Feierabendbier: Muss man Hogwart’s Legacy boykottieren?

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Felidae
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Re: Feierabendbier: Muss man Hogwart’s Legacy boykottieren?

Beitrag von Felidae »

tanair hat geschrieben: 28. Mär 2023, 13:22
Felidae hat geschrieben: 28. Mär 2023, 11:58
tanair hat geschrieben: 28. Mär 2023, 11:06

Du hast aber gesagt, dass es beim Spielejournalismus nicht gemacht wird. Dabei sind OK Cool und Insert Moin und auch The Pod Beispiele dafür, dass problematische angesprochen und auch diskutiert werden. Es gibt wahrscheinlich noch viele andere.
Okay, ich präzisiere - der klassische Produktjournalismus. Ich dachte, das sei durch den Kontext klar.
Auch hier beim "klassischen" Sportjournalismus wird es auch nicht gemacht. Die berichten zwar darüber wie beim Spielejournalismus aber trotzdem steht der Sport im Vordergrund. 11Freunde ist kein klassischer Sportjournalismus. Sie bezeichnen sich selbst als "Magazin für Fußallkultur".
Aber der Rolling Stone ist - neben allen Nebenschauplätzen, die er auch beackert - eine klassische Musikzeitschrift.

Und, mit Verlaub, die 11Freunde machen tagtäglich ein Youtubeformat zum aktuellen Fußballgeschehen. Wo es ganz banal um den Tagesbetrieb geht, sprich: Bundesliga, DFB-Pokal, CL etc. Und auch dort wird der RB Leipzig totgeschwiegen.
Rince81
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Re: Feierabendbier: Muss man Hogwart’s Legacy boykottieren?

Beitrag von Rince81 »

Felidae hat geschrieben: 28. Mär 2023, 14:12 Und, mit Verlaub, die 11Freunde machen tagtäglich ein Youtubeformat zum aktuellen Fußballgeschehen. Wo es ganz banal um den Tagesbetrieb geht, sprich: Bundesliga, DFB-Pokal, CL etc. Und auch dort wird der RB Leipzig totgeschwiegen.
Das ist aber keine Haltung - das ist dämliche Ignoranz. Oder wird Bayer Leverkusen oder der VFL Wolfsburg auch totgeschwiegen? Oder zumindest Hoffenheim? Und bei Bayern München oder dem BVB geht es natürlich primär um den Fussball und nicht ums Geschäft. Das ist elitäres Baumhausdenken in Reinform, als ob es einen einzigen "normalen" Verein in der Bundesliga geben würde, dem es um Schönspiel oder Fussballkultur gehen würde... :lol: :lol: :lol:
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Felidae
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Re: Feierabendbier: Muss man Hogwart’s Legacy boykottieren?

Beitrag von Felidae »

Rince81 hat geschrieben: 28. Mär 2023, 16:21
Das ist aber keine Haltung - das ist dämliche Ignoranz. Oder wird Bayer Leverkusen oder der VFL Wolfsburg auch totgeschwiegen? Oder zumindest Hoffenheim? Und bei Bayern München oder dem BVB geht es natürlich primär um den Fussball und nicht ums Geschäft. Das ist elitäres Baumhausdenken in Reinform, als ob es einen einzigen "normalen" Verein in der Bundesliga geben würde, dem es um Schönspiel oder Fussballkultur gehen würde... :lol: :lol: :lol:
Ich hab ja nicht direkt bewertet, ob ich das für sinnvoll oder gar gut halte, dass die das so machen - nur aufgezeigt, dass das machbar ist. :)
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Re: Feierabendbier: Muss man Hogwart’s Legacy boykottieren?

Beitrag von Rigolax »

Floki hat geschrieben: 29. Mär 2023, 10:39 Witzig, auf der Website von 11F finde ich eine ähnliche Schlagzahl in der Suche zu RBL wie bei Bayern oder dem BVB.
Ich habe mir das kurz angeguckt (und von Fußball echt keine Ahnung), mein Eindruck ist, dass 11F tatsächlich nicht die Existenz von RB Leipzig totschweigt, sondern vielmehr regelmäßig, aber fast immer sehr kritisch, teils schon spöttisch über sie berichtet (aus guten Gründen, I guess).

https://11freunde.de/schlagwort/rb-leipzig
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Felidae
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Re: Feierabendbier: Muss man Hogwart’s Legacy boykottieren?

Beitrag von Felidae »

Ok, ich geb zu, ihre eigentliche Website verfolge ich nicht. Ich lese das Heft, folge ihnen auf Facebook und schaue das Themenfrühstück - und dort findet RB Leipzig praktisch nicht statt. Sie reden beispielsweise jede Woche mindestens zweimal über die Bundesliga - und die Spiele mit RB-Beteiligung werden konsequent ignoriert.
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Jochen Gebauer
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Re: Feierabendbier: Muss man Hogwart’s Legacy boykottieren?

Beitrag von Jochen Gebauer »

Rince81 hat geschrieben: 28. Mär 2023, 16:21Das ist aber keine Haltung - das ist dämliche Ignoranz. Oder wird Bayer Leverkusen oder der VFL Wolfsburg auch totgeschwiegen? Oder zumindest Hoffenheim?
In all diesen Vereinen kann ich zumindest Mitglied werden und bis zu einem gewissen Grad teilhaben und mitbestimmen. Bei Leipzig nicht. Dass das nochmal als andere Dimension der totalen Kommerzialisierung betrachtet wird, erscheint mir schon nachvollziehbar und ist von 50+1 meilenweiter entfernt als Hoffenheim, Leverkusen und Co.
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Re: Feierabendbier: Muss man Hogwart’s Legacy boykottieren?

Beitrag von GoodLord »

Lurtz hat geschrieben: 28. Mär 2023, 09:34 Doms grundlegende Feststellung ist schon richtig, diese Infokästen sind ein Feigenblatt, an denen man spätestens beim dritten Mal Lesen eh nur noch drüber scrollt und sie innerlich ausblendet. Ich sehe aber auch keine bessere Lösung dafür im Klickjournalismus, wie ihn eine Gamestar produziert.
Ist die Gamestar denn der Meinung, dass HL Boykotiert werden sollte? Falls nicht (wovon ich jetzt mal ausgehen würde), dann verstehe ich das Problem nicht, bzw wofür das ein Feigenblatt sein soll. Es wird halt auf nen potentiel problematischen Aspekt hingewiesen, der für manche Leser wichtig wäre. Wenn die Gamestar nicht der Meinung ist, dass das Kaufen und/oder Spielen nicht problematisch ist, warum sollten sie mehr tun als die Infokästen?
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Jochen Gebauer
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Re: Feierabendbier: Muss man Hogwart’s Legacy boykottieren?

Beitrag von Jochen Gebauer »

Lurtz hat geschrieben: 28. Mär 2023, 09:34Doms grundlegende Feststellung ist schon richtig, diese Infokästen sind ein Feigenblatt, an denen man spätestens beim dritten Mal Lesen eh nur noch drüber scrollt und sie innerlich ausblendet. Ich sehe aber auch keine bessere Lösung dafür im Klickjournalismus, wie ihn eine Gamestar produziert
Ich auch nicht. Das Business-Modell wird immer eine Balance verhindern. Wir z.B. können es uns leisten, je eine Folge über die Problematik von Hogwarts Legacy und das Spiel selbst zu machen. Da hält sich die Berichterstattung ziemlich die Waage. Eine GS kann das schlicht nicht. Natürlich geht der eine oder andere Artikel über die Problematik (die es ja durchaus gab!) in der Menge an News und Guides und Content Pieces unter. Die Infokästen kann man dann natürlich als Feigenblatt interpretieren, total legitim, aber ich glaube, sie sind zumindest zum Teil auch dem Wunsch geschuldet, diese teils krasse Imbalance zumindest ein bisschen zu korrigieren. Die Möglíchkeiten im Geschäftsmodell Reichweitenjournalismus sind da halt einfach begrenzt. Wüsste auch nicht, wie man das als Redakteur besser machen könnte, wenn der Chef sagt, Hogwarts brummt, ich brauch bis übermorgen drei Content Pieces.
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Crenshaw
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Re: Feierabendbier: Muss man Hogwart’s Legacy boykottieren?

Beitrag von Crenshaw »

Jochen Gebauer hat geschrieben: 29. Mär 2023, 17:48
Rince81 hat geschrieben: 28. Mär 2023, 16:21Das ist aber keine Haltung - das ist dämliche Ignoranz. Oder wird Bayer Leverkusen oder der VFL Wolfsburg auch totgeschwiegen? Oder zumindest Hoffenheim?
In all diesen Vereinen kann ich zumindest Mitglied werden und bis zu einem gewissen Grad teilhaben und mitbestimmen. Bei Leipzig nicht. Dass das nochmal als andere Dimension der totalen Kommerzialisierung betrachtet wird, erscheint mir schon nachvollziehbar und ist von 50+1 meilenweiter entfernt als Hoffenheim, Leverkusen und Co.
ähm, blöde Frage wie willst Du bei Leverkusen oder Wolfsburg was mitbestimmen (zumindest theoretisch)? die beiden Vereinen gehören den Unternehmen zu 100%, dass ist aber wirklich meilenweit von 50+1 entfernt

da bei Leipzig der Verein 1% und bei Hoffenheim 4% hält ist da der (theoretische) Einfluß deutlich höher als bei Wolfsburg und Leverkusen
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Peter
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Re: Feierabendbier: Muss man Hogwart’s Legacy boykottieren?

Beitrag von Peter »

Hoffenheim ist (oder wird bald) wieder in die Riege der 50+1-Vereine zurückgekehrt, Hopp hat seine Stimmrechtsanteile an den Verein zurückgegeben.

Und die Ausnahmen für die Werksvereine kann ich auf einer gewissen Ebene nachvollziehen, diese sind eben vor langer Zeit unter völlig anderen Voraussetzungen entstanden.

Leipzig ist da auch in meinen Augen ein komplett anderer Fall, den es in dieser Form nie hätte geben dürfen.
Rince81
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Re: Feierabendbier: Muss man Hogwart’s Legacy boykottieren?

Beitrag von Rince81 »

Peter hat geschrieben: 30. Mär 2023, 08:17 Und die Ausnahmen für die Werksvereine kann ich auf einer gewissen Ebene nachvollziehen, diese sind eben vor langer Zeit unter völlig anderen Voraussetzungen entstanden.

Leipzig ist da auch in meinen Augen ein komplett anderer Fall, den es in dieser Form nie hätte geben dürfen.
Würde ich bei Leverkusen ja noch nachvollziehen können, das ist historisch so natürlich gewachsen - Wolfsburg hingegen? Das ist nicht nur ein Retortenverein, der stammt sogar aus einer Retortenstadt. Da gab es nicht mal eine Historie, an die man ab 1945 wieder anknüpfen konnte... :ugly:

Ich bin kein Fußballfan und daher ist es mir eigentlich egal. Ich finde es aber faszinierend zu sehen, dass der Verein, der mittlerweile in Leipzig und Umgebung durchaus verankert ist immer wieder für seine reine Existenz verachtet wird. Etwas wo Fussballfans dazu neigen, bei der Suche nach dem Splitter im Auge von Leipzig nicht zu sehen, dass sie und ihre eigenen Vereine auch unter Balken begraben sind. :ugly:
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tanair
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Re: Feierabendbier: Muss man Hogwart’s Legacy boykottieren?

Beitrag von tanair »

Peter hat geschrieben: 30. Mär 2023, 08:17 Hoffenheim ist (oder wird bald) wieder in die Riege der 50+1-Vereine zurückgekehrt, Hopp hat seine Stimmrechtsanteile an den Verein zurückgegeben.

Und die Ausnahmen für die Werksvereine kann ich auf einer gewissen Ebene nachvollziehen, diese sind eben vor langer Zeit unter völlig anderen Voraussetzungen entstanden.

Leipzig ist da auch in meinen Augen ein komplett anderer Fall, den es in dieser Form nie hätte geben dürfen.
Ja jetzt wo Hoffenheim in der 1. Liga etabliert ist zieht sich Hopp zurück. Den Verein hätte es in der Form eigentlich gar nicht geben dürfen. Zumindest nicht im Profifußball (1. bis 3. Liga).

Was Leipzig angeht: ich kann es verstehen. Im Prinzip schließt RB eine riesige Marktlücke in Deutschland. Leipzig ist die 8. größte Stadt Deutschland, früher zur Zeiten der DDR einmal im Profifußball und jetzt nur noch in der Versenkung ohne Aussicht darauf es je in den Profifußball zu schaffen. Mit dem Leipzig Zentralstadion eine moderne Fußballarena (ein WM Stadion), dass für viele Millionen gebaut wurde und ohne RB einfach nur leer stehen würde. Ostdeutsche Fußballvereine sind die großen Verlierer der Wende. Viele gute ostdeutsche Spieler sind nach der Wende in den Westen günstig in den Westen gewechselt (Sammer, Jens Jeremies, Ulf Kirsten, Zickler, Doll, etc.). West-Deutsche Vereine wie Leverkusen, Bayern, BVB und VfB haben davon stark profitiert.
https://www.focus.de/sport/fussball/bun ... 21717.html

Im Prinzip gleicht RB mit dem Geld nur die Ungleichheit der Wende aus. Und ohne Geld kommt man heutzutage nicht mehr in den Profifußball. Entweder man ist drinnen, oder nicht. (Klar es gibt auch Union Berlin, die erfolgreich sind, aber Berlin ist eben auch was anderes).

Bei RB gefällt mir auch, dass sie eben kein PSG oder City sind, die mit viel Geld irgendwelche Stars kaufen. Oder die Bayern, die jeden kaufen, der in der BL gut kicken kann. Man setzt auf junge Talente und auch eine sehr gute Jugendakademie. Im Prinzip macht man im Vergleich zu vielen Traditionsvereinen genau das richtige.
Rigolax
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Re: Feierabendbier: Muss man Hogwart’s Legacy boykottieren?

Beitrag von Rigolax »

In Bezug auf Shitstorm übrigens, was bei Gronkh ja im Raum stand, hier sieht man mal einen richtigen: queer.de mit dem April-"Scherz": "Ähnlich wie bei einem Frauenhaus wären trans Jugendliche hier erst mal sicher - im Zweifelsfall soll das Zufluchtshaus die Vormundschaft erstreiten, um Transitionen möglich zu machen" https://twitter.com/queer_de/status/1642055970334334976 Und nun vor allem unter dem Eklär-Tweet/Artikel: https://twitter.com/queer_de/status/1642185326977331202 "April April! Nicht lustig? Die queer.de-Meldung über ein Zufluchtshaus, das trans Kids vor ihren transphoben Eltern schützt, hat Freund*innen und Feind*innen gleichermaßen aufgebracht. Gut so!". Also so viel Wut habe ich selten im deutschsprachigen Twitterraum gesehen. Ich will auch gar nicht bewerten, ob diese Nummer von queer.de gut oder schlecht war, ich finde die Reaktion wertfrei schlicht relativ interessant.
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Jochen Gebauer
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Re: Feierabendbier: Muss man Hogwart’s Legacy boykottieren?

Beitrag von Jochen Gebauer »

Rigolax hat geschrieben: 1. Apr 2023, 20:17ich finde die Reaktion wertfrei schlicht relativ interessant
Ebenfalls ganz wertfrei: Was ist an den - erwartbar extrem negativen - Reaktionen denn interessant? Queer.de denkt sich (im Kontext eines albernen kulturellen Ätsch-Bätsch-Brauches) eine Schutzeinrichtung für transsexuelle Jugendliche aus, um ... nun, um was eigentlich? So wie ich das nachgeschobene Statement verstehe, um denjenigen, die sich dem Schutz von Transmenschen verschrieben haben, den Spiegel vorzuhalten, dass sie das alles doch bitte nicht ganz so verbissen sehen sollten. Wenn das wirklich der Sinn hinter der ganzen Posse war und nicht der verzweifelte Versuch, das irgendwie zu spin-doctoren, dann finde ich die Reaktionen darauf sogar höchst uninteressant in ihrer völlig nachvollziehbaren und erwartbaren Erbostheit über so viel Selbstverliebtheit gepaart mit Empathielosigkeit.
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Re: Feierabendbier: Muss man Hogwart’s Legacy boykottieren?

Beitrag von Rigolax »

Jochen Gebauer hat geschrieben: 1. Apr 2023, 21:01 Ebenfalls ganz wertfrei: Was ist an den - erwartbar extrem negativen - Reaktionen denn interessant?
Ich find die Gesamtsituation interessant. Queer.de ist offenbar das größte LGBT-Magazin im deutschsprachigen Raum und die Autorenperson dieses Aprilscherzes ja selbst transfreundlich (selbst nicht-binär) und die Reaktion darauf ist, wie du sagst, "extrem negativ". Ich weiß nicht, wie man das nicht interessant finden kann, jedenfalls passt es besser in den Thread als die Fußballdiskussion zuletzt.

Ich sehe aber auch gar nicht "so viel Selbstverliebtheit gepaart mit Empathielosigkeit" in dem Aprilscherz. Es regt doch zum Nachdenken an, ob es so etwas wie dort beschrieben geben sollte oder warum es das nicht gibt, es kann ja auch als sardonischer Witz verstanden werden eigentlich, also eher ein schmerzhaftes Lachen, weil es das eben nicht gibt. Stattdessen wird auf Twitter ausgeflippt mal wieder.
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Jochen Gebauer
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Re: Feierabendbier: Muss man Hogwart’s Legacy boykottieren?

Beitrag von Jochen Gebauer »

Rigolax hat geschrieben: 1. Apr 2023, 21:12Es regt doch zum Nachdenken an, ob es so etwas wie dort beschrieben geben sollte oder warum es das nicht gibt, es kann ja auch als sardonischer Witz verstanden werden eigentlich
Äh. Nee. Als wie du selbst schreibst größtes deutschsprachiges LGBTQ-Magazin sollte man so viel journalistischen und menschlichen Anstand haben, um zu erkennen, dass diese (übrigens nicht mal offensichtlich auf falsch getrimmte) Meldung ein erhebliches Gefährdungspotenzial unter Betroffenen hat. Das ist nicht sardonisch, das ist verantwortungslos und indiskutabel.
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Re: Feierabendbier: Muss man Hogwart’s Legacy boykottieren?

Beitrag von Mauswanderer »

Rigolax hat geschrieben: 1. Apr 2023, 21:12
Jochen Gebauer hat geschrieben: 1. Apr 2023, 21:01 Ebenfalls ganz wertfrei: Was ist an den - erwartbar extrem negativen - Reaktionen denn interessant?
Ich find die Gesamtsituation interessant. Queer.de ist offenbar das größte LGBT-Magazin im deutschsprachigen Raum und die Autorenperson dieses Aprilscherzes ja selbst transfreundlich (selbst nicht-binär) und die Reaktion darauf ist, wie du sagst, "extrem negativ". Ich weiß nicht, wie man das nicht interessant finden kann, jedenfalls passt es besser in den Thread als die Fußballdiskussion zuletzt.

Ich sehe aber auch gar nicht "so viel Selbstverliebtheit gepaart mit Empathielosigkeit" in dem Aprilscherz. Es regt doch zum Nachdenken an, ob es so etwas wie dort beschrieben geben sollte oder warum es das nicht gibt, es kann ja auch als sardonischer Witz verstanden werden eigentlich, also eher ein schmerzhaftes Lachen, weil es das eben nicht gibt. Stattdessen wird auf Twitter ausgeflippt mal wieder.
Mir ist nicht klar, wo der Zusammenhang zwischen Twitter-Reaktion und Autorenschaft bzw. Redaktionshaltung sein soll? Es geht hier doch nicht um Leserbriefe oder eine Online-Kommentarsektion.
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Re: Feierabendbier: Muss man Hogwart’s Legacy boykottieren?

Beitrag von Rigolax »

Mauswanderer hat geschrieben: 1. Apr 2023, 21:18 Mir ist nicht klar, wo der Zusammenhang zwischen Twitter-Reaktion und Autorenschaft bzw. Redaktionshaltung sein soll? Es geht hier doch nicht um Leserbriefe oder eine Online-Kommentarsektion.
Die Kommentare auf der Website von queer.de sind auch negativ teils, aber nicht so stark. Aber es geht ja um die LGBTQ-Community, Betonung auf dem T, und dass es so eine Community gibt bzw. geben sollte, wird ja von vielen trans Menschen selbst oft gesagt und die negativen Reaktionen kommen ja aus eben Teilen dieser Community und queer.de ist bzw. sollte prinzipiell ein Sprachrohr dieser Community sein. Grundsätzlich ist queer.de ein journalistisches Angebot, es gibt aber doch eine -- vollkommen legitime -- Nähe zu Aktivismus. Ich verstehe sonst die Frage nicht.
Jochen Gebauer hat geschrieben: 1. Apr 2023, 21:17Äh. Nee. Als wie du selbst schreibst größtes deutschsprachiges LGBTQ-Magazin sollte man so viel journalistischen und menschlichen Anstand haben, um zu erkennen, dass diese (übrigens nicht mal offensichtlich auf falsch getrimmte) Meldung ein erhebliches Gefährdungspotenzial unter Betroffenen hat. Das ist nicht sardonisch, das ist verantwortungslos und indiskutabel.
Okay, ich verstehe die Perspektive. Mal gucken, ob noch etwas nachgelegt wird von queer.de, das scheint mir potentiell Kreise zu ziehen. Wobei ich zugegeben gar nicht genau weiß, welches Standing sie bei der transgender community haben, ich nehme an bisher grundsätzlich gut und daher ist die Enttäuschung auch recht groß.
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Jochen Gebauer
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Re: Feierabendbier: Muss man Hogwart’s Legacy boykottieren?

Beitrag von Jochen Gebauer »

Rigolax hat geschrieben: 1. Apr 2023, 21:44Okay, ich verstehe die Perspektive. Mal gucken, ob noch etwas nachgelegt wird von queer.de, das scheint mir potentiell Kreise zu ziehen
Das würde ich erwarten/hoffen wollen. Ich kann vielleicht noch nachvollziehen, dass jemand aus einer Redaktion diese Idee hat und denkt, das sei doch eine coole Idee, um Menschen den Spiegel vorzuhalten. Ich bin auch schon auf dumme Ideen gekommen. Vielleicht nicht auf SO dumme, aber auf dumme. Aber dafür hat man eine Redaktion - auch wenn ehrenamtlich - die einem sagt, nee du, das ist eine wirklich dumme Idee. Wie das erscheinen konnte, ist mir völlig rätselhaft.
ZiggyStardust
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Re: Feierabendbier: Muss man Hogwart’s Legacy boykottieren?

Beitrag von ZiggyStardust »

Rigolax hat geschrieben: 1. Apr 2023, 20:17 In Bezug auf Shitstorm übrigens, was bei Gronkh ja im Raum stand, hier sieht man mal einen richtigen: queer.de mit dem April-"Scherz": "Ähnlich wie bei einem Frauenhaus wären trans Jugendliche hier erst mal sicher - im Zweifelsfall soll das Zufluchtshaus die Vormundschaft erstreiten, um Transitionen möglich zu machen" https://twitter.com/queer_de/status/1642055970334334976 Und nun vor allem unter dem Eklär-Tweet/Artikel: https://twitter.com/queer_de/status/1642185326977331202 "April April! Nicht lustig? Die queer.de-Meldung über ein Zufluchtshaus, das trans Kids vor ihren transphoben Eltern schützt, hat Freund*innen und Feind*innen gleichermaßen aufgebracht. Gut so!". Also so viel Wut habe ich selten im deutschsprachigen Twitterraum gesehen. Ich will auch gar nicht bewerten, ob diese Nummer von queer.de gut oder schlecht war, ich finde die Reaktion wertfrei schlicht relativ interessant.
Queer.de scheinen nicht die einzige aus der LGB-Community zu sein, die ein Problem mit trans Menschen haben:
https://twitter.com/JustGay_GER/status/ ... 5622975488
https://twitter.com/PatzwaldtPetra/stat ... 1169225731
https://www.schwulissimo.de/neuigkeiten ... ungsgesetz
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