Noch etwas jung für Retro, aber…
Persona 3 FES (auf PS3/PSN als PS2 Emu)
Wegen des aktuellen Re-Releases der (weniger vollständigen) Portable Version auf Steam ja sogar wieder einigermaßen aktuell grad.
Nachdem ich vor einigen Tagen den unmöglich nervigen Endboss endlich besiegt habe - nach dem ersten Scheitern nach 2 Stunden Rumgekloppe war ich so frustriert, dass ich einige Monate Pause einlegte - sitze ich gerade an der Erweiterung „The Answer“, die dieser Version noch beiliegt.
Würd’ mir das Spiel im Nachhinein nicht selbst empfehlen.
Wer’s nicht kennt: Man spielt das Spiel von Tag zu Tag. Morgens geht es in die Schule (ein Lehrer hält Monologe und manchmal wird abgefragt ob man aufgepasst hat). Anschließend entscheidet man sich, mit wem der in der Stadt gerade anwesenden Charaktere man den Nachmittag oder Abend verbringen will (Text lesen, ab und zu die gefällige Antwort auswählen für Bonuspunkte). Abends kann man aber auch, wenn man will und genug Partymitglieder gerade anwesend und nicht vom letzten Ausflug noch erschöpft sind, ins Grind-Dungeon gehen, wo Final Fantasy artige Kämpfe auf einen warten. Im Prinzip will man möglichst viele seiner Freundschaften/Flirts auf Maximum bringen (ALLE schafft man nur mit einem “an Tag x verbringe Zeit mit y” Guide), und im Dungeon irgendwann die oberste Ebene erreichen.
Wirklich interessant sind aber nur die wenigsten der ganzen kleinen Beziehungsgeschichten. Manche sind rührend, viel zu viele aber fremdschämig oder profan und langatmig. Das Grind-Dungeon hängt einem irgendwann sehr stark zum Hals raus.
Erwähnenswert ist auch noch, dass man viele Stunden in Menüs mit Kreaturen-Mergen verbringt. Die Kreaturen (Personas) kann man ausrüsten und im Kampf wechseln und sind das Mittel um verschiedene Zauber zu sprechen.
Ob’s die Hauptstory wert ist, ist sicher subjektiv. Die ist schön japanisch-schräg, an sich nicht uninteressant, aber ich weiß jetzt schon, dass ich mich in zwei Jahren kaum noch an was erinnern werde, weil am Ende doch zu wenig bemerkenswert.
Die Erweiterung, die ich jetzt gerade spiele, verspricht eine Weiterführung der Story, beschränkt sich jedoch nach 20 Stunden Spielzeit bisher auf eine Wiederzusammenkunft, ein neues Partymitglied und sporadische Rückblenden auf Ereignisse vor dem Hauptspiel.
Gameplay-technisch ist es reduziert auf ein „neues“ Grind-Dungeon mit alten Gegnern… und weil die Charaktere in den vergangenen 2 Monaten seit dem Ende des Hauptspiels alles vergessen haben (
) fängt man wieder bei 0 an. Die soziale Komponente ist gestrichen, die Stadt nicht mehr zugänglich.
Wäre der Completionist nicht so stark in mir, hätt ich das Spiel wohl nach 15 Stunden auf die Halde gelegt.