Runde #379: Sniper Elite 5

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Felidae
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Re: Runde #379: Sniper Elite 5

Beitrag von Felidae »

GoodLord hat geschrieben: 12. Jul 2022, 12:12
Trifft auf die Diskussion hier als ganzes halt nicht zu. Der Stein des Anstoßes war halt das konkrete Symbol. Und zumindest so wie ich Felidae's post verstanden habe geht es ihr schon darum, dass solche Symbole generell nichtmehr verwendet werden sollen.
Nein. Mir ging es darum, dass man, WENN man schon solche Symbole nutzt, damit auch was vernünftiges anstellen soll. Nicht umsonst hab ich mehrfach die neuen Wolfensteins als Positivbeispiel genannt.

Das setzt aber natürlich zwingend voraus, dass man vor dem Nutzen solcher Symbolik recherchiert. In dem Fall hätten sie dann die Ähnlichkeit entdeckt. Und dann drei Möglichkeiten gehabt:

- ihr eigenes Symbol so sehr zu verändern, dass die Ähnlichkeit nicht mehr gegeben ist.
- ihr Symbol so zu lassen und irgendetwas cooles drum rum einzubauen, um mit dieser Ähnlichkeit irgendetwas anzustellen (natürlich die teuerste Variante) -- was in einem Spiel wie Sniper Elite aber vermutlich absolut unnötig ist, weil das Spiel ja gar kein "Wolfenstein" sein will, was Satire, Verfremdung etc angeht
- es trotzdem genauso reinzunehmen wie jetzt auch - und auf Nachfrage dann zu sagen, "Wussten wir, war uns egal". Und dann halt mit der Kritik leben zu müssen, instinkt- und geschmacklos zu sein

Worums mir eigentlich ursprünglich ging: Dass ich es satt habe, dass Unternehmen dauernd mit "denn sie wussten ja nicht, was sie tun" davon kommen. Auch diese Unternehmen haben Zugang zu Google.

So GANZ kann ich mir das übrigens nicht wirklich vorstellen, dass da gar nicht irgendwie recherchiert wurde. Nehmen wir mal, es würde sich nicht nur um so ne popelige antisemitische Karikatur handeln, die eh keinen juckt ( :ugly: ), sondern das Ding wär ein Symbol für "free Tibet!". Obs dann wohl auch drin gelandet wäre, oder hätte DANN nicht doch jemand gesagt, "Leute, das geht so nicht, wir wollen in China verkaufen"?

So gesehen gibt es natürlich tatsächlich noch eine vierte Möglichkeit - es ignorieren und später behaupten, "Ach das wussten wir ja gar nicht".
Zuletzt geändert von Felidae am 12. Jul 2022, 14:07, insgesamt 1-mal geändert.
Mauswanderer
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Re: Runde #379: Sniper Elite 5

Beitrag von Mauswanderer »

GoodLord hat geschrieben: 12. Jul 2022, 12:12
Mauswanderer hat geschrieben: 12. Jul 2022, 08:34
Ich finde, auch bei der Erstellung von vermeintlich fiktiven Nazilogos (die jetzt mehr beinhalten als einfach nur Hakenkreuz, Totenkopf, SS-Rune etc.) lohnt sich wenigstens das kurze googlen. Hätte ja auch sein können, dass der Krake ein Symbol des Widerstands gegen Nazideutschland war. Kraken sind ja nun nicht gerade urböse Fabelwesen.
Also jetzt bewegen wir uns schon in hochspekulative Gewässer. Der Kraken ist ja in Literatur, Film und Sprachgebrauch alles andere als ein unbeschriebenes Blatt . Vermutlich gibt es ja auch gute Gründe warum er in antisemitischen Darstellungen verwendet wurde.
So oder so: selbst wenn er im Symbol einer jüdischen Wiederstandsgruppe aufgetaucht wäre, glaube ich nicht, dass ich diese Verwendung hier als Problem sehen würde, auch wenns dann für "eingeweihte" vermutlich "strange" ("komisch" könnte man in dem Zusammenhangfalsch vetstehen) gewirkt hätte.

Ich verweise auf meinen Disclaimer. :ugly:
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sirc0nn0r
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Re: Runde #379: Sniper Elite 5

Beitrag von sirc0nn0r »

Die Frage, die sich mir nach dem Podcast gestellt hat... Dom zieht schon wieder um??? :D
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Dom Schott
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Re: Runde #379: Sniper Elite 5

Beitrag von Dom Schott »

sirc0nn0r hat geschrieben: 13. Jul 2022, 23:08 Die Frage, die sich mir nach dem Podcast gestellt hat... Dom zieht schon wieder um??? :D
Ohja, aber Hamburg bleib ich treu :D
Katzen sind super, Zitronenlimo auch und Archäologie ebenfalls.
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Andre Peschke
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Re: Runde #379: Sniper Elite 5

Beitrag von Andre Peschke »

Dom Schott hat geschrieben: 14. Jul 2022, 11:28
sirc0nn0r hat geschrieben: 13. Jul 2022, 23:08 Die Frage, die sich mir nach dem Podcast gestellt hat... Dom zieht schon wieder um??? :D
Ohja, aber Hamburg bleib ich treu :D
Wenn der Weg zur Kneipe zu lang wird: Umzug.
Wenn man mal ne andere Stadt kennenlernen will: Umzug

Irgendwann wird jemand Dom von Hotels erzählen und dann wird es aber ein großes "Hallo!?" geben.

Andre
IDEA
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Re: Runde #379: Sniper Elite 5

Beitrag von IDEA »

Dom Schott hat geschrieben: 14. Jul 2022, 11:28
sirc0nn0r hat geschrieben: 13. Jul 2022, 23:08 Die Frage, die sich mir nach dem Podcast gestellt hat... Dom zieht schon wieder um??? :D
Ohja, aber Hamburg bleib ich treu :D
Hey Dom,

wie kommts dazu? Oder "persoehnliche Gruende"? Umziehen macht jetzt ja nicht so richtig Spass :ugly:

Freue mich aber schon auf Staffel 2 von "Doms verzweifelte Suche nach Internet" ;-)
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Teddybär
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Re: Runde #379: Sniper Elite 5

Beitrag von Teddybär »

Vielleicht zieht Dom zu einer Dom.

Ba Dum Tsss
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Ranor
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Re: Runde #379: Sniper Elite 5

Beitrag von Ranor »

Bin durch mit der Kampagne und habe nun nur noch den Hitler-DLC vor mir. Und was soll ich sagen… ich fand es großartig, trotz seiner Macken. Aber der grundlegende Gameplayloop ist so befriedigend und die Level sind einfach fantastisch gebaut. Nur das letzte Level war mir zu zugekleistert mit Gegnern.
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Rigolax
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Re: Runde #379: Sniper Elite 5

Beitrag von Rigolax »

Bei Netzpolitik ist'n Artikel von Dom über das Kraken/Weltkugel-Logo erschienen: https://netzpolitik.org/2022/linksklick ... pielplatz/ Mir entgeht wahrlich nichts! (Okay, ich hab die halt in meinem RSS-Feed)

---
Und doch kann auch Kunst einen Punkt erreichen, an dem sie Verantwortung übernehmen muss: Für die Themen, die sie sich erwählt, und vor allem auch für die Art und Weise, wie sie mit diesen Themen umgeht. Ansonsten verdient sie Kritik, die im deutschsprachigen Fachjournalismus allerdings seit Jahren schlichtweg fehlt. Die Folge: Möglicherweise die Desensibilisierung von SpielerInnen für das, was der Nationalsozialismus und die Wehrmacht tatsächlich einmal gewesen sind: Kein Meme-Hans mit Flammenwerfer und Designer-Uniform, sondern Kriegsverbrecher, Rassisten und Mörder.
"Möglicherweise": Wo sind die Studien, die Evidenz, kann man da denn was finden? Gibt's da was? Andererseits vielleicht besser imho gar nicht erst versuchen, das führt wieder ins Nirgendwo, weil die Medienwirkungsforschung quasi an der Grenze zur Pseudowissenschaft steht; sorry, aber das denke ich immer noch lowkey.

Semantische Kritik: "[Das Spiel] zitiert mit diesem Logo eine antisemitische NS-Karikatur aus den 1930er Jahren [...]". Das ist mir schon einmal aufgefallen, ich würde hier nicht von "zitiert" sprechen, "zitieren" setzt meiner Ansicht nach eine Intentionalität voraus, die hier ja nach Entwicklerauskunft nicht gegeben ist (was auch im Artikel steht). Zitieren ist in dem Sinne wie lügen, denke ich: man kann ebenso nicht fahrlässig lügen. Ich würde etwa auch nicht sagen, dass hier referenziert wird. Es ist imho schlicht eine Parallele, es werden Assoziationen geweckt, es wird lediglich assoziiert. -- "Das Spiel verwendet die Vorlage nun aber im genau gegenteiligen Kontext [...]" finde ich auch eher fragwürdig in der Formulierung von "verwendet" (bzw. "Vorlage").

Tippfehler-Kritik: "Through the Darkest of Time" (da fehlt'n "s" am Ende)
GoodLord
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Re: Runde #379: Sniper Elite 5

Beitrag von GoodLord »

Meine Meinung zu dem konkreten Aufhänger hab ich ja weiter vorne schon mal geschrieben.

Was den Artikel angeht muss ich zugeben, dass ich nach dem Anreißer
Als Schauplatz für Computerspiele ist der Zweite Weltkrieg beliebt. Doch Entwicklungsteams ignorieren zunehmend den historischen Kontext. Diese Entpolitisierung hat Folgen.
auch auf etwas "mehr" gehofft hatte. Sowohl was Beispiel für die Entpolitisierung* als auch die Konsequenzen angeht.

Wäre das was, wo man im Rahmen von The Pod evtl. etwas mehr Zeit drauf werfen und etwas ausführlicher behandeln könnte? Ist andererseits vielleicht auch schon zu nahe am Thema "Geschichtsbilder" dran, das ja vor kurzem schon mal behandelt wurde.

*) Was ich im Text als Beispiel für die Entpolitisierung gefunden habe war:
[...]Ein schleichender Prozess, der mehr Aufmerksamkeit verlangt: Der Zweite Weltkrieg wird mehr und mehr entpolitisiert. Gleichzeitig nimmt kaum eines der teils riesigen Entwicklerteams historische Recherche ernst – trotz der vielen sensiblen „Hot Topics“ und der immer weiter wachsenden Zielgruppe.

Wer im Mehrspielermodus des ersten Call of Duty (2010) als Nazi-Soldat spielte, war im Team der „Achsenmächte“, das gegen die „Alliierten“ kämpft. Call of Duty: Vanguard (2021) unterscheidet hingegen nur noch zwischen „Mein Team“ und „gegnerisches Team“.
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Ranor
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Re: Runde #379: Sniper Elite 5

Beitrag von Ranor »

Rigolax hat geschrieben: 24. Jul 2022, 12:58 "Möglicherweise": Wo sind die Studien, die Evidenz, kann man da denn was finden? Gibt's da was? Andererseits vielleicht besser imho gar nicht erst versuchen, das führt wieder ins Nirgendwo, weil die Medienwirkungsforschung quasi an der Grenze zur Pseudowissenschaft steht; sorry, aber das denke ich immer noch lowkey.
Für eine Kolumne ist so was schon okay, aber natürlich hat das auch nicht mehr Substanz als „Shooter machen jugendliche Männer gewalttätig.“ Kann man behaupten, aber in keiner Weise belegen.
Zuletzt geändert von Ranor am 24. Jul 2022, 18:23, insgesamt 1-mal geändert.
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Rigolax
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Re: Runde #379: Sniper Elite 5

Beitrag von Rigolax »

Dass mit dem Multiplayer-Modus von COD finde ich recht interessant, denn es wurde ja etwa schon von Extra Credits kritisiert, dass man im MP auf Nazi-Seite spielen muss, jedenfalls man da so rein geworfen wird, und als ein Vorschlag wurde in den Raum gestellt, es auf "Red vs. Blue" umzustellen, also in dem Sinne zu entpolitisieren: https://youtu.be/UCj8llyzfWo

Ansonsten sehe ich hier eigentlich (wie oft) eher dem Prinzip nach eine ästhetische Kritik bzw. eine ästhetische Irritation, die im Versuch einer Rationalisierung auf denkbare, wohl einigermaßen plausibel scheinende, aber faktisch nicht belastbar belegbare Medieneffekte rekurriert.
imanzuel
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Re: Runde #379: Sniper Elite 5

Beitrag von imanzuel »

Rigolax hat geschrieben: 24. Jul 2022, 18:23 https://youtu.be/UCj8llyzfWo
22k Likes vs. 330k Dislikes. Läuft :D Keine Ahnung, ich bin mit WW2 MP-Shooter aufgewachsen. Also auch damals in Enemy Territory usw. hat es mich nicht gestört das man schon auf Naziseiten spielt. Warum das heute ein Problem sein soll, damals aber nicht - nah ich weiß nicht. Da würde ich es als sinnvoller erachten wenn nach Rundenende auf Seiten der Nazis (wenn die zum Beispiel gewonnen haben) irgendeine Einblendung bekommt für was für eine verachtenswerte Sache man da eigentlich gekämpft hat.

Zu Doms Text: In gewisse Punkte hat er schon recht, aber manche Sätze machen mich stutzig. Das zum Beispiel:
Während jahrzehntelang die Popularität des Zweiten Weltkriegs unverändert hoch geblieben ist, beginnt sich in den letzten Jahren im Detail etwas bei diesen Spielen zu verändern. ... Der Zweite Weltkrieg wird mehr und mehr entpolitisiert.
Ist das so? Also auf beide Sätze? CoD Vanguard ist jetzt alles andere als beliebt. BF5 hat immer noch solide Spielerzahlen, aber wir alle wissen wie das damals zu Launch aussah, auch der BR war sehr schnell irrelevant. CoD WW2 war damals auch nicht so beliebt, trotz Boots on the Ground-Werbekampagne. Ansonsten gab es doch keine großen WW2-Spiele. Viele Nischen-Strategiespiele, insgesamt sicherlich viele Spiele die über zig Genres gehen, aber irgendwelche Spiele die wirklich Impact hatten gab es da ja nicht. Kein Vergleich zu den 2000er Jahre. CoD, Medal of Honor, Brother in Arms, BF1942, usw., damals hatte der Zweite Weltkrieg noch wesentlich mehr Einfluss. Und da finde ich auch den zweiten Satz komisch: In wie weit waren die Spiele damals Anfang 2000er politischer als heute? Dom nennt ja auch ein paar Titel. Ich finde der Zweite Weltkrieg wird heutzutage deutlich diverser behandelt, von Walking Sims über Strategie-Spiele über Horror-Spiele (Martha is Dead). Damals wurde halt nur geballert. Im Multiplayer auch als Nazi. In wie weit das damals mehr politisch war als heute verstehe ich so gar nicht. Ich finde zum Beispiel ein Partisans 1941 politisch gesehen deutlich wertvoller als ein Commandos 2.
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Rince81
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Re: Runde #379: Sniper Elite 5

Beitrag von Rince81 »

Ich würde hier Company of Heroes einwerfen. Da wurde ganz aktuell eine Einzelspieler-Kampagne für die Wehrmacht und dem Afrika Korps angekündigt.
Ich behaupte jetzt, dass sowas zum Zeitpunkt der Veröffentlichung des ersten Teils 2006 völlig undenkbar gewesen wäre, im Hauptspiel gleichberechtigt eine Alliierten und eine Achsenmächte Kampagne zu haben. Ich weiß, dass relic dies in Add-ons später gemacht hat, das Hauptspiel ist aber immer noch was anderes. Das spricht in meinen Augen für eine Entpolitisierung des Themas.
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imanzuel
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Re: Runde #379: Sniper Elite 5

Beitrag von imanzuel »

Vielleicht deute ich den Begriff "entpolitisieren" einfach nur falsch. Für mich bedeutet das man nehme jeden politischen Aspekt aus etwas raus. Also sowas was zum Beispiel schon ein Battlefield 1942 damals 2002 gemacht hat oder was ähnliche Spiele heute noch tun (Hell Let Loose, Post Scriptum, etc.). Davon gibt es ja heute noch einige, aber der Markt ist da deutlich überschaubarer als sonstige Bereiche und keins davon hat wirklich viel Impact. Kein Vergleich zu damals eben ein Battlefield oder MoH.
Rince81 hat geschrieben: 27. Jul 2022, 00:24 Ich würde hier Company of Heroes einwerfen. Da wurde ganz aktuell eine Einzelspieler-Kampagne für die Wehrmacht und dem Afrika Korps angekündigt. ... Das spricht in meinen Augen für eine Entpolitisierung des Themas.
Auch hier bin ich komplett anderer Meinung. Warum ist es eine Entpolitisierung wenn man die Themen überhaupt erst behandelt? Natürlich ist das folgende Zitat Marketing-Blabla. Aber das Spiel ist noch nicht draußen, erstmal sollte man den Entwicklern und der PR einfach glauben:
While we'll be playing as the Allies in Italy, the North African operation is played from the perspective of the Deutsche Afrika Korps. When the campaign begins, however, the tables have turned and the DAK are on the offensive.

Relic has not tried to soften the DAK and paint them as sympathetic. This is a foreign power terrorising people who have been dragged into a war they want nothing to do with. They are, in movie parlance, the 'bad guys', and thus not a group you're going to be rooting for.

"It's a difficult line to ride," says narrative and audio producer Ryan Bourret. "We don't want to glorify or make Rommel a hero here in any kind of way, even though you will be playing from the German perspective."

So while we'll be following the advance of the DAK, we'll simultaneously follow the story of Selema, a 17-year-old Jewish Berber girl, showing us the impact that the conflict between the Axis and Allies had on the people living in North Africa. Relic's used regional voice actors, cultural consultants and historical accounts to craft both its battles and the narrative running through them, so while it's fun to watch tanks duke it out in the desert, the studio is hoping it will still come across as respectful, giving a voice to more than just the invaders.

"Ultimately Selema's story is a story of survival, and a story of resistance," Bourret adds. And it's a common story. It's a story that pops up whenever war happens. It's what the people usually end up having to do. A story of rebellion."
(Quelle: https://www.pcgamer.com/company-of-hero ... -campaign/ )

Ich finde den Ansatz, als Nazis zu spielen die aber nicht sympathisch darzustellen gar nicht so verkehrt. Das ist für mich eigentlich das genaue Gegenteil von Entpolitisierung, vorausgesetzt (!) es wird dementsprechend gut umgesetzt. Und ja, wir reden hier von Videospiele. Die Falltiefe ist da extrem hoch, da muss man schon leicht befürchten das es in die Hose geht. Allerdings finde ich es primär erstmal gut, sich mit dem Thema überhaupt auseinanderzusetzen. Für mich besser als es totzuschweigen. Man könnte ja noch die deutsche Kampagne von Battlefield 5 reinwerfen. Die war nicht gut, der richtige Ansatz war aber da. Eine spielbare Version von irgendwas ala "Die Brücke" - ich hätte nichts dagegen. Man müsste es halt gut umsetzen.
Notiz für mich
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Rossy
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Re: Runde #379: Sniper Elite 5

Beitrag von Rossy »

Rince81 hat geschrieben: 27. Jul 2022, 00:24 Ich würde hier Company of Heroes einwerfen. Da wurde ganz aktuell eine Einzelspieler-Kampagne für die Wehrmacht und dem Afrika Korps angekündigt.
Ich behaupte jetzt, dass sowas zum Zeitpunkt der Veröffentlichung des ersten Teils 2006 völlig undenkbar gewesen wäre, im Hauptspiel gleichberechtigt eine Alliierten und eine Achsenmächte Kampagne zu haben. Ich weiß, dass relic dies in Add-ons später gemacht hat, das Hauptspiel ist aber immer noch was anderes. Das spricht in meinen Augen für eine Entpolitisierung des Themas.
Bei Strategiespielen gab es schon immer auch Kampagnen für die Achsenmächte. Mal gleichberechtigt zu den anderen, mal als einzige Kampagne (z. B. bei Panzer General).
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