Feierabendbier: Muss man Hogwart’s Legacy boykottieren?

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Rigolax
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Re: Feierabendbier: Muss man Hogwart’s Legacy boykottieren?

Beitrag von Rigolax »

Felidae hat geschrieben: 8. Feb 2023, 16:53Kein Autor der Welt hat ein Recht drauf, mit dem, was er schreiben will, auch veröffentlicht zu werden.
Wenn alle annährend wichtigen Gatekeeper und Multiplikatoren dazu übergehen würden, eine "Frauen an den Herd"-Linie zu fahren, und alle Kritik daran nicht mehr zu plattformen, wäre das also zu akzeptieren und nicht kritikwürdig?

Das ist eine Übertreibung, aber das würdest du doch auch als Problem ansehen? Es geht um so eine unterstelle Tendenz zu einer Hegemonie, die für kritikwürdig gehalten wird von manchen.
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Re: Feierabendbier: Muss man Hogwart’s Legacy boykottieren?

Beitrag von Rince81 »

Felidae hat geschrieben: 8. Feb 2023, 16:53 Wenn ein 65jähriger weißer Mann einem Verlag unbedingt young adult-Fiction über eine 13jährige Marokkanerin andrehen will, ist es auch keine Diskriminierung, wenn der Verlag sagt, "sorry, aber sowas lassen wir lieber von einer Frau schreiben, die dort ihre Wurzeln hat". Das ist absolut legitim.
Um mal wieder zum Thema zu kommen, vermutlich hätte der Verlag heute gesagt, dass er die Geschichte über einen Zaubererjungen lieber nicht von einem weiblichen Muggel haben möchte...
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Re: Feierabendbier: Muss man Hogwart’s Legacy boykottieren?

Beitrag von Felidae »

Rigolax hat geschrieben: 8. Feb 2023, 17:01
Felidae hat geschrieben: 8. Feb 2023, 16:53Kein Autor der Welt hat ein Recht drauf, mit dem, was er schreiben will, auch veröffentlicht zu werden.
Wenn alle annährend wichtigen Gatekeeper und Multiplikatoren dazu übergehen würden, eine "Frauen an den Herd"-Linie zu fahren, und alle Kritik daran nicht mehr zu plattformen, wäre das also zu akzeptieren und nicht kritikwürdig?

Das ist eine Übertreibung, aber das würdest du doch auch als Problem ansehen? Es geht um so eine unterstelle Tendenz zu einer Hegemonie, die für kritikwürdig gehalten wird von manchen.
Der Vergleich ist dermaßen absurd, dass es keinerlei Sinn ergibt darauf einzugehen. Das fängt schon damit an, dass selbst der PEN-Mensch nicht sagt, dass der Mann ÜBERHAUPT NIX veröffentlichen könnte. Sondern ein spezielles Projekt, das er verkaufen will, findet keine Käufer.
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Re: Feierabendbier: Muss man Hogwart’s Legacy boykottieren?

Beitrag von Felidae »

Rince81 hat geschrieben: 8. Feb 2023, 17:02
Felidae hat geschrieben: 8. Feb 2023, 16:53 Wenn ein 65jähriger weißer Mann einem Verlag unbedingt young adult-Fiction über eine 13jährige Marokkanerin andrehen will, ist es auch keine Diskriminierung, wenn der Verlag sagt, "sorry, aber sowas lassen wir lieber von einer Frau schreiben, die dort ihre Wurzeln hat". Das ist absolut legitim.
Um mal wieder zum Thema zu kommen, vermutlich hätte der Verlag heute gesagt, dass er die Geschichte über einen Zaubererjungen lieber nicht von einem weiblichen Muggel haben möchte...
Zumindest haben im deutschsprachigen Raum alle renommierten Verlage dankend abgelehnt. Bis dann irgendwann ein Comic-Verlag das Geschäft seines Lebens gemacht hat. :)
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Re: Feierabendbier: Muss man Hogwart’s Legacy boykottieren?

Beitrag von Rigolax »

Felidae hat geschrieben: 8. Feb 2023, 17:04 Der Vergleich ist dermaßen absurd, dass es keinerlei Sinn ergibt darauf einzugehen. Das fängt schon damit an, dass selbst der PEN-Mensch nicht sagt, dass der Mann ÜBERHAUPT NIX veröffentlichen könnte. Sondern ein spezielles Projekt, das er verkaufen will, findet keine Käufer.
Das ist überhaupt nicht absurd. Das ist im Grunde wie die Kritik an einer sog. White Supremacy, die die Gesellschaft durchziehen würde. Dass das nicht erkannt wird, ist ziemlich lustig. :ugly:
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Re: Feierabendbier: Muss man Hogwart’s Legacy boykottieren?

Beitrag von Felidae »

Rigolax hat geschrieben: 8. Feb 2023, 17:06
Felidae hat geschrieben: 8. Feb 2023, 17:04 Der Vergleich ist dermaßen absurd, dass es keinerlei Sinn ergibt darauf einzugehen. Das fängt schon damit an, dass selbst der PEN-Mensch nicht sagt, dass der Mann ÜBERHAUPT NIX veröffentlichen könnte. Sondern ein spezielles Projekt, das er verkaufen will, findet keine Käufer.
Das ist überhaupt nicht absurd. Das ist im Grunde wie die Kritik an einer sog. White Supremacy, die die Gesellschaft durchziehen würde. Dass das nicht erkannt wird, ist ziemlich lustig. :ugly:
Können wir uns bitte drauf einigen, dass Verlage absolut frei in der Entscheidung sind, was sie veröffentlichen wollen, wen sie veröffentlichen wollen und zu welchen Themen sie veröffentlichen wollen? Danke.
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Re: Feierabendbier: Muss man Hogwart’s Legacy boykottieren?

Beitrag von Numfuddle »

Rince81 hat geschrieben: 8. Feb 2023, 17:02
Felidae hat geschrieben: 8. Feb 2023, 16:53 Wenn ein 65jähriger weißer Mann einem Verlag unbedingt young adult-Fiction über eine 13jährige Marokkanerin andrehen will, ist es auch keine Diskriminierung, wenn der Verlag sagt, "sorry, aber sowas lassen wir lieber von einer Frau schreiben, die dort ihre Wurzeln hat". Das ist absolut legitim.
Um mal wieder zum Thema zu kommen, vermutlich hätte der Verlag heute gesagt, dass er die Geschichte über einen Zaubererjungen lieber nicht von einem weiblichen Muggel haben möchte...
Du weißt dass Rowling von über einem Dutzend Verlage abgelehnt wurde weil behauptet wurde komische Kinderbücher über Zauberer geschrieben von einer arbeitslosen Frau würde eh keiner lesen wollen?
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Re: Feierabendbier: Muss man Hogwart’s Legacy boykottieren?

Beitrag von Rigolax »

Felidae hat geschrieben: 8. Feb 2023, 17:07 Können wir uns bitte drauf einigen, dass Verlage absolut frei in der Entscheidung sind, was sie veröffentlichen wollen, wen sie veröffentlichen wollen und zu welchen Themen sie veröffentlichen wollen? Danke.
Okay. Ich hoffe, wir werden keinen wirklich umfassenden Rechtsruck gesamtgesellschaftlich erleben, dann könnte dich der Satz einholen. :ugly:
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Re: Feierabendbier: Muss man Hogwart’s Legacy boykottieren?

Beitrag von Numfuddle »

Rigolax hat geschrieben: 8. Feb 2023, 17:06
Felidae hat geschrieben: 8. Feb 2023, 17:04 Der Vergleich ist dermaßen absurd, dass es keinerlei Sinn ergibt darauf einzugehen. Das fängt schon damit an, dass selbst der PEN-Mensch nicht sagt, dass der Mann ÜBERHAUPT NIX veröffentlichen könnte. Sondern ein spezielles Projekt, das er verkaufen will, findet keine Käufer.
Das ist überhaupt nicht absurd. Das ist im Grunde wie die Kritik an einer sog. White Supremacy, die die Gesellschaft durchziehen würde. Dass das nicht erkannt wird, ist ziemlich lustig. :ugly:
Das ist jetzt wirklich nur noch Paranoia
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Re: Feierabendbier: Muss man Hogwart’s Legacy boykottieren?

Beitrag von Numfuddle »

Rigolax hat geschrieben: 8. Feb 2023, 17:09
Felidae hat geschrieben: 8. Feb 2023, 17:07 Können wir uns bitte drauf einigen, dass Verlage absolut frei in der Entscheidung sind, was sie veröffentlichen wollen, wen sie veröffentlichen wollen und zu welchen Themen sie veröffentlichen wollen? Danke.
Okay. Ich hoffe, wir werden keinen wirklich umfassenden Rechtsruck gesamtgesellschaftlich erleben, dann könnte dich der Satz einholen. :ugly:
Deine These dass es quasi fast schon eine Woke Supremacy gibt die man frei dem Motto „wehret den Anfängen“ jetzt schon einhegen muss bevor sie die linke Meinungsdiktatur hochzieht ist nicht durch die Realität gedeckt.

Die ganze Diskussonsschiene ist borderline shitposting
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Re: Feierabendbier: Muss man Hogwart’s Legacy boykottieren?

Beitrag von Rigolax »

Numfuddle hat geschrieben: 8. Feb 2023, 17:10
Rigolax hat geschrieben: 8. Feb 2023, 17:06
Felidae hat geschrieben: 8. Feb 2023, 17:04 Der Vergleich ist dermaßen absurd, dass es keinerlei Sinn ergibt darauf einzugehen. Das fängt schon damit an, dass selbst der PEN-Mensch nicht sagt, dass der Mann ÜBERHAUPT NIX veröffentlichen könnte. Sondern ein spezielles Projekt, das er verkaufen will, findet keine Käufer.
Das ist überhaupt nicht absurd. Das ist im Grunde wie die Kritik an einer sog. White Supremacy, die die Gesellschaft durchziehen würde. Dass das nicht erkannt wird, ist ziemlich lustig. :ugly:
Das ist jetzt wirklich nur noch Paranoia
Was soll die alberne Unterstellung? ich find es nur mal wieder sehr inkonsistent. Warum kritisiert man denn niedrige bzw. quasi nicht-vorhandene Frauenteile bei manchen Anbietern (z. B. von Podcasts). Könnte man genauso abbügeln mit "ist ja deren Entscheidung, stellt euch nicht so an".
Numfuddle hat geschrieben: 8. Feb 2023, 17:16
Rigolax hat geschrieben: 8. Feb 2023, 17:09
Felidae hat geschrieben: 8. Feb 2023, 17:07 Können wir uns bitte drauf einigen, dass Verlage absolut frei in der Entscheidung sind, was sie veröffentlichen wollen, wen sie veröffentlichen wollen und zu welchen Themen sie veröffentlichen wollen? Danke.
Okay. Ich hoffe, wir werden keinen wirklich umfassenden Rechtsruck gesamtgesellschaftlich erleben, dann könnte dich der Satz einholen. :ugly:
Deine These dass es quasi fast schon eine Woke Supremacy gibt die man frei dem Motto „wehret den Anfängen“ jetzt schon einhegen muss bevor sie die linke Meinungsdiktatur hochzieht ist nicht durch die Realität gedeckt.

Die ganze Diskussonsschiene ist borderline shitposting
Das ist nicht meine These.

"borderline shitposting"? Okay, machen wir einen Deal. Ich antworte dir nicht mehr und du mir nicht mehr. Zumindest in diesem Thread. Danke!
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Re: Feierabendbier: Muss man Hogwart’s Legacy boykottieren?

Beitrag von Numfuddle »

Du kritisierst die Eiswürfel auf der einen Seite und ignorierst das arktische Gletschermassiv der anderen Seite und nimmst das als Vorwurf her um „Inkonsistenz“ festzustellen.

Auf der Ebene fällt es mir schwer konstruktiv zu diskutieren
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Felidae
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Re: Feierabendbier: Muss man Hogwart’s Legacy boykottieren?

Beitrag von Felidae »

Rigolax hat geschrieben: 8. Feb 2023, 17:19
Was soll die alberne Unterstellung? ich find es nur mal wieder sehr inkonsistent. Warum kritisiert man denn niedrige bzw. quasi nicht-vorhandene Frauenteile bei manchen Anbietern (z. B. von Podcasts). Könnte man genauso abbügeln mit "ist ja deren Entscheidung, stellt euch nicht so an".
1. Wir können gerne durchgehen, wie hoch der Anteil männlicher hellhäutiger Autoren gemessen an allen Veröffentlichungen ist. Sollte dabei rauskommen, dass die eine verschwindende Minderheit darstellen, verspreche ich Dir hoch und heilig, dass ich sofort mit Dir gemeinsam das nächstbeste Verlagsgebäude mit Klopapier einwickeln werde, um gegen die Unterdrückung der weißen Männer zu protestieren. [Edit: Sicherheitshalber der Zusatz: Wir reden selbstverständlich von sämtlichen Veröffentlichungen seit der Erfindung des Verlagswesens. Nicht von den letzten drei Jahren oder so - und selbst da wäre ich ziemlich sorglos, dass ich mein Toilettenpapier für den eigentlichen Sinn und Zweck aufsparen kann.]

2. Kritik ist schön und gut. Kritisiere diese angebliche Entscheidung sämtlicher Verlage (die nach wie vor nur die Behauptung eines Einzelnen sind, just sayin') so viel Du willst. Nur folgert daraus halt keinerlei Anspruch. Ich hab selbst immer wieder den niedrigen Frauenanteil (also die meiste Zeit "0") bei ThePod kritisiert. Habe aber Andrés Erklärungen dazu akzeptiert. Und bei Doms Einstellung nicht geschrien, stattdessen hätte eine Frau genommen werden müssen. Wenn ThePod sagt, "wir kennen zur Zeit keine Frau, die unseren Anforderungen entspricht", dann ist das halt so. Die Verpflichtung von Janna zeigte dann, dass das wohl keine hohlen Phrasen waren.

Noch n Edit, und damit der Bogen zum ursprünglichen Threadthema: Es steht Dir aber natürlich als Kunde jederzeit frei, Bücher dieser Verlage nicht mehr zu kaufen und sogar wegen Diskriminierung weißer Männer zum Boykott gegen die Verlage aufzurufen. :)
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Re: Feierabendbier: Muss man Hogwart’s Legacy boykottieren?

Beitrag von Rigolax »

Numfuddle hat geschrieben: 8. Feb 2023, 17:23 Du kritisierst die Eiswürfel auf der einen Seite und ignorierst das arktische Gletschermassiv der anderen Seite und nimmst das als Vorwurf her um „Inkonsistenz“ festzustellen.
Okay, nochmal. Du unterstellst mir imho teils Motivationen, überinterpretierst, hast du vor paar Tagen schon einmal. Was wäre denn auch das Problem, wenn ich einen Fokus auf Dinge habe, die nicht unbedingt das wichtigste sind; wenn mich Kritik an "den Eiswürfeln" interessiert und ich Kritik an den "arktische Gletschermassive" anderen überlasse? Manche beschäftigen sich etwa intensiv mit dem Thema Detransition, obwohl es nur einen geringen Anteil betrifft, aber auch das muss doch aufgearbeitet werden. Ich hab mich halt in gewisse progressive Gegenwartsphänomene verbissen. Nimmt es zu viel Debattenraum ein? Vielleicht. Aber ich denke auch, die Diversitäts- und Repräsentationsdebatten nehmen zu viel Raum ein im Vergleich zur sozialen Frage, aber das akzeptiere ich auch.
Felidae hat geschrieben: 8. Feb 2023, 17:28 2. Kritik ist schön und gut. Kritisiere diese angebliche Entscheidung sämtlicher Verlage (die nach wie vor nur die Behauptung eines Einzelnen sind, just sayin') so viel Du willst. Nur folgert daraus halt keinerlei Anspruch. (...)
Ja gut, ich denke auch etwa, Social Media Plattformen wie Twitter, Facebook sollten nicht privatisiert sein und nicht machen dürfen, was sie wollen. Die haben imho zu viel Marktmacht als Gatekeeper. Ich sehe etwa da teils einen legitimen Anspruch, doch geplattformt zu werden.
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Re: Feierabendbier: Muss man Hogwart’s Legacy boykottieren?

Beitrag von Felidae »

Rigolax hat geschrieben: 8. Feb 2023, 17:45
Numfuddle hat geschrieben: 8. Feb 2023, 17:23 Du kritisierst die Eiswürfel auf der einen Seite und ignorierst das arktische Gletschermassiv der anderen Seite und nimmst das als Vorwurf her um „Inkonsistenz“ festzustellen.
Okay, nochmal. Du unterstellst mir imho teils Motivationen, überinterpretierst, hast du vor paar Tagen schon einmal. Was wäre denn auch das Problem, wenn ich einen Fokus auf Dinge habe, die nicht unbedingt das wichtigste sind; wenn mich Kritik an "den Eiswürfeln" interessiert und ich Kritik an den "arktische Gletschermassive" anderen überlasse? Manche beschäftigen sich etwa intensiv mit dem Thema Detransition, obwohl es nur einen geringen Anteil betrifft, aber auch das muss doch aufgearbeitet werden. Ich hab mich halt in gewisse progressive Gegenwartsphänomene verbissen. Nimmt es zu viel Debattenraum ein? Vielleicht. Aber ich denke auch, die Diversitäts- und Repräsentationsdebatten nehmen zu viel Raum ein im Vergleich zur sozialen Frage, aber das akzeptiere ich auch.
Das Problem, das ich da sehe: Du darfst Dich natürlich damit beschäftigen, dass eine noch glimmende Zigarette in einen einsamen Mülleimer auf weiter Flur gefallen ist. Es mutet nur etwas seltsam an - wenn nebendran grade Notre Dame am Abbrennen ist. Und Feuerwehr von Notre Dame abziehen zu wollen, um den einsamen Mülleimer auf weiter Flur retten zu wollen, der eventuell in Zukunft brennen KÖNNTE, irritiert dann halt. Vor allem, wenn Du Dich dann auch noch beschwerst, dass Notre Dame mehr Aufmerksamkeit zuteil wird als dem Mülleimer und das dann "Inkonsistenz" nennst.

Edit: Wobei die Analogie mehr als hinkt. Denn in Wahrheit ist Notre Dame bis auf die Grundmauern niedergebrannt. Und ein Teil der Gesellschaft versucht sich derzeit mühsam am Wiederaufbau. Und denen kommst Du dann immer wieder mit "Aber der Mülleimer..!".
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Re: Feierabendbier: Muss man Hogwart’s Legacy boykottieren?

Beitrag von Numfuddle »

Rigolax hat geschrieben: 8. Feb 2023, 17:45
Numfuddle hat geschrieben: 8. Feb 2023, 17:23 Du kritisierst die Eiswürfel auf der einen Seite und ignorierst das arktische Gletschermassiv der anderen Seite und nimmst das als Vorwurf her um „Inkonsistenz“ festzustellen.
Okay, nochmal. Du unterstellst mir imho teils Motivationen, überinterpretierst, hast du vor paar Tagen schon einmal. Was wäre denn auch das Problem, wenn ich einen Fokus auf Dinge habe, die nicht unbedingt das wichtigste sind; wenn mich Kritik an "den Eiswürfeln" interessiert und ich Kritik an den "arktische Gletschermassive" anderen überlasse? Manche beschäftigen sich etwa intensiv mit dem Thema Detransition, obwohl es nur einen geringen Anteil betrifft, aber auch das muss doch aufgearbeitet werden. Ich hab mich halt in gewisse progressive Gegenwartsphänomene verbissen. Nimmt es zu viel Debattenraum ein? Vielleicht. Aber ich denke auch, die Diversitäts- und Repräsentationsdebatten nehmen zu viel Raum ein im Vergleich zur sozialen Frage, aber das akzeptiere ich auch.
Wir können uns gerne unabhängig von der Rahmendiskussion über solche Nischenaspekte unterhalten dann brauch ich aber von dir eine Vorwarnung das wir jetzt abschweifen sonst ordne ich das als Beitrag der aktuell laufenden Diskussion zu.

und da wirkt es halt auf mich unredlich und auch wie ein rhetorischer Kniff wenn wir uns in Einzelfallbetrachtungen verlieren. Es tut mir leid wenn ich dich fa falsch verstanden habe

Die aktuelle These über die wir reden ist ja „in den USA gibt es bald die linke Kulturrevolution. Beleg dafür: ein Autor wurde vom Verlag abgelehnt“

und wie es Felidae schon gesagt hat wir reden auf der einen Seite halt über Mücken die in der Diskussion zu Elefanten aufgebauscht wurden während auf der anderen Seite gerade eine Herde Mammuts den Porzellanladen zerdeppert (sorry der krumme Vergleich musste jetzt raus)

Ich kann dir nicht in den Kopf schauen und muss erst einmal annehmen dass deine Beiträge im Kontext der aktuellen Diskussion zu sehen sind.

Wenn ich das falsch verstanden habe tut es mir leid aber hol uns bitte zukünftig einfach ab.

Ich hab keine Probleme über so Kleinkram zu diskutieren losgelöst von der Gesamtdebattr nur im Rahmen wirkt es halt merkwürdig
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Re: Feierabendbier: Muss man Hogwart’s Legacy boykottieren?

Beitrag von Felidae »

Wobei ich es völlig losgelöst von der Frage ob Haupt- oder Nebendebatte für absurd halte, in den USA eine linke Revolution zu befürchten, während seit ein paar Jahren die rechte Ideologie Stück für Stück Territorien besetzt, die eigentlich schon längst als erledigt angesehen wurden. Stichwort "Schwangerschaftsabbruch" beispielsweise. Wie schaffen rechte Menschen es nur regelmäßig, von sich derart erfolgreich abzulenken?
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Re: Feierabendbier: Muss man Hogwart’s Legacy boykottieren?

Beitrag von Rigolax »

Numfuddle hat geschrieben: 8. Feb 2023, 18:11 Die aktuelle These über die wir reden ist ja „in den USA gibt es bald die linke Kulturrevolution. Beleg dafür: ein Autor wurde vom Verlag abgelehnt“

und wie es Felidae schon gesagt hat wir reden auf der einen Seite halt über Mücken die in der Diskussion zu Elefanten aufgebauscht wurden während auf der anderen Seite gerade eine Herde Mammuts den Porzellanladen zerdeppert (sorry der krumme Vergleich musste jetzt raus)
Das Problem ist gewissermaßen wohl auch, dass wir über verschiedene Bereiche reden. Es kann doch theoretisch (!) eine linke/progressive Hegemonie in den Medien, der Kultur, dem Journalismus geben und gleichzeitig in der Politik eine strammrechte Hegemonie herrschen. Das ist ja kein Widerspruch.

Dass eine linke Kulturrevolution bevorsteht, glaube ich nicht, aber "die Linken" haben es in den USA meines Erachtens geschafft, das hinzulegen, was in etwa Dutschkes "Marsch durch die Institutionen" entspricht, aber begrenzt auf den Kulturbereich, allgemein Medien und Journalismus, und Wissenschaftsbereich -- grob gesagt, gibt auch immer ausreißende Institutionen, aber es ist m.E. spürbar. Die waren alle im Schnitt auch sicherlich schon vorher eher "links", aber in den letzten 10 Jahren ist es deutlicher geworden. Das ist schon interessant imho.
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Re: Feierabendbier: Muss man Hogwart’s Legacy boykottieren?

Beitrag von Rince81 »

Das stimmt doch in den USA einfach mal nicht.
Fox News ist der meistgesehene Nachrichtensender. Der hier erwähnte und immer für liberal gehaltene Maher ist eigentlich libertär und würde den Republikanern unter Reagan deutlich näher stehen, als den Demokraten heute. Ein Dave Chappelle hat ausverkaufte Shows und ein neues Netflix Special. Was für ein miserabler Marsch durch die Institutionen....
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Re: Feierabendbier: Muss man Hogwart’s Legacy boykottieren?

Beitrag von Numfuddle »

Rigolax hat geschrieben: 8. Feb 2023, 18:21
Numfuddle hat geschrieben: 8. Feb 2023, 18:11 Die aktuelle These über die wir reden ist ja „in den USA gibt es bald die linke Kulturrevolution. Beleg dafür: ein Autor wurde vom Verlag abgelehnt“

und wie es Felidae schon gesagt hat wir reden auf der einen Seite halt über Mücken die in der Diskussion zu Elefanten aufgebauscht wurden während auf der anderen Seite gerade eine Herde Mammuts den Porzellanladen zerdeppert (sorry der krumme Vergleich musste jetzt raus)
Das Problem ist gewissermaßen wohl auch, dass wir über verschiedene Bereiche reden. Es kann doch theoretisch (!) eine linke/progressive Hegemonie in den Medien, der Kultur, dem Journalismus geben und gleichzeitig in der Politik eine strammrechte Hegemonie herrschen. Das ist ja kein Widerspruch.

Dass eine linke Kulturrevolution bevorsteht, glaube ich nicht, aber "die Linken" haben es in den USA meines Erachtens geschafft, das hinzulegen, was in etwa Dutschkes "Marsch durch die Institutionen" entspricht, aber begrenzt auf den Kulturbereich, allgemein Medien und Journalismus, und Wissenschaftsbereich -- grob gesagt, gibt auch immer ausreißende Institutionen, aber es ist m.E. spürbar. Die waren alle im Schnitt auch sicherlich schon vorher eher "links", aber in den letzten 10 Jahren ist es deutlicher geworden. Das ist schon interessant imho.
Da gehe ich halt schon nicht mit. Eine Schwalbe macht für mich halt noch keinen Sommer und die Medienlandschaft ist hier wie in den USA sehr konservativ geprägt.

Nur weil wir halt jetzt „diverse“ Casts haben ist jetzt nicht auf einmal die Medienbranche links geprägt. Es ist halt so dass Disney die Einnahmen aus Korea, Japan und China braucht um den nächsten 400 Millionen Dollar Blockbuster zu refinanzieren also gibt es jetzt halt auch asiatische Darsteller. Das ist knallharter Kommerz.

Konservativen Kräften und Ideen wird um Größenordnungen mehr Raum gegeben und deren Vertreter werden öfter eingeladen und zitiert.

Seit die AfD da ist ist deren Führungsriege Jahr für Jahr hunderte Male ins öffentlich rechtliche Fernsehen eingeladen worden und es wurden ganze Bücher darüber geschrieben wie deren Wähler ticken und wie man auf die zugehen muss.

Ich sehe beim besten Willen keine kulturelle Hegemonie der Linken. Bestenfalls werden sie halt nicht mehr völlig ignoriert und man gesteht ihnen Dinge zu auf die man leicht verzichten kann und die den Status Quo für die Kapitalisten nicht groß verändert.

Keiner der Eigentümer der großen Medienkonzerne ist im Verdacht links zu sein. Auch die Eigentümer der großen Social Media Netzwerke sind es eher nicht

Die USA haben ja nicht einmal eine linke Partei.

Ja es könnte theoretisch sein. Praktisch sehe ich da keine Indizien für.

Gäbe es eine linke kulturelle Hegemonie dann würde ich nicht jede Woche das Gesicht von DeSantis, Gaetz oder der AfD Führungsriege im TV sehen und ich wüsste auch nicht das ein Richard David Precht überhaupt existiert
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