Feierabendbier: Muss man Hogwart’s Legacy boykottieren?

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Felidae
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Re: Feierabendbier: Muss man Hogwart’s Legacy boykottieren?

Beitrag von Felidae »

Numfuddle hat geschrieben: 8. Feb 2023, 12:16 „Wir wünschen uns dass mehr Stimmen aus marginalisierten Gruppen zu Wort kommen und wollen nicht schon wieder dass ein weißer Experte über ein für Schwarze existenziell bedeutsames Thema und eine für Schwarze wichtige Person der Zeitgeschichte schreibt“

„Wir setzen die College-Leitung ab und setzen unsere eigenen Kandidaten ein damit die mit Gesetzen, Richtlinien und Repressialien die Wokeness und das ganze linke Gesindel aus der Uni vertreiben“

Das ist nicht das selbe, dass ist nicht einmal im Ansatz vergleichbar.

Der Präsident von PEN America mag es schlimm finden dass „der führende Experte für X“ (dessen Namen er uns schuldig bleibt) sein Buch nicht verkauft bekommt. Dass macht aber deine Theorie des Kulturkampfes jetzt nicht plausibler.
Das lustige ist - das EINE ist staatliche Einflußnahme. Also das, was Republikaner eigentlich immer doof finden. Das ANDERE eine Entscheidung der freien Wirtschaft. Also das, was Republikaner eigentlich immer gut finden. :)
Numfuddle
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Re: Feierabendbier: Muss man Hogwart’s Legacy boykottieren?

Beitrag von Numfuddle »

Felidae hat geschrieben: 8. Feb 2023, 12:22
Numfuddle hat geschrieben: 8. Feb 2023, 12:16 „Wir wünschen uns dass mehr Stimmen aus marginalisierten Gruppen zu Wort kommen und wollen nicht schon wieder dass ein weißer Experte über ein für Schwarze existenziell bedeutsames Thema und eine für Schwarze wichtige Person der Zeitgeschichte schreibt“

„Wir setzen die College-Leitung ab und setzen unsere eigenen Kandidaten ein damit die mit Gesetzen, Richtlinien und Repressialien die Wokeness und das ganze linke Gesindel aus der Uni vertreiben“

Das ist nicht das selbe, dass ist nicht einmal im Ansatz vergleichbar.

Der Präsident von PEN America mag es schlimm finden dass „der führende Experte für X“ (dessen Namen er uns schuldig bleibt) sein Buch nicht verkauft bekommt. Dass macht aber deine Theorie des Kulturkampfes jetzt nicht plausibler.
Das lustige ist - das EINE ist staatliche Einflußnahme. Also das, was Republikaner eigentlich immer doof finden. Das ANDERE eine Entscheidung der freien Wirtschaft. Also das, was Republikaner eigentlich immer gut finden. :)
Ich hatte erst letzthin eine Diskussion mit einem Freund der Kapitalismus und libertäre Politik auch immer ganz toll findet solange es ihm nützt.

Jetzt wo es keine Anwaltsschwemme mehr gibt und sich Leute nicht mehr selbst ausbeuten um 70 - 80 Stunden in der Kanzlei zu schuften und stattdessen jetzt nach „Home-Office“ und „Work-Life Balance“ fragen findet er den gleichen kapitalistischen Mechanismus total blöd und fantasiert von der Zeit wo er die ganzen aufmüpfigen Mitarbeiter durch KI ersetzen kann.

Sind halt alles Schönwetter Kapitalisten die das nur so lange toll finden so lange sie gewinnen, falls nicht schmeißen sie gleich den ganzen Tisch samt Spielbrett um und beklagen sich lauthals das die anderen doch alle mogeln
Yeto
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Re: Feierabendbier: Muss man Hogwart’s Legacy boykottieren?

Beitrag von Yeto »

Ich finde es schon kritikwürdig, wenn nicht sogar eben auch rassistisch wenn jemand NUR wegen der Hautfarbe abgelehnt werden würde. Es geht ja um Wissenschaft, nicht um persönliches Erleben.
Staatlicher Eingriff gegenüber freier Wirtschaft ist natürlich in dem politischen Kontext relevant, allgemein würde ich aber sagen, haben Medien schon eine immense, kritikwürdige Macht, siehe Diskussionen zu Twitter.

ABER: Man weiß in dem Fall viel zu wenig darüber als dass man etwas substantielles annehmen kann.
Zum Beispiel, warum er in dem Land, in der fast die Hälfte der Bevölkerung kein Problem mit jemandem wie Trump als Staatsoberhaupt hat, keinen einzigen Verlag findet, der sein Buch veröffentlicht. Es kann mir keiner erzählen, alle Verlage seien auf einer politischen Linie. Möglicherweise wird er von Verlägen, die kein Problem mit der Person des Autors haben dafür dann wegen dem Thema abgelehnt, vielleicht will er auch nicht mit den entsprechenden Verlägen arbeiten? Man weiß einfach zu wenig darüber als das als zu bewerten zu können.
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Felidae
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Re: Feierabendbier: Muss man Hogwart’s Legacy boykottieren?

Beitrag von Felidae »

Yeto hat geschrieben: 8. Feb 2023, 12:43 ABER: Man weiß in dem Fall viel zu wenig darüber als dass man etwas substantielles annehmen kann.
Zum Beispiel, warum er in dem Land, in der fast die Hälfte der Bevölkerung kein Problem mit jemandem wie Trump als Staatsoberhaupt hat, keinen einzigen Verlag findet, der sein Buch veröffentlicht. Es kann mir keiner erzählen, alle Verlage seien auf einer politischen Linie. Möglicherweise wird er von Verlägen, die kein Problem mit der Person des Autors haben dafür dann wegen dem Thema abgelehnt, vielleicht will er auch nicht mit den entsprechenden Verlägen arbeiten? Man weiß einfach zu wenig darüber als das als zu bewerten zu können.
Genau deshalb bin ich in so Fällen immer sehr skeptisch, wenn mysteriös von irgendwas geredet wird, das grade angeblich in bestimmten Kreisen diskutiert wird (die aber auch so offen gehalten werden, dass nicht nachprüfbar ist, ob das überhaupt stimmt), aber tunlichst vermieden wird, Namen zu nennen. Ich meine, was soll in dem konkreten Fall dem armen Mann passieren, wenn sein Name bekannt wäre? Dass Verlage sein Buch nicht drucken würden? ;)
Numfuddle
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Re: Feierabendbier: Muss man Hogwart’s Legacy boykottieren?

Beitrag von Numfuddle »

Das sieht an der Stelle nur so aus weil die Linie an der die Verlage das Kriterium ziehen eben deckungsgleich mit der Hautfarbe ist.

Das Problem ist ja nicht zwangsläufig dass er weiß ist, sondern viel eher dass er als im im Besten Fall als „unbeteiligter Dritter“ schreibt, im schlimmsten Falle als jemand der da mit seinen eigenen Stereotypen und Vorurteilen ran geht.

Zusätzlich natürlich weil es aus der Perspektive der „In Group“ immer so wirkt als würde über ihre Köpfe hinweg über sie geschrieben. Statt das es von jemandem erzählt wird der ihre Perspektive persönlich nachvollziehen kann.

Es macht ja beim Thema Frauenwahlrecht oder Feminismus auch einen Unterschied ob das jetzt z.B. von Susan B. Anthony oder Thea Dorn geschrieben wurde oder halt - weil mir grade kein anderes Beispiel einfällt - Hellmut Karasek.

Der führende Russische Experte für den Ukraine-Konflikt kann auch noch so unabhängig und gründlich arbeiten, die Perspektive der Ukrainer wird er nicht einnehmen können.

Auch ein Buch des führenden griechischen Experten für Türkische Gastarbeiter in Deutschland wird sich dem Thema nur unvollständig widmen können.

Das da ein Wunsch entsteht dass solche Themen auch aus der Innen-Perspektive entstehen ist für mich absolut nachvollziehbar.

Aus der Sicht der Verlage stellt sich dann auch noch die Frage ob sich überhaupt Käufer für möglicherweise das xte Buch eines „weißen“ Akademikers finden oder ob die Insider-Perspektive nicht vielleicht interessanter und besser vermarktbsr ist.

Möglicherweise interessiert sich auch aktuell absolut niemand für ein solches Nischenthema und der Verlag möchte die Unkosten für Buchdruck, Marketing und Vertrieb erst gar nicht ausgeben.

Es gibt da sicher Dutzende Unterschiedliche mögliche Gründe warum ein Verlag jetzt das Buch des selbst ernannten Experten John Doe nicht drucken will.

Daraus ergibt sich aber noch lange kein Angriff auf die Meinungsfreiheit und auch kein Kulturkampf.

Wenn der Experte seinen Beitrag für so außerordentlich wichtig hält gibt es ja auch immer noch die Option das anderen kleineren Verlagen anzubieten oder das im Selbstverlag herauszugeben.
Numfuddle
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Re: Feierabendbier: Muss man Hogwart’s Legacy boykottieren?

Beitrag von Numfuddle »

„Ihr müsst mein Buch drucken sonst ist das Kulturkampf von links weil meine Stimme so einzigartig wichtig ist“ wirkt auf mich immer ein wenig narzisstisch
GoodLord
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Re: Feierabendbier: Muss man Hogwart’s Legacy boykottieren?

Beitrag von GoodLord »

Man kann natürlich zu recht den Wahrheitsgehalt dieser Erzählung anzweifeln bzw. würde man sich mehr Details wünschen.

Jetzt aber mal unter der Annahme, dass die Geschichte nicht erfunden ist habe ich die Rede so verstanden, dass der Redner erfahren hat, dass die Verlage das Buch explizit wegen der Hautfarbe des Autors abgelehnt haben. Nicht, dass das eine eigene Schlussfolgerung/Vermutung des Redners gewesen wäre.
Numfuddle hat geschrieben: 8. Feb 2023, 13:23 Aus der Sicht der Verlage stellt sich dann auch noch die Frage ob sich überhaupt Käufer für möglicherweise das xte Buch eines „weißen“ Akademikers finden oder ob die Insider-Perspektive nicht vielleicht interessanter und besser vermarktbsr ist.
Ich dachte genau das wäre der Vorwurf der Rede. Nicht, dass die Leute in den Verlagen so woke sind, sondern dass man sich "in diesem Klima" nicht traut so ein Buch zu veröffentlichen.
Numfuddle
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Re: Feierabendbier: Muss man Hogwart’s Legacy boykottieren?

Beitrag von Numfuddle »

GoodLord hat geschrieben: 8. Feb 2023, 13:46 Man kann natürlich zu recht den Wahrheitsgehalt dieser Erzählung anzweifeln bzw. würde man sich mehr Details wünschen.

Jetzt aber mal unter der Annahme, dass die Geschichte nicht erfunden ist habe ich die Rede so verstanden, dass der Redner erfahren hat, dass die Verlage das Buch explizit wegen der Hautfarbe des Autors abgelehnt haben. Nicht, dass das eine eigene Schlussfolgerung/Vermutung des Redners gewesen wäre.
Numfuddle hat geschrieben: 8. Feb 2023, 13:23 Aus der Sicht der Verlage stellt sich dann auch noch die Frage ob sich überhaupt Käufer für möglicherweise das xte Buch eines „weißen“ Akademikers finden oder ob die Insider-Perspektive nicht vielleicht interessanter und besser vermarktbsr ist.
Ich dachte genau das wäre der Vorwurf der Rede. Nicht, dass die Leute in den Verlagen so woke sind, sondern dass man sich "in diesem Klima" nicht traut so ein Buch zu veröffentlichen.
Mir ist das Zitat zu dünn um das auslegen zu wollen.

Man sagt ja im Englischen wie im Deutschen auch dann Klima wenn man ein schlechtes Markumfeld auf Betriebswirtschaftlicher Ebene meint.

„We can’t justify new hires in the current climate“ bspw. ist ja auch ein stehender Begriff und meint da aber die Gesamtwirtschaftliche Lage
GoodLord
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Re: Feierabendbier: Muss man Hogwart’s Legacy boykottieren?

Beitrag von GoodLord »

Numfuddle hat geschrieben: 8. Feb 2023, 13:56
GoodLord hat geschrieben: 8. Feb 2023, 13:46 Man kann natürlich zu recht den Wahrheitsgehalt dieser Erzählung anzweifeln bzw. würde man sich mehr Details wünschen.

Jetzt aber mal unter der Annahme, dass die Geschichte nicht erfunden ist habe ich die Rede so verstanden, dass der Redner erfahren hat, dass die Verlage das Buch explizit wegen der Hautfarbe des Autors abgelehnt haben. Nicht, dass das eine eigene Schlussfolgerung/Vermutung des Redners gewesen wäre.
Numfuddle hat geschrieben: 8. Feb 2023, 13:23 Aus der Sicht der Verlage stellt sich dann auch noch die Frage ob sich überhaupt Käufer für möglicherweise das xte Buch eines „weißen“ Akademikers finden oder ob die Insider-Perspektive nicht vielleicht interessanter und besser vermarktbsr ist.
Ich dachte genau das wäre der Vorwurf der Rede. Nicht, dass die Leute in den Verlagen so woke sind, sondern dass man sich "in diesem Klima" nicht traut so ein Buch zu veröffentlichen.
Mir ist das Zitat zu dünn um das auslegen zu wollen.

Man sagt ja im Englischen wie im Deutschen auch dann Klima wenn man ein schlechtes Markumfeld auf Betriebswirtschaftlicher Ebene meint.

„We can’t justify new hires in the current climate“ bspw. ist ja auch ein stehender Begriff und meint da aber die Gesamtwirtschaftliche Lage
Naja, im Kontext dieser Rede bzw. dem Satz direkt danach finde ich schon recht klar, dass er nicht das marktwirtschaftliche Klima meinte.
Niemand will es machen. Nicht jetzt, nicht in diesem Klima: Denn Medgar Evers war ein Schwarzer, und der Autor des Buches ist weiß.
Numfuddle
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Re: Feierabendbier: Muss man Hogwart’s Legacy boykottieren?

Beitrag von Numfuddle »

Ich kann an der Stelle aber auch nicht mehr sehen ob das die Interpretation des Präsidenten von PEN ist oder ob das der unbekannte Autor selbst so gesagt hat.

So oder so ist das ja auch Hörensagen weil ein Statement der Verlage gibt es ja auch nicht.

Es mag so gewesen sein, es mag sich um ein Missverständnis handeln. Der zitierte Text gibt mir aber nicht genug Stoff um das abschließend klären zu können

Edit: Zu diesem Zeitpunkt ist das gesagte durch so viele Hände gelaufen (Verlag zu Autor, Autor zu Präsident des PEN, Präsident des PEN gegenüber der Presse, Übersetzung ins Deutsche) dass das ein wenig wie Stille Post ist
Dephira
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Re: Feierabendbier: Muss man Hogwart’s Legacy boykottieren?

Beitrag von Dephira »

GoodLord hat geschrieben: 8. Feb 2023, 13:46 Man kann natürlich zu recht den Wahrheitsgehalt dieser Erzählung anzweifeln bzw. würde man sich mehr Details wünschen.

Jetzt aber mal unter der Annahme, dass die Geschichte nicht erfunden ist habe ich die Rede so verstanden, dass der Redner erfahren hat, dass die Verlage das Buch explizit wegen der Hautfarbe des Autors abgelehnt haben. Nicht, dass das eine eigene Schlussfolgerung/Vermutung des Redners gewesen wäre.
Numfuddle hat geschrieben: 8. Feb 2023, 13:23 Aus der Sicht der Verlage stellt sich dann auch noch die Frage ob sich überhaupt Käufer für möglicherweise das xte Buch eines „weißen“ Akademikers finden oder ob die Insider-Perspektive nicht vielleicht interessanter und besser vermarktbsr ist.
Ich dachte genau das wäre der Vorwurf der Rede. Nicht, dass die Leute in den Verlagen so woke sind, sondern dass man sich "in diesem Klima" nicht traut so ein Buch zu veröffentlichen.
Um sich damit eine Megaklage ins Haus zu holen, die der Autor zu 100% gewinnt? Klingt erstmal wenig glaubwürdig
GoodLord
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Re: Feierabendbier: Muss man Hogwart’s Legacy boykottieren?

Beitrag von GoodLord »

Dephira hat geschrieben: 8. Feb 2023, 15:06
GoodLord hat geschrieben: 8. Feb 2023, 13:46 Man kann natürlich zu recht den Wahrheitsgehalt dieser Erzählung anzweifeln bzw. würde man sich mehr Details wünschen.

Jetzt aber mal unter der Annahme, dass die Geschichte nicht erfunden ist habe ich die Rede so verstanden, dass der Redner erfahren hat, dass die Verlage das Buch explizit wegen der Hautfarbe des Autors abgelehnt haben. Nicht, dass das eine eigene Schlussfolgerung/Vermutung des Redners gewesen wäre.
Numfuddle hat geschrieben: 8. Feb 2023, 13:23 Aus der Sicht der Verlage stellt sich dann auch noch die Frage ob sich überhaupt Käufer für möglicherweise das xte Buch eines „weißen“ Akademikers finden oder ob die Insider-Perspektive nicht vielleicht interessanter und besser vermarktbsr ist.
Ich dachte genau das wäre der Vorwurf der Rede. Nicht, dass die Leute in den Verlagen so woke sind, sondern dass man sich "in diesem Klima" nicht traut so ein Buch zu veröffentlichen.
Um sich damit eine Megaklage ins Haus zu holen, die der Autor zu 100% gewinnt? Klingt erstmal wenig glaubwürdig
Klage über was von wem, auf Grundlage von was? Kenn mich im Verlagsgeschäft nicht aus.
Dephira
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Re: Feierabendbier: Muss man Hogwart’s Legacy boykottieren?

Beitrag von Dephira »

GoodLord hat geschrieben: 8. Feb 2023, 15:09
Dephira hat geschrieben: 8. Feb 2023, 15:06
GoodLord hat geschrieben: 8. Feb 2023, 13:46 Man kann natürlich zu recht den Wahrheitsgehalt dieser Erzählung anzweifeln bzw. würde man sich mehr Details wünschen.

Jetzt aber mal unter der Annahme, dass die Geschichte nicht erfunden ist habe ich die Rede so verstanden, dass der Redner erfahren hat, dass die Verlage das Buch explizit wegen der Hautfarbe des Autors abgelehnt haben. Nicht, dass das eine eigene Schlussfolgerung/Vermutung des Redners gewesen wäre.


Ich dachte genau das wäre der Vorwurf der Rede. Nicht, dass die Leute in den Verlagen so woke sind, sondern dass man sich "in diesem Klima" nicht traut so ein Buch zu veröffentlichen.
Um sich damit eine Megaklage ins Haus zu holen, die der Autor zu 100% gewinnt? Klingt erstmal wenig glaubwürdig
Klage über was von wem, auf Grundlage von was? Kenn mich im Verlagsgeschäft nicht aus.
Diskriminierungsklage, sowas wird in den USA extrem ernst genommen. Wenn der Autor wirklich explizit wegen seiner Hautfarbe abgelehnt worden wäre, und ihm das so gesagt wurde, wäre das die einfachste Klage aller Zeiten
GoodLord
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Re: Feierabendbier: Muss man Hogwart’s Legacy boykottieren?

Beitrag von GoodLord »

Dephira hat geschrieben: 8. Feb 2023, 15:16
GoodLord hat geschrieben: 8. Feb 2023, 15:09
Dephira hat geschrieben: 8. Feb 2023, 15:06

Um sich damit eine Megaklage ins Haus zu holen, die der Autor zu 100% gewinnt? Klingt erstmal wenig glaubwürdig
Klage über was von wem, auf Grundlage von was? Kenn mich im Verlagsgeschäft nicht aus.
Diskriminierungsklage, sowas wird in den USA extrem ernst genommen. Wenn der Autor wirklich explizit wegen seiner Hautfarbe abgelehnt worden wäre, und ihm das so gesagt wurde, wäre das die einfachste Klage aller Zeiten
Wieso sollte das dem Autor (der Biografie) gesagt worden sein? Ich hab davon gesprochen, dass es (unter der Hand) dem Redner (Dessen Rede wohl in der FAZ abgedruckt wurde?) mitgeteilt wurde. Wenn sowas in der USA aber wirklich rechtlich problematisch ist wäre das vielleicht ein Grund, warum der Name des Autors nicht angegeben wurde.
Dephira
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Re: Feierabendbier: Muss man Hogwart’s Legacy boykottieren?

Beitrag von Dephira »

GoodLord hat geschrieben: 8. Feb 2023, 15:33
Dephira hat geschrieben: 8. Feb 2023, 15:16
GoodLord hat geschrieben: 8. Feb 2023, 15:09
Klage über was von wem, auf Grundlage von was? Kenn mich im Verlagsgeschäft nicht aus.
Diskriminierungsklage, sowas wird in den USA extrem ernst genommen. Wenn der Autor wirklich explizit wegen seiner Hautfarbe abgelehnt worden wäre, und ihm das so gesagt wurde, wäre das die einfachste Klage aller Zeiten
Wieso sollte das dem Autor (der Biografie) gesagt worden sein? Ich hab davon gesprochen, dass es (unter der Hand) dem Redner (Dessen Rede wohl in der FAZ abgedruckt wurde?) mitgeteilt wurde. Wenn sowas in der USA aber wirklich rechtlich problematisch ist wäre das vielleicht ein Grund, warum der Name des Autors nicht angegeben wurde.
dass der Redner erfahren hat, dass die Verlage das Buch explizit wegen der Hautfarbe des Autors abgelehnt haben.
Wenn der Redner "das erfahren" hat, setzt das ja voraus, dass es auch dem Autor tatsächlich so passiert ist und gesagt wurde...
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Crenshaw
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Re: Feierabendbier: Muss man Hogwart’s Legacy boykottieren?

Beitrag von Crenshaw »

Dephira hat geschrieben: 8. Feb 2023, 16:06 Wenn der Redner "das erfahren" hat, setzt das ja voraus, dass es auch dem Autor tatsächlich so passiert ist und gesagt wurde...
heißt aber nicht zwangsläufig, dass dem Autor das auch so ins Gesicht gesagt wurde, gut möglich das dem Autor einfach abgesagt wurde und unter der Hand dem Redner (oder einer anderen Person) gesagt wurde, es war wegen der Hautfarbe
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Re: Feierabendbier: Muss man Hogwart’s Legacy boykottieren?

Beitrag von Dephira »

Crenshaw hat geschrieben: 8. Feb 2023, 16:16
Dephira hat geschrieben: 8. Feb 2023, 16:06 Wenn der Redner "das erfahren" hat, setzt das ja voraus, dass es auch dem Autor tatsächlich so passiert ist und gesagt wurde...
heißt aber nicht zwangsläufig, dass dem Autor das auch so ins Gesicht gesagt wurde, gut möglich das dem Autor einfach abgesagt wurde und unter der Hand dem Redner (oder einer anderen Person) gesagt wurde, es war wegen der Hautfarbe
Womit die gesamte Rede hanebüchener Unsinn ohne Informationsgehalt wäre, da natürlich Jedermann zu jeder Zeit behaupten kann, etwas unter der Hand von irgendwem gehört zu haben.
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Re: Feierabendbier: Muss man Hogwart’s Legacy boykottieren?

Beitrag von Felidae »

Nur noch mal kurz zur Erinnerung: Verlage können jedes Buch der Welt ablehnen. Und zwar völlig ohne Begründung. Ein schlichtes "kein Bock" reicht.

So gesehen ist die Rede von dem PEN-Menschen eine hübsche Geschichte, die natürlich voll ins woke linksdiktatorische Narrativ passt. Aber mit all diesen Unbekannten darin (allen voran, wer diese Koryphäe wohl sein mag, die da aufgrund der falschen Herkunft kein Buch veröffentlicht bekommt) sollte man sie vermutlich wirklich nicht ZU ernst nehmen.
Yeto
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Re: Feierabendbier: Muss man Hogwart’s Legacy boykottieren?

Beitrag von Yeto »

GoodLord hat geschrieben: 8. Feb 2023, 14:04
Naja, im Kontext dieser Rede bzw. dem Satz direkt danach finde ich schon recht klar, dass er nicht das marktwirtschaftliche Klima meinte.
Niemand will es machen. Nicht jetzt, nicht in diesem Klima: Denn Medgar Evers war ein Schwarzer, und der Autor des Buches ist weiß.
Aber gerade das „Niemand“ oder das „denn“ würde ich anzweifeln in einem Land, in dem fundamentalchristliche Filme mit einigem Erfolg produziert werden, „Medienschaffende“ wie Alex Jones Millionen erreichen und es ausreicht zu vermitteln man sei gegen „die andren“ um trotz fehlender Kompetenz Präsident zu werden.
Klar, mit den entsprechenden Verlägen möchte man dann vielleicht nicht zusammenarbeiten, verstehe ich. Und die vielleicht auch nicht mit einem selbst, da man ja über ein Thema schreibt, das die eigene Zielgruppe nicht interessiert, vielleicht sogar ablehnt.
Das wäre aber ein anderes Bild als die Hegemonie einer bestimmten, durchaus kritikwürdigen, politischen Richtung in den Verlägen.
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Felidae
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Re: Feierabendbier: Muss man Hogwart’s Legacy boykottieren?

Beitrag von Felidae »

Yeto hat geschrieben: 8. Feb 2023, 16:35
Das wäre aber ein anderes Bild als die Hegemonie einer bestimmten, durchaus kritikwürdigen, politischen Richtung in den Verlägen.
Und es WÄRE nichtmal in jedem Fall kritikwürdig. Wenn im amerikanischen Verlagswesen derzeit tatsächlich der Gedanke vorherrschen sollte, "weiße Autoren haben wahrlich schon genug zu dem Thema veröffentlicht, jetzt wird es Zeit für eine andere Perspektive" - dann wäre das vollständig legitim. Kein Autor der Welt hat ein Recht drauf, mit dem, was er schreiben will, auch veröffentlicht zu werden.

Wenn ein 65jähriger weißer Mann einem Verlag unbedingt young adult-Fiction über eine 13jährige Marokkanerin andrehen will, ist es auch keine Diskriminierung, wenn der Verlag sagt, "sorry, aber sowas lassen wir lieber von einer Frau schreiben, die dort ihre Wurzeln hat". Das ist absolut legitim.

Edit: Wie weiter vorn schon jemand schrieb: Der Mann hat ja durchaus die Möglichkeit der Veröffentlichung. Internet, Selbstverlag etc. Es ist also nicht so, dass er stummgeschaltet wird. Vielleicht schreibt er einen Riesenbestseller, den er auf eignes Risiko rausbringt und dafür dann auch den kompletten Gewinn einfährt - und die Verlage beißen sich nachher alle in den Hintern.
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