Runde #381: Stray

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PhelanKell
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Re: Runde #381: Stray

Beitrag von PhelanKell »

Mojen

ich bin jetzt nicht der große Katzenfan etc.
Daher habe ich den Cast mal als Hintergrundbeschallung genutzt.

Aber was ich mitbekommen habe an Hintergrundgeschichte:
Dazu gibt es eine Folge bei "Love/Death/Robots" auf Netlix.
Da sind drei Roboter in einer apokalyptischen Welt nach der Menschheit unterwegs und machen sich lustig über diese ausgestorbene Menschheit.
Und zum Schluss sind da Katzen... heimliche Herrscher usw. :D
expect the unexpected
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Indii
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Re: Runde #381: Stray

Beitrag von Indii »

Ich hab es auch gespielt im PS-Abo und fand es angemessen dafür. Ich glaube, für 30 Euro wäre ich ein bisschen enttäuscht zu werden. Aber so funktionierte das ganz gut dir eine langen Corona-Samstag. Die Katze ist echt niedlich (sage ich als Katzenfreund), Grafik, Atmosphäre und Steuerung fand ich durchgängig gut. Ich bin auch nur zwei- oder dreimal hängen geblieben. Und ein paar Situationen fand ich aus anderen Gründen leicht frustig: jedes blöde Kanalisationslevel in jedem verdammten Spiel…

So richtige Begeisterung will sich aber nicht einstellen. Dafür hätte das Spiel ein bisschen fokussierter in eine Richtung gehen müssen. Zum Beispiel entweder ein komplett nonverbaler Walking Simulator. Oder ein bisschen mehr “richtiges” Action Adventure mit mehr Quests.
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BlackNoir
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Re: Runde #381: Stray

Beitrag von BlackNoir »

@Andre
Achtung Off-Topic, aber deine "Katzen fütter Probleme" kommen wir erstaunlich bekannt vor.

Man kann die "menschliche Fürsorge" durch Technik ersetzen. Was wir getan haben um unseren großen Kater davon abzuhalten den kleinen Kater zu beklauen.

Die Dinger findet man unter dem Suchbegriff:
"SureFeed Microchip Pet Feeder"
Wenn du schlaue Katzen hast brauchst du leider noch die "Aufsteckbare Haube" die man dir extra verkauft.

Leider nicht billig aber irgendwohin müssen die Podcast Millionen ja :D

LG
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Paul_Klee_1
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Re: Runde #381: Stray

Beitrag von Paul_Klee_1 »

Es erschrickt mich wie wenig Entzückung André in seinem Herzen für Stray zu finden vermag...

Spaß beiseite, ich finds geil. Walking Simulators sind mir allgemein zu tot, doch hier lässt mich das Minigameplay nicht einschlafen.

Aber für Cyberpunk-/Postapokalyptische Welten haben ich auch ein Faible. Zusammen mit der süßen Katze kann mich das Wandern durch das Setting schon sehr gut unterhalten.
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Paul_Klee_1
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Re: Runde #381: Stray

Beitrag von Paul_Klee_1 »

Skyryd hat geschrieben: 24. Jul 2022, 22:28 Wie würden die, die es bereits durch haben denn den Preis-Leistungs-Faktor bewerten? Ich weiß....super subjektiv.
Aber ich lese gerade des Öfteren Angaben von ca. 6 Stunden oder sogar noch darunter. Da frage ich mich gerade, ob die 27€ auf Steam nicht doch zu viel für mich sind, der Tiere mag, aber kein Katzenfanboy ist...
Wenn man die Katze an sich total süß und interessant wahrnimmt oder sehr auf das Setting steht, dann sind 30€/bzw. der Preisaufschlag zum Abo gut angelegt.

Zum mal kurz Reinschauen mit ernsten Erwartungen ans Gameplay ist es wahrscheinlich zu simpel.

Artwork und Emotionalität werden in Stray höher gehandelt als Gameplaytiefe und spielerische Brillanz.
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bluttrinker13
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Re: Runde #381: Stray

Beitrag von bluttrinker13 »

Hab den Podcast nun nachm Drittel abgebrochen und beschlossen, ich werd's mir holen. Die Katze is einfach zu gut gemacht und süß.

Wichtige Frage vorab: Does the doggy die? bzw ihr wisst schon. ;) Gerne in Spoilertags.

Und noch mal Kudos und Küssi an Dom für das Nehmen der zwei alten Herren. Ganz toll. Unser Mädchen is ja auch alt zu uns gekommen, aber gerade letztens im Ferienhaus hat sie noch mal gewirkt wie ein junges Katzchen. Ich finde, so beschissen das mit dem Abschied dann natürlich ist, aber gerade was die Liebe angeht die man kriegt, geben alte Tiere einem auch noch mal ganz viel. :3
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pepsodent
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Re: Runde #381: Stray

Beitrag von pepsodent »

Mich hat das Spiel nach dem grandiosen Anfang sehr schnell verloren und verständnislos zurückgelassen.

Die ganze Umsetzung der Katze am Anfang fand ich herzallerliebst und toll und niedlich und ganz bezaubernd. Und auch den ersten recht schlauchigen Weg fand ich sehr stimmungsvoll und gut umgesetzt. Schöne kleine Rätsel und so weiter.

Aber dann bekommt man diesen Begleiter und der redet mit einem und der gibt einem Aufgaben und sagt, was zu tun ist.
Und ab da fühlte sich das alles nicht mehr nach Katze an, sondern nur wie ein verkleideter Nathan Drake. Das alles funktioniert für mich als Katze nicht mehr. Eine Katze macht sowas nicht. Eine Katze kann sowas nicht. Wieso sollte die Katze verstehen, was diese Begleiter von sich gibt? Was die Roboterbewohner von sich geben?
Ich hab mir extra nochmal n Let's Play angeschaut, ob ich vielleicht irgendeinen wilden Cyberpunk-Twist nicht mitgekriegt habe, der mich als Katze befähigt "menschliche" Kommunikation zu verstehen. Aber sah nicht so aus.
Ich hab dann versucht, das irgendwie hinzunehmen bzw. zu ignorieren, aber das hat nicht funktioniert. Das Spiel war kaputt für mich.
Ein Jammer!
Weil, die Katze ist echt superniedlich und der Knüller. Aber das Spiel leider so gar nicht.
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Andre Peschke
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Re: Runde #381: Stray

Beitrag von Andre Peschke »

bluttrinker13 hat geschrieben: 26. Jul 2022, 10:43 Wichtige Frage vorab: Does the doggy die? bzw ihr wisst schon. ;) Gerne in Spoilertags.
SpoilerShow
Narrativ: Nein. Aber man kann sterben und sie wird auch (kurzzeitig) verletzt. Für Kids sind verstörende Szenen enthalten.
Andre
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bluttrinker13
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Re: Runde #381: Stray

Beitrag von bluttrinker13 »

Andre Peschke hat geschrieben: 26. Jul 2022, 12:55
SpoilerShow
Narrativ: Nein. Aber man kann sterben und sie wird auch (kurzzeitig) verletzt. Für Kids sind verstörende Szenen enthalten.
Andre
Ich danke dir.#
SpoilerShow
"Für Kids sind verstörende Szenen enthalten." klingt mysteriös und lustig. :mrgreen: Aber nix kann schlimmer sein, als der Elefant in It Takes Two. :ugly: ;)
green-ed
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Re: Runde #381: Stray

Beitrag von green-ed »

bluttrinker13 hat geschrieben: 26. Jul 2022, 14:39
SpoilerShow
"Für Kids sind verstörende Szenen enthalten." klingt mysteriös und lustig. :mrgreen: Aber nix kann schlimmer sein, als der Elefant in It Takes Two. :ugly: ;)
SpoilerShow
Holy shit, ja, Die Szene hat mich komplett unerwartet getroffen :ugly:
Aber so schlimme Szenen sind in Stray nicht drin.
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Skyryd
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Re: Runde #381: Stray

Beitrag von Skyryd »

Andre Peschke hat geschrieben: 24. Jul 2022, 22:36 Magst du denn die eher langsamen narrative Games wie „Firewatch“ zB? Denke, davon hängt das dann mehr ab. Wenn du gameplay suchst, wirst du wenig finden, das den Preis rechtfertigt.

Andre
Danke Andre und natürlich auch alle anderen für die Einschätzungen. Firewatch fand ich richtig super, hatte es mir allerdings auch für ca. 15€ geholt. Mit steigendem Alter ist Geld durchaus ausreichend vorhanden, aber der Pile of Shame wächst gleichermaßen ;)

Stray sieht schon irgendwie interessant aus, aber vielleicht (für mich) dann doch eher was für später im Sale.
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Vinter
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Re: Runde #381: Stray

Beitrag von Vinter »

Stray total unglaubwürdig: Eine Katze, die sich nützlich macht! :ugly:

Dass das Gameplay nur wenig anspruchsvoll ist, sehe ich eigentlich sogar als Vorteil. Der Reiz von Stray ist für mich die Bewegung durch eine interessant gestaltete Welt und das einfinden in die Rolle als Katze. Da helfen etwa die tollen Animation und das die Katze tut, was Katzen nun mal so tun. Die kleinen Puzzleeinlagen und entdeckbaren interaktiven Dinge sind da genau richtig, um hin und wieder ein kleines Belöhnchen für die Erkundung einzustreuen. Ich möchte in so einem Erkundungsspiel aber nicht feststecken oder mir ewig den Kopf zerbrechen, sondern mir alles angucken und dann soll es weitergehen.

Aber diese kleinen interaktiven Elemente erfüllen für mich auch noch einen weiteren Zweck: Sie bestätigen, dass ich in einer Ecke fertig bin. Ich hab mir etwa die Bücherei ganz genau angesehen, dass Puzzle gelöst und nun kann ich da geistig einen Haken dran setzen und weiß, dass ich hier alles gesehen habe und weitergehen kann. Ähnliches würde ich etwa auch von den Korok Samen und Schatztruhen in BOTW sagen: Die sind ebenfalls nicht anspruchsvoll und die tatsächliche Belohnung ist oft sekundär, aber sie sind ganz wichtig, um dem Spieler zu signalisieren: "Gut gemacht, jetzt bist du hier fertig". Insofern funktioniert das ganz ähnlich wie ein Navi. Völlig ohne diese Elemente würde ich mich wahrscheinlich in der Welt verloren fühlen.

Aber insbesondere erinnert mich Stray stark an Luigi's Mansion 3, dass mich ebenfalls primär über die audiovisuelle Ebene unterhalten hat. Aber dadurch, dass eben doch ein bisschen Gameplay vorhanden ist, dass ich mal einen Knopf drücke, einen Schalter ziehe und dann tut sich irgendwas, bleibt es interessant und ist kein reiner Selbstzweck. Das war in beiden genannten Spielen für mich genau die richtige Mischung: Star ist die Welt und primär geht es darum, sich durch diese zu bewegen und in jede Nische zu gucken, aber dennoch ist da ein wenig Interaktivität, die mich in meinem Tun bestätigt und rechtfertigt, dass ich mir die Mühe mache.
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Desotho
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Re: Runde #381: Stray

Beitrag von Desotho »

Vinter hat geschrieben: 28. Jul 2022, 00:58 Stray total unglaubwürdig: Eine Katze, die sich nützlich macht! :ugly:
Wieso? Meine hat z.b. heute Morgen schon eine Tüte Hustenbonbons ausgeräumt und durch die Gegend geschossen.
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Vaskes
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Re: Runde #381: Stray

Beitrag von Vaskes »

Meine Katze kann ganz toll Haargummis jagen! Und ganz große Haufen in frisch sauber gemachte Katzenklos setzen!
toxic_garden

Re: Runde #381: Stray

Beitrag von toxic_garden »

Ich so: "Lenny! Haste gehört? Die Katzen von Dom sind edle Tiere, die durch ihre Anmut und Intelligenz begeistern!"
Lenny so...
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Otis
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Re: Runde #381: Stray

Beitrag von Otis »

Never change, Lenny! :dance:

War von dem Spiel ziemlich enttäuscht.

Die entwickeln ein Spiel, in dem man eine Katze spielt, und dann ist das erste, was sie machen, einem einen robotischen Begleiter auf den Rücken zu pappen, damit man auch bloß nicht irgendetwas katzenartiges tun muss, sondern sie einen den ganzen Rotz an abgedroschenen Videospiel-Aktivitäten vorsetzen können - au Backe, vierstellige Tür- oder Safecodes finden und eingeben, Höhepunkt des Spieldesigns und genau, wofür ich mir ein EFFING KATZENSPIEL KAUFE :roll: - so dass man, wenn man mal ehrlich ist, letztlich keine Katze mehr, sondern Videogameprotagonist 0815, der zufällig wie eine Katze aussieht, spielt; da halfen die niedlichen, größtenteils kosmetischen Miniaktionen à la Tapetenkratzen oder Beinkuscheln ab und zu dann auch nicht weiter.

Bin da auch ganz bei Andre, dass man hier non-verbal eine wesentlich bessere Spielerfahrung gehabt hätte, anstatt dass einem der Roboter alles in Wegclicktextchen erzählt. Wenn man genau wie eine Katze nicht verstünde, was die Roboter sagen usw. und die Spielwelt so erforschen und begreifen müsste und auch nur Katzenskills zur Verwendung hätte, anstatt letztlich als Mensch im Körper einer Katze unterwegs zu sein, das wäre ein tolles Spiel gewesen. Statt dessen kotzt einen Robo-Companion überall mit Exposition voll und man muss nichts grübeln oder begreifen.

Und wirklich, es kommt alles an "this is a videogame" Gelangweile, was man sich vorstellen kann, und nichts anderes. Als die am Ende echt noch mit
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Stealthpassagen inkl. weiche den Suchscheinwerfern aus
ankamen, habe ich schallend gelacht. Zudem von allem auch immer nur die simpelsten Varianten genutzt werden, damit man auch ja nicht mal irgendwie gefordert wird. Nicht ein Mal muss man wenigstens nachdenken, wo man entlang hüpfen muss, um wo ran zu kommen. Einzige Schwierigkeit war, Dinge zu finden. Das erste Hub hat mich nur noch angekotzt - zugegeben, das meiste ist optional, aber man hat ja noch Ehrgeiz. Im zweiten Hub haben sie dann zum Glück mit Zusatzaufgaben etwas zurück gefahren.

Aber nicht nur das Gameplay war schwach, auch die klischeehafte, unoriginelle Story rund um die Außenwelt - ein Wunder, dass nicht auch noch der Großvater, der behauptet, schon mal da gegewesen zu sein, und für verrückt erklärt wird, aus der Dachbodenkiste gekramt wurde (wobei, ähnliche Elemente gab es ja durchaus ...) - und dann später dieser Polizeistaat für Arme waren Abturner.

Die einzelnen Roboter waren lieb, klar, aber selbst aus dem angeblichen Konzept, dass die Roboter einfach die Menschen nachahmen, wurde absolut nichts raus geholt und letztlich ist es ja noch nicht mal wahr. Das sind keine bloßen Roboter, die ahnungslos irgendwelche Aktionen nachäffen, das sind alles vollwertige Charaktere mit Persönlichkeit und Motivation und auch, wenn sie vielleicht nicht alles verstehen, was die Menschen gemacht haben oder warum, war da nichts, was in Richtung "ich mache das, aber weiß gar nicht, warum" oder ähnliches ging, sondern sie machen sich auf alles ihren eigenen Reim und es wird nicht mal ansatzweise die Frage aufgeworfen, verstehen/empfinden die das wirklich so oder denken sie nur, dass das so sein muss.

Bsp.: Die Roboter kümmern sich um die Pflanzen und eingangs heißt es auch, dass sie die zwar nicht brauchen, es aber in Erinnerung oder als Hommage an die Menschen tun. Später erfährt man aber, dass sie die Pflanzen auch schön finden, d.h. es ist eben nicht reine Nachahmung, und hinterfragt, warum Roboter überhaupt sentimental sind oder wie sie ein Ästhetikempfinden haben können, wird natürlich nicht. Ich muss prognostizieren, dass die Tatsache, dass die Menschen ausgestorben sind und die Roboter nun die Bevölkerung darstellen, weder thematisch noch narrativ eine Rolle spielt; das hätten alles genauso gut auch Menschen sein können, genau wie der Protagonist letztlich. Ich meine, die Roboter haben sogar "Väter" bzw. "Söhne" usw. ...?

Auch im Friseurladen sah es eigentlich so aus, als würde der Friseur beim Roboter unter der Karosserie Rost oder Schmutz entfernen, also nicht ganz "sinnlos" und dazu kommt vom Roboter auch noch die Erklärung, dass die Roboter erkannt hatten, dass die eigentliche Funktion des Friseurladens eine gesellschaftliche war, nicht so sehr das Haareschneiden an sich, und sie das deshalb beibehalten, auch wenn sie keine Haare haben. (Mal davon abgesehen, was für ein Schwachsinn das ist ... solche "barbershop as social hub" Friseure kenne ich nur aus Hollywoodfilmen. Gut, mag lokal kulturell variieren.)

Im Vorfeld wurden Entwickler zitiert, dass sie mit den Robotern die Möglichkeit haben, zu analysieren, was das Menschsein ausmacht, und so Philosophiegesülze, aber Pustekuchen. Menschen tun Dinge. Ach nee, echt?

Wo das Spiel wirklich glänzt, das ist in der Inszenierung. Die Spielwelt ist wunderschön und die Grafik sieht auch super aus. Als das mit dem Lightingspezi erwähnt wurde, ist mir ein Licht (hehe) aufgegangen, genau, das ist in diesem Spiel die Wucht. Soundkulisse und Musik sind toll, die Roboter wirklich schön dargestellt und dazu halt die putzige Katze, aber als Spiel an sich fällt es bei mir komplett durch und letztlich auch als "Katzensimulator". Da habe ich mich bei manchem Youtubekatzenvideo schon mehr als Katze gefühlt als in diesem Spiel. Der "Awww, the cute cat"-Faktor hat bei mir leider nicht gezogen und wie Andre richtig gesagt hat, ohne die Katze hätte nach dem Spiel auch kein Hahn gekräht. Bei der Darstellung von niedlichen Details (z.B. das abgeschraubte Gesicht beim Friseur, dass reagiert, wenn man miaut, solche Sachen) war man sehr einfallsreich, beim Rest leider gar nicht.

Dass im Podcast erst schön über die Katzen von Andre und Dom erzählt wurde, war schön; hätten ruhig noch paar Anekdoten zwischendrin gebracht werden können, vielleicht, wenn es zu etwas aus dem Spiel gepasst hätte, als Vergleich im Verhalten usw. Also eigentlich kann The Pod ohenhin mal den wöchentlichen Was-Treiben-Unsere-Haustiere-Report an den Start bringen, wofür zahl' ich hier eigentlich?! :snooty:
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Terranigma
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Re: Runde #381: Stray

Beitrag von Terranigma »

Otis hat geschrieben: 29. Jul 2022, 08:35Die entwickeln ein Spiel, in dem man eine Katze spielt, und dann ist das erste, was sie machen, einem einen robotischen Begleiter auf den Rücken zu pappen, damit man auch bloß nicht irgendetwas katzenartiges tun muss, sondern sie einen den ganzen Rotz an abgedroschenen Videospiel-Aktivitäten vorsetzen können - au Backe, vierstellige Tür- oder Safecodes finden und eingeben, Höhepunkt des Spieldesigns und genau, wofür ich mir ein EFFING KATZENSPIEL KAUFE :roll: - so dass man, wenn man mal ehrlich ist, letztlich keine Katze mehr, sondern Videogameprotagonist 0815, der zufällig wie eine Katze aussieht, spielt; da halfen die niedlichen, größtenteils kosmetischen Miniaktionen à la Tapetenkratzen oder Beinkuscheln ab und zu dann auch nicht weiter.
Habe es mir gestern auch gekauft, weil wegen Katze. Ich mein, that's reason enough. Deshalb auch bisher nicht den Podcast gehört, nahm wohl nur zur Kenntnis, dass das Dingens auf Steam und Co großartige Wertungen einfährt. Bisher habe ich's auch nicht beendet, insofern erlaube ich mir auch kein Urteil. Aber nach dem sehr sympathischen Einstieg kam ich nun gestern auch an den Punkt, als - nachdem das Spiel bisher ausschließlich visuell mit mir kommuniziert hat - ich einen Robo-Begleiter bekomme, der mir etwas erzählt.

Ich bin ja'n sehr ruhiger Mensch und mit Katzen kann man eigentlich nichts verkehrt machen, aber in diesem Moment war ich doch - milde gesagt - aufrichtig angepisst: The fuck? Natürlich ist mir klar, dass ich eine Katze in einer dystopischen Welt mit Robotern spiele, d.h. der Begriff "Realismus" wird mir nicht über die Lippen kommen. Aber in diesem Moment hat das Spiel seine Narration für mich mit 200km/h gegen die Wand gefahren. Ich mochte es, dass ich mir die Welt ausschließlich visuell erschließe. Dass ich keine Monologe lese, bzw. dass ich gar nichts lese. Weil ich eine Katze bin. Dass ich mit der Pfote Dosen vom Rand stoße. Weil ich eine Katze bin. Dass ich Teppiche zerkratze und drauf pisse. Weil ich eine Katze bin. Okay, das letztere nicht. Aber was ich definitiv nicht wollte war: Schlüssel sammeln, mir vom einem Robo-Begleiter klassische Quests geben lassen und derlei Gedönse. In den ersten paar Minuten nahm ich an, ich würde hier hier eine Spielwelt aus den Augen einer Kitty erleben. Das war's worauf ich mich einstimmte, als ich mich auf den Trip einließ. Schlüssel sammeln, Codes lesen, etc. gehörten definitiv nicht dazu. Wieso redet das Spiel überhaupt mit mir - warum tut es nicht das, was es in den ersten Minuten tat, nämlich seine Erzählung ausschließlich visuell zu kommunizieren? Also, argh.

Womöglich rettet es sich nach diesem ersten Unfall noch, aber nachdem ich meinem Mann mit glitzernden Augen gestern Abend das Spiel zeigte - ich mein, es hat drollige Katzen, also bitte! - habe ich es wütend beendet, als ich in dieser Robo-Hobo-Siedlung ankam. Also wirklich, wütend! Pflichtschuldig werde ich's heute beenden, denn lang ist's ja offenbar nicht. Und es hat eben Kitties! Aber wenn ich am Ende mit mehr als einem meh daraus gehe, wäre ich doch überrascht. Meine echten Kitties unterhalten mich bisher besser.
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Vinter
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Re: Runde #381: Stray

Beitrag von Vinter »

Ich würde der Kritik in der Hinsicht sogar zustimmen. Das hat zwar nicht für mich das Spiel ruiniert, weil der Katzenavatar immer noch ziemlich gut funktioniert hat und auch gut in die Welt eingebettet war, etwa durch Größenverhältnisse und Animationen, aber die Frage ist halt schon: Warum muss es dann überhaupt noch eine Katze sein? Im Grunde bewegt man sich ab dem Moment rein auf der audiovisuellen Ebene, metaphorisch jedoch spielt es überhaupt keine Rolle mehr, ob man nun Katze, Kind, Roboter oder sonst etwas ist. Der Entwickler hat offenbar keinen Ansatz gefunden, dich tatsächlich eine Katze verkörpern und dann auch mit den Einschränkungen einer Katze agieren zu lassen. Im Grunde hat man in dem Moment wieder einen ganz gewöhnlichen stummen, aber menschlichen Protagonisten wie Link. Er sieht nur anders aus.

Ich kann das sogar irgendwie nachvollziehen: Eine Katze agiert instinktiv, ein Videospiel (bzw die Handlungen eines Videospielprotagonisten) hingegen fordert vorausschauendes und willentliches handeln. Das irgendwie unter einen Hut zu bekommen ist schwierig, denn wie kommuniziere ich dem Spieler was seine Aufgabe ist und was von ihm verlangt wird, wenn er die Einschränkungen einer Katze hat? Oder anders gesagt: Was will eine Katze? Außer fressen, schlafen, kacken und vielleicht ein bisschen Gesellschaft eigentlich nicht viel. Aber das wäre kein interessantes Videospiel. (Allerhöchstens hätte man dann so etwas wie Katzen-Survival, aber ohne Crafting) Sobald man also eine komplexere Handlungen mit einem konkreten Ziel stellen möchte, muss man die Katzen notgedrungen irgendwie auflösen und wieder zum Menschen machen.
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Terranigma
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Re: Runde #381: Stray

Beitrag von Terranigma »

Vinter hat geschrieben: 29. Jul 2022, 11:26Oder anders gesagt: Was will eine Katze? Außer fressen, schlafen, kacken und vielleicht ein bisschen Gesellschaft eigentlich nicht viel. Aber das wäre kein interessantes Videospiel.
Auf die Ebene würde ich es persönlich nicht heben, weil jedwede Figur in Erzählungen in der letzter Konsequenz eben anthropomorphisiert wird. Anders geht es auch kaum, denn die Erzählungen - egal ob in Literatur, Film, Videospiel, etc. - sind immerzu menschliche Erzählungen, von und für. Sei es es Fiver in Watership Down, Wall-E im gleichnamigen Film, oder ähnliches. Die Figuren sind immerzu Projektionsfläche für uns Menschen, denn anders geht's nicht: wie sich ein Hase oder Roboter fühlt ist uns epistemologisch nicht erschließbar. Insofern wäre mein Anspruch an Stray auch gar nicht gewesen, dass ich eine Katze als Katze spielen will. Eben weil man sonst 90% der Spielzeit mit Schlafen verbringen würde.

Ich empfinde die Designentscheidung ab der genannten Stelle lediglich schlecht. Mein Maßstab ist wie gesagt nicht, dass ich eine Katze als Katze spielen will. Sondern weil es den Schwerpunkt mit einem Mal verschiebt. Denn das Spiel hat in den ersten paar Minuten ja eine Handlung erzählt, aber vollständig ohne Worte, ausschließlich durch seine Bildsprache und Abfolge der Ereignisse. Ich habe erfahren, dass die Kitty zusammen mit anderen Kitties lebt und musste zu Anfang mit denen auch interagieren, was die emotionale Beziehung untereinander aufzeigte - das war schön! Danach erkunde ich mit ihnen gemeinsam die Umwelt und werde anschließend von ihnen getrennt. Der Clou ist nun: ich nahm zu diesem Zeitpunkt an zu wissen, was die Erzählung ist - nämlich zurück zur "Familie" zu finden, denn dies wurde mir visuell anfangs so erzählt. Wie gesagt, all das ohne Worte, sondern über Mimik, Gestik, Handlungen, Ereignisse. Ich empfand das als sehr elegant, ähnlich wie ja auch Wall-E seine Erzählung kommuniziert, ohne dass Wall-E tatsächlich spricht. Auch Ori - insb. der erste Teil - inszeniert die Beziehung zwischen seinen Figuren effektiv nicht über Sprache, sondern über die großartigen Animationen, die Angst, Freude, etc. vermitteln. Und meine These wäre: der Verzicht auf Sprache macht es viel effektiver, gerade weil ich als Spieler dann meine Emotionen ins Spiel lege und projiziere. Das Kindschenschema erledigt dann den Rest und sorgt dafür, dass ich allein aufgrund des Drolligkeit, Tapsigkeit und Sprachlosigkeit (!) eine emotionale Bindung zu Wall-E, Ori oder eben Kitty aufbaue.


... und all das zertrümmert Stray für mich ab dem Augenblick, wo es der Kitty einen sprechenden Buddy zur Seite stellt. Anstatt nämlich nun zu mutmaßen, den visuellen Clues der Spielwelt zu folgen und eben meine Empfinden zu projezieren, sagt mir das Spiel nun glasklar, was Sache ist. Was ich tun soll, wohin ich gehen soll. Das ist unelegant und ich würde sagen, an der Stelle auch narrativ schlechtes Design. Gerade auch weil es einen so effektiven Einstieg hat und in den ersten paar Minuten zeigte, dass es ganz anders funktionieren kann, fühlt sich der Bruch umso härter an. Wäre das Spiel beispielsweise direkt mit einem sprechenden Robo-Dingsie gestartet, hätte ich die Augenbraue gehoben und gegrummelt. Weil ich's doof finde. Aber nachdem mir das Spiel zeigte, dass es das gar nicht benötigt, um mich durch die Spielwelt zu leiten, mit Ziele zu kommunizieren, etc. fühlt es sich derart schlecht an, dass es sich davon mit einem Schlag distanziert und mich Schlüssel, Passwörter, etc. nutzen lässt. Weil es ja selbst die Fallhöhe errichtet und den Maßstab dessen gesetzt hat, was es eigentlich kann. Und wenn ich's damit vergleiche, dann fällt es ab diesem Augenblick enorm ab. Beispielsweise ließ es mich zuvor auch Rätsel lösen, aber eben Umgebungsrätsel, z.B. Dose in Ventilator werfen. Außer Ausversehen würde eine Katze das auch nicht tun - oder? - aber es ist stimmig innerhalb der Phantasie, dass ich Gedönse im Maul rumtrage oder mit der Pfote langsam Gedönse von der Dachkante schubse; dass ich allerdings mit einer Taschelampe rumlaufe, Passwörter und Schlüssel sammel, das bricht die Phantasie hart.

Also, Gott ey. Regt mich auf, wie ich doof ich das finde! :D
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Heretic
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Re: Runde #381: Stray

Beitrag von Heretic »

Wenn ich das alles so lese, habe ich die starke Vermutung, dass das Spiel nicht mal ansatzweise so gute Wertungen bekommen hätte, wenn man statt der Katze Gollum spielen würde... :D
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