Feierabendbier: Wo ist der "deutsche Jason Schreier"?

Alles, was nicht in ein anderes Forum gehört: Hier rein
Forumsregeln
Datenschutzerklärung: https://www.gamespodcast.de/datenschutzerklaerung/
Impressum: https://www.gamespodcast.de/impressum/

Forenregeln und zukünftige Weltverfassung
ART 1: Behandle andere Nutzer mit Respekt.
ART 2: Do NOT piss off the Podcasters

Lies bitte weitere Hinweise hier: viewtopic.php?f=4&t=2789
Benutzeravatar
Felidae
Beiträge: 2887
Registriert: 22. Mai 2016, 17:49
Wohnort: NRW

Feierabendbier: Wo ist der "deutsche Jason Schreier"?

Beitrag von Felidae »

Danke für diese Stunde - extrem spannend.

Als Teil der Bezahlcommunity: Nein, ich hätte absolut kein Problem damit, wenn Ihr Investigativreportagen "free for all" machen würdet. Ganz im Gegenteil - sowas MUSS ja eine breite Öffentlichkeit erreichen, um etwas bewirken zu können.

Und ich hätte auch überhaupt kein Problem damit, wenn Dom schriftliche Artikel für ThePod schreibt, wenn Schriftform sich besser eignet als ein Audioformat. Im Optimalfall könnte man das ja vielleicht kombinieren: Der Artikel selbst schriftlich, aber ein Feierabendbier über zB die Hintergründe, die Recherchearbeit etc.

Ausgehend von dieser Folge die allgemeinere Schlussfolgerung: Ihr baut hier in Deutschland seit paar Jahren was absolut einzigartiges auf. Ihr solltet vermutlich versuchen, Euch nicht zu sehr selbst einzuschränken, nur "weil ist ja ein Podcast" oder so. Experimentiert ruhig mit Formaten, Darreichungsformen etc. Eure Hörer:innen werden Euch dann schon zu verstehen geben, was gelungen ist und was eher nicht. :)
Raptor 2101
Beiträge: 1227
Registriert: 22. Mai 2016, 19:50

Re: Feierabendbier: Wo ist der "deutsche Jason Schreier"?

Beitrag von Raptor 2101 »

Erstmal vorweg @Jochen, wenn ihr das mit dem "sendet uns brisante Sachen" ernst meint, solltet ihr wenigsten einen PGP KEY irgendwo veröffentlichen, dass man euch vertrauliche Sachen auch vertraulich zukommen lassen kann. (Einen sicheren Endpunkt im TOR-Netz wie spiegel halt ich für übertrieben, aber vielleicht Triggert das ja Andres Technik-Affinität :D)

Zum eigentlichen Cast, wie immer bei der Konstaltion/Thema: sehr spannendes Thema, bitte gerne Vertiefen. Wie wehre es mit einer neuen Reihe "Nestbeschmutzer" ( :D ) wo ihr mal über den Zustand des Deutschen Spielejournalismus berichtet. Man könnte es auch passenderweise "Leichenfledderei" nennen.
Felidae hat geschrieben: 7. Jul 2022, 11:25 Ausgehend von dieser Folge die allgemeinere Schlussfolgerung: Ihr baut hier in Deutschland seit paar Jahren was absolut einzigartiges auf. Ihr solltet vermutlich versuchen, Euch nicht zu sehr selbst einzuschränken, nur "weil ist ja ein Podcast" oder so. Experimentiert ruhig mit Formaten, Darreichungsformen etc. Eure Hörer:innen werden Euch dann schon zu verstehen geben, was gelungen ist und was eher nicht. :)
Das kann ich nur unterschreiben. Der Hook, der mich damals an Board geholt hat (neben dem Gebettel von Andre und dem Interview mit J.Langer) war der Claim von Jochen "nicht das was euch interessiert, sondern das was euch interessieren sollte".

Von daher @Dom: geh dich ruhig unbeliebt machen, alleine der Telefon-Mitschnitt (der hoffentlich veröffentlicht wird) wenn sich jemand über dich bei Andre oder Jochen beschwert ist einen Jahresbeitrag wert :ugly:

Eine Anmerkung zur Auslieferung von solchen Recherchen hätte ich noch. Versucht bitte unbedingt den weg zu gehen, wie damals bei den Kolumnen. PodCast lassen sich einfach leichter Konsumieren als sehr lange Texte
TriBoon
Beiträge: 111
Registriert: 11. Jan 2017, 22:24
Wohnort: St.Gallen, Schweiz.

Re: Feierabendbier: Wo ist der "deutsche Jason Schreier"?

Beitrag von TriBoon »

Dito! What she (and he) said. :)

Gruss
Tri
Ich hasse Leute die mitten im Satz
Benutzeravatar
Smutje187
Beiträge: 2129
Registriert: 8. Mär 2021, 14:44
Wohnort: Edinburgh

Re: Feierabendbier: Wo ist der "deutsche Jason Schreier"?

Beitrag von Smutje187 »

Lustig im Zusammenhang mit dem Thema „die deutsche Branche ist viel zu klein für Skandale“, zumindest ich erinnere mich an Wolfgangs Bemerkungen zum kriminellen Endes JoWoods (?), irgendwas mit Insolvenzverschleppung oder so? Oder Doms Recherche zu den Arbeitsbedingungen bei Daedalic.

Aber wie ihr ja schon ansprecht, vielleicht will man nicht sehen :)
Maestro84
Beiträge: 735
Registriert: 10. Feb 2016, 17:42

Re: Feierabendbier: Wo ist der "deutsche Jason Schreier"?

Beitrag von Maestro84 »

Mein Gedanke war sofort: Dom, bring Reportagen sofort hier! Gerne auch aufgeteilt wie z. B. die über Molynix oder Mass Effect-Madness.
Benutzeravatar
Puschkin
Beiträge: 556
Registriert: 5. Jun 2016, 11:26

Re: Feierabendbier: Wo ist der "deutsche Jason Schreier"?

Beitrag von Puschkin »

Unhilfreicher Kommentar: Aber wieso denn? hier in Deutschland gibts doch auch genug Schreier. :ugly:
*badumm tschk*

wichtiges thema, guter Podcast
Do not play devil’s advocate unless you have passed the bar
and are currently representing Satan in a court of law.
Benutzeravatar
XfrogX
Beiträge: 979
Registriert: 21. Jan 2017, 20:19
Kontaktdaten:

Re: Feierabendbier: Wo ist der "deutsche Jason Schreier"?

Beitrag von XfrogX »

Fände eine gute Lösung wenn man den Text frei veröffentlich aber entweder den Text nochmal einspricht oder neuen extra cast über das Thema zum hören macht.

Den beides hat Vorteile.
Ingoknito
Beiträge: 747
Registriert: 19. Jul 2021, 21:55

Re: Feierabendbier: Wo ist der "deutsche Jason Schreier"?

Beitrag von Ingoknito »

Wichtiges Thema. Frage mich nur warum ihr so jemanden wie Jörg Luibl nicht erwähnt habt. Der kritische Herbst war mindestens genauso wichtig (imo aber noch mutiger als das was Jason Schreier macht).
Außerdem wäre es schön gewesen wenn die Spiele-Magazine namentlich genannt werden die so eine investigative Reportage abgelehnt haben oder die diese kritischen Fragen seitens der eigenen Angestellten an die Publisher nicht gerne gesehen haben.
Raptor 2101
Beiträge: 1227
Registriert: 22. Mai 2016, 19:50

Re: Feierabendbier: Wo ist der "deutsche Jason Schreier"?

Beitrag von Raptor 2101 »

Ingoknito hat geschrieben: 7. Jul 2022, 14:22 Wichtiges Thema. Frage mich nur warum ihr so jemanden wie Jörg Luibl nicht erwähnt habt. Der kritische Herbst war mindestens genauso wichtig (imo aber noch mutiger als das was Jason Schreier macht).
Mutiger vielleicht aber wichtiger? Wer interessiert sich den für die deutsche Spiele Journalismus Landschaft. Da hat Schreier die international wesentlich wichtigeren Themen gehabt.
Ingoknito hat geschrieben: 7. Jul 2022, 14:22 Außerdem wäre es schön gewesen wenn die Spiele-Magazine namentlich genannt werden die so eine investigative Reportage abgelehnt haben oder die diese kritischen Fragen seitens der eigenen Angestellten an die Publisher nicht gerne gesehen haben.
Also einmal alle Brücken abreißen. Dom wurde schon erstaunlich Konkret ...
Ingoknito
Beiträge: 747
Registriert: 19. Jul 2021, 21:55

Re: Feierabendbier: Wo ist der "deutsche Jason Schreier"?

Beitrag von Ingoknito »

Raptor 2101 hat geschrieben: 7. Jul 2022, 14:35
Ingoknito hat geschrieben: 7. Jul 2022, 14:22 Wichtiges Thema. Frage mich nur warum ihr so jemanden wie Jörg Luibl nicht erwähnt habt. Der kritische Herbst war mindestens genauso wichtig (imo aber noch mutiger als das was Jason Schreier macht).
Mutiger vielleicht aber wichtiger? Wer interessiert sich den für die deutsche Spiele Journalismus Landschaft. Da hat Schreier die international wesentlich wichtigeren Themen gehabt.

Dir ist aber schon bewusst, dass du damit genau die Argumente bedienst, die im Podcast angesprochen wurden, warum es angeblich keinen investigativen in Deutschland geben kann. Das wurde ganz gut im Podcast aufgedrösselt, dass es sehr wohl auch diese Themen in Deutschland gibt. Und nur weil die Unternehmen kleiner sind, ist es nicht automatisch unwichtiger.
Zumal es soetwas wie die Enthüllung des kritischen Herbst, international, zuvor meines Wissens nach nicht gab. Man muss aber davon ausgehen, dass Deutschland hier keine Ausnahme war. Die Strukturen sind/waren in anderen Ländern ganz ähnlich. Deshalb war es sehr wohl von internationaler Relevanz. Ob es auch die entsprechende Aufmerksamkeit bekommen hat, spielt da keine Rolle.
Ingoknito hat geschrieben: 7. Jul 2022, 14:22 Außerdem wäre es schön gewesen wenn die Spiele-Magazine namentlich genannt werden die so eine investigative Reportage abgelehnt haben oder die diese kritischen Fragen seitens der eigenen Angestellten an die Publisher nicht gerne gesehen haben.
Also einmal alle Brücken abreißen. Dom wurde schon erstaunlich Konkret ...
Keine Brücken einzureißen, halte ich nur für sinnvoll wenn man dadurch etwas verändern kann und das sehe ich nicht. Auch hier wurde im Podcast zurecht angesprochen, dass diese Chefredakteure seit Jahrzehnten in diesen Strukturen verhaftet sind. Gerade bei der zweiten Geschichte mit den kritischen Fragen wird es doch eindeutig. Was soll die irgendeine Brücke noch bringen wenn journalistische Selbstverständlichkeiten so verachtet werden?
Benutzeravatar
Felidae
Beiträge: 2887
Registriert: 22. Mai 2016, 17:49
Wohnort: NRW

Re: Feierabendbier: Wo ist der "deutsche Jason Schreier"?

Beitrag von Felidae »

Ingoknito hat geschrieben: 7. Jul 2022, 14:58 Keine Brücken einzureißen, halte ich nur für sinnvoll wenn man dadurch etwas verändern kann und das sehe ich nicht. Auch hier wurde im Podcast zurecht angesprochen, dass diese Chefredakteure seit Jahrzehnten in diesen Strukturen verhaftet sind. Gerade bei der zweiten Geschichte mit den kritischen Fragen wird es doch eindeutig. Was soll die irgendeine Brücke noch bringen wenn journalistische Selbstverständlichkeiten so verachtet werden?
Dom ist zu 20 % immer noch freier - und auch als Pod-Mitarbeiter wird er seine Verbindungen durchaus immer wieder nutzen können.

Und ich glaube, wir hatten das ja schonmal (wenns jemand anders war, sorry) - es gibt nen Unterschied zwischen "Informieren" und "an den Pranger stellen". Eine sinnvolle Information ist es, dass es im deutschen Spielejournalismus so zugeht. Welche Personen/Magazine genau das sind, ist eine absolut unwesentliche Information und wäre nur "an den Pranger stellen".

Letztlich wirst Du aber einfach akzeptieren müssen, dass die Menschen bei ThePod da diskreter sind als Du es gern hättest.
Raptor 2101
Beiträge: 1227
Registriert: 22. Mai 2016, 19:50

Re: Feierabendbier: Wo ist der "deutsche Jason Schreier"?

Beitrag von Raptor 2101 »

Ingoknito hat geschrieben: 7. Jul 2022, 14:58 Dir ist aber schon bewusst, dass du damit genau die Argumente bedienst, die im Podcast angesprochen wurden, warum es angeblich keinen investigativen in Deutschland geben kann. Das wurde ganz gut im Podcast aufgedrösselt, dass es sehr wohl auch diese Themen in Deutschland gibt. Und nur weil die Unternehmen kleiner sind, ist es nicht automatisch unwichtiger.
Zumal es soetwas wie die Enthüllung des kritischen Herbst, international, zuvor meines Wissens nach nicht gab. Man muss aber davon ausgehen, dass Deutschland hier keine Ausnahme war. Die Strukturen sind/waren in anderen Ländern ganz ähnlich. Deshalb war es sehr wohl von internationaler Relevanz. Ob es auch die entsprechende Aufmerksamkeit bekommen hat, spielt da keine Rolle.
Nein bediene ich nicht. Ich sag ja nicht, dass "Der kritische Herbst" nicht sinnvoll und wichtig für gerade die Deutsche Landschaft war. Herr Schreier hat sich mit seiner Arbeit jedoch ein wesentlich längeren Track Rekord. Alleine sein Buch "Blood, Sweet and Pixels" dürfte für die Branche wichtiger gewesen sein als "Der kritische Herbst". (Aber das ist nur meine Meinung)
Ingoknito
Beiträge: 747
Registriert: 19. Jul 2021, 21:55

Re: Feierabendbier: Wo ist der "deutsche Jason Schreier"?

Beitrag von Ingoknito »

Felidae hat geschrieben: 7. Jul 2022, 15:32
Ingoknito hat geschrieben: 7. Jul 2022, 14:58 Keine Brücken einzureißen, halte ich nur für sinnvoll wenn man dadurch etwas verändern kann und das sehe ich nicht. Auch hier wurde im Podcast zurecht angesprochen, dass diese Chefredakteure seit Jahrzehnten in diesen Strukturen verhaftet sind. Gerade bei der zweiten Geschichte mit den kritischen Fragen wird es doch eindeutig. Was soll die irgendeine Brücke noch bringen wenn journalistische Selbstverständlichkeiten so verachtet werden?
Dom ist zu 20 % immer noch freier - und auch als Pod-Mitarbeiter wird er seine Verbindungen durchaus immer wieder nutzen können.

Und ich glaube, wir hatten das ja schonmal (wenns jemand anders war, sorry) - es gibt nen Unterschied zwischen "Informieren" und "an den Pranger stellen". Eine sinnvolle Information ist es, dass es im deutschen Spielejournalismus so zugeht. Welche Personen/Magazine genau das sind, ist eine absolut unwesentliche Information und wäre nur "an den Pranger stellen".

Letztlich wirst Du aber einfach akzeptieren müssen, dass die Menschen bei ThePod da diskreter sind als Du es gern hättest.
Keine Ahnung welchen Podcast du gehört hast. Dom hat selbst angesprochen dass er bestimmte Chats mit seinen Arbeitgebern gescreenshotet hat und offen gelassen ob er das irgendwann noch verwenden wird. (was ich sehr gut finden würde)
An anderer Stelle, nämlich beim kritischen Herbst, hatte sich Andre oder Jochen sogar gewünscht dass die Betroffenen namentlich genannt werden, um diejenigen mit einer sauberen Weste nicht zu belasten (was laut Jörg Luibl aber aus rechtlichen Gründen nicht ging).
Weiss nicht wie lange du schon thePod-Hörer bist, aber gerade am Anfang haben Andre und Jochen einiges an Mißständen offen gelegt. "Diskretion" spielte da zum Glück eine untergeordnete Rolle.

Würdest du das was Jason Schreier macht auch als "an den Pranger Stellen" bezeichnen? . Vielleicht bist du derjenige der akzeptieren muss, dass es auch diese Art von Journalismus gibt, die wenig Rücksicht auf falsche Befindlichkeiten nehmen kann.
Benutzeravatar
Felidae
Beiträge: 2887
Registriert: 22. Mai 2016, 17:49
Wohnort: NRW

Re: Feierabendbier: Wo ist der "deutsche Jason Schreier"?

Beitrag von Felidae »

Ingoknito hat geschrieben: 7. Jul 2022, 16:05
Keine Ahnung welchen Podcast du gehört hast. Dom hat selbst angesprochen dass er bestimmte Chats mit seinen Arbeitgebern gescreenshotet hat und offen gelassen ob er das irgendwann noch verwenden wird. (was ich sehr gut finden würde)
An anderer Stelle, nämlich beim kritischen Herbst, hatte sich Andre oder Jochen sogar gewünscht dass die Betroffenen namentlich genannt werden, um diejenigen mit einer sauberen Weste nicht zu belasten (was laut Jörg Luibl aber aus rechtlichen Gründen nicht ging).
Weiss nicht wie lange du schon thePod-Hörer bist, aber gerade am Anfang haben Andre und Jochen einiges an Mißständen offen gelegt. "Diskretion" spielte da zum Glück eine untergeordnete Rolle.

Würdest du das was Jason Schreier macht auch als "an den Pranger Stellen" bezeichnen? . Vielleicht bist du derjenige der akzeptieren muss, dass es auch diese Art von Journalismus gibt, die wenig Rücksicht auf falsche Befindlichkeiten nehmen kann.
Ich hab alle Sonntagscasts und vermutlich 75 % der Backerinhalte gehört. :)

Etwas in der Schublade zu haben, um es gegebenenfalls zu verwenden, ist nunmal was anderes, als es einfach so rauszuhauen.

Und ich bitte Dich - aber was Jason Schreier regelmäßig aufdeckt, ist doch ein ganz anderes Kaliber als die Info, WELCHER Chefredakteur in diesem Fall eine sehr.. seltsame Art hatte. Das allermindeste, was dafür notwendig wäre, wäre der belegbare Umstand, dass dieser Chefredakteur sowas öfter getan hat, im "Optimalfall" sogar mehreren Mitarbeiter:innen gegenüber. So ist es nämlich erstmal "nur" eine einmalige Verfehlung. Die natürlich unter aller Sau ist - aber in keinster Weise irgendwie auf dem Level wie Arbeitsbedingungen bei Blizzard und Co.

Und auch André und Jochen waren immer diskret, wenns drauf ankam - bei welchem Organ Jochen Chefredakteur war und während eines Messebesuchs erfahren hat, dass er gefeuert wurde, wurde zB. nie gesagt. Man kann natürlich Jochens Vita recherchieren und Schlussfolgerungen ziehen - das kannst Du bei Dom aber auch.
Benutzeravatar
Axel
Beiträge: 4170
Registriert: 1. Jul 2018, 20:43
Wohnort: Chemnitz & Erzgebirge

Re: Feierabendbier: Wo ist der "deutsche Jason Schreier"?

Beitrag von Axel »

Zumindest ist der Spielejournalismus international halt schon weiter als der Musikjournalismus. Und auch hierzulande weiter, übrigens. Denn wenn Dom bei einem Spiegel Online Erklärstücke schreiben kann, ist das schon mehr als der leidgeprägte Musikjournalist kann.

Ich und einige andere hatten schon vor JAHREN die misogynen Strukturen im Musikbusiness im Blick. Bei den Labels, Veranstalter, usw. Hatten gutes Hintergrundmaterial recherchiert, Gespräche geführt, hätten teilweise auch prominente Leute gehabt die mit ihrer Geschichte an die Öffentlichkeit gegangen wären. Alles auf eigene Kosten. Aber denkt ihr irgendwer wollte sowas bringen? Die damaligen Musikmedien nicht, weil das hätte einige wichtige Werbepartner hart ins Schienbein getreten. Und die Publikumspresse auch nicht, weil da Musikthemen allgemein gar keine Rolle spielen.

Oder wenn man sich die immer noch die miserablen Verträge von Labels, Streamingdiensten, Booker, Veranstalter usw. anschaut. Da gäbe es SO VIEL aufzuarbeiten und öffentlich zu machen. SO VERDAMMT VIEL! Und es interessiert weder intern noch extern kein Medium dazu mal was zu bringen.

Daher finde ich das immer ein wenig weird, wenn sich Spielejournalisten beklagen, dass investigative Arbeit nicht bezahlt wird. Eure Themen würde man aber zumindestens bei Spiegel & Co. bringen und es gäbe die Möglichkeit etwas zu verändern...
Ingoknito
Beiträge: 747
Registriert: 19. Jul 2021, 21:55

Re: Feierabendbier: Wo ist der "deutsche Jason Schreier"?

Beitrag von Ingoknito »

Felidae hat geschrieben: 7. Jul 2022, 16:27

..
Was du als "seltsame Art" bezeichnest, ist für andere ein struktureller Mißstand, den man nur noch schwer als Journalismus bezeichnen kann. Verstehe auch nicht warum du das gegen die Arbeitsbedingungen bei Spieleunternehmen aufwiegen willst. Man kann und sollte beides besprechen.
Benutzeravatar
WhiteNoise
Beiträge: 57
Registriert: 3. Okt 2019, 14:35

Re: Feierabendbier: Wo ist der "deutsche Jason Schreier"?

Beitrag von WhiteNoise »

Ich verstehe gar nicht, warum Jason Schreiers Arbeit von so vielen gelobt wird. Seine "Erkenntnisse" sind jedenfalls für mich völlig uninteressant und sind mir keinen Cent wert. Wäre interessant zu sehen, ob man solche Arbeit via Crowdfunding finanzieren könnte. Ich denke nicht, weil es am Ende einfach zu wenige Menschen interessiert.
Maestro84
Beiträge: 735
Registriert: 10. Feb 2016, 17:42

Re: Feierabendbier: Wo ist der "deutsche Jason Schreier"?

Beitrag von Maestro84 »

Ich finde es schon interessant, wie auch in der, eigentlich modernen, hippen, xfach divörsen Spieleindustrie immer noch eine Firmenkultur herrscht, die eher an Unternehmen von Schlotbaronen aus dem 19. Jahrhundert erinnert. Und wenn Niemand die eiternden Stellen aufzeigt, ändert sich gar Nichts.
Benutzeravatar
Felidae
Beiträge: 2887
Registriert: 22. Mai 2016, 17:49
Wohnort: NRW

Re: Feierabendbier: Wo ist der "deutsche Jason Schreier"?

Beitrag von Felidae »

Ingoknito hat geschrieben: 7. Jul 2022, 16:55 Was du als "seltsame Art" bezeichnest, ist für andere ein struktureller Mißstand, den man nur noch schwer als Journalismus bezeichnen kann. Verstehe auch nicht warum du das gegen die Arbeitsbedingungen bei Spieleunternehmen aufwiegen willst. Man kann und sollte beides besprechen.
DU hast die Analogie aufgemacht, nicht ich. :)

Und nein, aus einem einmaligen Vorkommnis kann man eben KEINEN "strukturellen Misstand" ablesen, genau deshalb schrieb ich, dass es dafür belegbare Wiederholungen bräuchte. Um tatsächlich "strukturell" zu sein, im übrigen auch von verschiedenden Publikationen, nicht nur von einer.
quasarman
Beiträge: 4
Registriert: 3. Apr 2022, 19:38

Re: Feierabendbier: Wo ist der "deutsche Jason Schreier"?

Beitrag von quasarman »

Nabend zusammen

Eigentlich bin ich ein "Wenigschreiber" im Forum, aber dieses Thema hat mich sehr getriggert. Und das obwohl ich weder in der Gamesbranche noch im Journalismus beheimatet bin und auch in meinem Job keinem Crunch oder Mobbing oder Belästigung ausgesetzt bin.

Aber jetzt weiß ich warum und wofür ich gerne meinen monatlichen Patreonbeitrag leiste. Bitte, bitte versucht ein investigatives Format auf die Beine zu stellen. Das fände ich persönlich SEHR spannend. Und das Argument, dass man auch in einem solchen Format wie "The Pod" sich die Zuhörer für solch investigativen Journalismus erarbeiten muss, kann ich nur bedingt folgen. Vielleicht brauchen die Hörer auch nur ein Angebot in diese Richtung, um zu "wissen", dass sie solch ein Format brauchen.

Ist ja ähnlich wie bei dem "Schatztruhenformat". Hier wird auch was neues ausprobiert. Also, auch wenn ich das Gefühl habe hier offene Türen einzurennen, würde ich mich über ein investigatives Format - egal zu welchem gamesrelevanten Thema - sehr freuen.

Danke für den Content
Antworten