Runde #400: Die Gamesförderung unter der Lupe
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Re: Runde #400: Die Gamesförderung unter der Lupe
Super Podcast. Da Bayern einige Male als positives Beispiel hervorgehoben wurde - was macht denn der FFF so viel besser und wie macht er es? Sympathisere auch damit, dass eher kleinere Entwickler öffentliche Gelder erhalten sollten, aber dass ein "unabhängiger" Entwickler mit viel Fördergeld nicht zwingend bessere Spiele macht, hat Uwe Boll im Filmbereich viele Jahre bewiesen. Das hier vorgebrachte Beispiel Dome Keeper ist, soweit ich gelesen habe, vor allem dank der klugen Arbeit des Publishers so durch die Decke gegangen. Was die Qualität des Spiels natürlich nicht schmälert, aber bei Tausenden Konkurrenztiteln reicht die Qualität des Spiels an sich leider nicht aus.
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Re: Runde #400: Die Gamesförderung unter der Lupe
Brutto?lolaldanee hat geschrieben: ↑27. Nov 2022, 22:04
Ich frag mich ja immer wo sowas herkommt.... Ich bin Master-Informatiker, aktuell sogar Technical-Lead, also nicht mal mehr nur Fald-Wald-Wiesen Programmierer und verdien 48k im Jahr (Nach einer kürzlichen erfolgten deutlich überdurchschnittlichen Gehaltserhöhung!) Und das ganze in der im weitesten Sinne Autoindustrie und in München.
Und mein allererster Job ist das jetzt auch nicht grad, wenn ich auch vlt noch nicht voll als Senior einzustufen bin, in dem was ich grad mache
Und das deckt sich auch so mit allem was ich bis jetzt von Kollegen, auch aus anderen Firmen, gehört habe, das ist kein total unterdurchnittliches Gehalt
Ich kenne mich in der Branche nicht selber aus, aber da geht es mir wie Rigolax: Von dem, was ich bisher so gehört hatte, wäre meine Annahme erheblich höher gewesen. In der Kombination Automobilbranche + leitender Programmierer + München hätte ich auf 80k+ getippt. 48k hätte ich eher als Einstiegsgehalt eingeordnet.
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Re: Runde #400: Die Gamesförderung unter der Lupe
Nur der Vollständigkeit halber: Piranha Bytes haben vor 5 Jahren mal eine Miniförderung für ELEX 2 erhalten.
https://www.gameswirtschaft.de/politik/ ... edia-2017/
https://www.gameswirtschaft.de/politik/ ... edia-2017/
Re: Runde #400: Die Gamesförderung unter der Lupe
Beste Ausrede die ich mal von einem Unternehmer auf einer Netzwerkveranstaltung eines deutschen Begabtenförderungswerks gehört habe: „Ja, ich kann keine höheren Gehälter zahlen weil ich durch den Fachkräftemangel einen Innovationsstau und damit mangelnde Einnahmen habe, da müssen die Kandidaten halt die ersten Jahre unter Marktpreis arbeiten“, ich lachte kurz innerlich und ging weiter.
Doms frommer Wunsch nach Indie-Förderung halte ich für sinnvoll aber wenn der GAME so organisiert ist wie andere Berufsverbände, dann sind die großen Player vermutlich am lautesten weil die es sich auch leisten können, Leute in solche Verbände zu entsenden - und damit haben die selben Player dann das größte Interesse daran, selbst am Kuchen beteiligt zu sein. Eventuell müssten sich die Indies zusammenschließen um Druck auf die Politik ausüben zu können, aber im Verband mit „Öltankern“ wie Ubisoft, THQ etc. sehe ich kein Land für kleine Indies.
Doms frommer Wunsch nach Indie-Förderung halte ich für sinnvoll aber wenn der GAME so organisiert ist wie andere Berufsverbände, dann sind die großen Player vermutlich am lautesten weil die es sich auch leisten können, Leute in solche Verbände zu entsenden - und damit haben die selben Player dann das größte Interesse daran, selbst am Kuchen beteiligt zu sein. Eventuell müssten sich die Indies zusammenschließen um Druck auf die Politik ausüben zu können, aber im Verband mit „Öltankern“ wie Ubisoft, THQ etc. sehe ich kein Land für kleine Indies.
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Re: Runde #400: Die Gamesförderung unter der Lupe
Mojen
vielen Dank für den Einblick in den ganzen "Kram"
Und vielen Dank, dass wir endlich nach so vielen Äonen wieder Ralf hören durften!
Er darf gern wieder öfters auftauchen
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expect the unexpected
- lolaldanee
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Re: Runde #400: Die Gamesförderung unter der Lupe
https://www.stepstone.de/gehalt/Informa ... nchen.htmlMauswanderer hat geschrieben: ↑28. Nov 2022, 10:21 Brutto?
Ich kenne mich in der Branche nicht selber aus, aber da geht es mir wie Rigolax: Von dem, was ich bisher so gehört hatte, wäre meine Annahme erheblich höher gewesen. In der Kombination Automobilbranche + leitender Programmierer + München hätte ich auf 80k+ getippt. 48k hätte ich eher als Einstiegsgehalt eingeordnet.
ja Brutto, klar
48k ist anscheinend ziemlich genau der Durchschnitt für einen Informatiker hier
Ich bin zwar jetzt schon leitend, aber eben grade erst befördert worden, also als leitender Entwickler noch "neu". Sonst wären es halt eher so 45k gewesen. Dazu muss man noch anmerken: Hab ne 35 Stunden Woche, würde ich 40 arbeiten, bekäme ich linear mehr. Nicht, dass ich dann mehr leisten würde, aber ich bekäme mehr Geld. 40 Std. Woche ist so ein Unsinn in so einem Beruf .
Die Firma ist halt eher klein (50 Mitarbeiter), also wird eher leicht unterdurchschnittlich gezahlt.
Klar kannst du als vernarbter Veteran auch als normaler Informatiker bei Siemens, der Allianz oder BMW auch 80k oder mehr verdienen, aber das ist die Ausnahme, nicht die Regel, und wer will bei solchen Molochen schon arbeiten. Und als jemand in einem super-nachgefragtem Bereich wie Neurale-Netzwerke geht das auch mal als Anfänger, oder wenn du absurdes Spezialwissen in einem hochgefragten Bereich hast (Wie COBOL Experte zu sein z.B., dafür zahlen die Banken Unsummen, weil sich sowas freiwillig keiner antut)
Erst letze Woche hab ich wieder mit einem Kollegen gesprochen, der sich nur so zum 'Marktwert-Check' mal woanders beworben hat. Der ist normaler Informatiker mit einigen Jahren Berufserfahrung, und den Firmen sind bei den Vorstellungsgesprächen regelmäßig die Augen aus dem Kopf gefallen, als er Gehaltsforderungen jenseits der 44k gestellt hat. Wörtliches Zitat von einem Personaler: "Also da haben wir uns GANZ was anderes vorgestellt"
Re: Runde #400: Die Gamesförderung unter der Lupe
Ralf sagt ab Minute 55 ein paar interessante Sätze zur Planung mit Geld, was man nicht hat und das hier im Forum dazu gesagt wurde, dass das ja unverantwortlich ist.
Er erwidert, dass man dann nicht in die Gamesbranche gehen darf, weil es immer ein Risiko besteht und man als Spieleentwickler nicht sagen kann, dass man mit der Entwicklung erst beginnen kann, wennn das gesamte Geld auf dem Konto ist, das wird man nie haben, also muss man Risiko und All in gehen.
Mal ganz doof geantwortet - es ist eine fundamentale Regelung des deutschen Förderrechts, dass mit einer Massnahme nicht begonnen werden darf, wenn der Förderantrag nicht bewilligt ist. Es gibt dazu auch eine schöne FAQ:
https://bmdv.bund.de/SharedDocs/DE/Anla ... cationFile
Bei der Diskussion um die Ports für die Intellivision Amico hätte ich mir mehr Widerspruch erhofft. Die Spiele sind vermutlich für die Mülltonne produziert worden. Das Ralf das so locker sieht. Entwickler bekommt Förderung. Entwickler stellt Projekt fertig, "was das Geld wert war". Projekt kommt in die Mülltonne. Sinnvoller Einsatz von Steuergeldern.
Er erwidert, dass man dann nicht in die Gamesbranche gehen darf, weil es immer ein Risiko besteht und man als Spieleentwickler nicht sagen kann, dass man mit der Entwicklung erst beginnen kann, wennn das gesamte Geld auf dem Konto ist, das wird man nie haben, also muss man Risiko und All in gehen.
Mal ganz doof geantwortet - es ist eine fundamentale Regelung des deutschen Förderrechts, dass mit einer Massnahme nicht begonnen werden darf, wenn der Förderantrag nicht bewilligt ist. Es gibt dazu auch eine schöne FAQ:
https://bmdv.bund.de/SharedDocs/DE/Anla ... cationFile
Klingt für mich, dass man mit der konkreten Arbeit an dem geförderten Projekt wirklich erst beginnen darf, wenn der Antrag zumindest bewilligt ist. Wenn ich da an das Feedback bei Dom denke, scheinen da mehrere kleine Entwickler das nicht ganz verstanden zu haben und auch bei Ralf klingt das eher nach Free Cash, ohne zu bedenken, dass es eine Förderung ist, die unter strikten Regeln steht.2.1.3 Darf die Umsetzung des Projekts schon vor Bewilligung der Zuwendung gestartet werden?
Nach Nr. 1.3 der Verwaltungsvorschriften zu § 44 Bundeshaushaltsordnung (VV-BHO) dürfen bereits begonnene Maßnahmen nicht gefördert werden. Daher ist Grundsätzlich ein Projektstart vor Bewilligung der Zuwendung nur unter Verzicht auf die Förderung möglich.
Ist im besonderen Ausnahmefall ein vorzeitiger Maßnahmenbeginn für die erfolgreiche Projektdurchführung unbedingt notwendig, kann dieser unter Angabe der Gründe beantragt werden. Wenden Sie sich dazu bitte an den Projektträger, um Ihre Chancen auf eine Erlaubnis des vorzeitigen Maßnahmenbeginns zu erörtern. Ein Anspruch auf Gewährung eines vorzeitigen Maßnahmenbeginns besteht nicht. Nur wenn der vorzeitige Maßnahmenbeginn explizit genehmigt wurde, darf ausnahmsweise – und auf eigenes Risiko – förderunschädlich mit der Projektdurchführung begonnen werden.
Bei der Diskussion um die Ports für die Intellivision Amico hätte ich mir mehr Widerspruch erhofft. Die Spiele sind vermutlich für die Mülltonne produziert worden. Das Ralf das so locker sieht. Entwickler bekommt Förderung. Entwickler stellt Projekt fertig, "was das Geld wert war". Projekt kommt in die Mülltonne. Sinnvoller Einsatz von Steuergeldern.
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Re: Runde #400: Die Gamesförderung unter der Lupe
Ich finde das gerade sehr seltsam, dass 2000€ netto / Monat als wenig empfunden werden.
- lolaldanee
- Beiträge: 2102
- Registriert: 2. Jun 2016, 14:05
Re: Runde #400: Die Gamesförderung unter der Lupe
Mal als Ergänzung: Jemand der wirklich 80k jährlich verdient, gehört bei passender Stueerklasse sogar schon zu den reichsten 10% Deutschlands, also immerhin eines der reichsten Länder der Welt
Wenn ich mir den durchschnittlichen Senior-Informatiker vorstelle, denke ich jetzt nicht an die reichsten 10%
Wohlhabend und obere Mittelschicht, ja, aber nicht SO gut verdienend
Re: Runde #400: Die Gamesförderung unter der Lupe
Generell gesehen ist das nicht wenig. Für einen Beruf der 1. recht hohe Anforderungen hat und 2. ein Mangel herrscht aber schon.
Das dürfte aber genau die Einkommenschicht sein die so lebt, wie das was man sich so unter Mittelschicht vorstellt. Auch nach der Einstufung in Mittelschicht ist man da grade so aus der oberen Mittelschicht raus und geht so langsam richtung Wohlhabend.lolaldanee hat geschrieben: ↑28. Nov 2022, 12:21
Wenn ich mir den durchschnittlichen Senior-Informatiker vorstelle, denke ich jetzt nicht an die reichsten 10%
Wohlhabend und obere Mittelschicht, ja, aber nicht SO gut verdienend
Zuletzt geändert von Darkcloud am 28. Nov 2022, 12:47, insgesamt 1-mal geändert.
Re: Runde #400: Die Gamesförderung unter der Lupe
Das widerspricht imho ja so ziemlich allen sonst gängigen Informationen im Internet zu Gehältern von Informatikern frisch nach einem Bachelorabschluss, ohne Berufserfahrung, als Junior-Developer, da ist 40k+ schon ein seeehr gängiger Wert. Informatik zählt allgemein zu den lukrativsten Studiengängen mittlerweile. Ich nehme an, hier ist auch München gemeint? Bei den Lebenserhaltungskosten. Ich mein klar, viele KMUs werden nicht viel zahlen können, ich schrieb ja auch, dass man vor allem in größeren Konzernen viel verdienen kann, teils auch in KMUs, und das geht tendenziell auch halt mit nur einer betrieblichen Ausbildung, weil man im IT-Bereich nicht so sehr auf Abschlüsse guckt (wobei das vermutlich auch sehr vom Personaler abhängt); es werden auch oft schon Mathematiker, sonstige Ingenieure und Mint-Studenten genommen, die dann eigentlich quer einsteigen. Aber ich will deine lived experience auch nicht abstreiten, solche Themen sind eh viel zu relativ.lolaldanee hat geschrieben: ↑28. Nov 2022, 11:34 Erst letze Woche hab ich wieder mit einem Kollegen gesprochen, der sich nur so zum 'Marktwert-Check' mal woanders beworben hat. Der ist normaler Informatiker mit einigen Jahren Berufserfahrung, und den Firmen sind bei den Vorstellungsgesprächen regelmäßig die Augen aus dem Kopf gefallen, als er Gehaltsforderungen jenseits der 44k gestellt hat. Wörtliches Zitat von einem Personaler: "Also da haben wir uns GANZ was anderes vorgestellt"
Das ist halt auch so eine Sache, das kann einerseits relativ wenig sein und kann aber auch ganz okay sein. Wobei in Steuerklasse 1 bei 40h bei 12€-Mindestlohn man ja schon auf etwas über 1400€ kommt, und bei 2000€ netto kann man je nach Wohngegend afaik noch Sozialleistungen beziehen, also je nach Wohngegend liegt man damit vielleicht nicht einmal in der unteren Mittelschicht.
Von 2000€ lebt man mittlerweile eigentlich schon recht prekär imho. Das klingt hart, aber das liegt an der Inflation, Wohneigentum wird quasi unmöglich. Allgemein auch Auslandsurlaube, mal in den Urlaub fliegen wird zunehmend unmöglich. Das wird alles vermutlich auch noch viel schlimmer, relativ.
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Re: Runde #400: Die Gamesförderung unter der Lupe
Für einen Master in einem (zumindest oft kolportierten) technischen Mangelbereich? Auf jeden Fall, ja. Man sollte meinen, damit sei ein "gehobener" Lebensstil möglich, aber davon sehe ich 2000 Euro netto (insbesondere in München) weit entfernt. Kommt natürlich auch auf zig andere Faktoren an, aber allein für Miete und Altersversorge (die als Angestellter in dem Einkommensbeteich ja im Grunde unumgänglich ist, wenn man nicht Altersarmut riskieren will) geht dann ja bei vielen schon mehr als die Hälfte drauf.
Ich frage mich halt immer, wer die ganzen teuren Autos fährt und Immobilien kauft, wenn das selbst auf der oberen Wertschöpfungsebene kaum möglich sein soll.
Edit:
@lolaldanee:
Wenn dir das irgendwie unangenehm sein sollte, dass dein Gehalt jetzt für dieses Thema als Beispiel dient, bitte sagen. Könnte ich total verstehen und würde es dann auch dabei bewenden lassen, war möglicherweise ja nicht die Richtung, die du damit gehen wolltest.
- Edelknödel
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Re: Runde #400: Die Gamesförderung unter der Lupe
Das ist wirklich ein sehr geringes Gehalt für die Kombination Branche/Ausbildung/Verantwortung ... 48k habe ich vor 10 Jahren mit Informatik-Bachelor als Einstiegsgehalt bekommen und zwar nicht im München und auch nicht Automobilbranche und auch bei einem kleinen Unternehmen. Also falls es nicht andere Gründe gibt daran festzuhalten würde ich mich nach einer besser bezahlten Stelle umschauen.
Re: Runde #400: Die Gamesförderung unter der Lupe
Capgemini (eine nicht ganz kleine Beratung) zahlte ähnlich wie die Firma mit 5 Mitarbeitern bei der ich letztendlich angefangen habe 2011 für einen Master 40k€ Einstieg im Rhein-Main-Gebiet, natürlich sind solche Beträge ganz normal
Die Ironie ist halt, dass man außerhalb von Konzernen fast keine Aufstiegschancen hat und daher alle 2-3 Jahre wechseln muss wenn man signifikant mehr Geld haben will - und das dann auch nur bei jungen/modernen/angelsächsisch geprägten Firmen weil konservative deutsche Chefs misstrauisch werden wenn jemand alle paar Jahre mehr Geld will und dann geht. Nicht umsonst bleiben viele fähige Entwickler in der Beratung oder werden Freiberufler, da wird wenigstens noch anständig bezahlt - durch die Gegend reisen darf man als normaler Entwickler je nach Job und Firma schließlich auch.
Und was Wohneigentum angeht: Selbst gutverdienende Berater im Freundes- und Bekanntenkreis haben Erbschaft, Familie und manchmal Beamtentum (Ehepartner) einsetzen müssen, sonst hätte es nicht für das Haus gereicht.
Edit: Zur Folge fand ich einen Punkt etwas irritierend und zwar dieses ewige herumgereite auf den Lohnnebenkosten in Deutschland, denn: Ja klar sind Lohnnebenkosten in Deutschland objektiv gesehen höher als woanders aber die Produktivität ist dafür auch ungleich höher so dass die Lohnstückkosten hinterher geringer sind - das ist natürlich super für Industrieprodukte, aber schlecht für Kunst und Kultur wie Games im weitesten Sinne ja sind. Nur leider werden die Lohnnebenkosten gerne von Neoliberalen als Talking Point durch die Öffentlichkeit getragen und jetzt haben wir Ich AGs, Riester-Unfug und andere (in)direkte Folgen davon
Die Ironie ist halt, dass man außerhalb von Konzernen fast keine Aufstiegschancen hat und daher alle 2-3 Jahre wechseln muss wenn man signifikant mehr Geld haben will - und das dann auch nur bei jungen/modernen/angelsächsisch geprägten Firmen weil konservative deutsche Chefs misstrauisch werden wenn jemand alle paar Jahre mehr Geld will und dann geht. Nicht umsonst bleiben viele fähige Entwickler in der Beratung oder werden Freiberufler, da wird wenigstens noch anständig bezahlt - durch die Gegend reisen darf man als normaler Entwickler je nach Job und Firma schließlich auch.
Das Problem ist erstmal schon dass viele Unternehmen und Behörden gar nicht beziffern können, ob Digitalisierung wirklich wert schöpft - wenn man das hart sieht macht Digitalisierung nämlich auch diverse Leute erstmal arbeitslos, die vielleicht ganz zufrieden mit ihrem „sinnlosen“ Bürojob sind - Digitalisierung hat die Chance so viel besser qualifizierte Stellen als Nebenprodukt zu schaffen aber das muss man als Gesellschaft auch wollen.Mauswanderer hat geschrieben: ↑28. Nov 2022, 12:54 Ich frage mich halt immer, wer die ganzen teuren Autos fährt und Immobilien kauft, wenn das selbst auf der oberen Wertschöpfungsebene kaum möglich sein soll.
Und was Wohneigentum angeht: Selbst gutverdienende Berater im Freundes- und Bekanntenkreis haben Erbschaft, Familie und manchmal Beamtentum (Ehepartner) einsetzen müssen, sonst hätte es nicht für das Haus gereicht.
Klar, wenn man das aus dem Kontext reißt
Edit: Zur Folge fand ich einen Punkt etwas irritierend und zwar dieses ewige herumgereite auf den Lohnnebenkosten in Deutschland, denn: Ja klar sind Lohnnebenkosten in Deutschland objektiv gesehen höher als woanders aber die Produktivität ist dafür auch ungleich höher so dass die Lohnstückkosten hinterher geringer sind - das ist natürlich super für Industrieprodukte, aber schlecht für Kunst und Kultur wie Games im weitesten Sinne ja sind. Nur leider werden die Lohnnebenkosten gerne von Neoliberalen als Talking Point durch die Öffentlichkeit getragen und jetzt haben wir Ich AGs, Riester-Unfug und andere (in)direkte Folgen davon
Re: Runde #400: Die Gamesförderung unter der Lupe
Mach daraus 3%-5%.lolaldanee hat geschrieben: ↑28. Nov 2022, 12:21Mal als Ergänzung: Jemand der wirklich 80k jährlich verdient, gehört bei passender Stueerklasse sogar schon zu den reichsten 10% Deutschlands, also immerhin eines der reichsten Länder der Welt
Hast du Dich mal bei anderen Firmen beworben, um Deinen Marktwert zu überprüfen?
Re: Runde #400: Die Gamesförderung unter der Lupe
Re: Runde #400: Die Gamesförderung unter der Lupe
Ich habe das nur mal oberflächlich gelesen, aber anscheinend kann man in der Zeitarbeit als Pflegefachkraft recht viel rausholen bei oftmals besseren Arbeitszeiten. Das ist durchaus vergleichbar mit ITlern, die sich als Consultant wirklich dumm und dämlich verdienen können.Yano hat geschrieben: ↑28. Nov 2022, 14:58Nur zur Einordnung, eine langjährige Pflegefachkraft kriegt auch nicht viel mehr.
Was ich auch mal las, höhere Männerquote für bessere Gehälter in der Pflege: "Mehr Männer allein könnten möglicherweise schon helfen: Studien zeigen nämlich, dass das Durchschnittsgehalt sinkt, je mehr Frauen den Job ausüben." https://www.derstandard.de/story/200011 ... fe-bekommt
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Re: Runde #400: Die Gamesförderung unter der Lupe
Das ist in etwa das monatliche Durchschnittsgehalt in Deutschland. Also nicht sonderlich hoch, aber auch nicht total niedrig.
In der Informatik ist die geringe Halbwertszeit des Wissens ein echtes Problem. Das Wissen ist einfach total schnell überholt. Letztens hat sich in der Firma einer Freundin von mir eine Informatikerin beworben, die wegen Kindererziehung sieben Jahre pausiert hat. Die konnte man nicht einstellen, weil sich einfach zu viel geändert hat in den sieben Jahren. Schon bei zwei Jahren ist es ein Problem. Da hat man es in anderen Bereichen einfacher. Eine Juristin kann auch nach einer mehrjährigen Babypause noch was anfangen mit ihrem zweiten Staatsexamen.
Re: Runde #400: Die Gamesförderung unter der Lupe
Also ich bin ja bei einem Arbeitgeber mit mehreren Altenhilfeeinrichtungen und Krankenhäusern. 2000€ Netto ist unter dem Einstiegsgehalt einer Pflegefachkraft und ohne Zuschläge und in den Letzten paar Monaten und vor allem seit der Tarifpflicht sind einige andere die vorher deutlich schlechter gezahlt haben teils auf über 4000 Brutto hoch gehen.Yano hat geschrieben: ↑28. Nov 2022, 14:58Nur zur Einordnung, eine langjährige Pflegefachkraft kriegt auch nicht viel mehr.
Hier würde ich sagen, ist auch nur Punkt 2 erfüllt, der Mangel herrscht. Mit Anforderung meine ich auch die Bildungs- und Ausbildungsanforderung. Die ist mittlerweile halt wirklich recht niedrig angesetzt, eigentlich zu niedrig weil man sonst gar keine Bewerber für die Ausbildung mehr hätte. Generell ist aber das Problem, dass Jobs die für die Grundlegende Erhaltung der Gesellschaft nicht so gut bezahlt sind weil die Zugangsvoraussetzungen relativ niedrig sind und bislang nicht nach ihrer Wichtigkeit bezahlt wurden weil lange die Menge der Arbeitsplätze geringer als die der Arbeitsstellen war. Das ist jetzt nicht mehr der Fall aber das wollen Arbeitgeber oft nicht wahrhaben und beschweren sich dann, das sich keiner mehr bewirbt.
Re: Runde #400: Die Gamesförderung unter der Lupe
Hoffe nicht das es jetzt zu sehr Off-topic wird, aber wir reden hier über den Beruf den ich seit meinem Schulabschluss ausübe und das Thema liegt mir am Herzen.Darkcloud hat geschrieben: ↑28. Nov 2022, 15:36Also ich bin ja bei einem Arbeitgeber mit mehreren Altenhilfeeinrichtungen und Krankenhäusern... teils auf über 4000 Brutto hoch gehen.
Es stimmt das je nach Träger der Verdienst natürlich höher/niedriger sein kann.
Würde trotzdem meine Hand dafür ins Feuer legen das zumindest in der Altenpflege die Fachkräfte die ohne Nachtdienst und Zeitarbeit auf 4000 Brutto kommen bei mh..2 -3 % liegen.
Wenn überhaupt.
Beim gesamten Rest stimme ich dir komplett zu.