MaxDetroit hat geschrieben: ↑2. Feb 2023, 12:11
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Ich finde es gerade wichtig das besonders Prominente gerade wegen ihrer Reichweite das Recht haben sollten sich mal aus politischen Debatten rauszuhalten, wenn sie davon keine Ahnung haben oder nicht wollen. Die können halt größeren Schaden als ich hier im Forum anrichten wenn sie da Bullshit erzählen oder sich gezwungenermaßen falsch positionieren. Ich würde mir sogar wünschen wenn viele Prominente aus Musik oder Film öfters mal den Mund halten würden und nicht zu jedem Thema ihren Senf abgeben müssten, was interessiert mich die Meinung von irgend einem deutschen Rapper oder Schauspieler (z.B. Till Schweiger) oder was-weiß-ich zum Beispiel zum Ukraine Krieg? Sind die plötzlich Experten auf dem Gebiet geworden nur weil sie gut Musik machen können oder ihr irgendwie ein Talent zum Schauspielen haben? Dann lieber ein Bescheidenes: "Ich bin da kein Experte, steck ich nicht drin, ist mir egal, ich bin nur ein Game-Streamer" als sich zu jedem Kram positionieren zu müssen.
Grundsätzlich absolut Deiner Meinung. Klopp war da ein Positivbeispiel, der sagte, "Leute, ich bin Fußballer - warum fragt Ihr MICH was zu Corona?".
In dem konkreten Fall hier wirds halt dadurch komplizierter, dass es nicht um ein völlig externes Thema geht, sondern um ein Thema, das durch die öffentliche Debatte direkt an das Spiel und somit seine Arbeit als Streamer gekoppelt ist. Und Andrés Punkt ist valide: Die POSITIVEN Aspekte von Hogwarts (nämlich das riesige Interesse an dem Spiel) will Gronkh mitnehmen. Konsequent wäre aber stattdessen ein "Ich spiele das Spiel im Stream nicht, bevor ich mir eine fundierte persönliche Meinung gebildet habe". Wenn er sich mit dem Thema beschäftigt hat und DANN zu dem Ergebnis kommt, "Ich hab mir das alles angeschaut - und mich entschieden, das Spiel zu streamen, WEIL..." - völlig okay. Aber diese Verantwortung hat er als öffentliche Person nunmal.
Edit: Okay, Rince und André warn schneller.. Hmpf.
Zweites Edit:
MaxDetroit hat geschrieben: ↑2. Feb 2023, 12:11
Okay, dann nehme ich das zurück - wenn man solche Filme noch heute schauen kann und sich dabei kritisch mit denen auseinander setzt anstatt sie zu verbannen - da bin ich voll auf deiner Linie.
Aber es wird doch kaum etwas "verbannt" - selbst "Vom Winde verweht" kann man heute noch schauen (und der Film ist neben all seiner Großartigkeit nun wirklich ein absoluter Kotzbrocken). Auf Amazon ist der problemlos bestellbar - und beim Streamingdienst haben sie meines Wissens nach kurzer Debatte sich für einen Disclaimer vor dem eigentlichen Film entschieden. Und bevor jetzt das unweigerliche "Winnetou"-Argument kommt: Auch da wurde nix altes "verbannt". Ein Verlag hat sich nach Kritik entschieden, ein neu geschriebenes Buch doch nicht zu veröffentlichen, weil es heutigen Maßstäben nicht genügt. Aber die alten Romane sind alle nach wie vor erhältlich - so wie die Filme auch. Sie liefen um Weihnachten rum auch im ZDF.
In der Regel wird die Kritik genau so geführt: "Aus heutiger Sicht sind diese Stellen in Buch/Film XY ein Problem, das sollte man wissen, wenn man Buch/Film XY konsumiert." Das ist aber was völlig anderes als eine "Verbannung".