... oder man erschafft damit ein ganz neues Spiel. An der Oberfläche gibt es da auch keinen Unterschied, das Spielprinzip ist gleich. Ich sehe aber schon allein einen (wenn auch vermeintlich marginalen) Unterschied darin, dass in Civilization eine Bewegungsanimation gibt, beim Tabletop mit statischen Figuren nicht. Das ist dann wieder ein ästhetischer Aspekt.Rossy hat geschrieben:Sobald man das tut hört man allerdings auf Schach zu spielen und benutzt die Schachfiguren nurnoch als Spielzeuge.christianneffe hat geschrieben:Ein Unterschied wäre bspw., dass du die Figuren auf dem Schachbrett im Prinzip auch entgegen der gültigen Regeln bewegen könntest.
Sind das denn direkte Brettspielumsetzungen? Wirkt auf mich zumindest so...Rossy hat geschrieben:Das stimmt natürlich, nur finde ich, dass das digitale Bild dem Brett auf dem Tisch sehr ähnlich sein kann. So ähnlich, dass der einzige Unterschied der Komfort ist.
In dem Fall wäre es ja auch absurd, wenn sie sich nicht gleichen würden. Neben dem Komfort sehe ich den ästhetischen Unterschied darin, dass das digitale Bild im Gegensatz zum analogen Brett dynamisch ist. Formen und Farben können sich also jederzeit verändern. Das hat wie gesagt keine Auswirkungen auf das Spiel an sich, also die Regeln und deren Umsetzung, aber dennoch auf die Darstellung, also die Ästhetik.
Du hast auf dem Monitor vor dir ja aber trotzdem ein in sich geschlossenes und kohärentes Bild. Es geht nicht um die Spielleistung, sondern um die Wahrnehmung des Spielfeldes - da habe ich mich missverständlich ausgedrückt. Auch in "The Bridge" (sieht übrigens sehr interessant aus, werde ich mir mal zulegen müssen) gibt es ja trotz aller Abstraktheit eine in sich geschlossene Darstellung. Es sind eben keine visuellen Einzelstücke wie die Figuren, Karten und Marken bei einem Brettspiel, sondern grafische Elemente, die auf dem Bildschirm bereits zusammengesetzt wurden.Axel hat geschrieben:Aber es gibt doch auch Videospiele, die eben keine kohärente Welt zusammenbauen - sondern ihre Spielmechanik darauf auslegen, dass der Spieler genau das selbst tun muss. The Bridge, was im Ausgangsposting erwähnt wurde, ist da so ein gutes Beispiel für. Das Spiel arbeitet mit sehr bizarren Darstellungsformen und mit optischen Täuschungen nach MC Escher. In dem Spiel tut man im Kopf des Spielers quasi genau dies: visuelle Bruchstücke zusammenbauen.
(Ich habe das Gefühl, hier für eine Position zu argumentieren, obwohl ich überhaupt nicht qualifiziert bin )