Mailbag: Autoren, Wertungen & Pokémon

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jayda
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Re: Mailbag: Autoren, Wertungen & Pokémon

Beitrag von jayda »

Dafür das Dom Pokemon so hochhält... weiss er erschreckend wenig über die Thematik :lol:
Ich bin vom gleichen Jahrgang und habe zumindest als Heranwachsender ein paar Teile auf dem Emulator gespielt und später dann auf dem DS, wenn es mal wieder gejuckt hat.

Erwische mich ab und an beim Hören dabei, wie ich gerne reingrätschen würde, wenn Dom iwas komisches zu Pokemon sagt :D
Henselinho
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Re: Mailbag: Autoren, Wertungen & Pokémon

Beitrag von Henselinho »

Meine Pokemon-Experience begann damals auch direkt mit der blauen Edition. Gott was haben wir das im Bekanntenkreis rauf-und runtergespielt. Ich hatte auch so nen Lösungsbuch, in dem Stand wo welche Pokemon zu fangen waren. Und wenn man es dann hatte, konnte man in dem Buch nen Sticker in seinen Pokedex kleben ^^. Die Serie habe ich allerdings nie geguckt, so groß war mein Interesse dann auch nicht.

Ich setzte dann ne ganze Weile aus und stieg erst bei Pokemon X / Y wieder ein, welche auch einfach hervorragend waren. Stundenlang Wundertausch beim Fernsehgucken und was gab es alles an neuen und coolen Pokemon (Ein blauer T-Rex mit Eierkopf? Behalt ich!). Sonne und Mond hinterher auch direkt mitgenommen, das fühlte sich aber zum damaligen Zeitpunkt einfach nur nach "more of the Same" an und enttäuschte mich. Hab es damals glaube ich garnicht durchgespielt.

Jetzt mit Schild nen weiteren Versuch gewagt, aber da kam die alte Faszination einfach nicht mehr auf. Let's Go fand ich aber super (wahrscheinlich auch nostalgisch verklärt). Da musste ich jedenfalls das eine oder andere Nostalgie-Tränchen verdrücken. Da gab es damals auch ne richtig emotionale Review auf Kotaku zu, die genau meine Erfahrung mit dem Spiel widerspiegelte:

https://kotaku.com/pokemon-lets-go-eeve ... 1830393778

(Und mich beim Überfliegen des Textes, ob es auch der richtige ist, nen weiteres Tränchen verdrücken ließ...)

PS: Wer hat noch 100 Std Spielzeit auf die Rückkehr der MS Anne gewartet? :ugly:
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Blaight
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Re: Mailbag: Autoren, Wertungen & Pokémon

Beitrag von Blaight »

Henselinho hat geschrieben: 24. Okt 2022, 12:15
PS: Wer hat noch 100 Std Spielzeit auf die Rückkehr der MS Anne gewartet? :ugly:
Ich hab mir schön Pokemon mit Zerschneider und Surfer getauscht, um die Zerschneider VM nicht vom Kapitän holen zu müssen und bin um die MS Anne rumgeschippert.
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ingonaut
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Re: Mailbag: Autoren, Wertungen & Pokémon

Beitrag von ingonaut »

Ganz lieben Dank an (insb.) Dom, Andre und Sebastian, dass ihr meine Frage zu Pokemon in den Mailbag genommen habt und dann auch so kurzweilig besprochen habt. DIe Infos habe ich mir alle rausgesogen - und ja, ich bin verzweifelt, weil mein Sohn ausgerechnet mit der digitalen Spielserie anfängt mit der ich auch analog GAR NIX anfangen kann. Da muss ich jetzt wohl durch... Und ich hatte gehofft, er ist für He-Man zu begeistern... oder Marshall Bravestarr... oder zumindest die Schlümpfe!

Danke auch, dass ihr hier weiter zu dem Thema diskutiert. Hat hier jmd vielleicht auch Erfahrungen mit dem Spielzeug gesammelt, also nicht die blöden Karten, sondern das PLastikspielzeug und was man sich da anschaffen "sollte"?
Voigt
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Re: Mailbag: Autoren, Wertungen & Pokémon

Beitrag von Voigt »

Plüschtiere gehen immer, habe noch ein Schiggy, Glumanda und Pikachu.
Gibt aber auch viele Evolies und Relaxos.

Ansonsten richtig Plastikspielzeug kenne ich nichts, das war nie interessant.
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Dom Schott
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Re: Mailbag: Autoren, Wertungen & Pokémon

Beitrag von Dom Schott »

jayda hat geschrieben: 24. Okt 2022, 12:15 Dafür das Dom Pokemon so hochhält... weiss er erschreckend wenig über die Thematik :lol:
Mir war tatsächlich neu, dass absolute Expertise Voraussetzung für Begeisterung ist, aber man lernt ja nie aus! :whistle:
Katzen sind super, Zitronenlimo auch und Archäologie ebenfalls.
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Arroc
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Re: Mailbag: Autoren, Wertungen & Pokémon

Beitrag von Arroc »

Erstmal toll, dass ihr meine Frage beantwortet habt. Dom hat schon Recht. In so einer Herrenrunde ist dieses Thema leider immer etwas schwierig zu diskutieren.
Generell fand ich den Punkt mit der reinen Representanz aber gut, weil ich den selbst immer einfach zu gering geschätzt habe. Ich glaube mein Problem ist, dass ich mir viel zu oft die Frage gestellt habe, wieso ist der Spielcharakter eine Frau, anstatt mich zu fragen, warum nicht.
Wäre trotzdem cool, wenn ihr die Frage im Rahmen eines längeren Podcasts nochmal genauer erörtern könntet, dann aber, nach Möglichkeit, mit weiblicher Unterstützung.
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Blaight
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Re: Mailbag: Autoren, Wertungen & Pokémon

Beitrag von Blaight »

Dom Schott hat geschrieben: 24. Okt 2022, 14:54
Mir war tatsächlich neu, dass absolute Expertise Voraussetzung für Begeisterung ist, aber man lernt ja nie aus! :whistle:
Erwartet niemand, hier wird doch konstruktiv ergänzt. Hast ja selbst klargestellt, dass für Dich da eine Lücke klafft und Du Dich nicht als Experte verstehst.

Die Spielemechanik der Pokemon-Teile ist ein echtes Rabbit Hole, mit welchem Wesen man welche RNG-Manipulationen machen kann. Ich hab mir mal so kommentierte und erklärte Speedruns angesehen - craaazy. Noch verrückter sind TAS Manipulationen. War das nicht auf einer GDQ, wo die mit TAS-Manipulationen des Speichers das ganze Spiel umprogrammiert haben und dann in-game plötzlich den Twitch Chat haben laufen lassen?! Wild.
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Guthwulf
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Re: Mailbag: Autoren, Wertungen & Pokémon

Beitrag von Guthwulf »

ingonaut hat geschrieben: 24. Okt 2022, 14:35Frage zu Pokemon (...) DIe Infos habe ich mir alle rausgesogen
Pokemon Go würde ich als gemeinsame Familienaktivität sehr empfehlen und Pokemon Snap (dann am besten die Neuauflage auf Switch) is natürlich grad für kleine Kinder auch sehr nett. Ansonsten widerspreche ich der Empfehlung aus dem Podcast. Da hängen mir die alten Herren zu sehr in der Vergangenheitsnostalgie fest. Nicht alles muss Retro oder "wie damals vor dem Krieg" sein. Die Welt hat sich weitergedreht. ;)

Wenn man sowieso schon ne Switch oder vielleicht auch noch nen 3DS hat, gibts keinen Grund nicht auch gleich einen der aktuellen Titel für die jeweilige Plattform zu nehmen. Die haben nicht nur eine modernere Präsentation sondern auch diverse QoL Verbesserungen, die sich über die verschiedenen Generationen entwickelt haben. Wenn der Kleine (noch) nicht lesen kann, dann gilt für alle sowieso: gemeinsames Spielen!

Auf der Switch würde ich vermutlich Lets Go empfehlen, dass im Vergleich zu den "Hauptspielen" weniger komplex ist (eher jüngere Zielgruppe) und spielerisch etwas vereinfacht wurde (z.B. Pokemon Go ähnliche Fangmechanik mit "Ball werfen", statt Kämpfe gegen wilde Pokemon). Als Remake von Pokémon Yellow bist du damit auch noch in der ersten Generation von Pokemon (Red/Blue) und dessen Kanto Region mit den originalen 151 Pokemon. Die anderen Pokemon Titel auf der Switch sollten aber auch gehen. Im November kommt da außerdem Pokémon Scarlet and Violet raus, der neueste Hauptteil, der die 9te Generation einleitet. Der setzt aber noch stärker auf Open World als schon Sword and Shield und is vermutlich deshalb nicht soo gut als Einstieg geeignet.

Auf dem 3DS würde ich Pokémon Sun and Moon empfehlen, dessen Inselwelt von Hawaii inspiriert ist und deshalb ein schönes Urlaubsfeeling verströmt. Als sehr gutes Remake eines älteren Titel (hier: 3te Generation) würde ich auf dem 3DS außerdem noch Omega Ruby und Alpha Sapphire empfehlen.

Was das Pokemon Sammelkartenspiel angeht: Man muss nicht in die Booster-Schulden-Spirale fallen. Es gibt auch vorgefertigte Starter- bzw. Themendecks. Mit denen gewinnt man keine Turniere, aber für das gemeinsame Spielen im Freundes- oder Familienkreis bringen die auch eine Menge Spaß. Das Sammelkartenspiel muss man theoretisch gar nicht mit physischen Karten oder lokalen Spielern vor Ort spielen. Der Pokémon TCG Online Client ist nach meiner Erinnerung sehr gut. Da bist du dann aber natürlich wieder bei F2P, Boostern und Mikrotransaktionen.
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Edelknödel
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Re: Mailbag: Autoren, Wertungen & Pokémon

Beitrag von Edelknödel »

Guthwulf hat geschrieben: 25. Okt 2022, 14:04 Was das Pokemon Sammelkartenspiel angeht: Man muss nicht in die Booster-Schulden-Spirale fallen. Es gibt auch vorgefertigte Starter- bzw. Themendecks. Mit denen gewinnt man keine Turniere, aber für das gemeinsame Spielen im Freundes- oder Familienkreis bringen die auch eine Menge Spaß. Das Sammelkartenspiel muss man theoretisch gar nicht mit physischen Karten oder lokalen Spielern vor Ort spielen. Der Pokémon TCG Online Client ist nach meiner Erinnerung sehr gut. Da bist du dann aber natürlich wieder bei F2P, Boostern und Mikrotransaktionen.
Aber spielt das wirklich jemand? Also ja - IRGENDWER wird das sicherlich schon spielen, aber in erster Linie geht es doch wirklich um das Sammeln... Früher bei uns in der Schule wurden nur so zwielichtige Kartenklatsch-Spiele damit gemacht, um anderen ihre Karten abzuziehen...
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jayda
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Re: Mailbag: Autoren, Wertungen & Pokémon

Beitrag von jayda »

Dom Schott hat geschrieben: 24. Okt 2022, 14:54
jayda hat geschrieben: 24. Okt 2022, 12:15 Dafür das Dom Pokemon so hochhält... weiss er erschreckend wenig über die Thematik :lol:
Mir war tatsächlich neu, dass absolute Expertise Voraussetzung für Begeisterung ist, aber man lernt ja nie aus! :whistle:

War selbstverständlich nicht fies gemeint :angelic-green:
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Guthwulf
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Re: Mailbag: Autoren, Wertungen & Pokémon

Beitrag von Guthwulf »

Edelknödel hat geschrieben: 25. Okt 2022, 15:03
Guthwulf hat geschrieben: 25. Okt 2022, 14:04 Was das Pokemon Sammelkartenspiel angeht: Man muss nicht in die Booster-Schulden-Spirale fallen. Es gibt auch vorgefertigte Starter- bzw. Themendecks. Mit denen gewinnt man keine Turniere, aber für das gemeinsame Spielen im Freundes- oder Familienkreis bringen die auch eine Menge Spaß. Das Sammelkartenspiel muss man theoretisch gar nicht mit physischen Karten oder lokalen Spielern vor Ort spielen. Der Pokémon TCG Online Client ist nach meiner Erinnerung sehr gut. Da bist du dann aber natürlich wieder bei F2P, Boostern und Mikrotransaktionen.
Aber spielt das wirklich jemand? Also ja - IRGENDWER wird das sicherlich schon spielen, aber in erster Linie geht es doch wirklich um das Sammeln... Früher bei uns in der Schule wurden nur so zwielichtige Kartenklatsch-Spiele damit gemacht, um anderen ihre Karten abzuziehen...
Es ist eines der meistgespielten TCGs auf dem Markt. Klar wird das gespielt. Pokemon TCG Online hat im Schnitt 10.000+ aktive Spieler . Damit wäre es auf Steam in den Top 10. Das is aber natürlich nur nen Bruchteil der aktiven Spieler, da es mehr offline mit den physischen Karten gespielt wird. Es gibt nach wie vor eine "Pro"-Turnierszene, die "casual" Hobbyszene und natürlich private Spielrunden. Die "2022 Pokémon World Championships" waren vom 18.-21. August in London, England. Die drei meistgespielten TCGs in Brettspielläden dürften unverändert (in dieser Reihenfolge) Magic The Gathering, Pokemon und Yu-Gi-Oh sein. Was auf dem Schulhof passiert, kann ich nicht sagen. Klar ist das Sammeln ein wichtiger Faktor. Darauf basiert ja das Monetarisierungsmodell. Wie bei allen TCGs werden mehr Leute Sammeln als Spielen. Ich hab Pokemon schon ewig nicht mehr gespielt. In meiner Erinnerung ist es ein relativ einsteigerfreundliches TCG (grad im Vergleich zu Magic), erreicht deshalb aber natürlich auch nicht dessen Komplexität.
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Paul_Klee_1
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Re: Mailbag: Autoren, Wertungen & Pokémon

Beitrag von Paul_Klee_1 »

Pokemon schön und gut, kommen wir mal zu ernsten Themen:

Die Frage, wie das aktuelle CoD MW2 in seiner Kampagne mit dem Thema Krieg umgeht vor dem Hintergrund des Angriffskrieges und der Kriegsverbrechen des Putin-Regimes.

@Adre
Da war ich vorab auch sehr gespannt. ...und letztlich muss man sagen, dass neue MW2 geht mit der aktuellen geopolitischen Lage möglichst wenig um.

Die Storykampagne von MW 2019 passt an sich deutlich besser zur aktuellen Kriese: Dort haben russische Militärs ein Land besetzt und die Bevölkerung durch Terror praktisch selbst zu Terroristen gemacht. Kriegsverbrechen der Russen werden thematisiert (Giftgasseinsatz, Massenexikutionen von Zivilisten) und insgesamt die Perversität des Krieges und des Terrors dargestellt.

So zerbomben arabische Terroristen in MW2019 die londoner Innenstadt, während die kooperierenden USA und Engländer Terrornester in Familienhäusern zerlegen, russische Stützpunkte in eurasischen Ländern angreifen und selbst vor Folter nicht zurückschrecken, um an lebenswichtige Informationen zu gelangen.

Die Macher von MW 2019 wollten provozieren und sind dabei soweit gegangen, dass man ihnen Geschichtsklitterung vorgeworfen hat: Die Straße des Todes, ein wohl reales Verbrechen der USA, wurde in deren Fiktion den Russen angedichtet.


So und nun MW2 wo Russland tatsächlich solche Unmenschlichkeiten real tagtäglich zeigt. Was wird gezeigt?

Die MW2-Macher wollen nicht mehr als nötig provozieren, sie wollen Niemanden vor den Kopf stoßen und sich schon gar nicht zur aktuellen politischen Lage äußern. Ok verständlich.

Der 4players haben die Autoren ein Interview ( https://youtu.be/jT28PGxf-2M) gegeben. Darin entschuldigen sie sich im üblen Marketingsprech für die Kontroversen um MW2019. Sie sagen im Kern: Soldaten machen im Krieg Fehler, Programmierer machen auch Fehler und deswegen wollen wir daraus lernen. Wir wollen Niemanden verletzen.

Und sie sagen: Wir wollen, dass der Spieler immer auf der richtigen Seite, auf der guten Seite der Konfliktparteien steht.

Das führt dazu, dass die MW2-Kampagne eine sehr wilde, mit verschiedensten Parteien vollgestopfte und manchmal unplausible Handlung bekommen hat.

In der erste Hälfte der Story wird ein iranischer Militär und Topterrorist verfolgt. Dafür werden seine Männer dutzendfach erschossen sowie in Amsterdam auf offener Straße gekidnappt.

Nachdem dieser iranische Terrorchef weit draußen in der mexikanischen Wüste festgenommen worden ist und es darum geht von ihm die Standpunkte schwerer Waffen zu erfahren, da will dieser Typ nicht reden. ...und weil seine Festnahme in Mexiko illegal war lässt man ihn also wieder frei, greift nur seine Handydaten ab.

Was? In MW2019 wäre der Typ nicht mehr lebend aus der Wüste gekommen oder bestenfalls in einen Hochsicherheitsknast gewandert zur strengen Befragung mit Foltermethoden. Und das wäre leider plausibel gewesen.

In MW2019 gab es eine Szene wo russische Militärs mit Giftgas ein eurasisches Dorf niedermetzeln, um den Widerstand der Bevölkerung zu brechen. Diese Mission ist schwer verdaulich, zumal Kinder hier die spielbaren Protagonisten sind.

In MW2 wird ein mexikanisches Dorf inklusive Zivilbevölkerung geschliffen, aber die Gründe für diese Brutalität sind hier nicht nachvollziehbar. Dieses Verbrechen wird einer internationalen Söldnertruppe zugeschrieben, welche mit den USA zusammen arbeitet.

Also MW2 will brutal sein, ist es auch. Es jetet über den Globus wie James Bond nur mit weniger Charme, dafür mit mehr Waffen. Aber es will nicht kontrovers sein und es möchte Niemanden verletzten. Deswegen gibt es iranische Terroristen, aber zugleich gute eurasische Freiheitskämpfer (Farahs Gruppe), böse mexikanische Kartelle und eine gute mexikanische Spezialeinheit. Es gibt die gute CIA, aber böse US-Militärs mit bösen US-Söldnern, im Hintergrund wirken die bösen Russen, doch einzelne gute Russen helfern der CIA-Operation.

Für jeden ist was dabei, Niemand muss sich schlecht fühlen. Die Guten machen sich die Hände nicht zu sehr schmutzig, lieber handeln sie dumm und lassen ihre Gefangenen gehen. Am Ende wird sogar auf Russland als neuer Gegner im nächsten MW-Reboot hingedeutet.

Also die Storykampagne von MW2 sieht toll aus, sie macht trotz einiger Längen (Konvoimission) viel Spaß, aber sie will nirgendwo anstoßen und bloß nicht zu realistisch sein.
Zuletzt geändert von Paul_Klee_1 am 26. Okt 2022, 20:14, insgesamt 2-mal geändert.
Cringe
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Re: Mailbag: Autoren, Wertungen & Pokémon

Beitrag von Cringe »

Fantastische Folge, eine Klitzekleinigkeit hat mich jedoch gestört, und zwar wurde mal wieder unser(mit "unser" meine ich Jochen und Andre :D) guter alter Freund der Dunning-Kruger-Effekt erwähnt. Dabei handelt es sich um ein psychologisches Phänomen das, vereinfacht gesagt, beschreibt dass Menschen mit niedrigem Fähigkeitslevel dieses tendenziell massiv überschätzen. So weit so gut, nur haben Dunning und Kruger dabei statistisch nur so mittel gut gearbeitet, der Effekt existiert gar nicht, wie in ihrer Studie dargestellt, so scheinen die meisten Menschen sich allgemein leicht zu überschätzen, unabhängig ihres Fähigkeitslevels. Leider sind in der Wissenschaft jedoch ähnliche Mechanismen wie auch in der sonstigen Medienlandschaft zugange, die Originalstudie wurde(und wird teils noch) viel zitiert, die statistische Kritik ging dagegen etwas unter.

Hier ein guter erster Einblick ins Thema, ohne zu tief in die Mathematik abzudriften, mit verlinkten Quellen (erwähne das, denn eine Studie, die eigentlich hinter einer Paywall ist, kann man darüber vollständig aufrufen): https://www.psychologytoday.com/us/blog ... -isnt-real


Ironischerweise natürlich ist der Beweis, dass der Dunning-Kruger-Effekt nicht existiert, ein Beweis für den Dunning-Kruger-Effekt, überschätzten die Autoren der Originalstudie doch ihre statistischen Fähigkeiten ;)
Zuletzt geändert von Cringe am 26. Okt 2022, 18:22, insgesamt 1-mal geändert.
GoodLord
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Re: Mailbag: Autoren, Wertungen & Pokémon

Beitrag von GoodLord »

Cringe hat geschrieben: 26. Okt 2022, 17:08
Ironischerweise natürlich ist der Beweis, dass der Dunning-Kruger-Effekt nicht existiert, ein Beweis für den Dunning-Kruger-Effekt, überschätzten die Autoren der Originalstudie doch ihre statistischen Fähigkeiten ;)
Gibt's den einen Beweis, dass der Effekt nicht existiert, oder wurde nur bewiesen, dass die Studie den Effekt nicht beweisen kann.
Cringe
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Re: Mailbag: Autoren, Wertungen & Pokémon

Beitrag von Cringe »

GoodLord hat geschrieben: 26. Okt 2022, 17:19
Gibt's den einen Beweis, dass der Effekt nicht existiert, oder wurde nur bewiesen, dass die Studie den Effekt nicht beweisen kann.
Es ist unmöglich zu beweisen, dass etwas nicht existiert, letzteres ist also der Fall. Aber die Studie wurde ja trotzdem durchgeführt, und auch Wiederholungsstudien, die Daten zeigen bei sauberer statistischer Auswertung halt den besagten Effekt nicht, sondern dass die meisten Leute sich leicht überschätzten, unabhängig ihres Fähigkeitsgrades.
Sorry, hätte das im ersten Post präzisieren sollen, Aufbau und Durchführung des Versuches in der Originalstudie von Dunning und Kruger scheinen methodisch solide zu sein, die Auswertung der daraus gewonnenen Daten und das dabei verwendete mathematische Modell aber nicht.
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Andre Peschke
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Re: Mailbag: Autoren, Wertungen & Pokémon

Beitrag von Andre Peschke »

Paul_Klee_1 hat geschrieben: 26. Okt 2022, 14:09 Also die Storykampagne von MW2 sieht toll aus, sie macht trotz einiger Längen (Konvoimission) viel Spaß, aber sie will nirgendwo anstoßen und bloß nicht zu realistisch sein.
Und schon wieder gelangweilt.

Andre
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Beitrag von godsinhisheaven »

Wie ein Vorredner schon sagte ist unbedingt als Pokémon Spiel Let‘s Go Evoli oder Pikachu zu empfehlen. Habe ich mit meinem Fünfjährigen damals auch gespielt. Es spielt in der gewünschten Region und ist ein Remake mit aktueller Grafik und so Boni wie Megaentwicklungen und Alola Pokemon. Außerdem kann dein Junge mitspielen aber nur in den Kämpfen und bei Bedarf mit dem Pokeball Controller samt Wurfbewegung mit fangen. So stört er nicht beim steuern, man kann in aller Ruhe vorlesen und er fühlt sich mit dabei.
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Re: Mailbag: Autoren, Wertungen & Pokémon

Beitrag von Paul_Klee_1 »

Andre Peschke hat geschrieben: 26. Okt 2022, 19:19
Paul_Klee_1 hat geschrieben: 26. Okt 2022, 14:09 Also die Storykampagne von MW2 sieht toll aus, sie macht trotz einiger Längen (Konvoimission) viel Spaß, aber sie will nirgendwo anstoßen und bloß nicht zu realistisch sein.
Und schon wieder gelangweilt.

Andre
Jep das Interesse an einer wilden Ballerbude mit schöner Optik sollte hier im Vordergrund stehen - mehr ist es nicht.
Rigolax
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Re: Mailbag: Autoren, Wertungen & Pokémon

Beitrag von Rigolax »

Na ja, "wir" kriegen vielleicht, was "wir "verdienen. In Bezug auf:
Paul_Klee_1 hat geschrieben: 26. Okt 2022, 14:09 Der 4players haben die Autoren ein Interview ( https://youtu.be/jT28PGxf-2M) gegeben. Darin entschuldigen sie sich im üblen Marketingsprech für die Kontroversen um MW2019. Sie sagen im Kern: Soldaten machen im Krieg Fehler, Programmierer machen auch Fehler und deswegen wollen wir daraus lernen. Wir wollen Niemanden verletzen.
Ich habe das nicht im Wortlaut gehört, aber wenn ich jetzt schon wieder "Fehler" (mistakes?) höre... :ugly: Na ja, egal.
Cringe hat geschrieben: 26. Okt 2022, 18:06 Es ist unmöglich zu beweisen, dass etwas nicht existiert, letzteres ist also der Fall. Aber die Studie wurde ja trotzdem durchgeführt, und auch Wiederholungsstudien, die Daten zeigen bei sauberer statistischer Auswertung halt den besagten Effekt nicht, sondern dass die meisten Leute sich leicht überschätzten, unabhängig ihres Fähigkeitsgrades.
Sorry, hätte das im ersten Post präzisieren sollen, Aufbau und Durchführung des Versuches in der Originalstudie von Dunning und Kruger scheinen methodisch solide zu sein, die Auswertung der daraus gewonnenen Daten und das dabei verwendete mathematische Modell aber nicht.
Ich hatte dazu auch mal gelesen vor einiger Zeit, fand ich ganz kurios. Es geht da bei Kritik an Dunning/Krugers Studie um a) regression toward the mean und b) einem "better than average"-Effekt. Bzgl. a) ist es wohl so, dass zufällig Abweichungen in individueller Performance das Resultat schon teils erklären können. Vereinfacht stelle man sich vor, man testet 100 Leute, die alle grundsätzlich gleich gut performen, sagen wir sogar Quasi-Klone voneinander sind, und die schätzen sich auch alle genau gleich gut ein. Jetzt testet man die aber und von den 100 haben 10 vielleicht einen schlechten Tag und underperformen. Diese 10 jetzt sind die "Dunning-Kruger"-"""Idioten""", die sich vermeintlich massiv überschätzt haben, aber tatsächlich genauso gut wie die anderen sind und nur low performt haben an einem bestimmten Tag/einer bestimmten Situation. Zu b) ist das "Problem", dass man sich in der Regel für ein bisschen besser als den Durchschnitt hält, jedenfalls wenn es um so generische Skills geht (Grammatik-Fähigkeiten, so'n Zeug); niemand hält sich für unterdurchschnittlich (wer will das schon sein), niemand für nur durchschnittlich (wäre ja lame), niemand aber für stark überdurchschnittlich (Angeber mag keiner), aber leicht über dem Durchschnitt mag jeder gerne sein zumindest. Sieht man ja auch am berühmten Graphen, alle Performance-Gruppen bewerten sich relativ ähnlich, die Lowperformer ja auch etwas schlechter als die Highperformer. -- Irgendeine Abwandlung vom Dunning-Kruger-Effekt wird aber vermutlich stimmen imho, man sollte wohl nur mit der ursprünglichen Studie vorsichtig sein, die ist (wie oft bei so Zeugs) wieder nur so semigut.
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