Feierabendbier: Muss man Hogwart’s Legacy boykottieren?

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Axel
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Re: Feierabendbier: Muss man Hogwart’s Legacy boykottieren?

Beitrag von Axel »

@Felidae: Und mit dieser Information kommt Deine Haltung und Deine Ansicht in einen anderen Kontext. In einen, für mich, nachvollziehbareren Kontext. Da fällt es - zumindest mir - auch sehr viel leichter, Empathie für Deine Haltung zu entwickeln. Ich weiß noch in Anfangstagen des Podcastes, wo ich mit Jochen böse aneinadergeraten bin, weil er damals immer mal wieder meinte, dass ihm eine Art Spiel "reizen" würde (genauen Wortlaut nicht mehr im Sinn, da ja schon 7? Jahre her), was in einem KZ spielen würde. Und ich das ganz, ganz furchtbar fande - da auch ich seitens meiner Pflegefamilie als Kind Kontakt mit Überlebenden bekam (die Mutter meiner Pflegemutter) und ich diese Idee als Herabwürdigung oder so begriff. Ich kann das nicht mehr rekonstruieren, ist wirklich schon Jahre her.

Jedenfalls, wass ich sagen möchte: mit dieser Information und dem damit verbundenen Kontext, fällt es mir leichter für Deine Haltung Empathie aufzubauen.
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Felidae
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Re: Feierabendbier: Muss man Hogwart’s Legacy boykottieren?

Beitrag von Felidae »

Axel hat geschrieben: 31. Jan 2023, 15:35 @Felidae: Und mit dieser Information kommt Deine Haltung und Deine Ansicht in einen anderen Kontext. In einen, für mich, nachvollziehbareren Kontext. Da fällt es - zumindest mir - auch sehr viel leichter, Empathie für Deine Haltung zu entwickeln. Ich weiß noch in Anfangstagen des Podcastes, wo ich mit Jochen böse aneinadergeraten bin, weil er damals immer mal wieder meinte, dass ihm eine Art Spiel "reizen" würde (genauen Wortlaut nicht mehr im Sinn, da ja schon 7? Jahre her), was in einem KZ spielen würde. Und ich das ganz, ganz furchtbar fande - da auch ich seitens meiner Pflegefamilie als Kind Kontakt mit Überlebenden bekam (die Mutter meiner Pflegemutter) und ich diese Idee als Herabwürdigung oder so begriff. Ich kann das nicht mehr rekonstruieren, ist wirklich schon Jahre her.

Jedenfalls, wass ich sagen möchte: mit dieser Information und dem damit verbundenen Kontext, fällt es mir leichter für Deine Haltung Empathie aufzubauen.
Ändert das aber irgendwas an meinen Argumenten?

Und Jochen wollte das Spiel, bei dem man als SS-Mann an der Rampe in Auschwitz steht und die Selektion vornimmt. Ich fände es großartig, wenn es dieses Spiel gäbe (sofern es mit der "richtigen" Intention gemacht wird - KZ-Manager 2.0 wäre natürlich fatal).
meieiro
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Re: Feierabendbier: Muss man Hogwart’s Legacy boykottieren?

Beitrag von meieiro »

Floki hat geschrieben: 31. Jan 2023, 15:00 Der "Vorwurf", den ich auch nachvollziehen kann ist, dass man Kämpfe führt, ohne selbst wohlmöglich Betroffener zu sein und damit sich abstrakt vor eine Gruppe stellt, obwohl diese auch für sich selbst sprechen kann.
Natürlich ist dies nicht verboten, bevor das gemutmaßt wird.
Aber gerade wenn wir von Minderheiten sprechen, dann ist es ja auch wichtig, dass sich Menschen die nicht davon Betroffen sind, den Anliegen der Gruppe annehmen und die Stimmen der Minderheit verstärken.
Natürlich erst nachdem man sich mit den Anliegen dieser Gruppe vertraut gemacht hat und ihnen zugehört hat
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Felidae
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Re: Feierabendbier: Muss man Hogwart’s Legacy boykottieren?

Beitrag von Felidae »

Die Erkenntnis, dass es "die Juden" und "die Meinung der Juden" nunmal nicht gibt, wäre ein hilfreicher Anfang für einige.

Wobei das eigentlich keine allzu große Sache sein sollte. Es gibt ja auch nicht "die Christen" oder "die Deutschen". Sondern individuelle Menschen kommen zu individuellen Meinungen.

Es gibt ja sogar "Juden in der AfD". Das beweist vor allem eins: Auch jüdische Menschen können zuweilen offenen Antisemitismus nicht erkennen, wenn er ihnen direkt ins Gesicht springt.

Und jüdische Menschen können übrigens auch sehr rechts sein - Broder stellt das seit Jahren unter Beweis.
Rigolax
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Re: Feierabendbier: Muss man Hogwart’s Legacy boykottieren?

Beitrag von Rigolax »

Felidae hat geschrieben: 31. Jan 2023, 15:38 Ändert das aber irgendwas an meinen Argumenten?
Nicht an sich. Ich bin auch kein Fan von diesen "as a XY"-Disclaimers/Einleitungen, die recht gängig sind oder mal waren oder diesen Bestrebungen teils, dass primär Leute mit Identität XY über für sie relevante Themen sprechen sollten oder nur einigermaßen sinnvoll könnten. Natürlich muss niemand auch klar machen, welche Hintergründe persönlich vorliegen, das wäre ja auch schlimm. Aber manchmal hilft es schon, wenn man so etwas weiß, weil man dann anders darauf reagiert/reagieren kann, vor allem tonal.

Ich meinte ja schon, ich hatte jemanden mit jüdischem Background befragt wegen des ersten Harry Potter-Films, der die Kobolde irritierend fand, als antisemitische Karikatur wahrnahm, als er noch recht jung war. Ich meinte das nicht als "I got a black friend"-Argument, sondern weil mir dann klarer wurde, dass die Darstellung tatsächlich durchaus vermeidbar Leid verursachen kann/konnte. Nun würde ich zwar sagen, es kommt auf die Verhältnismäßigkeit an und es ist eine Generationenfrage auch in der Wahrnehmung (und natürlich individuell), aber man kann das durchaus mal bedenken.
meieiro hat geschrieben: 31. Jan 2023, 15:45Aber gerade wenn wir von Minderheiten sprechen, dann ist es ja auch wichtig, dass sich Menschen die nicht davon Betroffen sind, den Anliegen der Gruppe annehmen und die Stimmen der Minderheit verstärken.
Natürlich erst nachdem man sich mit den Anliegen dieser Gruppe vertraut gemacht hat und ihnen zugehört hat
Ja, das ist ja das "Ally"-Konzept aus dem LGBTQ-Bereich. Finde ich tatsächlich nicht schlecht. Gibt sogar einen deutschen Wikipedia-Artikel dazu: https://de.wikipedia.org/wiki/Straight_Ally
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kami
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Re: Feierabendbier: Muss man Hogwart’s Legacy boykottieren?

Beitrag von kami »

Felidae hat geschrieben: 31. Jan 2023, 13:45 Du siehst die Parallelen nicht. Okay. Aber gestehe bitte anderen zu, DASS sie sie sehen. Warum, wurde in diesem Thread wieder und wieder und wieder erklärt.
Es geht nicht ums Zugestehen, sondern darum, dass diese Sichtweise, die ich eher Unterstellung nennen würde, nicht als weitere Munition gegen Rowling Verwendung finden sollte.
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Felidae
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Re: Feierabendbier: Muss man Hogwart’s Legacy boykottieren?

Beitrag von Felidae »

kami hat geschrieben: 31. Jan 2023, 16:01
Felidae hat geschrieben: 31. Jan 2023, 13:45 Du siehst die Parallelen nicht. Okay. Aber gestehe bitte anderen zu, DASS sie sie sehen. Warum, wurde in diesem Thread wieder und wieder und wieder erklärt.
Es geht nicht ums Zugestehen, sondern darum, dass diese Sichtweise, die ich eher Unterstellung nennen würde, nicht als weitere Munition gegen Rowling Verwendung finden sollte.
Nicht gegen Rowling. Sondern gegen die Darstellung in den Filmen. Verbunden mit der Frage, ob das Spiel sich von dieser Darstellung löst - oder die gleiche Darstellungsform wieder verwendet. Obwohl 20 Jahre vergangen sind und mittlerweile die Entwickler:innen genau wissen, dass es diese Kritik gibt. Wenn das Spiel Kobolde wieder so darstellt, ist das dann natürlich auch ein Punkt, der kritisiert werden kann. Und in DEM Fall kämen die Entwickler:innen dann auch nicht mehr mit "unabsichtlich" davon.
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kami
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Re: Feierabendbier: Muss man Hogwart’s Legacy boykottieren?

Beitrag von kami »

Felidae hat geschrieben: 31. Jan 2023, 16:08 Nicht gegen Rowling. Sondern gegen die Darstellung in den Filmen. Verbunden mit der Frage, ob das Spiel sich von dieser Darstellung löst - oder die gleiche Darstellungsform wieder verwendet. Obwohl 20 Jahre vergangen sind und mittlerweile die Entwickler:innen genau wissen, dass es diese Kritik gibt. Wenn das Spiel Kobolde wieder so darstellt, ist das dann natürlich auch ein Punkt, der kritisiert werden kann. Und in DEM Fall kämen die Entwickler:innen dann auch nicht mehr mit "unabsichtlich" davon.
Vielleicht könnten wir uns ja darauf einigen, dass die Kontroverse um die Goblin-Darstellung als Lektion beherzigt werden sollte, fürderhin bewusster darauf zu achten, toxische Stereotype und Klischees zu vermeiden, bei Filmen, aber auch anderen Medien.
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Axel
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Re: Feierabendbier: Muss man Hogwart’s Legacy boykottieren?

Beitrag von Axel »

Rigolax hat geschrieben: 31. Jan 2023, 15:58 oder diesen Bestrebungen teils, dass primär Leute mit Identität XY über für sie relevante Themen sprechen sollten oder nur einigermaßen sinnvoll könnten.
Doch, ist aber so! Kann ich Dir auch erklären, warum. Wie ja bekannt, leide ich selber an osychischen Erkrankungen und Behinderungen. Und ich nutze das Wort behindert sehr gerne und auch bewusst, weil ich es wichtig empfinde, Tatsachen in aller Härte zu benennen.

Nur ist es in den letzten Jahren leider so gekommen, dass vor allem gesunde Menschen meinen in unserem Namen zu sprechen, gerade in der medialen Öffentlichkeit. Menschen, die nicht wissen können, was bei einer chronischen, schweren Depression etwa in einem vorgeht - weil sie es selber nicht erleben. Menschen, die nicht wissen können, was bei einer schweren PTBS in einem vorgeht - weil sie es selbst nicht erleben. Und diese Leute sind es dann, die dann uns als erwachsene Menschen paternalisieren und unsere Krankheiten zu allem überfluss auch noch sprachlich verharmlosen. Etwa, wenn sie sagen "Behinderung soll man nicht mehr sagen. Sprecht lieber von besonderen Bedürfnissen" oder ähnlichen Mist. Sowas verletzt extrem!

Du kannst jeden chronisch schwer-depressiven Menschen fragen. Es wird Dir niemand sagen, dass man es als "besonderes Bedürfnis" empfindet, wenn mal wieder die Phase kommt, wo man nicht aus dem Bett kommen kann. Oder wo man aus Angst die Wohnung nicht verlässt. Das sind harte Behinderungen, die einem ein normales Alltagsleben schlicht verunmöglichen. Da braucht es Hilfe seitens Dritter und Verständnis vom Umfeld. Um das aber klar zu machen, muss man das in aller Drastigkeit auch so kommunizieren. Sonst kommt das als eine Art "heilbare Krankheit" an und dann sind dann Sprüche a la "Muss sich doch nur mal zusammenreißen" eben nicht weit. Von einem Menschen im Rollstuhl wird ja auch nicht erwartet, dass er sich "nur mal zusammenreißen" braucht, dann könne er aufstehen und laufen.

Das sind Dinge, darüber können eben nur direkt Betroffene wirklich reden und aufklären.
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Felidae
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Re: Feierabendbier: Muss man Hogwart’s Legacy boykottieren?

Beitrag von Felidae »

kami hat geschrieben: 31. Jan 2023, 16:19 Vielleicht könnten wir uns ja darauf einigen, dass die Kontroverse um die Goblin-Darstellung als Lektion beherzigt werden sollte, fürderhin bewusster darauf zu achten, toxische Stereotype und Klischees zu vermeiden, bei Filmen, aber auch anderen Medien.
Da es mir von Anfang an um nix anderes ging... Ja, können wir. Hier im Thread hat meines Wissens nie jemand bewussten Antisemitismus seitens Rowlings und/oder der Filmemacher:innen unterstellt.

Aber Hogwarts Legacy wird sich natürlich daran messen lassen müssen, ob sie draus gelernt haben.
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Re: Feierabendbier: Muss man Hogwart’s Legacy boykottieren?

Beitrag von Felidae »

Floki hat geschrieben: 31. Jan 2023, 16:17

Rhetorische Fragen sind in meinen Augen - sagen wir - zweifelhafte Stilmittel der Argumentation, aber nun gut, ich halte den Rest der Leserschaft für soweit im Bilde, zu wissen, was gemeint ist.
Es war keine rhetorische Frage, sondern durchaus ernst gemeint. Da ich hier im Thread ja grade zu dem Thema sehr viel geschrieben habe - und jetzt mehrfach die Anmerkung kam, dass ja gar keine Betroffene darüber diskutieren würden, die Betroffenen selbst sähen das ja ganz anders. Also nochmal: Ist meine Meinung relevant genug, auch wenn ich sie nur hier im Forum schreibe und nicht in irgendwelchen jüdischen Zeitungen?
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Re: Feierabendbier: Muss man Hogwart’s Legacy boykottieren?

Beitrag von echtschlecht165 »

Warum sollte man irgendwie persönlich betroffen sein und irgendwas äußern zu dürfen?
Meine vorfahren waren im Widerstand und einer wurde von Schergen erschossen und der andere hat Dachau überlebt und ein buch drüber geschrieben.

In dieser Harry Potter Sache bin ich dennoch fast diametral entgegen deiner Meinung.
Es gibt keine erbschuld. Weder positiv noch negativ.

Btw: wieviele der hier im spieleforum schreibenden haben schon mal selbst ein Spiel gemacht?
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Re: Feierabendbier: Muss man Hogwart’s Legacy boykottieren?

Beitrag von Felidae »

echtschlecht165 hat geschrieben: 31. Jan 2023, 17:03 Warum sollte man irgendwie persönlich betroffen sein und irgendwas äußern zu dürfen?
Meine vorfahren waren im Widerstand und einer wurde von Schergen erschossen und der andere hat Dachau überlebt und ein buch drüber geschrieben.

In dieser Harry Potter Sache bin ich dennoch fast diametral entgegen deiner Meinung.
Es gibt keine erbschuld. Weder positiv noch negativ.

Btw: wieviele der hier im spieleforum schreibenden haben schon mal selbst ein Spiel gemacht?
Falls Du mich meinen solltest: ICH hab nicht den Punkt aufgemacht, dass hier nicht-betroffene für betroffene sprechen würden. Ich hab nur auf den Vorwurf reagiert.
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Re: Feierabendbier: Muss man Hogwart’s Legacy boykottieren?

Beitrag von echtschlecht165 »

Ich hab mich grad nur gefragt warum es in dem letzten 2 seiten nur noch über diese mutter aller totschlagargumente ging und da noch niemand vorher intervenierte
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Re: Feierabendbier: Muss man Hogwart’s Legacy boykottieren?

Beitrag von Felidae »

echtschlecht165 hat geschrieben: 31. Jan 2023, 17:09 Ich hab mich grad nur gefragt warum es in dem letzten 2 seiten nur noch über diese mutter aller totschlagargumente ging und da noch niemand vorher intervenierte
Wie gesagt - es war nicht meine Idee, dieses Argument zu nutzen. Ich denke, dass jeder Mensch zu einer begründbaren Einschätzung kommen kann, ob es sich bei den Kobolden um eine antisemitische Darstellungsform handelt oder nicht. Ungeachtet des persönlichen Backgrounds. Und wie ich weiter oben ebenfalls schrieb - es ist auch völlig normal, dass auch jüdische Menschen da zu unterschiedlichen Auffassungen kommen.
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Re: Feierabendbier: Muss man Hogwart’s Legacy boykottieren?

Beitrag von Felidae »

Floki hat geschrieben: 31. Jan 2023, 17:24
Felidae hat geschrieben: 31. Jan 2023, 16:33
Floki hat geschrieben: 31. Jan 2023, 16:17

Rhetorische Fragen sind in meinen Augen - sagen wir - zweifelhafte Stilmittel der Argumentation, aber nun gut, ich halte den Rest der Leserschaft für soweit im Bilde, zu wissen, was gemeint ist.
Es war keine rhetorische Frage, sondern durchaus ernst gemeint. Da ich hier im Thread ja grade zu dem Thema sehr viel geschrieben habe - und jetzt mehrfach die Anmerkung kam, dass ja gar keine Betroffene darüber diskutieren würden, die Betroffenen selbst sähen das ja ganz anders. Also nochmal: Ist meine Meinung relevant genug, auch wenn ich sie nur hier im Forum schreibe und nicht in irgendwelchen jüdischen Zeitungen?
Es geht doch überhaupt nicht darum, dass man von jemandem ein Mitgliedsausweis verlangt wird. Und bin mir auch ziemlich sicher, dass Dir das bewusst ist. Es geht darum, dass augenscheinlich - nehmen wir das Trans Thema - Leute sich dafür kämpferisch echauffieren und mit Maximalforderungen umsichschlagen (bpsw. ein Boykott von einem Spiel, eines Entwicklers, der dafür nichts kann - werden hier eigentlich auch die Buchläden aufgefordert, die Werke zu entsorgen oder Kinder die Bücher zu verbrennen?), die gar nicht davon betroffen sind. Wie viel Prozent der Bevölkerung betraf dies gleich? Laut Stern ca. 0,35 %. Vielleicht gehörst Du ja auch dazu, kann ja sein. Berührt aber nicht den Punkt, um den es mir geht. Noch einmal, es geht um diese Jeanne d'Arc Attitüde - ja, ich unterstelle direkt Profilschärfungsmotivation, aber auch wenn nicht, finde ich diese Vehemenz eher kontraproduktiv, soll sie mehr als Gleichgültigkeit und Trotz hervorrufen.
Ich hatte es ja schon einmal im Thread zu einer Auf ein Bier Folge gesagt: Da wurde Sebastians erblich bedingter Haarausfall thematisiert. Bodyshaming vom Feinsten. Hat keine Lobby. Springst Du da eigentlich auch thematisch immer in die Bresche und wenn nein, wieso nicht?
Blöderweise gings grade aber gar nicht um trans, sondern eben explizit um Antisemitismus bzw. die Kobolde. In dem Kontext hast Du Deinen Text geschrieben, zu dem ich dann gefragt habe. Aber nun gut.

Edit: Aber schön, wie Du Dir selbst widersprichst. Einerseits bezeichnest Du Boykottaufrufe als "Maximalforderungen" - um dann in Deiner Klammer gleich selbst zu belegen, dass Boykottaufrufe mitnichten Maximalforderungen sind. :D
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echtschlecht165
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Re: Feierabendbier: Muss man Hogwart’s Legacy boykottieren?

Beitrag von echtschlecht165 »

Ich gehe jedenfalls Freitags in die Ausstellung im Wiener jüdischen Museum, die halt echt genau dieses Thema behandelt. Ja, unter anderem die Diskussion hier brachte mich auf die idee
Mal sehen, ob ich dort neue Erkenntnisse Gewinne.
Bis dahin habe ich mal wirklich alles gesagt hier und noch mehr.

https://www.jmw.at/100_Missverstaendnis ... nter_Juden
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MaxDetroit
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Re: Feierabendbier: Muss man Hogwart’s Legacy boykottieren?

Beitrag von MaxDetroit »

Da die Diskussion hier noch nicht heiß genug ist, es sind neue schockierende Bilder von Hogwart's Legacy aufgetaucht ;)

https://twitter.com/MNateShyamalan/stat ... sPIo-yNvVQ
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echtschlecht165
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Re: Feierabendbier: Muss man Hogwart’s Legacy boykottieren?

Beitrag von echtschlecht165 »

das ist ja noch besser als "Press X to consolidate"
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Leonard Zelig
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Re: Feierabendbier: Muss man Hogwart’s Legacy boykottieren?

Beitrag von Leonard Zelig »

MaxDetroit hat geschrieben: 31. Jan 2023, 11:59 Von einem jüdischen Magazin (Forward: JEWISH. INDEPENDENT. NONPROFIT.) zu dem Thema Bankgoblins:
https://forward.com/culture/480388/plea ... k-rowling/

Zitat:
I am begging you all to please shut up about the Harry Potter Jew-goblins
Erinnert mich an Jon Stewart. Der hat in einer launigen Podcast-Runde halb im Scherz die antisemitischen Tropes im Harry-Potter-Film angesprochen und zwei Monate später haben Nachrichtenportale geschrieben, dass er Frau Rowling und dem Film Antisemitismus unterstellen würde.
https://youtu.be/8x-jxx8WSCg
"The whole problem with the world is that fools and fanatics are always so certain of themselves, but wiser people so full of doubts."

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