Runde #386: Gamescom Opening Night Live

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naemlichmith
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Runde #386: Gamescom Opening Night Live

Beitrag von naemlichmith »

PSA: Hab noch nie einen neuen Thread eröffnet, falls ich was falsch gemacht hab, gerne korrigieren/löschen.

Ich hör gerade die Folge und finde sie wie immer sehr hörenswert, insbesondere hab ich mich so gefreut, dass Ihr die Gamescom Awards besprochen habt, die haben mich beim schauen der ONL auch ultra gestört, da wie ihr gesagt habt, einfach null Hintergrundinfos dazu gelifert wurden. Das ganze Format is einfach super seltsam.
Falls jemanden interessiert, wer da in der Jury sitzt, ganz unten auf der Seite wird das dargestelt: https://www.gamescom.de/de/gamescom/gamescom-award

Aber ich wollte noch einen anderen Punkt ansprechen. Ihr habt auch über die CO2-Kompensation der Gamescom gesprochen und dass sie da am "Ablasshandel unserer Zeit" teilgenommen haben, also solche Projekte finanziert haben, die angeblich CO2 einsparen. Mal abgesehen von den ganzen Problemen, die Ihr angesprochen habt, die es bei dieser Milchmädchenrechnung gibt, wollte ich noch kurz auf ein Video von Last Week Tonight (große wöchentliche Show in den USA, in der immer politische Probleme besprochen werden) hinweisen, das anfang der Woche erschienen ist: https://www.youtube.com/watch?v=6p8zAbF ... eekTonight

Man muss natürlich erwähnen, dass das auch keine wissenschaftliche Veröffentlichung ist, aber die recherchieren in der Regel schon recht gründlich und sind generell eigentlich verlässlich. Fazit des Videos ist, dass man, selbst wenn solche Dinge gefördert werden, die angeblich CO2 einsparen, skeptisch sein sollte, da es da sehr auf die Details ankommt, und zu einem großen Prozentsatz Dinge finanziert werden, die entweder gar keinen Zusammenhang mit CO2-Kompensation darstellen oder auch ohne die Unterstützung durch diese Art der "Spenden" erfolgt wären. Das Video bezieht sich natürlich größtenteils auf die USA und ich sage nicht, dass die Gamescom ebenfalls solche Projekte unterstützt hat, ich hab das nicht nachrecherchiert, aber ich wollte da noch drauf hinweisen, dass das eben nicht so einfach ist, wie man meinen könnte.

Aber wie gesagt, tolle Folge wieder, höre ich sehr gerne! Auch wenn ich von den "All stars" der 90er nicht mal einen kennen würde wahrscheinlich :D
Zuletzt geändert von naemlichmith am 28. Aug 2022, 22:45, insgesamt 1-mal geändert.
MrP
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Re: Runde #389: Gamescom Opening Night Live

Beitrag von MrP »

naemlichmith hat geschrieben: 28. Aug 2022, 22:31 PSA: Hab noch nie einen neuen Thread eröffnet, falls ich was falsch gemacht hab, gerne korrigieren/löschen.
Die Folgennummer ist #386. :D
naemlichmith
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Re: Runde #389: Gamescom Opening Night Live

Beitrag von naemlichmith »

MrP hat geschrieben: 28. Aug 2022, 22:39
naemlichmith hat geschrieben: 28. Aug 2022, 22:31 PSA: Hab noch nie einen neuen Thread eröffnet, falls ich was falsch gemacht hab, gerne korrigieren/löschen.
Die Folgennummer ist #386. :D
Meine Herren, einmal Hirn einschalten :D Danke für den Hinweis, hab's geändert :)
imanzuel
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Re: Runde #386: Gamescom Opening Night Live

Beitrag von imanzuel »

Da bei The Callisto Protocol irgendwie aus dem Kopf heraus gesagt wurde "das sehe gar nicht so toll aus und sieht eher nach AA-Produktion aus": Ich möchte nur kurz hinweisen das Krafton selbst bei dem Spiel von "AAAA", also Triple A plus noch ein A (was ist das, Quadruple A? :D ) spricht.

(Quelle unter anderem: Bild
aus einem Krafton Investor Briefing)

Das sollte man bei der Beurteilung des Titels immer berücksichtigen, und ja, ich gehe auch mit der Haltung ran das ich hier ein AAAA-Spiel serviert bekomme. Und wenn nicht gibts Abwertung! Mit so einer Einstellung sollte schließlich jeder Reviewer an das Spiel rangehen, immerhin wurde das auch versprochen! :ugly:
Notiz für mich
2022: 1. Elden Ring 10/10 2. HFW 7/10 3. DL2 6/10
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CybernetikFrozone
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Re: Runde #386: Gamescom Opening Night Live

Beitrag von CybernetikFrozone »

imanzuel hat geschrieben: 28. Aug 2022, 23:07 Da bei The Callisto Protocol irgendwie aus dem Kopf heraus gesagt wurde "das sehe gar nicht so toll aus und sieht eher nach AA-Produktion aus": Ich möchte nur kurz hinweisen das Krafton selbst bei dem Spiel von "AAAA", also Triple A plus noch ein A (was ist das, Quadruple A? :D ) spricht.

(Quelle unter anderem: Bild
aus einem Krafton Investor Briefing)

Das sollte man bei der Beurteilung des Titels immer berücksichtigen, und ja, ich gehe auch mit der Haltung ran das ich hier ein AAAA-Spiel serviert bekomme. Und wenn nicht gibts Abwertung! Mit so einer Einstellung sollte schließlich jeder Reviewer an das Spiel rangehen, immerhin wurde das auch versprochen! :ugly:
Mal schauen, ob das überhaupt Raytracing in allen Formen und kürzere Ladezeiten auf dem PC hat.
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Smutje187
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Re: Runde #386: Gamescom Opening Night Live

Beitrag von Smutje187 »

imanzuel hat geschrieben: 28. Aug 2022, 23:07 Da bei The Callisto Protocol irgendwie aus dem Kopf heraus gesagt wurde "das sehe gar nicht so toll aus und sieht eher nach AA-Produktion aus": Ich möchte nur kurz hinweisen das Krafton selbst bei dem Spiel von "AAAA", also Triple A plus noch ein A (was ist das, Quadruple A? :D ) spricht.
„Wenn wir visuell auf dem Level von Call of Duty sind und noch eine nicht ganz banale Geschichte erzählen, ist das dann noch AAA?“ :D
rayt
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Re: Runde #386: Gamescom Opening Night Live

Beitrag von rayt »

Wenigstens habt ihr Melly nicht gedissed. Ich hab damals mit ihr in Köln studiert ;)
maverick21
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Runde #386: Gamescom Opening Night Live

Beitrag von maverick21 »

Wieder eine schöne, launige Folge!

Kurz meine Gedanken zur ONL:

Als "Show" war das wirklich unterirdisch in der Präsentation und diese offensichtlichen Werbe-Blöcke zum Fremdschämen. Insgesamt auch viel zu lang. Das Nintendo Direct Format finde ich da viel eleganter, man braucht keine Einschlaf-Moderation und man kann kurz und knackig die Spiele präsentieren. Bei der ONL liegt das Problem vermutlich darin, wie ihr es auch beschrieben habt, dass sich die einzelnen Hersteller da einfach einkaufen und sich so einen Platz sichern, unabhängig davon, wie welches Element in einen Spannungsbogen einer Show passt.

Aber: Was einige der gezeigten Spiele anging, fand ich das Portfolio eigentlich ganz gut, mit einigen (zumindest mir) noch völlig unbekannten, interessanten Spielen. Es war sicherlich nicht überragend, aber IMO absolut solide, bspw. VIEL besser als das Summer Game Fest oder die letzte ONL.

Folgende Spiele haben mein Interesse geweckt:
- The Callisto Protocol (ok, schon bekannt und das Gameplay sah in dieser Demo wirklich recht clunky und repetitiv aus, aber Interesse ist immer noch da)
- The Lords of the Fallen (cooler CGI-Trailer mit geiler Mucke)
- Lies Of P (düsteres Setting sah interessant aus)
- High On Life (sprechende Rick & Morty Knarren, muss ich mehr sagen^^, auch wenn das Shooter-Gameplay recht rudimentär aussah)
- Hardspace Shipbreaker (schon bekannt, aber im Space Raumschiffe zu reparieren hat irgendwo was)
- The Expanse (als Fan der Serie auf dem Radar, beim Gameplay bin ich aber vorsichtig, mal sehen, ob das "neue" Telltale da neue Ideen hat)
- Atlas Fallen (Deck13, Kampfsystem könnte wieder cool werden, Art-Design fand ich hübsch)
- Where Winds Meet (Asia-Setting, Stimmung und Art-Design war sehr schön, erinnert an Wuxia-Filme wie Tiger & Dragon und House of Flying Daggers)
- Dead Island 2 (nach all den Problemen in der Entwicklung sah das eigentlich ganz cool aus, auch wenn man da sicherlich nicht mit viel Innovationen rechnen sollte)


Ein Punkt zu dieser Go-Green-Kampagne:
Das war wieder zum Fremdschämen, auch wenn die Intention natürlich löblich ist. Wie Jochen sagt ist es absolut heuchlerisch, wenn man sowas nur auf die ONL bezieht und den Rest der Messe außen vorlässt.


Ich will aber noch auf den Punkt von Andre mit dem "Ablasshandel" durch CO2-Zertifikate eingehen:

Projektbezogene Zertifikate

Es ist richtig, wie du es beschrieben hast, dass es sich dabei oft um sogenannte projektbezogene "Zertifikate" handelt, die nicht (zwangsläufig) Teil des offiziellen Emissionshandels (EU-ETS) sind. Dabei können auf Klimakompensation spezialisierte Unternehmen CO2-Bestätigungen/ Zertifikate ausstellen, indem sie bspw. in Projekte zu Erneuerbaren Energien, Energieeffizienz oder zur Aufforstung von Wäldern investieren. Diese Zertifikate können dann von Unternehmen (oder auch Einzelpersonen) gekauft werden, um die eigenen CO2-Emissionen zu kompensieren. So funktioniert dann bspw. auch atmosfair, wo man als Privatperson seine Flugreisen kompensieren kann.

So ein Vorgehen macht in bestimmten Bereichen durchaus Sinn, vor allem bei Bereichen, in denen es (noch) nicht möglich CO2-frei zu agieren, bspw. bei unvermeidbaren Flugreisen oder in manchen Unternehmensbereichen, bspw. beim Transport gewisser Produkte.

Problematisch ist es aber natürlich, wenn man das als Unternehmen nur nutzt, um sich „reinzuwaschen“, obwohl es eigentlich (wirtschaftlich sinnvolle) Möglichkeiten zur CO2-Reduzierung im Unternehmen geben würde, bspw. bei der Verbesserung der Energieeffizienz, Nutzung CO2-neutraler Technologien usw.
Ein weiteres Problem ist die Überprüfung der Projekte, in die investiert wird. Auch hier gibt es natürlich Unternehmen, die die Bestimmungen umgehen wollen, bspw. die Aufforstungsprojekte können da problematisch sein. Oft geschieht dies ohne die Bedürfnisse der regionalen Bevölkerung zu berücksichtigen, teilweise werden wohl auch Flächen extra gerodet, damit man dann wieder frische Bäume pflanzen kann, was die eigentliche Idee natürlich komplett konterkariert.

Stilllegung von Zertifikaten

Es gibt aber auch Möglichkeiten direkten Einfluss auf den offiziellen EU-ETS zu nehmen. Theoretisch kann man sich auch hier als Privatperson für den Handel mit CO2-Zertifikaten am ETS registrieren, aber das ist aufwendig und als einzelne Person nicht sonderlich sinnvoll. Auch hier gibt es Kompensations-Unternehmen/ Vereine, über die das gesammelt laufen kann. Diese Unternehmen sind im Handelsregister des ETS eingeschrieben und kaufen mit den Spenden der Mitglieder CO2-Zertifikate direkt an den Strombörsen ein, die dann anschließend stillgelegt werden (entweder sofortige Löschung oder endgültige Einlagerung). Dadurch sinkt die maximal verfügbare Anzahl an Zertifikaten am Markt, die für die CO2-emmitierenden Unternehmen zur Verfügung stehen (energieintensive Industrien, bspw. der Energiewirtschaft, müssen verpflichtend am EU-ETS teilnehmen, aktuell umfasst das ca. 40% aller Treibhausgas-Emissionen in Europa). Lange Zeit (bzw. immer noch) waren/ sind viel zu viele Zertifikate am Markt, u.a. wegen der Lobby-Arbeit der Wirtschaft, wodurch die Preise pro Tonne CO2 auf einem sehr niedrigen Niveau waren (von 2012-18 zwischen 4-9€, aktuell liegt der Preis bei ca. 90€) und dadurch keine steuernde Wirkung haben konnten.

Durch die Stilllegung von Zertifikaten kann ein Beitrag geleistet werden, dass die CO2-Preise weiter steigen, so dass die Unternehmen immer größere Anreize haben in klimaneutrale und/ oder effizientere Technologien zu investieren. Im Gegensatz zu den projektbezogenen Zertifikaten hat dieses Verfahren den Vorteil, dass dadurch die emissionsintensiven Unternehmen in den Industrie-Staaten direkt davon betroffen sind (hier: EU) und das Problem nicht in andere (Entwicklungs-) Länder verlagert wird, ohne dass sich hier etwas ändert.
Eine dieser Vereinigungen ist bspw. der ehrenamtliche Verein compensators.org, welcher von Wissenschaftlern des Potsdam Institut für Klimafolgenforschung gegründet wurde.

Auch das ist letztlich natürlich nur ein recht kleiner Teil der Lösung, vor allem wenn man an China, USA und Indien denkt, aber auch der kann wichtig sein. Auch ist der CO2-Preis im EU-ETS (90€) im Sinne der Einhaltung der Pariser Klimaziele immer noch zu niedrig, auch wenn die Preise seit 2019 (ca. 20-28€) trotz eines Einbruchs zu Beginn von Corona (unerwartet) stark angestiegen sind, was aus Klimasicht gut ist, aktuell aber auch Risiken für die Industrie birgt. Dazu kommen natürlich noch die Versorgungsengpässe mit Gas in Folge des Ukraine-Kriegs und Auswirkungen der Inflation.

Alles sehr komplex und ich kann die ganzen Auswirkungen und Wechselwirkungen all der verschiedenen Bereiche natürlich auch nicht final bewerten bzw. vorhersagen, vor allem, weil sich aktuell so viel im Fluss befindet. Aber mein abschließender Punkt ist, dass eine CO2-Kompensation, insbesondere durch direkte Entnahme von Zertifikaten aus dem ETS, durchaus sinnvoll sein kann.
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MarkAurel121
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Re: Runde #386: Gamescom Opening Night Live

Beitrag von MarkAurel121 »

Bei der Kritik am Format der ONL kann ich nur zustimmen. Obwohl es Highlights gab war die Show als Ganzes schlecht.
Viel zu lang, viel zu viel belangloses (wie die kurzen Intermezzos mit den Entwicklern auf der Bühne, oder die Awards-Verleihungen), und viel zu viel CGI-Trailer.

Ich finde am besten macht das inzwischen Sony.
Die kleineren Shows, aka "State of Play", sind so 20-30 Minuten lang, und die große jährliche Show "PlayStation Showcase" ist so 40 Minuten lang. Ausführlichere Entwickler-Interviews folgen dann immer direkt nach der Show, sozusagen als optionales Add-on für die dies interessiert. Zudem besteht die Show praktisch nur aus Trailern mit In-game Szenen oder direkt Gameplay, wo auch immer gekennzeichnet wird dass das wirklich PS5-Footage ist. Bei den ein bis zwei CGI-Trailern steht dann immer klar "Not Actual Gameplay".

Meiner Meinung nach die beste Art, solche Shows zu machen. Sollet ihr vielleicht auch mal live schauen, letztes Jahr habt ihr sie wenn ich mich richtig erinnere ja nicht verfolgt. Ich würde auch einer Nachbesprechung von euch nicht abgeneigt sein ;)

Bei den Highlights bin ich bei Jochen, Where Winds Meet hat für mich am meisten herausgestochen, gerade als großer Ghost of Tsushima Fan bin ich da sehr heiss drauf. Ist momentan nur für den PC angekündigt, hoffe allerdings noch auf einen Konsolen-Port, da mein alter Rechner diese Grafik nicht mehr packt glaube ich ^^
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Desotho
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Re: Runde #386: Gamescom Opening Night Live

Beitrag von Desotho »

rayt hat geschrieben: 28. Aug 2022, 23:33 Wenigstens habt ihr Melly nicht gedissed. Ich hab damals mit ihr in Köln studiert ;)
Ich fand deren grinsen schlimmer weitaus gruseliger als das von Geoff Keighley. Aber auf der anderen Seite: Wie soll man das sonst auch groß anders machen bei so einer Veranstaltung.
Und abgesehen davon sind das eh nur individuelle persönliche Befindlichkeiten.
El Psy Kongroo
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Leonard Zelig
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Re: Runde #386: Gamescom Opening Night Live

Beitrag von Leonard Zelig »

Die ESA hatte übrigens einen Stand auf der gamescom, ging also in der Tat um die Rekrutierung von Nachwuchs.
"The whole problem with the world is that fools and fanatics are always so certain of themselves, but wiser people so full of doubts."

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Heretic
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Re: Runde #386: Gamescom Opening Night Live

Beitrag von Heretic »

*klugscheißmodus an*
À propos Geoff Keighley:
https://www.youtube.com/watch?v=wM8rTAXpw9g
*klugscheißmodus aus*

:mrgreen:

Zur Folge: Ich fand die ständige Disserei etwas anstrengend zu hören. Auf der anderen Seite... was soll man über die ONL sonst sagen? Ich fand's grottenöde. Sowohl die Show an sich als auch die Trailer der meisten Spiele. Mich macht da leider kaum noch was an.
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Andre Peschke
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Re: Runde #386: Gamescom Opening Night Live

Beitrag von Andre Peschke »

maverick21 hat geschrieben: 29. Aug 2022, 01:06Es ist richtig, wie du es beschrieben hast, dass es sich dabei oft um sogenannte projektbezogene "Zertifikate" handelt, die nicht (zwangsläufig) Teil des offiziellen Emissionshandels (EU-ETS) sind. Dabei können auf Klimakompensation spezialisierte Unternehmen CO2-Bestätigungen/ Zertifikate ausstellen, indem sie bspw. in Projekte zu Erneuerbaren Energien, Energieeffizienz oder zur Aufforstung von Wäldern investieren. Diese Zertifikate können dann von Unternehmen (oder auch Einzelpersonen) gekauft werden, um die eigenen CO2-Emissionen zu kompensieren. So funktioniert dann bspw. auch atmosfair, wo man als Privatperson seine Flugreisen kompensieren kann.
Vielen Dank für den Beitrag! Ich hatte überlegt, ob ich in der Folge das Thema nochmal ausweite, weil AFAIK ist der "richtige" Emissionshandel ja das Instrument, von dem sich viele Experten in unserer kapitalistischen Welt die einzige Chance auf Erfolg ausrechnen. Inklusive der Diskussionen über den Klima-Club und dessen Hebelwirkung auf Länder, die man anders vielleicht nicht an Bord bekommen würde.

Das hätte nur sehr weit geführt und ich fühle mich auch offengestanden in dem Thema nicht trittsicher genug, um auch nur eine Gegenfrage zu beantworten. :D

Das mit dem Ablasshandel erschien mir nur als humorige Umschreibung, weil es ja darum geht, die eigenen Klimasünden durch Geld statt durch Verhaltensänderung auszugleichen. Das unfaire an dem Bild ist aber natürlich, dass der Ablass IMMER ein Scam war und die beschriebenen Klimaprojekte zum Ausgleich hoffentlich tatsächlich existieren.

Andre
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Indii
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Re: Runde #386: Gamescom Opening Night Live

Beitrag von Indii »

Heretic hat geschrieben: 29. Aug 2022, 09:35 *klugscheißmodus an*
À propos Geoff Keighley:
https://www.youtube.com/watch?v=wM8rTAXpw9g
*klugscheißmodus aus*
Ist so eine Kleinigkeit, nervt mich aber auch immer ein bisschen. Ich finde schon, man kann sich die kleine Mühe machen und nachschauen, wie ein Name richtig ausgesprochen wird, wenn man über eine Person spricht.

In Sachen ONL bin ich grob bei Jochen. Die Show selber war ein langes Schulterzucken, aber ein paar der Spiele fand ich interessant. Mir persönlich würden auch die Trailer reichen und ich hab auch kein Problem damit, wenn die Hälfte der gezeigten Spiele nur Rendertrailer sind. So alle drei Monate kann ich mir eine Ladung Trailershow ganz gut geben. Ich schau sowas auch immer mit Kommentar (diesmal vom Nextlander-Team). Aber als Eröffnungsshow einer großem Messe muss man natürlich auch ein bisschen Drumherum bieten. Aber ich frage mich mittlerweile, ob es da überhaupt etwas gibt, was das Publikum wirklich mögen könnte, um die Lücken zwischen den Trailern zu füllen. Interviews, Awards und Einspieler sind es ja offenbar nicht. Und längere Spieldemos passen nicht in so ein Schnellfeuerformat.

Zu den Spielen: Cool fand ich Atlas Fallen, Under The Waves, Tortuga und natürlich Monkey Island. Bei den eher als AAA einzuordnenden Sachen war ich überrascht, wie wackelig da vieles aussah. Ich würde mich nicht wundern, wenn vieles davon wie das neue Saints Row endet. Jochen sagt das ja im Podcast schon für Gotham Knights voraus. Aber auch Hogwarts Legacy, Callisto Protocol und Dead Island 2 machten nicht den besten Eindruck.
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Vinter
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Re: Runde #386: Gamescom Opening Night Live

Beitrag von Vinter »

Das grundlegende Problem der ONL ist einfach, dass auch unabhängig von der diesjährigen Situation die wirklich wichtigen Hersteller, insbesondere Nintendo, Sony und Xbox, überhaupt kein Interesse haben, in so einem Rahmen aufzutreten. Die haben längst ihre eigenen Formate, die entsprechenden Pipelines zur Produktion und die Zuschauer, um sich auch ohne direkte Konkurrenz zu präsentieren. Deshalb ist ONL von vorne herein die B-Show.

Gleichzeitig will die Gamescom aber natürlich Relevanz vorspielen und verlangt eine Zwei-Stunden-Show, damit es nach viel aussieht. Und das Ergebnis ist dann wie gesehen.

Und versteht mich nicht falsch: Ich mag hochwertige Indies und AA-Produktionen durchaus gerne. Aber man sieht ja, dass die ONL selbst da nicht die wirklich zugkräftigen Titel präsentieren kann. Denn Sachen wie Darkest Dungeon 2, Hollow Knight Silksong, A Plague Tale und Stray finden nämlich auch wieder bei Microsoft, Nintendo und Sony statt, die sich wegen ihrer Marktmacht die wirklich interessanten Titel vorauswählen können.

Da bleibt für die ONL eben meist nur Resterampe, von wenigen Ausnahmen abgesehen. Das läuft bei der E3/Summer Games Fest noch ein bißchen besser, ich vermute, weil bislang die E3 etablierter ist und in den USA stattfindet, während Europa immer nur ein Nachgedanke der Publisher ist. Aber auch da ist die Show idR zu lang.

Und man muss bei all dem sagen: Es ist sogar schon besser geworden. Sonst waren die Keighleyshows von je 15 Minuten am Anfang und Ende abgesehen nämlich 60 bis 90 Minuten lang geprägt durch MMO-Updates und F2P-Multiplayer-Spiele, die schon im Trailer nach DOA aussehen.
naemlichmith hat geschrieben: 28. Aug 2022, 22:31
Aber ich wollte noch einen anderen Punkt ansprechen. Ihr habt auch über die CO2-Kompensation der Gamescom gesprochen und dass sie da am "Ablasshandel unserer Zeit" teilgenommen haben, also solche Projekte finanziert haben, die angeblich CO2 einsparen. Mal abgesehen von den ganzen Problemen, die Ihr angesprochen habt, die es bei dieser Milchmädchenrechnung gibt, wollte ich noch kurz auf ein Video von Last Week Tonight (große wöchentliche Show in den USA, in der immer politische Probleme besprochen werden) hinweisen, das anfang der Woche erschienen ist: https://www.youtube.com/watch?v=6p8zAbF ... eekTonight
Habe die Folge auch gesehen und hatte die ganze Zeit vor dem inneren Auge einen Film laufen, bei dem jemand mit der Axt im Wald steht und sagt "Schöne Bäume haben sie da. Wäre doch schade, wenn ich die abholzen würde..."
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Mahaman
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Re: Runde #386: Gamescom Opening Night Live

Beitrag von Mahaman »

Heretic hat geschrieben: 29. Aug 2022, 09:35 *klugscheißmodus an*
À propos Geoff Keighley:
https://www.youtube.com/watch?v=wM8rTAXpw9g
*klugscheißmodus aus*
Danke, wollte auch schon drauf hinweisen, weil es mir jedesmal in den Gehörgängen brennt, wenn einer der drei mit ihrem "Joff" ankommt. :D

Ich habe die Show zwar nicht gesehen, aber eine Übersicht der Trailer bei gamestar durchgeklickt. Bin noch am ehesten auf das Neue von Deck 13 gespannt, auch wenn es da auch nur einen Rendertrailer gab, was ja wenig über das Spiel an sich aussagt.
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Vinter
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Re: Runde #386: Gamescom Opening Night Live

Beitrag von Vinter »

Weil ich die Stelle gerade im Podcast höre: Die Brandon Sanderson Sache habe ich auch nicht verstanden. Ich bin da eigentlich bei Jochen: Die Idee sah zumindest erstmal ungewöhnlich genug aus, um als Indie-Darling erfolgreich zu sein.

Aber der Look, der (wie so häufig in Videospielen) bemüht humorige Ton und auch das sehr abstrakte Gameplay fand ich dann total irritierend, denn: Wofür braucht man dafür Brandon Sanderson? Das wirkte zum einen denkbar ungeeignet, um als Spiel über die Story zu funktionieren und zum anderen war es in der Hinsicht, was Look & Feel angeht, auch noch so furchtbar generisch.

Ich hab nach dem Einspieler von Sanderson mit allem gerechnet, aber nicht mit einem bunten, bemüht albernen digitalen Tabletop. Sehr merkwürdig.
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imanzuel
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Re: Runde #386: Gamescom Opening Night Live

Beitrag von imanzuel »

Bei Moonbreaker wäre ich eh erstmal vorsichtig. Startet als B2P im Early Access und enthält direkt zu Launch Microtransactions, genauer gesagt Lootboxen die Figuren enthalten. Das kann sehr schnell in P2W enden.
Notiz für mich
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Re: Runde #386: Gamescom Opening Night Live

Beitrag von Phrasenschwein »

Wurde ja schon viel besprochen:

Übernehmend aus einem anderen Thread:
Das Kritisieren von werten Geoff fand ich gar nicht falsch. Natürlich müsste sich Floki mal melden, aber mir ging es immer darum, dass man sich die Spieleindustrie immer darüber hermacht, dass er ja jetzt zur Marketingperson der Industrie geworden ist.

Alle einmal kurz: Ha Ha Schickhydrobot oder so. Das nervt mittlerweile eben a.) Weil der Videospieljournalismus mit seiner Geschichte mal sehr vorsichtig sein sollte auf wen er wagt zu kritisieren wegen zu viel Industrie nähe b.) Weil wie gesagt abgesehen von The Pod man auf jeder größeren Seite man das Hypen von Trailern und ähnlichen sehen kann und man somit das selbe betreibt und c.) Weil ich Geoff nicht (mehr) als das Problem sehe. Jemand der klar sagt ich bin ab jetzt im Marketing und nix weiter ist mir lieber als die angeblichen Journalisten, die nicht weit davon entfernt sind.

In dem Fall auch Lob an Andre, weil das ja nicht lange Thema war. Und die Anwesenheit von Geoff kann man aus vielen anderen Blickwinkeln kritisieren. Früher wollte ja eine Gamescom zumindest die deutsche Influencer Szene stärken und es gibt ja nicht wenige die sowas auch moderieren könnten, wenn man die Leute denn mal machen lassen würde. Oder eben der absolute Unwillen der Gamescom selbst sowas aufzubauen. Also das implizite Eingeständnis, dass ein gemeinsamer Game sowas nicht schaffen könnte und es einen Geoff braucht, zeigt ja nur die Machtlosigkeit und den Witz des Game.
Rick Wertz
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Re: Runde #386: Gamescom Opening Night Live

Beitrag von Rick Wertz »

Vinter hat geschrieben: 29. Aug 2022, 12:02Da bleibt für die ONL eben meist nur Resterampe, von wenigen Ausnahmen abgesehen. Das läuft bei der E3/Summer Games Fest noch ein bißchen besser, ich vermute, weil bislang die E3 etablierter ist und in den USA stattfindet, während Europa immer nur ein Nachgedanke der Publisher ist. Aber auch da ist die Show idR zu lang.
Das Summer Games Fest hat nichts mit der E3 zu tun, sondern ist eine Konkurrenzveranstaltung dazu von Geoff Keighley, seit er mit der E3 gebrochen hat.
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