzen. Und wenn B dann eben ein "klassisches" Spiel ist, werden diese eben nicht mehr entwickelt. Also haben es letztendlich die User/Kunden in der Hand. Wenn man in Zukunft keine Spiele wie Coin Master haben möchte, spielt man einfach kein Coin Master, weder kostenlos noch mit Geldeinsatz.

Edit: Oh und das Thema Jugendschutz, Glücksspiel und Co finde ich in diesem Kontext super wichtig. Ich hoffe da bleibt ihr am Ball. Es ist zwar schon absurd dass wir als Generation aus der Killerspiel-Debatte jetzt nach staatlichen Regularien rufen, aber ich glaube an dem Punkt wo es wirklich eine Verwässerung gibt zwischen aktivem Glücksspiel und Gaming durch große Publisher ist es auch gut einen Dammbruch zu vermeiden (sofern überhaupt noch möglich).
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Desotho
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Re: Runde #378: Diab-NO! Immortal

Beitrag von Desotho »

Ich habe das Gefühl, es wird vor allem nach Regularien gerufen wo es einen selbst nicht direkt betrifft. Es ist natürlich auch klar, dass man nicht alles auf die Eltern abwälzen kann.
Ist jetzt nur so ein Hirnfurz, aber warum nicht einfach die Betreiber verpflichten alles Geld zu erstatten sobald sich rausstellt, dass sie ihr Zeug Minderjährigen vertickt haben (zumindest ohne eingehende Altersprüfung) ? =p
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GoodLord
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Re: Runde #378: Diab-NO! Immortal

Beitrag von GoodLord »

Was bedeutet in diesem Zusammenhang den Minderjährig? Ich dachte, bis zu einem gewissen Alter gibt es das bereits, wenn sich eben herausstellt, dass der "Vertragspartner" noch nicht geschäftsfähig ist. Vielleicht ist das aber auch nur Wunschdenken meinerseits.
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Felidae
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Re: Runde #378: Diab-NO! Immortal

Beitrag von Felidae »

Carlos hat geschrieben: 5. Jul 2022, 10:37 Es ist zwar schon absurd dass wir als Generation aus der Killerspiel-Debatte jetzt nach staatlichen Regularien rufen
Das ist nur dann absurd, wenn man sehr in schwarz-weiß-Kriterien denkt. An und für sich sollte es überhaupt nicht absurd sein, Gesetz A zu Produkt XY abzulehnen, weil es nicht sinnvoll und falsch begründet ist, Gesetz B zu Produkt XY aber zu begrüßen, weil es tatsächlich eine gesellschaftlich erstrebenswerte Verbesserung darstellt.
MaxDetroit
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Re: Runde #378: Diab-NO! Immortal

Beitrag von MaxDetroit »

Carlos hat geschrieben: 5. Jul 2022, 10:37 Edit: Oh und das Thema Jugendschutz, Glücksspiel und Co finde ich in diesem Kontext super wichtig. Ich hoffe da bleibt ihr am Ball. Es ist zwar schon absurd dass wir als Generation aus der Killerspiel-Debatte jetzt nach staatlichen Regularien rufen, aber ich glaube an dem Punkt wo es wirklich eine Verwässerung gibt zwischen aktivem Glücksspiel und Gaming durch große Publisher ist es auch gut einen Dammbruch zu vermeiden (sofern überhaupt noch möglich).
Ich hatte ja jahrelang auch die Hoffnung das "der Markt das regelt", heißt: Leute sind nicht so naiv auf so was reinzufallen, Gamer unterstützen und kaufen weiterhin gute, faire-monetarisierte Spiele ohne Microtransaktionen, Glückspielmechaniken, usw. usw.
Leider scheint die Realität eine andere zu sein: der Markt regelt das nicht von alleine.
Und wenn man den Markt einfach so machen ließe, dann übernimmt halt das Glückspiel komplett die Kontrolle darüber wie unsere Games auf Smartphones, Konsolen und PCs funktionieren werden. Es gibt schon einen Grund warum es Gesetze zur Regulierung des Glücksspiels in der realen Welt gibt, sei es für Spielautomaten oder Kasinos. Jahrzehntelange Erfahrungen haben wohl gezeigt das es da einer Regulierung bedarf.

Um nochmal etwas tiefer zu gehen: Wir Menschen tragen noch viel tierisches Erbe in uns drin, obwohl wir glauben die Krone der Schöpfung zu sein, werden wir oft noch unterbewusst von Instinkten und Verlangen getrieben, die aus dem Affen- bzw. Reptilien-Teil unseres Gehirns stammen. Das, was Freud so schön das "Es" genannt hat. Dieses lässt sich leider zu oft mit einfachen Tricks triggern und manipulieren. Viele Menschen nehmen das noch nicht mal wahr, und so, ja, vielleicht muss man uns Menschen teilweise selbst vor unseren tierischen Seiten schützen, scheint leider so. :shifty:

PS: Ich fand die Killerspieldebatte als solches sogar richtig und wichtig. Also das man darüber diskutiert und forscht, ob und welchen Einfluss diese Inhalte auf unsere Psyche haben können. Nur wie sie dann schlussendlich in der Öffentlichkeit und den Medien geführt wurde war halt unter aller Sau und extrem populistisch.
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Andre Peschke
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Re: Runde #378: Diab-NO! Immortal

Beitrag von Andre Peschke »

Desotho hat geschrieben: 5. Jul 2022, 11:37 Ist jetzt nur so ein Hirnfurz, aber warum nicht einfach die Betreiber verpflichten alles Geld zu erstatten sobald sich rausstellt, dass sie ihr Zeug Minderjährigen vertickt haben (zumindest ohne eingehende Altersprüfung) ? =p
Wenigstens Kinder und Jugendliche zu schützen, ist ja eigentlich nur die Minimalforderung. IMO gibt es keinen Grund, warum man die Ausbeutung anfälliger Erwachsener gestatten sollte. Und die Indizien sprechen schon sehr eindeutig dafür, dass die stattfindet.

Das bedeutet ja nicht, dass man damit den F2P-Markt absägt (nachweislich können ja auch reine Cosmetic-Käufe ein Spiel finanzieren). Bedeutet auch nicht, dass man mündigen Erwachsenen damit eine Spielmechanik wegnimmt, die ihnen gefällt (die dürfte weiter existieren, nur eben nicht schrankenlos monetarisiert werden).

Man sollte nur die Möglichkeit kassieren, anfällige Menschen jeden Alters auszubeuten.

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Guthwulf
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Re: Runde #378: Diab-NO! Immortal

Beitrag von Guthwulf »

Andre Peschke hat geschrieben: 5. Jul 2022, 15:36
Desotho hat geschrieben: 5. Jul 2022, 11:37 Ist jetzt nur so ein Hirnfurz, aber warum nicht einfach die Betreiber verpflichten alles Geld zu erstatten sobald sich rausstellt, dass sie ihr Zeug Minderjährigen vertickt haben (zumindest ohne eingehende Altersprüfung) ? =p
Wenigstens Kinder und Jugendliche zu schützen, ist ja eigentlich nur die Minimalforderung. IMO gibt es keinen Grund, warum man die Ausbeutung anfälliger Erwachsener gestatten sollte. Und die Indizien sprechen schon sehr eindeutig dafür, dass die stattfindet.

Das bedeutet ja nicht, dass man damit den F2P-Markt absägt (nachweislich können ja auch reine Cosmetic-Käufe ein Spiel finanzieren). Bedeutet auch nicht, dass man mündigen Erwachsenen damit eine Spielmechanik wegnimmt, die ihnen gefällt (die dürfte weiter existieren, nur eben nicht schrankenlos monetarisiert werden).

Man sollte nur die Möglichkeit kassieren, anfällige Menschen jeden Alters auszubeuten.
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Dann müsste man mal definieren, was "anfällig" und was "mündig" ist. Konsequenter Jugendschutz sowie eine Regulierung analog Glücksspiel würde ich teilen. Alles darüber hinaus (z.B. Verbot) kann schnell übers Ziel hinausschießen. In unserer Gesellschaft haben Menschen die "Freiheit" ihr eigenes Leben, ihre Gesundheit oder ihre finanzielles Sicherheit zu ruinieren. Wir verbieten z.B. auch Alkohol oder Tabak nicht, obwohl wir wissen, dass Menschen "anfällig" für Sucht sind und diese Stoffe auch ohne Sucht schon erhebliche gesundheitliche Risiken haben bzw. sehr konkrete unvermeidbare Schäden nach sich ziehen (bis hin zu lebensgefährlichen Folgen). Der Staat greift da trotzdem nicht mit einem Verbot in die individuelle Freiheit des Einzelnen ein. Kann man natürlich drüber diskutieren, dann müsste man das aber konsequent nicht nur für Monetarisierung von Spielen machen (wo "nur" die finanzielle Sicherheit gefährdet ist), sondern für eine ganze Menge mehr, inklusive der Abwägung zum Mißbrauchspotential durch Überregulierung. Also dann bitte auch kein "Auf Ein Bier" mehr, mit dem ihr Alkoholkonsum propagiert und die armen suchtanfälligen Menschen dazu verführt ;)
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Ingoknito
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Re: Runde #378: Diab-NO! Immortal

Beitrag von Ingoknito »

wer redet von Verbot? gesellschaftlich ächten würde völlig ausreichen.
MaxDetroit
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Re: Runde #378: Diab-NO! Immortal

Beitrag von MaxDetroit »

Guthwulf hat geschrieben: 5. Jul 2022, 15:59
Andre Peschke hat geschrieben: 5. Jul 2022, 15:36
Desotho hat geschrieben: 5. Jul 2022, 11:37 Ist jetzt nur so ein Hirnfurz, aber warum nicht einfach die Betreiber verpflichten alles Geld zu erstatten sobald sich rausstellt, dass sie ihr Zeug Minderjährigen vertickt haben (zumindest ohne eingehende Altersprüfung) ? =p
Wenigstens Kinder und Jugendliche zu schützen, ist ja eigentlich nur die Minimalforderung. IMO gibt es keinen Grund, warum man die Ausbeutung anfälliger Erwachsener gestatten sollte. Und die Indizien sprechen schon sehr eindeutig dafür, dass die stattfindet.

Das bedeutet ja nicht, dass man damit den F2P-Markt absägt (nachweislich können ja auch reine Cosmetic-Käufe ein Spiel finanzieren). Bedeutet auch nicht, dass man mündigen Erwachsenen damit eine Spielmechanik wegnimmt, die ihnen gefällt (die dürfte weiter existieren, nur eben nicht schrankenlos monetarisiert werden).

Man sollte nur die Möglichkeit kassieren, anfällige Menschen jeden Alters auszubeuten.
Andre
Dann müsste man mal definieren, was "anfällig" und was "mündig" ist. Konsequenter Jugendschutz sowie eine Regulierung analog Glücksspiel würde ich teilen. Alles darüber hinaus (z.B. Verbot) kann schnell übers Ziel hinausschießen. In unserer Gesellschaft haben Menschen die "Freiheit" ihr eigenes Leben, ihre Gesundheit oder ihre finanzielles Sicherheit zu ruinieren. Wir verbieten z.B. auch Alkohol oder Tabak nicht, obwohl wir wissen, dass Menschen "anfällig" für Sucht sind und diese Stoffe auch ohne Sucht schon erhebliche gesundheitliche Risiken haben bzw. sehr konkrete unvermeidbare Schäden nach sich ziehen (bis hin zu lebensgefährlichen Folgen). Der Staat greift da trotzdem nicht mit einem Verbot in die individuelle Freiheit des Einzelnen ein. Kann man natürlich drüber diskutieren, dann müsste man das aber konsequent nicht nur für Monetarisierung von Spielen machen (wo "nur" die finanzielle Sicherheit gefährdet ist), sondern für eine ganze Menge mehr, inklusive der Abwägung zum Mißbrauchspotential durch Überregulierung. Also dann bitte auch kein "Auf Ein Bier" mehr, mit dem ihr Alkoholkonsum propagiert und die armen suchtanfälligen Menschen dazu verführt ;)
Jo, stimme ich zu.

Idee:
Auf Zigarettenpackjungen gibt es auch diese Warnhinweise mit den abschreckenden Bildern. Zusätzlich zu einem verschärften Jugendschutz (am besten: ab 18) sollte man dann wenigstens Spiele mit Mikrotransaktionen (Echtgeldeinsatz) + Glücksspielmechanniken (Lootboxen, Gacha, usw.) dazu verpflichten einen Warnhinweis im Appstore an die App kleben zu müssen (so was wie: enthält potentiell süchtig-machende Glücksspielmechaniken). Wenn ich da einige Apps gerade sehe, die dann auch noch zusätzlich quietschbunt auf familien- und kinderfreundlich machen, könnte so ein verpflichtender Warnhinweis, der dieses Bild stört, durchaus was bringen.
Rigolax
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Re: Runde #378: Diab-NO! Immortal

Beitrag von Rigolax »

Guthwulf hat geschrieben: 5. Jul 2022, 15:59 Dann müsste man mal definieren, was "anfällig" und was "mündig" ist. Konsequenter Jugendschutz sowie eine Regulierung analog Glücksspiel würde ich teilen. Alles darüber hinaus (z.B. Verbot) kann schnell übers Ziel hinausschießen. In unserer Gesellschaft haben Menschen die "Freiheit" ihr eigenes Leben, ihre Gesundheit oder ihre finanzielles Sicherheit zu ruinieren. Wir verbieten z.B. auch Alkohol oder Tabak nicht, obwohl wir wissen, dass Menschen "anfällig" für Sucht sind und diese Stoffe auch ohne Sucht schon erhebliche gesundheitliche Risiken haben bzw. sehr konkrete unvermeidbare Schäden nach sich ziehen (bis hin zu lebensgefährlichen Folgen). Der Staat greift da trotzdem nicht mit einem Verbot in die individuelle Freiheit des Einzelnen ein. Kann man natürlich drüber diskutieren, dann müsste man das aber konsequent nicht nur für Monetarisierung von Spielen machen (wo "nur" die finanzielle Sicherheit gefährdet ist), sondern für eine ganze Menge mehr, inklusive der Abwägung zum Mißbrauchspotential durch Überregulierung. Also dann bitte auch kein "Auf Ein Bier" mehr, mit dem ihr Alkoholkonsum propagiert und die armen suchtanfälligen Menschen dazu verführt ;)
Finde ich (auch) interessant, wie viel Fokus (wieder) auf (einzelnen) Videospielen liegt bzw. deren (durchaus verwerflichen) Monetarisierungspraktiken. Vielleicht liegt das daran, dass Spiele als eine Art "geschlossenes System" als besonders gefährlich angesehen werden und/oder es ist auch eine Reaktion, die eine zu krasse wirtschaftliche Funktionalisierung von Unterhaltung/Kunst ablehnt (zu offensichtlich auf Geld machen designt). Aber das könnte imho in Richtung "Verfügbarkeitsfehler" gehen; es ist eben imho kein Whataboutism, wenn man darauf hinweist, wie in einer/der deutschen Gesellschaft Menschen sich quasi überall (finanziell/gesundheitlich) ruinieren können/dürfen bzw. (im gewissen Rahmen) "ausgebeutet" werden können/dürfen, mit bestimmten Limits (einer sozialen Marktwirtschaft); ein faktisches Recht auf Selbstschädigung kann eben durchaus als Wesensmerkmal einer liberalen Gesellschaft angesehen werden. Ich hab in dem einen anderen Thread ja auch mal geschrieben, man etwa sogar sehr dumme finanzielle Entscheidungen treffen, wenn man immer sich die neuesten technischen Geräte kaufen "muss", die kaum Verbesserungen gegenüber den Vorgängern bieten oder auch krass bei Markenklamotten; (vermeintlich) Eindruck bei anderen Leuten schinden, einem Kauf-Rausch verfallen (dort auch online, also Online-Shopping), der Werbung zum "Opfer" fallen, ist ja durchaus nicht ganz unvergleichbar. Oder man zieht sich überteuerte Nahrungsmittel rein, Junk Food, weil die auch auf "Abhängigkeit" im Geschmack designt werden, oder Neurotikern werden unnötige Versicherungen angedreht etc., also das ist alles erlaubt und legitim in einem gewissen Rahmen und auch dort werden natürlich psychologische Tricks angewandt, aber bei Spielen wird das dann wieder "singled out"; okay, das hier ist auch ein Videospielforum hier im Grunde, aber ich mein ganz allgemein ist es schon recht interessant. Auch wie teils von "Suchtanfälligkeit" gesprochen wird, als ob quasi jeder Gefahr liefe, in eine Suchtspirale zu fallen durch so ein Spieldesign. Und das Koppeln daran, ob man sich die Ausgaben auch "leisten" kann, ist natürlich auch nicht unproblematisch, da es als paternalistisch angesehen werden könnte und gerade vulnerablen Gruppen noch Agency aberkennt, obwohl sie ohnehin schon nur eingeschränkte positive Freiheit haben.
Zuletzt geändert von Rigolax am 5. Jul 2022, 16:33, insgesamt 1-mal geändert.
Henselinho
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Re: Runde #378: Diab-NO! Immortal

Beitrag von Henselinho »

Die Nutzer: "Wie weit wollt ihr noch austesten wie weit ihr gehen könnt?"
Acti-Blizzard: "Ja"

Diablo Immortal: Neuer Raid-Boss ist selbst für Pay2Win-Fans zu schwierig
https://www.gamepro.de/artikel/diablo-i ... 82180.html
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Felidae
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Re: Runde #378: Diab-NO! Immortal

Beitrag von Felidae »

Das "Verbotsargument" kann man aber natürlich auch umdrehen - eine ganze Menge Dinge, mit denen man sich selbst schaden könnte, sind bei uns aus gutem Grund verboten. Derzeit zB noch Cannabis - und härtere Drogen bleiben das vermutlich auch.

Es ist also beileibe nicht so, dass mensch sich mit wahllos allem selbst ruinieren kann, nur bei Spielen würde es dann die eine große Ausnahme geben. ;)
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Crenshaw
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Re: Runde #378: Diab-NO! Immortal

Beitrag von Crenshaw »

ich wäre ja, neben "Ab 18 Jahre", dafür das im Shop grundsätzlich groß die Gesamtsumme steht die man schon im Spiel (direkt oder indirekt) ausgegeben hat, damit man das immer sieht (bzw. die Eltern)
interessant finde ich ja auch, das offiziell kein Minderjähriger die Shops benutzen darf (bzw. überhaupt Accounts anlegen darf), das aber in keiner Weise kontrolliert wird

die Zigarettenbilchen kannste aber vergessen, die haben kaum/keinen Effekt, zumal zumindest ich auch Arbeit schon schlimmeres gesehen (und gerochen hab), ich schaue ja eigentlich immer an Kasse, ob es mal endlich wieder neue Bilder gibt
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Andre Peschke
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Re: Runde #378: Diab-NO! Immortal

Beitrag von Andre Peschke »

Guthwulf hat geschrieben: 5. Jul 2022, 15:59 Wir verbieten z.B. auch Alkohol oder Tabak nicht, obwohl wir wissen, dass Menschen "anfällig" für Sucht sind und diese Stoffe auch ohne Sucht schon erhebliche gesundheitliche Risiken haben bzw. sehr konkrete unvermeidbare Schäden nach sich ziehen (bis hin zu lebensgefährlichen Folgen).
Rigolax hat geschrieben: 5. Jul 2022, 16:30 Aber das könnte imho in Richtung "Verfügbarkeitsfehler" gehen; es ist eben imho kein Whataboutism, wenn man darauf hinweist, wie in einer/der deutschen Gesellschaft Menschen sich quasi überall (finanziell/gesundheitlich) ruinieren können/dürfen bzw. (im gewissen Rahmen) "ausgebeutet" werden können/dürfen, mit bestimmten Limits (einer sozialen Marktwirtschaft); ein faktisches Recht auf Selbstschädigung kann eben durchaus als Wesensmerkmal einer liberalen Gesellschaft angesehen werden.
Finde ich grundlegend korrekt, aber:

1) Wenn ich Alkohol verbiete, dann würde er ja ALLEN nicht mehr zur Verfügung stehen. Das funktioniert nicht - wissen wir - und ist aber nicht, was ein Verbot oder Capping der Monetarisierung von Glücksspielmechanismen oder ein Verbot der Monetarisierung bedeuten würde. Maximal würde das Angebot in seiner Breite schrumpfen, weil dieses Geschäftsfeld nicht mehr so hart lukrativ ist. Aber ansonsten könnten die Angebote für den Endkunden exakt so weiterbestehen. Nur der Anbieter dürfte damit nicht mehr so viel Geld verdienen (auf diese Art).

2) Das Recht auf Selbstschädigung finde ich ok. Aber wie oben beschrieben, könnte sich derjenige ja nach wie vor "Selbstschädigung light" zufügen, indem diese Spiele für den Süchtigen immer noch seine Zeit und sein Denken monopolisieren. Man würde ihm nur die Möglichkeit des finanziellen Ruins nehmen und ja, vielleicht könnte er nicht mehr aus so einem breiten Angebot wählen, wenn die Glücksspielmechanismen in ihrer ausbeuterischen Qualität beschränkt werden.

Das ganze ist ja immer eine Abwägungsentscheidung. Wir verbieten ja zB bestimmte Drogen. Ist also nicht so, dass die Gesellschaft generell sowas als illiberal ausschließt. Das Pro muss halt das Kontra deutlich überwiegen. Das Kontra erscheint mir mild - es geht ja überwiegend nichtmal um deutsche Firmen, deren Steuergelder dann hier der Gemeinschaft zugute kämen.

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Heretic
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Re: Runde #378: Diab-NO! Immortal

Beitrag von Heretic »

Felidae hat geschrieben: 5. Jul 2022, 16:34 Das "Verbotsargument" kann man aber natürlich auch umdrehen - eine ganze Menge Dinge, mit denen man sich selbst schaden könnte, sind bei uns aus gutem Grund verboten. Derzeit zB noch Cannabis - und härtere Drogen bleiben das vermutlich auch.
Das "aus gutem Grund" würde ich allerdings verneinen. Cannabis zu verbieten, während aus "kulturellen Gründen" Alkohol legal ist, weil's halt schon immer so war - das ist alles andere als logisch. Aber wenn man in Deutschland mal auf den Trichter kommt, wieviel Steuergelder sich mit der Legalisierung und dem kontrollierten Verkauf drin wären, wird sich das vielleicht ändern. Natürlich nur, wenn die CDU nicht am Ruder ist... :D :ugly:
Rigolax
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Re: Runde #378: Diab-NO! Immortal

Beitrag von Rigolax »

Allgemein auch: Wer ist die vulnerable Gruppe, um sich mit "Diab-NO! Immortal" zu "ruinieren", bzw. wie plausibel ist das, denn ich halte es eher für abwegig, dafür ist das Design/die Monetarisierung imho viel zu banal; also man kann sich faktisch nicht wirklich damit "ruinieren" imho, außer man verliert komplett den Überblick über die Ausgaben, sprengt massiv den eigenen finanziellen Rahmen, aber wenn das sooooo krass wird, dass man von "ruinieren" sprechen muss, dann dürften wohl entweder eine allgemein nur beschränkt zu attestierende Geschäftsfähigkeit vorliegen (um das mal höflich auszudrücken), was vor allem bei Kindern ja sehr denkbar wäre (das muss reguliert werden), oder man ist in einem extremen Ausnahmezustand, aber dann sind wohl andere psychische Faktoren ursächlich, dass man so etwas fahrlässig macht (was schlimm ist und dann müsste imho auch ein Refund gesetzlich zwingend möglich sein). Diese Fallgruppen sind aber ja eher selten, und sonst kann man sich ja kaum "ruinieren", im eigentlichen Wortsinne, weil das zu banale Ausgaben sind, es besteht ja nicht einmal die Möglichkeit, sich im Gegenzug finanziell besser zu stellen (anders als bei "echtem" Glücksspiel). Klar, gibt Leute, die zigtausende Euros ausgeben, die "ruinieren" sich in aller Regel aber ja nicht, die haben salopp gesagt zu viel Geld, und das ist mir im Grunde egal, ehrlich gesagt, wenn sie das verschwenden (wobei sie's besser spenden sollten;)). Ich glaub aber also nicht, dass signifikant Spieler derartig "süchtig" von Diablo werden, dass sie krass selbstschädigend zu viel Geld ausgeben (was aber auch subjektiv ist). Klar, man wird sich teils ärgern, weil man unnütz Geld verpulvert hat, aber man wird's i.d.R. überstehen; vielleicht ist aber auch das schon zu "predatory" und sollte reguliert werden, könnte sein.

Das Drogen-Thema ist ganz kurios, ich gehe durchaus davon aus, dass man etwa in paar Jahrzehnten Heroin (bzw. Opium) wieder regulär kaufen können wird, etwa wie dann voraussichtlich bald Cannabis, jedenfalls wenn die Entwicklung so weiter geht, und das dürfte nicht per se so problematisch sein, wie man zunächst denkt. Das irritiert vermutlich so stark, weil Leute beim Wort "Heroin" die schrecklichsten Bilder im Kopf haben. Aber das war bis Ende der 50er in der BRD wohl legal im Handel. Es hängt auch davon ab, wie aufgeklärt/reflektiert eine Gesellschaft ist, die Gefährlichkeit solcher Stoffe ist immer relativ.
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