Feierabendbier: Muss man Hogwart’s Legacy boykottieren?

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Rigolax
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Re: Feierabendbier: Muss man Hogwart’s Legacy boykottieren?

Beitrag von Rigolax »

Crenshaw hat geschrieben: 3. Feb 2023, 21:00
Rigolax hat geschrieben: 3. Feb 2023, 19:21
warum nur Superreiche? was rechtfertigt ein zweites Auto? Ein Ferienhaus? Eine Boot/Yacht? usw. usf.
wenn dann sollten alle was tun wenn die (Grund)Bedürfnisse erfüllt sind
Das meinte ich mit Abgrenzungsproblemen, man könnte auch sagen Demarkationsproblemen: Wo liegt die Grenze für "zu viel" Reichtum? Solange es jedenfalls extreme Armut auf der Welt gibt, extremes Leid, ist sie niedriger anzusetzen. Man könnte sogar mit einiger Legitimation ethisch zu begründen versuchen, dass wir alle Menschen auf dem Gewissen haben, weil wir überschüssige Mittel nicht effektiv einsetzen zur Rettung eben dieser vor allem in Ländern des Globalen Südens, wo typischer Weise extreme Armut auftritt, also Länder, die auch aufgrund des vor allem von uns vorangetriebenen Klimawandels unverschuldet primär betroffen sind.
Felidae hat geschrieben: 3. Feb 2023, 20:57 Und da Du oben mit Guthwulf ja einen kleinen Disput hattest bez. Deiner Schreibweise: Ich möchte ausdrücklich anerkennen, dass Du hier grade einen Absatz geschafft hast, bei dem ich jedes Wort verstanden habe und maximal Maslow googlen müsste (was ich jetzt aber mal lasse, da ich annehme, aus dem Kontext schlau zu werden). Was automatisch dazu führt, dass ich endlich mal einen Text von Dir GERN gelesen habe. Denn ganz ehrlich - bei Deinen wissenschaftlichen Textungeheuern davor hatte ich irgendwann schlichtweg keine Lust mehr, mich durch die Riesenansammlung an Fremdwörtern, englischen Floskeln und Links zu kämpfen, um nur ansatzweise zu verstehen, was Du meinen könntest. ;)
Danke für's Feedback, heh. Lustigerweise habe ich mir nicht einmal bewusst Mühe gegeben, diesmal besonders verständlich zu formulieren. Ich kann ja mal versuchen, darauf stärker zu achten. Ich verspreche aber nichts. Im Zweifelsfall bitte alle meine unverständlichen Postings als von den Texten von Derrida, Foucault, Hegel etc. inspiriert verstehen (Disclaimer: Habe von denen nichts wirklich gelesen.)
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lolaldanee
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Re: Feierabendbier: Muss man Hogwart’s Legacy boykottieren?

Beitrag von lolaldanee »

Blendwerk hat geschrieben: 3. Feb 2023, 11:49 Was mich aber durchaus interessiert: Gibt es hier jemanden, der ob des Threads eine absolute Meinungsänderung erfahren hat?
naja, definiere "absolut"
aber Ja, eigentlich hab ich das schon
Vorher hielt ich Rowling für einen harmlosen Spinner, jetzt halte ich sie für einen sehr unangehmen und tatsächlich nicht ungefährlichen Spinner, den man am besten konsequent ignorieren sollte, damit sie nicht noch mehr Öffentlichkeit bekommt für den Mist den sie verzapft

Die ganze Boykottgeschichte und die Vorwürfe von Judenfeindlichkeit bleiben komplett an den Haaren herbeigezogen, da hat sich meien Meinung nicht geändert
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Andre Peschke
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Re: Feierabendbier: Muss man Hogwart’s Legacy boykottieren?

Beitrag von Andre Peschke »

Numfuddle hat geschrieben: 3. Feb 2023, 19:02 Mal was anderes. Warum haben Menschen wie Rowling eigentlich den Hang sich in sowas abwegiges reinzusteigern? Notch war ja auch so ein Fall oder PewDiePie.
Ich würde theoretisieren, dass liegt an deren „Fuck You!“-money. Gibt den Begriff ja nicht umsonst, dass einen ab einem bestimmten Grad von Reichtum die anderen nicht mehr zu interessieren haben. Da fallen dann soziale Kontrollen weg, die sonst einen größeren Konformitätsdruck erzeugen, IMO.

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Crenshaw
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Re: Feierabendbier: Muss man Hogwart’s Legacy boykottieren?

Beitrag von Crenshaw »

ich denke da spielt auch rein, das die meisten ungern (öffentlich) Fehler zu geben und das dann auch dazu führt das man sich immer mehr verrennt
und das man heute auch gerne dazu tendiert zumindest öffentlichen Personen, Fehler auch gerne unter die Nase zu reiben und das hilft auch nicht gerade Fehler zuzugeben und wenn man dann auch noch in einer Position ist in der es relativ egal ist, was man für eine öffentliche Meinung hat (siehe Andres Posting)
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kami
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Re: Feierabendbier: Muss man Hogwart’s Legacy boykottieren?

Beitrag von kami »

Andre Peschke hat geschrieben: 3. Feb 2023, 12:54
kami hat geschrieben: 3. Feb 2023, 11:44 Tatsächlich betrachte ich das Lager der Trans-Aktivist:innen seit dieser Debatte deutlich skeptischer und kritischer, meine Sympathie hat sich verringert.
Diese Logik erschließt sich mir nicht. Selbst wenn ich eine konkrete Forderung für übertrieben halte, hier also zB den Boykott von HL, verändert das ja nicht meine Überzeugung, dass trans Menschen ein Recht auf Anerkennung und Rücksichtnahme haben, wie alle anderen auch. Meine Haltung dazu ist ja nicht von Sympathie geprägt oder zumindest nicht davon abhängig.
Die Art, mit der diese Debatte betrieben wurde, hat mich abgestoßen, weil sie Scheinlösungen für echte Probleme verspricht, weil sie den Anschein zu erwecken versucht, dass sich irgendetwas substanziell verbessern würde, wenn nur genügend Leute HL nicht kaufen würden. Wenn ich überzeugt wäre, dass die Akzeptanz von Transleuten durch den Boykott steigen, Rowling eine echte Lektion lernen und in der Gesellschaft positive Aufmerksam geschaffen würde, wäre ich dabei, aber so erscheint es mir ihr eher wie linksidentitäre Stimmungsmache von Leuten, die ihr Mütchen kühlen wollen. Letztere meine ich mit "Aktivisten", meine Haltung zur Trans-Community generell hat sich nicht verändert.
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Otis
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Re: Feierabendbier: Muss man Hogwart’s Legacy boykottieren?

Beitrag von Otis »

Es kann einem einfach auch ums Prinzip gehen, egal ob das Rowling nun tatsächlich schädigt oder die Situation von Transmenschen nennenswert verbessert; man entscheidet halt, was man mit seinem Geld macht. (Und ja, das ist in fast allen Fällen inkonsequent, aber es muss auch nicht immer alles komplett rational ablaufen. Man hat nicht Aufmerksamkeitskapazität für alles, immer.)

Wie sehr sich solch eine Debatte auch praktisch auswirkt, kann man so ohne weiteres gar nicht abschätzen. Es wird zumindest Aufmerksamkeit geschaffen und der eine oder andere, der sich mit dem Thema bisher nicht beschäftigt hat, schaut mal rein. Und wer jetzt meint, also bisher war mir das ja alles egal, aber wo die jetze so abnerven und nicht mal in Ruhe sein Hogwarts Legacy kann man zocken, ohne dass die einem schon wieder mit ihrem Woke-Zeugs auf den Zünder gehen, also drängt mich das erstmal feinst in die Anti-Richtung und ich habe plötzlich doch was gegen Trans, sobald mich das Thema auch nur entfernt im Vorbeigehen berührt ... Naja, ohne irgendwem zu nahe treten zu wollen, aber ich gehe stark davon aus, dass solche Leute auch ohne die öffentliche Debatte um JKRowling dem Anliegen der Trans-Community nicht sonderlich hilfreich gewesen wären. Geht für mich in die gleiche Richtung wie "Schwule sind für mich okay, solange ich nichts von mitbekomme" oder "ich hab' ja nichts gegen Ausländer, aber".

"Interessiert mich nicht", ist eine faire Sichtweise. "Aber es stört mich, wenn es andere interessiert", meiner Meinung nach hingegen nicht.
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kami
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Re: Feierabendbier: Muss man Hogwart’s Legacy boykottieren?

Beitrag von kami »

Otis hat geschrieben: 4. Feb 2023, 11:54 Und wer jetzt meint, also bisher war mir das ja alles egal, aber wo die jetze so abnerven und nicht mal in Ruhe sein Hogwarts Legacy kann man zocken, ohne dass die einem schon wieder mit ihrem Woke-Zeugs auf den Zünder gehen, also drängt mich das erstmal feinst in die Anti-Richtung und ich habe plötzlich doch was gegen Trans, sobald mich das Thema auch nur entfernt im Vorbeigehen berührt ... Naja, ohne irgendwem zu nahe treten zu wollen, aber ich gehe stark davon aus, dass solche Leute auch ohne die öffentliche Debatte um JKRowling dem Anliegen der Trans-Community nicht sonderlich hilfreich gewesen wären. Geht für mich in die gleiche Richtung wie "Schwule sind für mich okay, solange ich nichts von mitbekomme" oder "ich hab' ja nichts gegen Ausländer, aber".
Unterstellung. Wenn man überzeugen möchte, muss man die Leute dort abholen, wo sie sind. Wenn sie nicht dort sind, wo man sie gerne hätte, ist es der Sache sicher nicht zuträglich, sie einfach zu beleidigen.
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Re: Feierabendbier: Muss man Hogwart’s Legacy boykottieren?

Beitrag von Otis »

Was habe ich wem unterstellt und wen habe ich beleidigt?
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kami
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Re: Feierabendbier: Muss man Hogwart’s Legacy boykottieren?

Beitrag von kami »

Otis hat geschrieben: 4. Feb 2023, 12:31 Was habe ich wem unterstellt und wen habe ich beleidigt?
Du unterstellst Personen, die sich von den Kontroverse Infokästen in HL Previews genervt fühlen, dass sie für das Anliegen eh schon verloren waren, man sich also im Folgeschluss gar nicht um ihre Zustimmung bemühen sollte.
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Re: Feierabendbier: Muss man Hogwart’s Legacy boykottieren?

Beitrag von Rigolax »

kami hat geschrieben: 4. Feb 2023, 12:44
Otis hat geschrieben: 4. Feb 2023, 12:31 Was habe ich wem unterstellt und wen habe ich beleidigt?
Du unterstellst Personen, die sich von den Kontroverse Infokästen in HL Previews genervt fühlen, dass sie für das Anliegen eh schon verloren waren, man sich also im Folgeschluss gar nicht um ihre Zustimmung bemühen sollte.
Ich glaube, was Otis meint, sind Leute, die eine Art moralische "Erpressung" ausüben (bewusst/unbewusst) bzw. moralischen Druck aufbauen, indem sie sagen: "[ihr] drängt mich [...] erstmal feinst in die Anti-Richtung und ich habe plötzlich doch was gegen Trans, sobald mich das Thema auch nur entfernt im Vorbeigehen berührt". Das impliziert doch: ihr seid schuld, wenn ich bigoted werde.
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Re: Feierabendbier: Muss man Hogwart’s Legacy boykottieren?

Beitrag von Otis »

kami hat geschrieben: 4. Feb 2023, 12:44Du unterstellst Personen, die sich von den Kontroverse Infokästen in HL Previews genervt fühlen, dass sie für das Anliegen eh schon verloren waren, man sich also im Folgeschluss gar nicht um ihre Zustimmung bemühen sollte.
Nein. Ich habe gesagt, wenn jemandem das Thema egal ist und er oder sie sich allein dadurch, dass es thematisiert wird, seine oder ihre Meinung dazu in die eine Richtung bewegt, wohl kaum damit gerechnet werden konnte, dass er oder so sich ohne die Thematisierung aktiv in die entgegengesetzte Richtung engagiert hätte. Meine Formulierung spricht bewusst von einer pauschalisierenden Annahme ("gehe ich stark davon aus, dass") und spart zukünftige Entwicklungen aus ("gewesen wären"), sollte also weder hundertprozentige Trefferquote noch Unumkehrbarkeit signalisieren, schon gar nicht, dass man irgendwen als verloren o.ä. abstempeln müsse.

Dazu auch gerne der Hinweis, dass man sich von der Kontroverse durchaus auch genervt fühlen kann, ohne dass sich die eigene Meinung darüber in Richtung Transfeindlichkeit verschiebt. Aber wenn sie sich deswegen in Richtung Transfeindlichkeit verschiebt, obwohl man genauso gut auch in Richtung Transphobiefeindlichkeit :ugly: geschoben werden oder man weiterhin unbeeindruckt bleiben könnte, deutet das meiner Meinung nach an, dass bereits eine Tendenz vorhanden war. Man sieht das Argument ja recht häufig, dass jemand sagt, SJW-Getue und Wokeness würden nerven und deswegen reagieren sie jetzt allergisch und ungehalten, sobald irgendwo was mit trans oder homo oder Hautfarbe/Ethnie betreffend vorkommt ... aber Leute, die SJW-Getue und Wokeness nervig finden und es deswegen begrüßen, wenn trans oder homo oder Rassismus oder sonstwas thematisiert wird, damit da möglichst bald Gleichberechtigung einkehrt und sie vor der Debatte endlich ihre Ruhe haben, findet man eher selten.

"Ist mir egal" als vermeintlich neutrale Position lässt den Status Quo unangetastest, ist und wirkt also per Definition konservativ. Somit ist sie in Wirklichkeit nur dann neutral, wenn kein Ungleichgewicht vorhanden ist. Wenn es aber vorhanden ist, ist "Ist mir egal" halt nicht mehr neutral. Und wenn man sich gar nicht erst damit befassen will, ob denn ein Ungleichgewicht vorhanden ist, von mir aus, aber man kann dann nicht vom Rest der Gesellschaft erwarten, zu allem die Gusche zu halten, was einen selber nicht interessiert. Und deswegen dann in die eine oder andere Richtung auszuschlagen ist unfair.
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Guthwulf
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Re: Feierabendbier: Muss man Hogwart’s Legacy boykottieren?

Beitrag von Guthwulf »

kami hat geschrieben: 4. Feb 2023, 12:44
Otis hat geschrieben: 4. Feb 2023, 12:31 Was habe ich wem unterstellt und wen habe ich beleidigt?
Du unterstellst Personen, die sich von den Kontroverse Infokästen in HL Previews genervt fühlen, dass sie für das Anliegen eh schon verloren waren, man sich also im Folgeschluss gar nicht um ihre Zustimmung bemühen sollte.
Du solltest wirklich den ganzen und nicht nur den halben Satz lesen ;)
Otis hat geschrieben: 4. Feb 2023, 11:54wer jetzt meint, also bisher war mir das ja alles egal, aber wo die jetze so abnerven und nicht mal in Ruhe sein Hogwarts Legacy kann man zocken, ohne dass die einem schon wieder mit ihrem Woke-Zeugs auf den Zünder gehen, also drängt mich das erstmal feinst in die Anti-Richtung und ich habe plötzlich doch was gegen Trans, sobald mich das Thema auch nur entfernt im Vorbeigehen berührt ...
Hier bitte, ich habe dir den Teil, den du vergessen hast, markiert :D

Es geht nicht um Leute, die sich "nur" genervt fühlen. Es geht um Leute, die ihr "Genervtsein" als Erklärung/Entschuldigung/Ausrede benutzten, warum sie in die Anti-Richtung "gedrängt" werden und warum sie selber plötzlich doch was gegen Trans haben...


EDIT:
Rigolax hat geschrieben: 4. Feb 2023, 13:03Ich glaube, was Otis meint, sind Leute, die eine Art moralische "Erpressung" ausüben (bewusst/unbewusst) bzw. moralischen Druck aufbauen, indem sie sagen: "[ihr] drängt mich [...] erstmal feinst in die Anti-Richtung und ich habe plötzlich doch was gegen Trans, sobald mich das Thema auch nur entfernt im Vorbeigehen berührt". Das impliziert doch: ihr seid schuld, wenn ich bigoted werde.
Diesen Aspekt sehe ich da definitiv auch!
Otis hat geschrieben: 4. Feb 2023, 13:47"Ist mir egal" als vermeintlich neutrale Position lässt den Status Quo unangetastest, ist und wirkt also per Definition konservativ. Somit ist sie in Wirklichkeit nur dann neutral, wenn kein Ungleichgewicht vorhanden ist. Wenn es aber vorhanden ist, ist "Ist mir egal" halt nicht mehr neutral. Und wenn man sich gar nicht erst damit befassen will, ob denn ein Ungleichgewicht vorhanden ist, von mir aus, aber man kann dann nicht vom Rest der Gesellschaft erwarten, zu allem die Gusche zu halten, was einen selber nicht interessiert. Und deswegen dann in die eine oder andere Richtung auszuschlagen ist unfair.
Stimmt absolut!
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Re: Feierabendbier: Muss man Hogwart’s Legacy boykottieren?

Beitrag von Rigolax »

Rigolax hat geschrieben: 2. Feb 2023, 13:46 Der Artikel von meinMMO ist ganz gut: https://mein-mmo.de/twitch-gronkh-hogwa ... er-mensch/ "Ist das ein Shitstorm gegen Gronkh? Nein, das sieht nicht danach aus. Die überwiegende Mehrzahl der Kommentare unterstützt den Twitch-Streamer in seiner Ansicht."
Ein Tag später, selbe Website, selber Autor: https://mein-mmo.de/twitch-gronlh-statement-shitstorm/ "Der deutsche Gaming-Streamer Erik „Gronkh“ Range hat sich am Abend des 3. Februar zu dem Twitter-Shitstorm geäußert, der wegen einer Äußerung zu „Hogwarts Legacy“ tobte." :ugly: Na ja, egal.

Aber paar neue Infos vielleicht extrahierbar (nichts von mir nachrecherchiert):

"Gronkh merkt zudem an, dass die Diskussion auf Twitter nach wenigen Stunden von Trollen infiltriert war, die sich unter falsche Flagge als Transmenschen ausgaben und mit provokanten Äußerungen die Diskussion anheizten."

"An einer Stelle wurde Gronkh etwas unglücklich unterbrochen, weil ihm viele Abos geschenkt wurden." :ugly: "Nachdem Gronkh mit seinem Statement fertig war, trudelte eine riesige Flut an gespendeten Abos in den Chat ein, die immer wieder Sonder-Effekte und Alarme auslösten und so den Stream unterbrachen." :ugly:² "Alleine der Twitch-Streamer Tanzverbot spendete bis 19:55 Uhr 570 Abos an Gronkh – das sind über 2.000 €." :ugly:³
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Re: Feierabendbier: Muss man Hogwart’s Legacy boykottieren?

Beitrag von ZiggyStardust »

kami hat geschrieben: 3. Feb 2023, 11:44 Tatsächlich betrachte ich das Lager der Trans-Aktivist:innen seit dieser Debatte deutlich skeptischer und kritischer, meine Sympathie hat sich verringert. Kann dergleichen auch bei meinem Umfeld beobachten, von denen leider einige aufgrund dieser Kontroverse die falschen Schlüsse gezogen haben und nun ins konservative Lager gewandert sind. Insofern erscheint mir die These, die Diskussion habe die Fronten vornehmlich verhärtet, durchaus plausibel.
Ich betrachte soziale Medien wie Twitter seit dieser Debatte noch skeptischer und kritischer. Aussagen wie "Ich hasse Frau Rowling" kamen ja auch von weißen, männlichen, hetero-cis Menschen:
https://twitter.com/anwaltsgelaber/stat ... 7149483009

Solche Aussagen verstehe ich, wenn es um Menschen wie Putin geht, aber bei Frau Rowling kann ich diesen Hass von Nicht-Betroffenen nicht nachvollziehen. Gibt ja auch Nachrichten, die sie in ein positiveres Licht rücken:
JK Rowling magicked up hundreds of thousands of pounds to save more than a hundred female lawyers and their families facing murder in Afghanistan.

The Harry Potter author made her huge donation when Britain and America pulled out of Kabul at speed, leaving hundreds of women judges, prosecutors and defence counsel under threat from the Taliban.

Along with a million dollars from businessman and philanthropist Lord Michael Hintze, plus large sums from other prominent figures and smaller donations from the public, it meant a total of 508 Afghans could be flown to safety.

In a life-or-death cloak and dagger operation the female lawyers and their families had to hide in basements before they were smuggled to airports and flown to freedom.
https://www.dailymail.co.uk/news/articl ... istan.html

Da sie die Spende nicht öffentlich gemacht hat, kann man auch nicht behaupten, dass sie das nur gemacht hätte um von ihren Aussagen abzulenken.

Sicher kann man anderer Meinung sein als sie, aber deswegen ist sie kein schlechter Mensch. Gibt ja auch Mitgliederinnen der LGBTQ+-Community, die sie verteidigen:
https://twitter.com/ejrosetta/status/15 ... jQEsatB5gQ
Zuletzt geändert von ZiggyStardust am 4. Feb 2023, 20:11, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Feierabendbier: Muss man Hogwart’s Legacy boykottieren?

Beitrag von Felidae »

ZiggyStardust hat geschrieben: 4. Feb 2023, 17:41Gibt ja auch Nachrichten, die sie in ein positiveres Licht rücken
Sorry, aber das ist ein bisschen Bioware-Moralsystem-Denken. ;) Rowling könnte sogar den gesamten Regenwald retten - dadurch wird ihr Verhalten in Bezug auf trans Menschen und deren Rechte nicht irgendwie weniger schlimm.
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Re: Feierabendbier: Muss man Hogwart’s Legacy boykottieren?

Beitrag von Rigolax »

ZiggyStardust hat geschrieben: 4. Feb 2023, 17:41 https://twitter.com/anwaltsgelaber/stat ... 7149483009

Solche Aussagen verstehe ich, wenn es um Menschen wie Putin geht, aber bei Frau Rowling kann ich diesen Hass von Nicht-Betroffenen nicht nachvollziehen.
Das ist als "Beleg" eher dürftig imho, weil der Account offenkundig sog. Shitposting betreibt. Die Tweets sind alle ziemlich deppert.

Auch wird ja offenbar eine Dichotomie zwischen JKR hassen und Harry Potter lieben aufgebaut, was die Schwere der Äußerung insg. lindert. Der Tweet ist insg. wie von einem ca. 11-Jährigen verfasst. Zitiert in Gänze:
Ich hasse J.K. Rowling und finde sie und ihre Einstellungen, vor allem ihre Transfeindlichkeit zum Kotzen.

Ich liebe aber Harry Potter.

Darf ich mir Hogwarts Legacy kaufen?

Schwierig.
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Re: Feierabendbier: Muss man Hogwart’s Legacy boykottieren?

Beitrag von Numfuddle »

Ihr legt da aber auch jedes Wort auf die Goldwaage.

Ich hasse auch Broccoli das Wort ist jetzt nicht nur für Putin reserviert das ist täglich verwendete Umgangssprache und wird auch z.B. in Auf ein Bier Podcasts verwendet um alles mögliche zu beschreiben
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Re: Feierabendbier: Muss man Hogwart’s Legacy boykottieren?

Beitrag von Rigolax »

Grundsätzlich ja, aber Einzelpersonen oder nach gewissen Kriterien abgrenzbare Personengruppen hassen (gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit) ist etwas anderes als Broccoli hassen (bzw. "hassen") oder abstrakt seinen Boss. "Hate Speech" ist ja so ein Thema.

Aber wie ich meinte, der Tweet ist ein Shitpost, nicht so ernst zu nehmen. Und er baut ja sprachlich diese Parallele lieben/hassen auf.
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Dicker
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Re: Feierabendbier: Muss man Hogwart’s Legacy boykottieren?

Beitrag von Dicker »

Ich habe die Diskussion hier nicht verfolgt und bei über 50 Seiten ist es mir auch zu anstrengend. Dafür erachte ich das Thema für mich als nicht relevant genug.
Ich fand den Podcast aber ganz hervorragend. Ihr habt das Thema neutral und sachlich beleuchtet und ich habe das Gefühl über das Thema, aber auch über den grundsätzlichen Aktivismus, der von der Idee dahinter steht, sehr gut informiert zu sein.

Und dass das Thema allgemein relevant ist, sieht man ja an der Größe des Threads. Dürfe mit einer der größten Threads zu so einem Thema hier im Forum sein.

In diesem Sinne, noch gutes und wertschätzendes Diskutieren hier.
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Crenshaw
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Re: Feierabendbier: Muss man Hogwart’s Legacy boykottieren?

Beitrag von Crenshaw »

Rigolax hat geschrieben: 4. Feb 2023, 18:22 Grundsätzlich ja, aber Einzelpersonen oder nach gewissen Kriterien abgrenzbare Personengruppen hassen (gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit) ist etwas anderes als Broccoli hassen (bzw. "hassen") oder abstrakt seinen Boss. "Hate Speech" ist ja so ein Thema.
wie man jemanden hassen kann, den man nicht persönlich kennt bzw. mit dem man keinerlei Berührungspunkt hat(te) kann ich nicht nachvollziehen
Rigolax hat geschrieben: 4. Feb 2023, 18:22 Aber wie ich meinte, der Tweet ist ein Shitpost, nicht so ernst zu nehmen. Und er baut ja sprachlich diese Parallele lieben/hassen auf.
das Problem ist aber, das es genügend Leute geben wird, die den ernst nehmen
Felidae hat geschrieben: 4. Feb 2023, 17:48 ZiggyStardust hat geschrieben: ↑Sa 4. Feb 2023, 17:41
Gibt ja auch Nachrichten, die sie in ein positiveres Licht rücken

Sorry, aber das ist ein bisschen Bioware-Moralsystem-Denken. Rowling könnte sogar den gesamten Regenwald retten - dadurch wird ihr Verhalten in Bezug auf trans Menschen und deren Rechte nicht irgendwie weniger schlimm.
hä? wo hat er denn geschrieben, dass das ihr Verhalten gegenüber trans Menschen besser macht?

Edit: sry er hat das eine Zitat verhunzt
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