Runde #378: Diab-NO! Immortal

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MrP
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Re: Runde #378: Diab-NO! Immortal

Beitrag von MrP »

Skyryd hat geschrieben: 11. Jul 2022, 20:40
Bei beiden Games gibt es immer wieder Pay2Win-Vorwürfe im Netz, die ich nicht nachvollziehen kann.

Grüße
Sky
Für mich ist Pay2Win nicht nur auf kompetitive Spiel beschränkt sondern bezieht sich auf Spiele aller Art die mich in irgendeiner Weise einschränken sei es durch Verknappung von Spielzeit, Verweigerung von Content oder unnötige Verkomplizierung von Spielmechanik. Der Win ist in allen Fällen meine optimale Spielerfahrung. Ist diese durch irgendein System eingeschränkt welches ich durch Geldeinsatz umgehen kann ist das Pay2Win den das Spiel verwehrt mir den optimalen Spielspass bevor ich nicht bezahlt habe.

Bei Path of Exile ist der Verkauf von Truhenplätzen Pay2Win den es macht das Spiel für die Spieler die dieses Extrainventar nicht haben signifikant schlechter.
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Heretic
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Re: Runde #378: Diab-NO! Immortal

Beitrag von Heretic »

MrP hat geschrieben: 11. Jul 2022, 21:06 Für mich ist Pay2Win nicht nur auf kompetitive Spiel beschränkt sondern bezieht sich auf Spiele aller Art die mich in irgendeiner Weise einschränken sei es durch Verknappung von Spielzeit, Verweigerung von Content oder unnötige Verkomplizierung von Spielmechanik. Der Win ist in allen Fällen meine optimale Spielerfahrung. Ist diese durch irgendein System eingeschränkt welches ich durch Geldeinsatz umgehen kann ist das Pay2Win den das Spiel verwehrt mir den optimalen Spielspass bevor ich nicht bezahlt habe.
Nach dieser Definition sind aber alle Spiele, die man käuflich erwerben muss, die derbste Form von Pay2Win: Kauf mich, oder ich verwehre dir den Spielspaß zu 100 %! :mrgreen:
MrP hat geschrieben: 11. Jul 2022, 21:06 Bei Path of Exile ist der Verkauf von Truhenplätzen Pay2Win den es macht das Spiel für die Spieler die dieses Extrainventar nicht haben signifikant schlechter.
Würde ich nicht als Pay2Win bezeichnen. Sie sind nach meinem Empfinden eine Komfortfunktion, die nicht unbedingt notwendig ist. Vielleicht für das Endgame, aber so weit bin ich nie vorgedrungen. Hat man aber eine Vielzahl von Stunden in das Spiel investiert, kann man imo auch ein paar Euro für zusätzliche Truhen abdrücken. Man hat dann ja anscheinend schon reichlich Spaß mit einem kostenlosen Spiel gehabt.
Karsten
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Re: Runde #378: Diab-NO! Immortal

Beitrag von Karsten »

Als alter MMO-Hase bin ich dank des beliebten Free2Play-Modells zwar einiges gewohnt, doch überschreitet Diablo Immortal für mich eine Grenze. Im Nicht-Mobile-MMO-Bereich müsste man echt lange suchen, um ein Spiel zu finden (wenn man es überhaupt findet), bei dem sich investiertes Geld derart signifikant auf die Charakter-Progression (investierte Zeit und Charakterstärke) auswirkt und man gleichzeitig so unfassbar viel Geld in die verschiedenen Systeme stecken kann, ohne am Ende alle Sockel auch nur annähernd mit den bestmöglichen Gems ausgestattet zu haben. Und selbst auf dem Mobile-Markt gibt es zig Beispiele, die nicht so krass monetarisiert worden sind. Traurig, wenn man bedenkt, was für einen Status Blizzard innerhalb der Games-Branche und bei Fans mal hatte. Ich bezweifel sehr, dass Microsoft, sollte der Deal irgendwann mal durchgewunken werden, dort irgendetwas signifikant verbessern wird ...
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Skyryd
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Re: Runde #378: Diab-NO! Immortal

Beitrag von Skyryd »

MrP hat geschrieben: 11. Jul 2022, 21:06 Für mich ist Pay2Win nicht nur auf kompetitive Spiel beschränkt sondern bezieht sich auf Spiele aller Art die mich in irgendeiner Weise einschränken sei es durch Verknappung von Spielzeit, Verweigerung von Content oder unnötige Verkomplizierung von Spielmechanik. Der Win ist in allen Fällen meine optimale Spielerfahrung. Ist diese durch irgendein System eingeschränkt welches ich durch Geldeinsatz umgehen kann ist das Pay2Win den das Spiel verwehrt mir den optimalen Spielspass bevor ich nicht bezahlt habe.

Bei Path of Exile ist der Verkauf von Truhenplätzen Pay2Win den es macht das Spiel für die Spieler die dieses Extrainventar nicht haben signifikant schlechter.
Ich bin nirgends auf kompetitiv oder rein PVE eingegangen. Bei kompetitiven Games empfinde ich p2w auch als viel schlimmer.

Aber um mal bei unserem Beispiel Path of Exile zu bleiben:
Deine Meinung in allen Ehren, aber die kann ich absolut nicht nachvollziehen. Du erweckst bei mir gerade den Anschein, als würdest du erwarten, dass die Entwickler von POE dir dutzende Stunden (wenn nicht sogar hunderte oder gar tausende Stunden) Spiel kostenlos geben. Und die kannst du zweifelsohne haben, jedenfalls habe ich es ausprobiert. Du kannst viele Charakter aufleveln, kannst dir Builds bauen, kannst handeln, kannst das Endgame spielen. Dass das Endgame aufgrund des limitierten Inventars und des damit verbundenen limitierten Handelns komplizierter wird, ist bereits p2w??? Wie genau sollen solche Entwickler denn ihre Gehälter zahlen? Indem sie ausschließlich nett aussehende Cosmetics verkaufen? Mag in sehr seltenen Fällen funktionieren, aber das kann doch nicht unsere Erwartung als Gamer sein.

Wer free2play-Titel spielt, sollte nie mit der Haltung rangehen, 100% des Spiels ohne Echtgeldeinsatz sehen zu dürfen. Wieso auch???
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Re: Runde #378: Diab-NO! Immortal

Beitrag von MrP »

Skyryd hat geschrieben: 12. Jul 2022, 20:50 Ich bin nirgends auf kompetitiv oder rein PVE eingegangen. Bei kompetitiven Games empfinde ich p2w auch als viel schlimmer.

Aber um mal bei unserem Beispiel Path of Exile zu bleiben:
Deine Meinung in allen Ehren, aber die kann ich absolut nicht nachvollziehen. Du erweckst bei mir gerade den Anschein, als würdest du erwarten, dass die Entwickler von POE dir dutzende Stunden (wenn nicht sogar hunderte oder gar tausende Stunden) Spiel kostenlos geben.
Ich habe nie behauptet, dass die Spiele kostenlos angeboten werden sollen sondern nur definiert was für mich Pay2Win bedeutet. Wenn wir beim Beispiel PoE bleiben wirst du doch bestimmt zustimmen, dass diese Systeme das Spiel schlechter machen. Ob das Spiel dadurch immer noch gut spielbar ist spielt dabei keine Rolle. Versteh mich nicht falsch. Ich habe PoE selber lange gespielt und haben auch die ganzen Tabs gekauft fände es aber immer noch besser wenn GGG unbegrenzt Stauraum zur Verfügung stellt für eine einmalige Zahlung. PoE wäre dadurch das bessere Spiel da dadurch ja auch nicht der Bedarf bestehen würde alle paar Season neue Währungen einzuführen weil dadurch wieder neue Tabs verkauft werden können. Ohne den ganzen Schrott wäre auch das SPiel übersichtlicher.
Und die kannst du zweifelsohne haben, jedenfalls habe ich es ausprobiert. Du kannst viele Charakter aufleveln, kannst dir Builds bauen, kannst handeln, kannst das Endgame spielen. Dass das Endgame aufgrund des limitierten Inventars und des damit verbundenen limitierten Handelns komplizierter wird, ist bereits p2w???
Ja das ist für mich P2W. Die Betonung liegt auf „mich“ da ich ja an den Reaktionen sehe, dass die Meinung dahingehen auseinandergehen. Andere sehen das anderes und das ist ja auch gut so. Ich wollte wirklich nur meine Sicht auf das ganze verdeutlichen weil ich oft höre das Spiel hat keinen Multiplayer also ist es nicht P2W.
Wie genau sollen solche Entwickler denn ihre Gehälter zahlen? Indem sie ausschließlich nett aussehende Cosmetics verkaufen? Mag in sehr seltenen Fällen funktionieren, aber das kann doch nicht unsere Erwartung als Gamer sein.
Wie gesagt bei anderen Spielen geht es ja auch nur mit kosmetischen Items. Beispiele werden im Podcat erwähnt. Als Alternative könnten die Entwickler ihre Spiele nicht gratis anbieten sondern verkaufen.
Wer free2play-Titel spielt, sollte nie mit der Haltung rangehen, 100% des Spiels ohne Echtgeldeinsatz sehen zu dürfen. Wieso auch???
Habe ich nie behauptet.
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Skyryd
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Re: Runde #378: Diab-NO! Immortal

Beitrag von Skyryd »

MrP hat geschrieben: 12. Jul 2022, 23:30 [...]
Sorry, wollte nicht zu angreifend werden. War vielleicht kein guter Tag gestern...

Ich glaube, mich stört der Begriff Pay2Win einfach auch zu sehr. Da müsste man ja erst mal festlegen, was denn eigentlich "Win" bedeutet. Und wie du ja an den Meinungen hier siehst, ist es durchaus auch sehr subjektiv.

Bei den Diskussionen über solche Finanzierungsmodelle finde ich es mittlerweile angenehmer, wenn man das ganze Shopsystem bewertet, statt direkt p2w zu sagen.
Das Shop-System in PoE finde ich eigentlich "für mich" fair. Die Truhenplätze sind schon essentiell, aber mehr als den Preis eines Vollpreisspiels muss man da auch nicht zahlen, um genug zu haben.

Wäre es das bessere Spiel, wenn es sehr viele (unendlich halte ich für übertrieben) frei erhältliche Truhenplätze gäbe? Könnte sein. Diablo 1, 2 und 3 wären auch angenehmer zu spielen, wenn sie sehr viel mehr Inventar/Truhen gehabt hätten. Kann man also genauso auf Vollpreistitel anwenden und hat meiner Meinung nach nicht zwingend etwas mit einem Shop-System zu tun.
Ich bin und bleibe auch der Meinung, dass ich nicht glaube, dass sich jedes Spiel finanziell trägt, wenn es allein auf Cosmetics setzt. Es gibt positive Beispiele, aber ich finde es total verständlich, wenn Entwickler ein paar Quality of life Optionen (wie die Truhen in PoE) hinter ne Paywall setzen.

Bei Diablo Immortal wirkt es auf mich so, als sei das ganze Spiel um die Paywall herum designt worden. Da hört für mich dann jedes Verständnis auf, weswegen ich Immortal auch boykottiere und wahrscheinlich nichts dabei verpasse.

Meinen Letzten Satz hatte ich gar nicht auf dich bezogen. Ich habe im Netz an vielen Stellen das Gefühl, dass es doch den weit verbreiteten Anspruch an Entwickler/Publisher gibt, ein f2p Game habe gefälligst auch komplett for free zu sein. Oder ein Game müsse monate- oder jahrelang Content nachliefern. Seltsame Zeit, in die wir gekommen sind...
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Felidae
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Re: Runde #378: Diab-NO! Immortal

Beitrag von Felidae »

Heretic hat geschrieben: 11. Jul 2022, 21:17
Hat man aber eine Vielzahl von Stunden in das Spiel investiert, kann man imo auch ein paar Euro für zusätzliche Truhen abdrücken. Man hat dann ja anscheinend schon reichlich Spaß mit einem kostenlosen Spiel gehabt.
Das halte ich in dem Kontext für das entscheidende Argument - und so hört man es eigentlich auch in Bezug auf PoE sehr häufig. Und ganz ehrlich - diese Variante halte ich für extrem fair.

Man könnte als Analogie die Demos von früher sehen, die man bis zu einem bestimmten Punkt spielen konnte - und dann gabs die Option, den "Rest" des Spiels zu kaufen. Und in dem Fall muss man ja nichtmal was zahlen - man macht sich damit nur das Spielen eines an und für sich kostenlosen Spiels nach zig Stunden angenehmer.
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Re: Runde #378: Diab-NO! Immortal

Beitrag von Voigt »

Für viele Leute sind "gute F2P Spiele" einfach nur Shareware.
Commander Keen war in dem Sinne auch F2P mit je Episode 1 und 4 kostenlos und wenn es einem gefiel konnte man den Rest kaufen.
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Re: Runde #378: Diab-NO! Immortal

Beitrag von Ingoknito »

Heretic hat geschrieben: 11. Jul 2022, 21:17 Hat man aber eine Vielzahl von Stunden in das Spiel investiert, kann man imo auch ein paar Euro für zusätzliche Truhen abdrücken. Man hat dann ja anscheinend schon reichlich Spaß mit einem kostenlosen Spiel gehabt.
so funktionieren aber die meisten FreeToPlay-Games nicht . das kann man eventuell noch über Cosmetics sagen, aber Microtransaktionen mit Zufallselementen setzen wissentlich auf Suchtmechanismen. (oder eben spielerische Vorteile, P2W)
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Re: Runde #378: Diab-NO! Immortal

Beitrag von MrP »

Felidae hat geschrieben: 13. Jul 2022, 20:11 Das halte ich in dem Kontext für das entscheidende Argument - und so hört man es eigentlich auch in Bezug auf PoE sehr häufig. Und ganz ehrlich - diese Variante halte ich für extrem fair.
Das Problem in dem Fall ist ja auch nicht das es die Möglichkeit gibt Zusatzkontent zu kaufen sondern das Spiele um diesen Kontent entwickelt werden.
Ich habe nichts dagegen Geld für ein Spiel auszugeben aber ich mag es ganz selten wenn Spiele um solche Systeme entwickelt werden.

Zur Erklärung ein paar Beispiele:
  • Currency in PoE ist ganz schlecht stapelbar. Chaos zum Beispiel muss in 10er Stacks im normalen Inventar gelagert werden. Meganervig wenn man mal was für 1000 C kaufen möchte. Es gibt keinen triftigen Grund warum das so ist ausser der, dass es Currency Tabs im Shop gibt wo man 5000er Stacks machen kann.
  • Es werden alle paar Saisons unnötige Tauschwährung eingeführt nur um neue Tabs zu verkaufen.
  • Handel in PoE ist sehr wichtig du kannst aber deine wertvollen Items nicht gescheit verkaufen wenn du dir nicht spezielle Tabs kaufst.
    Das ganze führt dazu, dass Spielsysteme eingeführt werden um den Spieler am Spielen zu hindern nur um den Absatz anzukurbeln.
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Skyryd
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Re: Runde #378: Diab-NO! Immortal

Beitrag von Skyryd »

MrP hat geschrieben: 13. Jul 2022, 20:32 [Das Problem in dem Fall ist ja auch nicht das es die Möglichkeit gibt Zusatzkontent zu kaufen sondern das Spiele um diesen Kontent entwickelt werden.
Ich habe nichts dagegen Geld für ein Spiel auszugeben aber ich mag es ganz selten wenn Spiele um solche Systeme entwickelt werden.

Zur Erklärung ein paar Beispiele:
  • Currency in PoE ist ganz schlecht stapelbar. Chaos zum Beispiel muss in 10er Stacks im normalen Inventar gelagert werden. Meganervig wenn man mal was für 1000 C kaufen möchte. Es gibt keinen triftigen Grund warum das so ist ausser der, dass es Currency Tabs im Shop gibt wo man 5000er Stacks machen kann.
  • Es werden alle paar Saisons unnötige Tauschwährung eingeführt nur um neue Tabs zu verkaufen.
  • Handel in PoE ist sehr wichtig du kannst aber deine wertvollen Items nicht gescheit verkaufen wenn du dir nicht spezielle Tabs kaufst.
    Das ganze führt dazu, dass Spielsysteme eingeführt werden um den Spieler am Spielen zu hindern nur um den Absatz anzukurbeln.
Deine Argumente drehen sich alle um die Tabs. Und ich verstehe ja, was du meinst, aber wieso soll das nicht ein legitimes Mittel sein, um Leute zum Kauf der Tabs zu bewegen? Das ganze Spiel ist völlig f2p spielbar. Wenn du mehr Quality of Life möchtest, dann gebe eben Echtgeld aus. Wenn du zu den obersten 1% gehören möchtest, dann gebe eben Echtgeld aus. Wenn du jeden Build mit jeder Klasse spielen möchtest, einfach nur durch Trading, dann gebe bitte Echtgeld aus.

Ich habe es jetzt nicht umgerechnet, aber was wäre denn die Alternative, die du in Ordnung finden würdest? 60€ für PoE und dann alles inbegriffen?
Das ist sicher auf lange Sicht "billiger" für dich. Aber ist es nicht stattdessen fairer, wenn ein Entwickler über die Jahre immer mal wieder Geld verlangt, indem er Systeme einbaut, die dir kostenpflichtig die "Arbeit" erleichtern?

Ich kann ja verstehen, dass dir dieser Shop-Gedanke gegen den Strich geht und du das p2w nennst, aber ich glaube, dass es ein Trugschluss ist, zu denken, ein solches Spiel würde sich mit einem einmaligen Kaufpreis über so viele Jahre halten und gleichzeitig dasselbe bieten.
SirGaiwan&TheGreenT
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Re: Runde #378: Diab-NO! Immortal

Beitrag von SirGaiwan&TheGreenT »

Bin mir nicht so sicher ob der konkrete Thread zu Diablo Immortal die beste Stelle ist, aber da es nur einen ziemlich toten Free2play-Thread gibt und hier auch allgemein über Free2play diskutiert wurde, nutze ich mal diesen Ort.

Bei einer kürzlichen Recherche zu Free2play-Monetarisierung und damit zusammenhängenden psychologischen Mechanismen habe ich zwei Sachen/Quellen zum Thema gefunden, die ich für die Interessierten im Forum einfach mal Teilen würde.

Eine wissenschaftliche, bzw. zumindest von Wissenschaftlern erstellte Übersichtsarbeit zur Monetarisierung Spielen, herausgegeben von der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien. Mit fast 300 Seiten recht umfangreich und nicht nur auf Free2play bezogen. Habe nicht alles im Detail gelesen, macht aber einen guten Eindruck, wenn man sich einen umfassenden Überblick verschaffen möchte.
https://www.ludologie.de/herausforderun ... erspielen/

Und noch eine Seite, bei der Nutzer und Spielerinnen Smartphonespiele auf manipulierende Mechanismen bewerten können. Dabei geht es um Mechanismen, die zum Nachteil des Spielers sind.
Auf der Seite selber habe ich nichts dazu gefunden, wer dahinter steht. Auf Reddit gibt es einen Post, wo jemand schreibt, dass er die Seite erstellt hat, nach dem er selber Probleme mit diesen Mechanismen hatte. Verifizieren lässt das natürlich nicht.
Für mich persönlich ist die Seite nicht ganz so interessant, da ich nicht auf dem Smartphone spiele. Aber falls jemand mal schauen möchte, wie manche Spiele von der Spielerschaft bewertet werden, ist sie zumindest mal einen kurzen Blick wert. Wobei man an den Bewertungszahlen sieht, dass die Seite nicht sehr weit verbreitet ist.
https://www.darkpattern.games/
Otis
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Re: Runde #378: Diab-NO! Immortal

Beitrag von Otis »

Die Spieler sind halt selber schuld, wenn sie sowas unterstützen - ich rede nicht von Kindern oder Glücksspielsüchtigen - aber ich muss immer an den armen Entwickler denken, der aus Begeisterung vom und Liebe zum Medium bei Unternehmen XYZ anfängt und sich dann an so seelenloser Durchfallsoftware in die Depression crunchen darf.

"OMG, ich habe den Job bei Blizzard, ich mach das nächste Diablo!!!"
...
...
"Don't you guys have phones?"
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Guthwulf
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Re: Runde #378: Diab-NO! Immortal

Beitrag von Guthwulf »

Sensor Tower hat inzwischen übrigens die Zahlen für Juni veröffentlicht:

Top Grossing Mobile Games Worldwide for June 2022

Bild

Diablo Immortal ist auf Platz 13 und hat es damit nicht in die Top 10 geschafft, was sicher für Blizzard ne ganz kleine Enttäuschung ist. Blizzard kann sich die Tränen aber mit Geldscheinen abwischen, da es trotzdem für über 100 Million Revenue gereicht hat, es immer noch eines der am schnellstwachsenden Launches war und der China Release ja auch erst im Juli erfolgt:

Diablo Immortal Mobile Surpasses $100 Million in Revenue

Ansonsten aus der Welt der F2P Mobile Games, hier konkret Top 3 PUBG Mobile und K-Pop:

Blackpink (X PUBG Mobile) "Ready For Love"
guthwulf04 (Steam), dreosan (PSN), Guthwulf06 (Xbox), Guthwulf16 (Switch: SW-7403-8257-5609)
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Desotho
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Re: Runde #378: Diab-NO! Immortal

Beitrag von Desotho »

Zumindest das Matchmaking scheint zu funktionieren.
https://www.golem.de/news/free-to-play- ... 67322.html
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Re: Runde #378: Diab-NO! Immortal

Beitrag von Kane009 »

Sorry wenn ich ein bisschen zu spät bin, aber ich mit dem Tenor des Podcasts überhaupt nicht einverstanden. Ja, es gibt ganz schlimme Pay2win Spiele, und meines Erachtens habt ihr da einen wesentlichen Punkt völlig übersehen: Es ist nicht die Sucht, die einen zwingt, diese Lootboxen zu kaufen, sondern aufgrund der geschickt gesteuerten Competition im Spiel. Und da gibt es Spiele, in denen dir die Wale in Sekunden alles kaputt machen können, was du dir in mühevoller Kleinarbeit in hunderten Stunden Spielzeit ergrindet hast, nur weil du vergessen hast, den Schutzschild deiner Basis zu erneuern. Das erzeugt natürlich Hass, und das ist gewollt, denn das verleitet zu unvernünftigen Ausgaben. Zudem gibt es meines Erachtens nicht nur Deppen, die freiwillig ganz viel Geld ausgeben, sondern auch auf jedem Server Bullies vom Entwickler, die immer levelmäßig vornedran sind und somit andere zu einem schnelleren Progress zwingen.
Diablo hat das alles nicht. Diese legendären Edelsteine, mit denen man vor allem die Resonanz erhöht, was wiederum deinen Schaden und dein Leben deutlich anhebt, entfalten ihre Wirkung eigentlich nur im PvP. Und das PvP kann man im Prinzip völlig ignorieren. Oder man spielt PvP, aber schon nach kurzer Zeit nach Beginn eines neuen Zyklus sind die starken Spieler in den PvP-Ligen so weit aufgestiegen, dass man auf diese als Non-Payer gar nicht mehr trifft. Immortal hat im Endgame im Moment fünf verschiedene Schwierigkeitsgrade (Hölle 1 bis Hölle 5), und auf jedem dieser Schwierigkeitsgrade spielt sich das Spiel im Prinzip völlig identisch. Am Anfang eines Levels ist man noch schwach, dann findet man seine bessere Ausrüstung, und der Level wird immer leichter, am Ende fühlt man sich wirklich mächtig und es stellt sich ein sehr befriedigendes Spielgefühl ein.
Ihr reitet sehr auf der Monetarisierung herum, aber ich behaupte, man kann in diesem Spiel fast alle Aspekte (bis auf die dicksten Reliquar Bosse) genießen, ohne auch nur einen Cent auszugeben. Die Ausrüstung ist für alle identisch, jeder kann die beste Ausrüstung ergrinden. Nur der Boost, der die Wirkung der Ausrüstung entsprechend verstärkt, kostet Geld. Und den braucht man wie gesagt nur, wenn man im PvP gegen die stärksten Spieler des Servers bestehen will, ist eine Sache der persönlichen Eitelkeit und hat somit ungefähr so viel Bedeutung wie eine Pferderüstung.
Achja, wenn man als Clan Immortal werden will, braucht man mindestens 2 Wale mit Resonanz um die 3000 im Team, sonst hat man null Chance. Aber besser wird das Spiel auch als Immortal nicht, manche finden es sogar langweiliger als das Dasein der Schatten.
Fazit: Die meisten Pay2win Spiele sind viel schlimmer als Diablo Immortal. Ja, auch in Immortal kann man (viel) Geld ausgeben, aber das ist nur nötig, wenn man sehr eitel ist, für den Spielfortschritt ziemlich unerheblich. Als non payer kann man geschätzt 98% der Spielinhalte for free konsumieren. Der Spielspaß hängt also definitiv nicht vom Geldeinsatz ab. Ich selber habe circa 300 EUR investiert, um mir 3 Gems mit zwei Sternen auf level 5 zu leisten (gibt erhöhten Magiefund) und einen 3/5 gem auf level 3. Das wäre aber im Prinzip nicht wirklich nötig gewesen. Es gibt Teamkameraden, die haben das nicht und sind genauso stark oder stärker als ich.
Das wichtigste in Diablo Immortal: Niemand kann dem anderen irgend etwas kaputt machen. Im Gegenteil: Blizzard fördert ganz bewusst und massiv die Kooperation der Spieler (Gruppen, Truppen). Dadurch können schwächere Spieler von stärkeren "mitgezogen" werden, und sie kommen dadurch viel schneller an bessere Ausrüstung, da sie alleine diese schweren Bosse niemals besiegen könnten.
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Re: Runde #378: Diab-NO! Immortal

Beitrag von MaxDetroit »

PS: Die negativen News rund um Blizzard wollen auch nicht abbrechen:
https://kotaku.com/overwatch-2-unlock-h ... 1849587799
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Re: Runde #378: Diab-NO! Immortal

Beitrag von Guthwulf »

MaxDetroit hat geschrieben: 28. Sep 2022, 10:55 PS: Die negativen News rund um Blizzard wollen auch nicht abbrechen:
https://kotaku.com/overwatch-2-unlock-h ... 1849587799
Was meinst du da konkret? Den von Blizzard artikulierten Wunsch, bei Overwatch 2 neue Spieler schrittweise an Helden und Spielmodi heranzuführen, finde ich nicht falsch und "100 Matches" (um alle Helden und Spielmodi freizuschalten) wären für mich auch noch ok. Ob man Blizzard glaubt, dass das der einzige Grund für diese Entscheidung war, sei mal dahingestellt. Größter Kritikpunkt (auf Basis des Artikels) wäre für mich, dass man die erste neue Heldin hinter die Paywall des Battlepass (10€) stellt. Dafür gibts aber auch keine Lootboxen mehr und man muss keinen 60€ Eintrittspreis mehr bezahlen. Sicher nicht ideal... aber auch kein Diablo Immortal Level (bei Monetarisierung)
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Andre Peschke
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Re: Runde #378: Diab-NO! Immortal

Beitrag von Andre Peschke »

Guthwulf hat geschrieben: 28. Sep 2022, 12:47 Was meinst du da konkret? Den von Blizzard artikulierten Wunsch, bei Overwatch 2 neue Spieler schrittweise an Helden und Spielmodi heranzuführen, finde ich nicht falsch und "100 Matches" (um alle Helden und Spielmodi freizuschalten) wären für mich auch noch ok. Ob man Blizzard glaubt, dass das der einzige Grund für diese Entscheidung war, sei mal dahingestellt.
Gab es ja auch schon in anderen Spielen, IIRC. Die Zahl von 100 Matches ist allerdings saftig und dass man das für 40 USD überspringen kann, ist natürlich schon auch ein wenig bezeichnend. Zeit oder Geld ist ja die traditionelle Free-2-Play-Ansage.

Andre
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Re: Runde #378: Diab-NO! Immortal

Beitrag von MaxDetroit »

Guthwulf hat geschrieben: 28. Sep 2022, 12:47 Was meinst du da konkret?
In erster Linie finde ich es bemerkenswert das fast alle News rund um Blizzard gerade negativ konnotiert sind.

Siehe z.B. auch hier bei 4players, gerade eben drüber gestolpert:
https://www.4players.de/4players.php/sp ... elbar.html

Bei anderen Publishern ist der Ruf ja schon länger ruiniert, EA oder Ubisoft z.B. - von denen wird ja eh nicht mehr viel anderes erwartet. Und auch wenn Blizzard jetzt Free2Play Kram macht, den andere schon längst etabliert haben, bei Blizzard war die Fallhöhe einfach größer in den letzten Jahren. Sie waren halt lange ein Leuchtturm für Core-Gamer, und der geht jetzt eben richtig im F2P Meer baden. Und wie es scheint war Diablo Immortal kein Experiment oder Ausrutscher, sie scheinen den Weg jetzt konsequent mit Overwatch 2 und Diablo 4 auch so weiterzugehen.
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