Feierabendbier: Wo ist der "deutsche Jason Schreier"?

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Mauswanderer
Beiträge: 2661
Registriert: 10. Jan 2022, 18:36

Re: Feierabendbier: Wo ist der "deutsche Jason Schreier"?

Beitrag von Mauswanderer »

Danke für den Einblick! Ich schaue immer mit einer Mischung aus Faszination und Befremden auf die Welt des freiberuflichen Journalismus.
Eine konkrete Frage dazu: Macht es einen Unterschied, was man gelernt/studiert hat? Sei es jetzt bei der Vergütung oder bei den potentiellen Aufträgen? Oder ist die Vergütung einfach fest und die Aufträge hängen rein an Pitches und Referenzen?
Karsten
Beiträge: 436
Registriert: 6. Aug 2018, 09:41
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Re: Feierabendbier: Wo ist der "deutsche Jason Schreier"?

Beitrag von Karsten »

Mauswanderer hat geschrieben: 12. Jul 2022, 08:00 Macht es einen Unterschied, was man gelernt/studiert hat? Sei es jetzt bei der Vergütung oder bei den potentiellen Aufträgen? Oder ist die Vergütung einfach fest und die Aufträge hängen rein an Pitches und Referenzen?
Bei den Redaktionen, bei denen ich mich im Laufe der freiberuflichen Zeit als potenzieller Autor vorgestellt hatte, wurden Dinge wie Ausbildung oder Studium gar nicht abgefragt. Den Fuß in die Tür bekam ich jedes Mal durch meine MMO-Expertise ... das Thema wollten Redaktionen meiner Erfahrung nach intern nur bei Ausnahmespielen übernehmen, extern war es jedoch schwer, verlässliche Leute zu finden, die sich diesem zeitaufwändigen Thema bereitwillig annehmen wollen und bei denen man nur einen überschaubaren Redigierungsaufwand hat. Dadurch kam ich an erste Testaufträge, denen dann stets weitere Aufträge folgten.

Was bei der Vergütung tatsächlich in wenigen Fällen ein Thema war: Hast du Erfahrung oder nicht? Sprich (auch hier wieder): Wie viel Redigierungsaufwand hat man als Auftraggeber? Bis das geklärt war, konnte es schon mal passieren, dass man einen niedrigeren Seitenpreis bekam als "vollwertige" Autoren.

Ansonsten hängt die Höhe der Vergütung meiner Erfahrung nach vor allem von der jeweiligen Redaktion und der Art des Auftrags ab, da hatten damals alle Redaktionen ihre pauschalen Sätze, und von denen ist man auch nur in Ausnahmefällen abgewichen (für besonders aufwendige oder zeitkritische Sachen gab's dann zum Beispiel mal einen Bonus).
Mauswanderer
Beiträge: 2661
Registriert: 10. Jan 2022, 18:36

Re: Feierabendbier: Wo ist der "deutsche Jason Schreier"?

Beitrag von Mauswanderer »

Danke für die Einschätzung! Scheint mir wirklich ein hartes Geschäft für Einsteiger zu sein.
SirGaiwan&TheGreenT
Beiträge: 1448
Registriert: 3. Apr 2022, 17:55

Re: Feierabendbier: Wo ist der "deutsche Jason Schreier"?

Beitrag von SirGaiwan&TheGreenT »

Mauswanderer hat geschrieben: 12. Jul 2022, 08:00 Danke für den Einblick! Ich schaue immer mit einer Mischung aus Faszination und Befremden auf die Welt des freiberuflichen Journalismus.
Wenn es nicht um Spielejournalismus geht sondern um freiberuflichen Journalismus im allgemeinen, kann für mich sprechend sagen, dass ich als Quereinsteiger in eine absolute Nische mehr oder weniger rein gestolpert bin und zwar hauptsächlich im öffentlich-rechtlichen Radio. Also eine ganz andere Welt, als die Printsachen, über die hier eigentlich geredet wird.

Für mich hat es sich als völliger Glücksfall erwiesen und ich habe kein Interesse das Freiberuflerdasein trotz Familie und Kindern gegen eine Festanstellung (in der gleichen Nische) einzutauschen. Anständige Bezahlung; mehr Aufträge als Zeit; kein Konkurrenzdruck, sondern Kollegialität zwischen Festen und Freien und uns Freien untereinander; viele gestalterische Freiräume; sehr gute Rahmenbedingungen. Jackpot würde ich sagen, auch wenn die Arbeitsbelastung mitunter sehr hoch ist. Möchte die Nische aber nur ungern hier nennen, weil sie so klein ist, dass ich dann fast schon wieder identifizierbar wäre.

Kein Vergleich zu den hier sonst geschilderten Verhältnissen. Habe jetzt zwar beruflich so gut wie nichts mit Spielen am Hut, aber mir persönlich wäre es das bei den schon erwähnten und von Dom auch vorgerechneten Umständen ehrlich gesagt auch nicht Wert. Ich denke, da muss man für den Spielejournalismus brennen und eine gewissen Selbstausbeutung in Kauf nehmen. Aber so ähnlich haben wir es ja auch schon im Mailbag gehört, als es um die Vereinbarkeit vom Beruf und Familie ging. Diese ist ja anscheinend selbst für angestellte Gaming-Redakteure/innen kaum möglich.

Nun ja, öffentlich-rechtlich und privat, vor allem Print, sind von den freiberuflichen Umständen zwei völlig unterschiedliche paar Schuhe.
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