Feierabendbier: Muss man Hogwart’s Legacy boykottieren?

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Mauswanderer
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Re: Feierabendbier: Muss man Hogwart’s Legacy boykottieren?

Beitrag von Mauswanderer »

kami hat geschrieben: 26. Jan 2023, 22:34
Das ist die "woke" Linke in a nutshell. Bitte ja nichts Grundsätzliches anrühren, schon gar nicht die heiligen Eigentumsrechte, dafür im Bund mit Apple und anderen Großkonzernen schön mit Identitätspolitik hausieren gehen. Man überlässt die Argumentation gegen sinnvolle Vorhaben nicht mal dem politischen Gegner, sondern sucht lieber vorher schon selbst die Gründe, nichts fordern und nichts tun zu müssen.
Wenn das GG jetzt als "woke" diffamiert wird, ist das Wort als reaktionärer Kampfbegriff endgültig gescheitert. :mrgreen:
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Titaneus
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Re: Feierabendbier: Muss man Hogwart’s Legacy boykottieren?

Beitrag von Titaneus »

Rince81 hat geschrieben: 27. Jan 2023, 01:32 Um mal wieder zum eigentlichen Thema zurückzukommen, hier im Thread fielen ja bereits die Namen Magdalena Berns und Maya Forstater. Ich bin über ein interessantes Video gestolpert, wo jemand aufzeigt, in welchen Kreisen sich Rowling auf Twitter aber offensichtlich auch im echten Leben bewegt. In den ersten fünf Minuten wird gezeigt, welche Details Rowling in ihrem, hier mehrfach erwähnten, Essay geflissentlich vergisst zu erwähnen. Aber auch der Rest des Videos ist interessant und leider ziemlich offenbarend...

https://youtu.be/Ou_xvXJJk7k
Aufschlussreiches, durchaus interessantes Video.
Erschreckend... Auch weil das nicht einfach Leute sind, die ein bisschen konservativ sind, das sind teils knallharte, ideologische Menschenfeinde mit perfiden Zielen, deren Tweets und Vorhaben in Deutschland z. B. wahrscheinlich zu einer Beobachtung durch den Verfassungsschutz führen würde, wenn nicht sogar zu einer Anklage wegen Volksverhetzung. Menschen, die von einer quasi "The Handmaid's Tale"-Gesellschaft träumen und JKR scheint das komplett auszublenden, sie blockt sogar Leute, die sie darauf aufmerksam machen. Die Frage ist, ob diese spezielle Bewegung um JKR vom rechten Rand nach und nach unterwandert wurde oder ob die grundlegenden Ambitionen schon immer nur ein Alibi dargestellt haben, um letztendlich gruseligen, aber dann doch typischen, rechtsradikalen bzw. rechtsextremen Populismus unter das Volk zu bringen.
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kami
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Re: Feierabendbier: Muss man Hogwart’s Legacy boykottieren?

Beitrag von kami »

Mauswanderer hat geschrieben: 27. Jan 2023, 07:28 Wenn das GG jetzt als "woke" diffamiert wird, ist das Wort als reaktionärer Kampfbegriff endgültig gescheitert. :mrgreen:
Wie dir schon erläutert wurde, stellt das GG Methoden zur Eigentumsbegrenzung oder Enteignung nicht grundsätzlich in Frage. Manche wollen das halt nur nicht sehen.
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Re: Feierabendbier: Muss man Hogwart’s Legacy boykottieren?

Beitrag von echtschlecht165 »

Wieder zum Thema Juden:
falls jemand in Wien ist, kann er sich aktuell in dieser Austellung des Jüdischen Museums unter anderem über die Aussendarstellung des Judentums und den Umgang damit, informieren.
Habe die Ausstellung selbst noch nicht gesehen, werde das aber evtl. dieses WE machen:

https://www.jmw.at/100_Missverstaendnis ... nter_Juden
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Re: Feierabendbier: Muss man Hogwart’s Legacy boykottieren?

Beitrag von Numfuddle »

Titaneus hat geschrieben: 27. Jan 2023, 08:32
Rince81 hat geschrieben: 27. Jan 2023, 01:32 Um mal wieder zum eigentlichen Thema zurückzukommen, hier im Thread fielen ja bereits die Namen Magdalena Berns und Maya Forstater. Ich bin über ein interessantes Video gestolpert, wo jemand aufzeigt, in welchen Kreisen sich Rowling auf Twitter aber offensichtlich auch im echten Leben bewegt. In den ersten fünf Minuten wird gezeigt, welche Details Rowling in ihrem, hier mehrfach erwähnten, Essay geflissentlich vergisst zu erwähnen. Aber auch der Rest des Videos ist interessant und leider ziemlich offenbarend...

https://youtu.be/Ou_xvXJJk7k
Aufschlussreiches, durchaus interessantes Video.
Erschreckend... Auch weil das nicht einfach Leute sind, die ein bisschen konservativ sind, das sind teils knallharte, ideologische Menschenfeinde mit perfiden Zielen, deren Tweets und Vorhaben in Deutschland z. B. wahrscheinlich zu einer Beobachtung durch den Verfassungsschutz führen würde, wenn nicht sogar zu einer Anklage wegen Volksverhetzung. Menschen, die von einer quasi "The Handmaid's Tale"-Gesellschaft träumen und JKR scheint das komplett auszublenden, sie blockt sogar Leute, die sie darauf aufmerksam machen. Die Frage ist, ob diese spezielle Bewegung um JKR vom rechten Rand nach und nach unterwandert wurde oder ob die grundlegenden Ambitionen schon immer nur ein Alibi dargestellt haben, um letztendlich gruseligen, aber dann doch typischen, rechtsradikalen bzw. rechtsextremen Populismus unter das Volk zu bringen.
Auf der Seite der USA das gleiche.

Die Leute deren JKR da eine Platform bietet waren schon immer der Ansicht das nur Weiße Männer Rechte haben sollen.

Mittlerweile sind wir an einem Punkt an dem sich schwangere Frauen in den von Republikanern regierten registrieren sollen und ihre Reisefreiheit eingeschränkt wird, in Florida will De Santis dass Schulen und Universitäten den Zyklus ihrer Schülerinnen/Studentinnen überwachen (damit sich nirgendwo böse Trans Frauen einschleichen und damit man Abtreibungen verhindern kann).

Man will das Wahlalter auf 21 (oder höher) beschränken oder an irgendein Konzept des „Bürgers“ koppeln.

Dann ist da dieser konservative Trend des „Trad Wife“ was tatsächlich in „Stepford Wife“ oder „Handmaids Tale“ nicht fehl am Platz wäre.

und das ist nur die Spitze des Eisbergs
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kami
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Re: Feierabendbier: Muss man Hogwart’s Legacy boykottieren?

Beitrag von kami »

Numfuddle hat geschrieben: 27. Jan 2023, 10:00 Die Leute deren JKR da eine Platform bietet waren schon immer der Ansicht das nur Weiße Männer Rechte haben sollen.
Mittlerweile sind wir an einem Punkt an dem sich schwangere Frauen in den von Republikanern regierten registrieren sollen und ihre Reisefreiheit eingeschränkt wird, in Florida will De Santis dass Schulen und Universitäten den Zyklus ihrer Schülerinnen/Studentinnen überwachen (damit sich nirgendwo böse Trans Frauen einschleichen und damit man Abtreibungen verhindern kann).
Man will das Wahlalter auf 21 (oder höher) beschränken oder an irgendein Konzept des „Bürgers“ koppeln.
Dann ist da dieser konservative Trend des „Trad Wife“ was tatsächlich in „Stepford Wife“ oder „Handmaids Tale“ nicht fehl am Platz wäre.
Und damit hängt jetzt JKR genau wie zusammen? Ich habe das Shaun-Video gesehen und war auch erschrocken, mit was für Leuten sich Rowling umgibt. Ich sehe das aber weniger als ideologische Partnerschaft und eher als eine übliche Folge der unseligen "Der Feind meines Feindes ist mein Freund"-Dynamik. Dass sie White Supremacists eine Plattform böte, wird im Video - soweit ich mich erinnere - aber nicht erwähnt.
Zuletzt geändert von kami am 27. Jan 2023, 11:14, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Feierabendbier: Muss man Hogwart’s Legacy boykottieren?

Beitrag von Numfuddle »

kami hat geschrieben: 27. Jan 2023, 10:12
Numfuddle hat geschrieben: 27. Jan 2023, 10:00 Die Leute deren JKR da eine Platform bietet waren schon immer der Ansicht das nur Weiße Männer Rechte haben sollen.
Mittlerweile sind wir an einem Punkt an dem sich schwangere Frauen in den von Republikanern regierten registrieren sollen und ihre Reisefreiheit eingeschränkt wird, in Florida will De Santis dass Schulen und Universitäten den Zyklus ihrer Schülerinnen/Studentinnen überwachen (damit sich nirgendwo böse Trans Frauen einschleichen und damit man Abtreibungen verhindern kann).
Man will das Wahlalter auf 21 (oder höher) beschränken oder an irgendein Konzept des „Bürgers“ koppeln.
Dann ist da dieser konservative Trend des „Trad Wife“ was tatsächlich in „Stepford Wife“ oder „Handmaids Tale“ nicht fehl am Platz wäre.
Und damit hängt jetzt JKR genau wie zusammen? Ich habe das Shaun-Video gesehen und war auch erschrocken, mit was für Leuten sich Rowling umgibt. Ich sehe das aber weniger als ideologische Partnerschaft und eher als die übliche Folge einer unseligen "Der Feind meines Feindes ist mein Freund"-Dynamik. Dass sie White Supremacists eine Plattform böte, wird im Video - soweit ich mich erinnere - aber nicht erwähnt.
Sie hängt damit zusammen weil sie ihnen eine Platform bietet, in dem sie z.B. deren Vertreter (wie unter anderem halt auch Matt Walsh) auf ihrem Twitter-Account zu Wort kommen lässt oder deren Meinungen weiterverbreitet. Selbst dann wenn sie darauf hingewiesen wurde (mit Quellenangabe) dass diese Personen keine Allies sind.

Ab einem bestimmten Punkt kommt halt auch die Frage auf ob die Differenzierung überhaupt noch Sinn ergibt.

Vielleicht mag das ja am Anfang noch so gewesen sein, dass sie sich nicht darüber im Klaren war mit wem sie sich da solidarisiert hat und vielleicht war das wirklich mal ein Fall von „wir hängen uns an eine Person dran die Reichweite hat und instrumentalisieren die für unsere Zwecke“

Vor drei oder vier Jahren als das so langsam angefangen hat.

Mittlerweile scheint es ihr aber egal zu sein, dass ihre Verbündeten auch ihre eigenen Menschenrechte einschränken wollen sollten sie jemals über genug Macht verfügen und da sie das mittlerweile auch weiß und nicht mehr Unwissenheit oder Naivität anbringen kann (und weil das ja keine reinen Behauptungen sind sondern man deren Haltung auf deren eigenen Plattformen nachlesen kann) spielt diese Unterscheidung auch keine wirkliche Rolle mehr.
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kami
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Re: Feierabendbier: Muss man Hogwart’s Legacy boykottieren?

Beitrag von kami »

Stimmt, das Teilen des Matt Walsh-Tweets war wirklich übel.
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Titaneus
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Re: Feierabendbier: Muss man Hogwart’s Legacy boykottieren?

Beitrag von Titaneus »

kami hat geschrieben: 27. Jan 2023, 10:12
Numfuddle hat geschrieben: 27. Jan 2023, 10:00 Die Leute deren JKR da eine Platform bietet waren schon immer der Ansicht das nur Weiße Männer Rechte haben sollen.
Mittlerweile sind wir an einem Punkt an dem sich schwangere Frauen in den von Republikanern regierten registrieren sollen und ihre Reisefreiheit eingeschränkt wird, in Florida will De Santis dass Schulen und Universitäten den Zyklus ihrer Schülerinnen/Studentinnen überwachen (damit sich nirgendwo böse Trans Frauen einschleichen und damit man Abtreibungen verhindern kann).
Man will das Wahlalter auf 21 (oder höher) beschränken oder an irgendein Konzept des „Bürgers“ koppeln.
Dann ist da dieser konservative Trend des „Trad Wife“ was tatsächlich in „Stepford Wife“ oder „Handmaids Tale“ nicht fehl am Platz wäre.
Und damit hängt jetzt JKR genau wie zusammen? Ich habe das Shaun-Video gesehen und war auch erschrocken, mit was für Leuten sich Rowling umgibt. Ich sehe das aber weniger als ideologische Partnerschaft und eher als die übliche Folge einer unseligen "Der Feind meines Feindes ist mein Freund"-Dynamik. Dass sie White Supremacists eine Plattform böte, wird im Video - soweit ich mich erinnere - aber nicht erwähnt.
Indem sie szenebekannte Vertreter dieser Ideologie auf Twitter begrüßt, nachdem diese gesperrt wurden, oder deren Tweets likt, deren Filme unterstützt, aber auch eindeutige Extremisten dieser Ideologie hofiert, die in anderen Tweets dann davon schreiben, u. a. Menschen verbrennen zu wollen oder andere menschenfeindliche Dinge, ist das im Rahmen der unglaublichen Popularität und Reichweite Rowlings meiner Meinung nach die adäquateste Plattform, die sich so ein dahergelaufener Rechtsextremist gegenüber seinen Followern auf Twitter wünschen kann. Wie sie damit zusammenhängt, wird sehr präzise beschrieben, wobei man es ausschließen kann, dass sie einfach unwissend ist, da über diese Verbindungen sogar in der Presse diskutiert wird. Schweigen ist ein eindeutiges Statement. Diese angesprochene "Der Feind meines Feindes ist mein Freund"-Dynamik ist im Endeffekt nichts anderes, als diese Ideologie opportunistisch zu goutieren (sie auch zu unterschätzen/relativieren), wobei die Gründe dafür sekundär sind, und für den dann stattfindenden Push auf Twitter, inklusive vieler neuer Follower, keine Rolle spielen. Und man kann hier auch nur schwer zu einem anderen Schluss kommen, denn Rowling hat sich seitdem kein einziges Mal von diesen Leuten ansatzweise distanziert, auch keine Tweets gelöscht, sich erklärt und selbst auf vereinzelte Kritik innerhalb ihrer Bubble nicht reagiert - im Gegenteil, blockt sie jene, die mit trockenen Fakten darauf hinweisen; auch das ist ein erdrückendes, zusätzliches Statement.
Wenn wir also über Rowlings Rolle inmitten dieser Bewegung sprechen, dann auch über jene Unterstützer, die "ihre" Bewegung zur Veranstaltungen für White Supremacists machen, wie man es im Video sehen kann.

Ganz wichtig: Hier geht es gerade nur um die Person JKR, ihre Ausflüge in bedenkliche politische Lager und nicht um die Verbindung des Computerspiels zu einer White-Supremacists-Ideologie! Diese gibt es imho nicht im Ansatz und es wäre auch absurd diese so direkt herzustellen!
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Titaneus
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Re: Feierabendbier: Muss man Hogwart’s Legacy boykottieren?

Beitrag von Titaneus »

kami hat geschrieben: 27. Jan 2023, 11:16 Stimmt, das Teilen des Matt Walsh-Tweets war wirklich übel.
Bis dahin, habe ich Rowlings problematische Meinungen tatsächlich noch in Diskussionen aktiv relativiert und habe als Argument angegeben, dass sie vor Ihrer Twitter-Aktion, ja viel für Minderheiten gemacht hat und daher so schlimm nicht sein könne. Nach dem Matt-Walsh-Tweet jedoch, dachte ich mir, wie lange ich mich noch selber belügen möchte, auch weil mir die Argumente ausgingen... Sie war ja jahrelang Bestandteil meiner linksliberalen Bubble, und nun sehen wir abermals, dass man es sich im Grunde nirgends politisch gemütlich machen kann.
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Kesselflicken
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Re: Feierabendbier: Muss man Hogwart’s Legacy boykottieren?

Beitrag von Kesselflicken »

Nachdem ich eine Woche später wirklich mal am Ende des Threads angekommen bin, möchte ich mich hauptsächlich nur bei euch für diese Folge bedanken und sagen, wie cool ich es finde, dass ihr einen so kontroverses Thema so nüchtern und voreingenommen behandelt und aufbereiten könnt... und dass ihr sowas an einem Freitag veröffentlicht wohl schon ahnend, dass ein ganzes Wochenende Forenpflege anstehen dürfte.

Ich habe zwar schon oft am Rande von JKR Transfeindlichkeit gehört, mich damit aber nie näher auseinandersetzen wollen. Das ganze jetzt so detailliert und mit Quellenangabe serviert zu bekommen ist super... wenn natürlich auch sehr erschreckend. :( Einfach Danke dafür, dass ihr mich regelmäßig dazu bringt, mein Handeln und Moralverständnis zu reflektieren.

Außerdem noch danke an Felidae, IpsillonZ, Numfuddle, newcomer, Flo und weiteren, die hier im Thread unermüdlich für ein respektvolles Miteinander und Rücksichtnahme in der Öffentlichkeit argumentieren. Ihr seid toll!
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Re: Feierabendbier: Muss man Hogwart’s Legacy boykottieren?

Beitrag von Alexandre »

"Indem sie szenebekannte Vertreter dieser Ideologie auf Twitter begrüßt, nachdem diese gesperrt wurden, oder deren Tweets likt, deren Filme unterstützt, aber auch eindeutige Extremisten dieser Ideologie hofiert, die in anderen Tweets dann davon schreiben, u. a. Menschen verbrennen zu wollen oder andere menschenfeindliche Dinge, ist das im Rahmen der unglaublichen Popularität und Reichweite Rowlings meiner Meinung nach die adäquateste Plattform, die sich so ein dahergelaufener Rechtsextremist gegenüber seinen Followern auf Twitter wünschen kann. Wie sie damit zusammenhängt, wird sehr präzise beschrieben, wobei man es ausschließen kann, dass sie einfach unwissend ist, da über diese Verbindungen sogar in der Presse diskutiert wird. Schweigen ist ein eindeutiges Statement. Diese angesprochene "Der Feind meines Feindes ist mein Freund"-Dynamik ist im Endeffekt nichts anderes, als diese Ideologie opportunistisch zu goutieren (sie auch zu unterschätzen/relativieren), wobei die Gründe dafür sekundär sind, und für den dann stattfindenden Push auf Twitter, inklusive vieler neuer Follower, keine Rolle spielen."

Lieber Titaneus. Ich habe dich hier zitiert und gehe damit natürlich das Risiko ein, dass du irgendwann und irgendwo einmal getwittert hast "Haut die Bullen platt wie Stullen!", oder alternativ etwas über "kriminelle Ausländer!". Abgesehen davon dass die Möglichkeit zu vernünftig zu diskutieren proportional mit der Anzahl der Disclaimer abnimmt ist es doch absurd so zu tun als würde mit einem "like" über das eine Statement hinaus zu 100% die Weltanschauung eines anderen übernommen.

Und Schweigen ist eben KEIN Statement, schon gar kein eindeutiges.
Von dir kam im Forum noch nie ein Statement, dass du dich vom grausamen Mord an Babyrobben distanzierst [keine Ahnung, habe nicht nachgesehen], das geht ja gar nicht.

Gerade wenn man die Meinung von Frau Rowlings (oder jedem Anderem) nicht teilt, sollte man sehr acht geben ihr nicht die Rechte abzusprechen die man selbstverständlich für sich in Anspruch nimmt. Genau das vergiftet jeden Diskurs.

Statt absurde Forderungen an sie zu stellen und immer sinistre Motive zu unterstellen, die dann - ÜBERRASCHUNG - zu einer Radikalisierung und Wagenburgmentalität führen, wäre der Versuch Verständnis aufzubringen sicher besser gewesen.

Man kann doch gesittet darüber reden ob und ggf. wie die Rechte von Transpersonen mit den Schutzräumen von Frauen kollidieren.

Aber wie üblich setzt sich der Mob durch. Überzeugt davon "Recht" zu haben (was immer das sein soll) und auf der moralisch richtigen Seite zu stehen müssen alle Andersgläubigen natürlich doof und fies sein und dann wird draufgehauen. Und das passiert völlig unabhängig von der politisch-gesellschaftlichen Zuordnung (nicht umsonst gelingt so vielen Extremisten scheinbar mühelos der Wechsel auf die jeweils andere Seite in Nullzeit).

Vielleicht wird es mal Zeit die jugendliche Begeisterung darüber Recht zu haben und richtig zu liegen abzulegen.
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Re: Feierabendbier: Muss man Hogwart’s Legacy boykottieren?

Beitrag von Rigolax »

Um mal zu versuchen, die Fakten herauszustellen: JKR hat am 10. Juli 2022 unter einem Tweet von Walsh geschrieben (https://twitter.com/jk_rowling/status/1 ... 5107037185):
And your film did a good job exposing the incoherence of gender identity theory and some of the harms it's done. Many institutions I used to admire have uncritically embraced this dogma, but I reserve my ire for them rather than shouting 'coward' at individual women.
Dann, am 12. Juli, in einem Thread von ihr (https://twitter.com/jk_rowling/status/1 ... 8581086209):
Walsh believes feminism is 'rotten' and his default appears to be denigrating women with whom he disagrees. He's no more on my side than the 'shut up or we'll bomb you' charmers who cloak their misogyny in a pretty pink and blue flag.
Ich bin zwar auch kritisch gegenüber "guilt by association", aber man darf sich imho schon fragen, was zum Geier in Rowling gefahren ist (sorry), um das so abzuziehen.
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Felidae
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Re: Feierabendbier: Muss man Hogwart’s Legacy boykottieren?

Beitrag von Felidae »

Titaneus hat geschrieben: 27. Jan 2023, 11:19 Wie sie damit zusammenhängt, wird sehr präzise beschrieben, wobei man es ausschließen kann, dass sie einfach unwissend ist, da über diese Verbindungen sogar in der Presse diskutiert wird.

Alexandre hat geschrieben: 27. Jan 2023, 16:32
Lieber Titaneus. Ich habe dich hier zitiert und gehe damit natürlich das Risiko ein, dass du irgendwann und irgendwo einmal getwittert hast "Haut die Bullen platt wie Stullen!", oder alternativ etwas über "kriminelle Ausländer!". Abgesehen davon dass die Möglichkeit zu vernünftig zu diskutieren proportional mit der Anzahl der Disclaimer abnimmt ist es doch absurd so zu tun als würde mit einem "like" über das eine Statement hinaus zu 100% die Weltanschauung eines anderen übernommen.

Und Schweigen ist eben KEIN Statement, schon gar kein eindeutiges.
Von dir kam im Forum noch nie ein Statement, dass du dich vom grausamen Mord an Babyrobben distanzierst [keine Ahnung, habe nicht nachgesehen], das geht ja gar nicht.
Mir wäre weder bewusst, dass das Forum so wie Twitter mir alle Äußerungen eines anderen Forenmitglieds automatisch anzeigt, noch, dass über Titaneus' öffentliche Äußerungen in der Presse diskutiert worden wäre. Aber das liegt sicher an mir. Dass der Vergleich absurd ist - das kann ja schließlich nicht sein.
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Re: Feierabendbier: Muss man Hogwart’s Legacy boykottieren?

Beitrag von Numfuddle »

Alexandre hat geschrieben: 27. Jan 2023, 16:32 "Indem sie szenebekannte Vertreter dieser Ideologie auf Twitter begrüßt, nachdem diese gesperrt wurden, oder deren Tweets likt, deren Filme unterstützt, aber auch eindeutige Extremisten dieser Ideologie hofiert, die in anderen Tweets dann davon schreiben, u. a. Menschen verbrennen zu wollen oder andere menschenfeindliche Dinge, ist das im Rahmen der unglaublichen Popularität und Reichweite Rowlings meiner Meinung nach die adäquateste Plattform, die sich so ein dahergelaufener Rechtsextremist gegenüber seinen Followern auf Twitter wünschen kann. Wie sie damit zusammenhängt, wird sehr präzise beschrieben, wobei man es ausschließen kann, dass sie einfach unwissend ist, da über diese Verbindungen sogar in der Presse diskutiert wird. Schweigen ist ein eindeutiges Statement. Diese angesprochene "Der Feind meines Feindes ist mein Freund"-Dynamik ist im Endeffekt nichts anderes, als diese Ideologie opportunistisch zu goutieren (sie auch zu unterschätzen/relativieren), wobei die Gründe dafür sekundär sind, und für den dann stattfindenden Push auf Twitter, inklusive vieler neuer Follower, keine Rolle spielen."

Lieber Titaneus. Ich habe dich hier zitiert und gehe damit natürlich das Risiko ein, dass du irgendwann und irgendwo einmal getwittert hast "Haut die Bullen platt wie Stullen!", oder alternativ etwas über "kriminelle Ausländer!". Abgesehen davon dass die Möglichkeit zu vernünftig zu diskutieren proportional mit der Anzahl der Disclaimer abnimmt ist es doch absurd so zu tun als würde mit einem "like" über das eine Statement hinaus zu 100% die Weltanschauung eines anderen übernommen.

Und Schweigen ist eben KEIN Statement, schon gar kein eindeutiges.
Von dir kam im Forum noch nie ein Statement, dass du dich vom grausamen Mord an Babyrobben distanzierst [keine Ahnung, habe nicht nachgesehen], das geht ja gar nicht.

Gerade wenn man die Meinung von Frau Rowlings (oder jedem Anderem) nicht teilt, sollte man sehr acht geben ihr nicht die Rechte abzusprechen die man selbstverständlich für sich in Anspruch nimmt. Genau das vergiftet jeden Diskurs.

Statt absurde Forderungen an sie zu stellen und immer sinistre Motive zu unterstellen, die dann - ÜBERRASCHUNG - zu einer Radikalisierung und Wagenburgmentalität führen, wäre der Versuch Verständnis aufzubringen sicher besser gewesen.

Man kann doch gesittet darüber reden ob und ggf. wie die Rechte von Transpersonen mit den Schutzräumen von Frauen kollidieren.

Aber wie üblich setzt sich der Mob durch. Überzeugt davon "Recht" zu haben (was immer das sein soll) und auf der moralisch richtigen Seite zu stehen müssen alle Andersgläubigen natürlich doof und fies sein und dann wird draufgehauen. Und das passiert völlig unabhängig von der politisch-gesellschaftlichen Zuordnung (nicht umsonst gelingt so vielen Extremisten scheinbar mühelos der Wechsel auf die jeweils andere Seite in Nullzeit).

Vielleicht wird es mal Zeit die jugendliche Begeisterung darüber Recht zu haben und richtig zu liegen abzulegen.
Wir reden seit über 30 Seiten gesittet über das Thema. Du bist hier derjenige der sich im Ton vergreift und anderen Forums-Usern Sachen unterstellst.
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Re: Feierabendbier: Muss man Hogwart’s Legacy boykottieren?

Beitrag von Felidae »

Warum soll man eigentlich immer Menschen wie Rowling gegenüber Verständnis aufzubringen - statt von Rowling zu erwarten, dass sie Verständnis für jene aufbringt, die sie in einem fort vor den Kopf stößt? Genauso wie ich dauernd Verständnis für sich rassistisch äußernde besorgte Bürger:innen haben soll, aber sich dunkelhäutige Menschen nicht so haben sollen, nur weils bei uns halt Mohrenapotheken gibt? Irgendwie hab ich den Eindruck, dass da regelmäßig Verständnis für die falschen gefordert wird.
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Re: Feierabendbier: Muss man Hogwart’s Legacy boykottieren?

Beitrag von Rigolax »

Felidae hat geschrieben: 27. Jan 2023, 17:27 Warum soll man eigentlich immer Menschen wie Rowling gegenüber Verständnis aufzubringen - statt von Rowling zu erwarten, dass sie Verständnis für jene aufbringt, die sie in einem fort vor den Kopf stößt?
Anfängliches teilweises Verständnis schien mir schon geboten, wenn man Rowlings anscheinendes PTSD miteinbezieht. Das wurde im Thread hier ja diskutiert. Das zieht m.E. aber auch schon lange nicht mehr als Entschuldigung, auch nur im Ansatz. Man darf irgendwann erwarten, dass sie ihren shit together kriegt, gerade mit so einer Verantwortungs-/Machtposition.
Felidae hat geschrieben: 27. Jan 2023, 17:27Genauso wie ich dauernd Verständnis für sich rassistisch äußernde besorgte Bürger:innen haben soll, aber sich dunkelhäutige Menschen nicht so haben sollen, nur weils bei uns halt Mohrenapotheken gibt? Irgendwie hab ich den Eindruck, dass da regelmäßig Verständnis für die falschen gefordert wird.
Na ja, die Debatte jetzt noch: Man muss schon imho teils gucken, auch beim Thema Minderheitenschutz, dass es nicht unverhältnismäßig wird. "Mohr" ist lange schon kein alltäglicher Begriff mehr, keine gängige Beleidigung. Diese Namenstradition bei Apotheken ist ja anscheinend nicht abwertend intendiert: https://de.wikipedia.org/wiki/Mohrenapotheke#Debatte "Der Kritik entgegengehalten wird, dass einzelne Benennungen von Mohren-Apotheken bereits vom Beginn des 16. Jahrhunderts stammen und es sich daher um eine jahrhundertelange Tradition der Benennung handele. Zudem war der Name unzweifelhaft positiv konnotiert, erinnernd an die damals führende Heilkunde im islamischen – maurischen – Kulturbereich. Ähnlich verhält es sich mit den Namensgebungen einer Löwen-Apotheke und einer Elefanten-Apotheke, erinnernd an Persien bzw. Indien."

Ich habe den Eindruck, manche verbalistische Aufregung dient eher als Munition für allgemeinen Aktivismus. Einen Teil tatsächlich Betroffener werden solche Apothekennamen leider wirklich triggern, manche haben sich imho eher etwas reingesteigert -- siehe was ich zuvor meinte, das Problem der vollständigen Tabuisierung einzelner Begriffe, die dann bei Konfrontation durch fehlende "Abhärtung" besonders triggern. Im Endeffekt bedingt solch gut gemeinter Aktivismus keine Resilienz gegenüber den Begriffen, erweist Betroffenen vielleicht eher einen Bärendienst. Auch hindert nichts Rassisten daran, "Mohr" als Beleidigung zu nutzen, unabhängig davon ob es solche Apotheken gibt oder nicht.
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Re: Feierabendbier: Muss man Hogwart’s Legacy boykottieren?

Beitrag von Titaneus »

@Alexandre, das möchte ich nicht unkommentiert stehen lassen.
Alexandre hat geschrieben: 27. Jan 2023, 16:32Lieber Titaneus. Ich habe dich hier zitiert und gehe damit natürlich das Risiko ein, dass du irgendwann und irgendwo einmal getwittert hast "Haut die Bullen platt wie Stullen!", oder alternativ etwas über "kriminelle Ausländer!". Abgesehen davon dass die Möglichkeit zu vernünftig zu diskutieren proportional mit der Anzahl der Disclaimer abnimmt ist es doch absurd so zu tun als würde mit einem "like" über das eine Statement hinaus zu 100% die Weltanschauung eines anderen übernommen.
Du vergleichst Äpfel mit Langstreckenforschungsraumschiffen. Ein Zitat, welches man zum Antworten innerhalb einer Diskussion hernimmt, ist etwas vollkommen anderes, als ein Like, ein Lob oder eine fröhliche Begrüßung auf Twitter; guck bitte das verlinkte Video, da kannst Du diese Tweets sehen.
Alexandre hat geschrieben: 27. Jan 2023, 16:32Und Schweigen ist eben KEIN Statement, schon gar kein eindeutiges.
Von dir kam im Forum noch nie ein Statement, dass du dich vom grausamen Mord an Babyrobben distanzierst [keine Ahnung, habe nicht nachgesehen], das geht ja gar nicht.
Abermals ein Vergleich, der nicht funktioniert. Würde ich aktiv Veranstaltungen von Babyrobbenkillern unterstützen, weil diese mir im Rahmen eines anderen Themas recht geben, dann hätten wir eine ähnliche Situation. JKR hat direkt mit diesen Leuten zu tun und distanziert sich nicht von deren teils rechtsextremen Ansichten und Aktionen. Ich unterstelle hier nicht, dass sie deren Ideologie zu 100% übernimmt, aber eben doch, dass sie damit scheinbar keinerlei Probleme hat, das lässt sich bisher sehr gut dokumentieren. Übrigens, wenn ich Freunde, Kollegen oder Geschäftspartner hätte, die arme Babyrobben meucheln, würde ich mich sofort öffentlich - gesetzt den Fall, millionen Menschen würde das interessieren - davon distanzieren.
Alexandre hat geschrieben: 27. Jan 2023, 16:32Gerade wenn man die Meinung von Frau Rowlings (oder jedem Anderem) nicht teilt, sollte man sehr acht geben ihr nicht die Rechte abzusprechen die man selbstverständlich für sich in Anspruch nimmt. Genau das vergiftet jeden Diskurs.
Unterstellung, ohne Argument, ohne Beweis. Ich vergifte keinen Diskurs, ich spreche keine Rechte ab. Ich ziehe eine Schlussfolgerung aus einem Video, welches Fakten aufzeigt und diese einordnet.
Alexandre hat geschrieben: 27. Jan 2023, 16:32 Statt absurde Forderungen an sie zu stellen und immer sinistre Motive zu unterstellen, die dann - ÜBERRASCHUNG - zu einer Radikalisierung und Wagenburgmentalität führen, wäre der Versuch Verständnis aufzubringen sicher besser gewesen.
Nein, für den Zuspruch an Matt Walsh z. B. zeige ich persönlich kein Verständnis, ebenso wie für ein Like an einen Extremisten, der davon fantasiert, Menschen verbrennen zu wollen. Nochmal, guck das Video... Grundsätzlich hieße das, man dürfe niemanden kritisieren, weil diese Person sich ja dann weiter radikalisieren könnte. Wo soll dahinter der Sinn stecken?
Abermals: Unterstellung. Wo genau unterstelle ich sinistre Motive? Ich stelle einfach nur die Frage, warum JKR sich nicht distanziert.
Alexandre hat geschrieben: 27. Jan 2023, 16:32Man kann doch gesittet darüber reden ob und ggf. wie die Rechte von Transpersonen mit den Schutzräumen von Frauen kollidieren.
Was würde das an den Äußerungen und den ebenso problematischen Bekanntschaften einer JKR ändern?
Alexandre hat geschrieben: 27. Jan 2023, 16:32Aber wie üblich setzt sich der Mob durch. Überzeugt davon "Recht" zu haben (was immer das sein soll) und auf der moralisch richtigen Seite zu stehen müssen alle Andersgläubigen natürlich doof und fies sein und dann wird draufgehauen. Und das passiert völlig unabhängig von der politisch-gesellschaftlichen Zuordnung (nicht umsonst gelingt so vielen Extremisten scheinbar mühelos der Wechsel auf die jeweils andere Seite in Nullzeit).
Nein hier setzt sich kein "Mob" durch, hier diskutieren Menschen miteinander, auf Augenhöhe. Die Diskussion hier war bisher sehr gesittet, unaufgeregt und sachlich, vor allem konstruktiv. Hier rennt niemand mit Heugabel und Fackel umher. Ganz ehrlich, was soll das?
Der Rest ist wie zuvor: Unterstellung ohne Beweis.
Alexandre hat geschrieben: 27. Jan 2023, 16:32Vielleicht wird es mal Zeit die jugendliche Begeisterung darüber Recht zu haben und richtig zu liegen abzulegen.
Ernsthaft jetzt?
MaxDetroit
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Re: Feierabendbier: Muss man Hogwart’s Legacy boykottieren?

Beitrag von MaxDetroit »

Die ganze Sache eskaliert gerade drüben auf den Britischen Inseln ins Absurde: https://www.faz.net/aktuell/politik/aus ... 35088.html
Peninsula
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Re: Feierabendbier: Muss man Hogwart’s Legacy boykottieren?

Beitrag von Peninsula »

Alexandre hat geschrieben: 27. Jan 2023, 16:32 "Indem sie szenebekannte Vertreter dieser Ideologie auf Twitter begrüßt, nachdem diese gesperrt wurden, oder deren Tweets likt, deren Filme unterstützt, aber auch eindeutige Extremisten dieser Ideologie hofiert, die in anderen Tweets dann davon schreiben, u. a. Menschen verbrennen zu wollen oder andere menschenfeindliche Dinge, ist das im Rahmen der unglaublichen Popularität und Reichweite Rowlings meiner Meinung nach die adäquateste Plattform, die sich so ein dahergelaufener Rechtsextremist gegenüber seinen Followern auf Twitter wünschen kann. Wie sie damit zusammenhängt, wird sehr präzise beschrieben, wobei man es ausschließen kann, dass sie einfach unwissend ist, da über diese Verbindungen sogar in der Presse diskutiert wird. Schweigen ist ein eindeutiges Statement. Diese angesprochene "Der Feind meines Feindes ist mein Freund"-Dynamik ist im Endeffekt nichts anderes, als diese Ideologie opportunistisch zu goutieren (sie auch zu unterschätzen/relativieren), wobei die Gründe dafür sekundär sind, und für den dann stattfindenden Push auf Twitter, inklusive vieler neuer Follower, keine Rolle spielen."

Lieber Titaneus. Ich habe dich hier zitiert und gehe damit natürlich das Risiko ein, dass du irgendwann und irgendwo einmal getwittert hast "Haut die Bullen platt wie Stullen!", oder alternativ etwas über "kriminelle Ausländer!". Abgesehen davon dass die Möglichkeit zu vernünftig zu diskutieren proportional mit der Anzahl der Disclaimer abnimmt ist es doch absurd so zu tun als würde mit einem "like" über das eine Statement hinaus zu 100% die Weltanschauung eines anderen übernommen.

Und Schweigen ist eben KEIN Statement, schon gar kein eindeutiges.
Von dir kam im Forum noch nie ein Statement, dass du dich vom grausamen Mord an Babyrobben distanzierst [keine Ahnung, habe nicht nachgesehen], das geht ja gar nicht.

Gerade wenn man die Meinung von Frau Rowlings (oder jedem Anderem) nicht teilt, sollte man sehr acht geben ihr nicht die Rechte abzusprechen die man selbstverständlich für sich in Anspruch nimmt. Genau das vergiftet jeden Diskurs.

Statt absurde Forderungen an sie zu stellen und immer sinistre Motive zu unterstellen, die dann - ÜBERRASCHUNG - zu einer Radikalisierung und Wagenburgmentalität führen, wäre der Versuch Verständnis aufzubringen sicher besser gewesen.

Man kann doch gesittet darüber reden ob und ggf. wie die Rechte von Transpersonen mit den Schutzräumen von Frauen kollidieren.

Aber wie üblich setzt sich der Mob durch. Überzeugt davon "Recht" zu haben (was immer das sein soll) und auf der moralisch richtigen Seite zu stehen müssen alle Andersgläubigen natürlich doof und fies sein und dann wird draufgehauen. Und das passiert völlig unabhängig von der politisch-gesellschaftlichen Zuordnung (nicht umsonst gelingt so vielen Extremisten scheinbar mühelos der Wechsel auf die jeweils andere Seite in Nullzeit).

Vielleicht wird es mal Zeit die jugendliche Begeisterung darüber Recht zu haben und richtig zu liegen abzulegen.
Ich habe mal ChatGPT um Gegenargumente zu diesem Beitrag gebeten und finde das Ergebnis überzeugend.
Es scheint, dass der Autor des Textes sich darüber ärgert, dass Menschen vorschnell andere verurteilen, ohne ihre Meinungen und Ansichten vollständig zu verstehen. Der Autor argumentiert, dass das Unterstellen von bösen Absichten und das Distanzieren von Menschen, die anderer Meinung sind, den Diskurs vergiftet und zu Radikalisierung führt. Der Autor schlägt stattdessen vor, Verständnis aufzubringen und gesittet über kontroverse Themen zu diskutieren.

Einige mögliche Gegenargumente könnten sein:

Manche Menschen argumentieren, dass es manchmal notwendig ist, Menschen mit extremistischen Ansichten zu verurteilen und von gesellschaftlichen Diskussionen fernzuhalten, um die Gesellschaft vor Schaden zu bewahren.

Andere Menschen argumentieren, dass es nicht immer möglich ist, Verständnis aufzubringen, insbesondere wenn die Meinungen und Ansichten anderer Menschen die Grundrechte und die Würde anderer Menschen verletzen.

Einige Menschen argumentieren, dass es notwendig ist, schnell zu handeln und zu handeln, anstatt ständig nach Verständnis zu suchen, insbesondere in Situationen, in denen Menschen gefährdet sind oder Schaden erleiden.

Es könnte auch argumentiert werden, dass es manchmal notwendig ist, klare und eindeutige Standpunkte einzunehmen, anstatt immer versucht zu sein, die Meinungen und Ansichten anderer Menschen zu verstehen, um Fortschritt und Veränderung in der Gesellschaft zu erreichen.
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