Runde #414: Auf der schwarzen Liste (ft. Lukas Schmid)

[DanteAlucard88]

Die traurige Wahrheit im Jahr 2023 dürfte sein: Selbst die zweitgrößte Spiele-Redaktion in Deutschland dürfte nicht allzu groß sein.

Ich würde es eher aus der Perspektive sehen: Wenn man sich m Jahr 2023 als ein Fachmagazin so ca. 19 Festangestellte und noch etliche Freie leisten kann, dann wirkt das in meinen Augen schon sehr groß.

Die 19 teilt sich Lukas mit noch (mindestens) zwei weiteren Magazinen, Gamesaktuell und Play5. Sprich: Lukas dürfte pro Heft nur einen Bruchteil davon zur Verfügung haben, die auch nicht einfach so kurzfristig von einem Artikel zu nem anderen umgeplant werden können.

Ja, aber die Magazine sind ja nicht gleichwertig der PC Games. Die Play5 und auch glaub ich die GamesAktuell sind ja nur ne Zweitverwertung der PC Games Webseite.
Klar, benötigt man jemanden, der das Heft plus DVD noch zusammenstellt und die Layouts in den Auftrag gibt, aber da steckt ja sonst kein redaktioneller Mehraufwand drin, soweit ich das beurtteilen kann.

Und irgendnen freien Schreiberling hat man bei Mainstream-Themen eh immer. Da müsste es schon mit dem Teufel, Satan, Belzebub und J.K. Rolling zugehen, um es nicht kompensieren zu können, dass ein Fester nun anderweitig verplant ist. Aber zum Thema Forspoken wurde das Argument ja eh im Podcast schon besprochen.

[Wicky]

Weird, dass das so ankam. Muss gestehen, ich habe das eigentlich total andersrum erwartet. Ich bin für mein Gefühl sogar recht oft Lukas beiseite gesprungen, um seine Position nochmal zu erläutern und zu stützen. Ich habe erwartet, dass man mir vorwirft, so sehr das Schonprogamm gefahren zu sein.

Ich fand ihr habt das recht ausgewogen gemacht. Es braucht ja auch etwas worüber man diskutieren kann in so einem Podcast. Was mich überrascht hat, war eine für mich offensichtliche Frage, die nicht gestellt wurde:

Als journalistischer Standard gibt es doch normalerweise die Abfrage der "Gegendarstellung" vor Veröffentlichung. Hätte die PC Games nicht bevor sie den Vorwurf öffentlich macht, den Publisher mit den Ergebnissen der eigenen Recherche konfrontieren müssen? Natürlich ohne die Quelle zu nennen eine Gelegenheit bieten zu reagieren und die eigene Sicht darzustellen? Natürlich hätte das ggf. die Story kaputt gemacht, weil sie dann zB plötzlich einen Key schicken. Aber wie gesagt gehört es eben auch zur journalistischen Sorgfaltspflicht entlastend zu recherchieren.

Ansonsten ein toller, vielschichtiger Podcast. Und ich freue mich sehr auf die Folge zu Paywalls!

PS. Ich kann übrigens völlig verstehen, dass sie dann nach Release keinen Test mehr zu einem offensichtlich mittelmäßigen Game mehr organisiert haben. Mir wäre das die Manpower auch nicht wert gewesen das noch mal eine Woche nach allen anderen Seiten festzustellen, insbesondere wenn meine Stammleser eigentlich Infos am Tag des Release gewohnt sind.

[Crenshaw]

hm, sie haben doch mehrfach nachgefragt, das sollte doch reichen und so falsch kann es nciht gewesen sein, SE hat ja bis jetzt nichts gegenteiliges behauptet, oder?

[Wicky]

hm, sie haben doch mehrfach nachgefragt, das sollte doch reichen und so falsch kann es nciht gewesen sein, SE hat ja bis jetzt nichts gegenteiliges behauptet, oder?

Es ist natürlich tricky, wenn man selber Betroffener in der eigenen Story ist. Aber: Es macht schon einen Unterschied, wofür man anfragt:
A) Hey, unser Key ist noch nicht da - kommt der noch?
B) Hey, wir haben gesicherte Informationen, dass wir auf einen Blacklist von euch stehen. Wir bereiten dazu gerade einen Artikel vor und würden zu den Vorwürfen gerne auch eure Position berücksichtigen. Wollt ihr uns ein Statement schicken?

Wie gesagt, zur journalistischen Sorgfaltspflicht gehört es auch, den Protagonisten Möglichkeiten zur Entlastung zu geben.

[Andre Peschke]

Wie gesagt, zur journalistischen Sorgfaltspflicht gehört es auch, den Protagonisten Möglichkeiten zur Entlastung zu geben.

Ich habe in der Vorbereitung auf das Interview u.a. mit „der Situation nahestehenden Quellen“ gesprochen und weiß ziemlich sicher, dass Lukas den Beitrag bei Square vorab angekündigt hat und sie die Chance hatten zu kommentieren.

Muss hier auch sehr vage bleiben. Bin aber sehr zuversichtlich in der Aussage, dass er in Bezug auf diese konkrete Fragestellung sauber gearbeitet hat.

Andre

[Wicky]

Wie gesagt, zur journalistischen Sorgfaltspflicht gehört es auch, den Protagonisten Möglichkeiten zur Entlastung zu geben.

Ich habe in der Vorbereitung auf das Interview u.a. mit „der Situation nahestehenden Quellen“ gesprochen und weiß ziemlich sicher, dass Lukas den Beitrag bei Square vorab angekündigt hat und sie die Chance hatten zu kommentieren.

Muss hier auch sehr vage bleiben. Bin aber sehr zuversichtlich in der Aussage, dass er in Bezug auf diese konkrete Fragestellung sauber gearbeitet hat.

Andre

Ah cool. Finde ich erwähnenswert, da ja unter anderem Jochen manchmal schimpft, dass im Games Journalismus nicht viel Handwerkszeug existiert. Und das es da ein festes Vorgehen gibt, wissen viele ja auch nicht.

Keep on the good work!

[MikeMike]

Ich fand auch, dass Andre und Dom mit der nötigen kritischen Haltung in das Gespräch gegangen sind und die relevanten Fragen gestellt haben. Gleichzeitig aber die nötige Menschlichkeit besessen haben, den Gast nicht vorzuführen. Klar ist ein kritisches Gespräch auch ein bisschen "unangenehm" zu hören, wenn man einen "Wohlfühlpodcast" erwartet, aber ich finde der Balanceakt ist sehr gut gelungen.

den bekommt man nur wenn jemand von Publisher-Seite oder von der Gamestar zu Gast ist. Ich vermisse da ehrlich gesagt die richtige Balance und Kohärenz.

Hab ich jetzt nicht so im Gefühl, gerade André stellt oft kritische Fragen, auch wenn mal Entwickler da sind und das Spiel nicht so toll war. Ich persönlich schätze das sehr, auch wenn das für den Interviewpartner sicher nicht immer die angenehmste Situation ist.

Das gehört für mich zu einer kritischen Auseinandersetzung mit einen Produkt dazu und liefert manchmal wertvolle Erkenntnisse. Ich denke wichtig ist zu verstehen, dass es in der Regel um Produkte/Vorgänge/Prozesse geht und nicht darum den Interviewpartner in seiner Person zu kritisieren.

[Tuhnafisch]

Da es ja hier ein Thema zu sein scheint wie das Gespräch geführt wurde.
von mir dann auch ein kleines Feedback ,damit ihr mehr Stimmen habt.

Ich fand das Gespräch gut geführt ,hab mich von euch als Hörer gut "vertreten" gefühlt falls man das so sagen kann

ja es war kritisch,aber ich finde nie unfair oder gar erniedrigend.

Hatte ich den Eindruck das Lucas an einigen Stellen ins schwimmen kamm?
definitiv ja!
Aber das lag auch daran das er verständlicherweise einige Fragen nicht wirklich direkt oder halt nur mit ausweichen geantwortet hat.

allen in allen macht so weiter

[Andre Peschke]

https://twitter.com/Schmid_Luki/status/ ... 6778569728

"Ich war kürzlich bei Auf ein Bier zu Gast, und ich finde es faszinierend, wie viele Leute völlig verschiedene Dinge daraus ziehen; ich sei eingeschüchtert gewesen, ich sei "auf dem heißen Stuhl" gesessen, ich hätte dieses oder jenes ausgestrahlt. Für mich war es: eine nette ...

Diskussion mit zwei netten Menschen, bei der man sich manchmal zugestimmt hat und manchmal konstruktiv verschiedene Meinungen vertrat. "Eingekesselt", "im Kreuzverhör" oder Ähnliches habe ich mich ebenfalls zu keinem Zeitpunkt gefühlt. In diesem Sinne: Chill your base. "

Entwarnung!

Andre

[Voigt]

ey Junge, ich chill gleich DIR ma deine base!

[Andre Peschke]

ey Junge, ich chill gleich DIR ma deine base!

All your base are chilled to us

Andre

[schreckofant]

Tolle Folge, gerne häufiger so kritische Interviews und wem das schon unangenehm war, sollte sich besser euer altes PietSmiet Interview nicht anhören

[tanair]

Tolle Folge, gerne häufiger so kritische Interviews und wem das schon unangenehm war, sollte sich besser euer altes PietSmiet Interview nicht anhören

Oh welche Folge war das?

[schreckofant]

Tolle Folge, gerne häufiger so kritische Interviews und wem das schon unangenehm war, sollte sich besser euer altes PietSmiet Interview nicht anhören

Oh welche Folge war das?

Das ist ein Klassiker. Folge 17

[Andre Peschke]

Oh welche Folge war das?

Frage ich mich auch. Habe die beiden Folgen mit Piet eher gechillt in Erinnerung. Die Folge mit Teut Weidemann zu F2P hingegen (#202)... also, wenn man mal eine Debatte im Ohr haben will, bei der es herb im Abgang zugeht, wäre das die Empfehlung ihres Podcast-Sommeliers.

Oder das Gespräch von Seb und mir mit dem Entwickler von "Past Cure" (#154)

Andre

[schreckofant]

In meiner Erinnerung hat Jochen, Piet damals ziemlich in die Mangel genommen, als es um zuschauerspenden ging. Aber ist auch Jahre her, als ich die zuletzt gehört hab.

[Andre Peschke]

In meiner Erinnerung hat Jochen, Piet damals ziemlich in die Mangel genommen, als es um zuschauerspenden ging. Aber ist auch Jahre her, als ich die zuletzt gehört hab.

Vielleicht hab ich das alles nur verdrängt. ^^

Andre

[Kvasir]

Ich fand das Interview auch sehr positiv. Danke euch, dass ihr keine "Weichspül-Interviews" führt, die man heutzutage oft hört und die in erster Linie nur dazu da sind um den Interview-Partner in Szene zu setzen und ihm Bälle zuzuspielen, um auswendiggelernte Phrasen aufzusagen.

Aus dem Titel der Folge hatte ich anfänglich auch die Erwartung, dass es eher darum geht das Geschehene nochmal aufzuarbeiten und dann im Schulterschluss mit den anderen Journalisten ein bisschen auf Square-Enix einzuprügeln, weil sie offensichtlich schwarze Listen führen. Ich fand es dann aber doch erfrischend dass ihr das Interview nicht nur zu Rekapitulation genutzt habt, sondern auch kritische Fragen gestellt habt.

Insgesamt eine gute Mischung und eine gute Folge.

[Kesselflicken]

Ich fand das Interview auch sehr positiv. Danke euch, dass ihr keine "Weichspül-Interviews" führt, die man heutzutage oft hört und die in erster Linie nur dazu da sind um den Interview-Partner in Szene zu setzen und ihm Bälle zuzuspielen, um auswendiggelernte Phrasen aufzusagen.

Aus dem Titel der Folge hatte ich anfänglich auch die Erwartung, dass es eher darum geht das Geschehene nochmal aufzuarbeiten und dann im Schulterschluss mit den anderen Journalisten ein bisschen auf Square-Enix einzuprügeln, weil sie offensichtlich schwarze Listen führen. Ich fand es dann aber doch erfrischend dass ihr das Interview nicht nur zu Rekapitulation genutzt habt, sondern auch kritische Fragen gestellt habt.

Insgesamt eine gute Mischung und eine gute Folge.

Möchte ich unterschreiben. Hatte auch erst an eine Folge nach dem alten Schlag gedacht, wo sich über Spiele-Journalismus und die Branche im allgemeinen ausgelassen wird, gewürzt mit Anekdoten. Das aber als Interview aufzuziehen, fand ich sehr viel interessanter! Der Ton war dem imo auch sehr angemessen. Hat Lukas ja jetzt auch nochmal bestätigt.

Seine Antworten und die geschilderten Zwänge haben mir aber glaube auch noch mal gezeigt, warum ich mit den großen, alten Magazinen nie viel anfangen konnte. Das alles ging einfach viel zu lange völlig an mir vorbei. Und habe mich erst angefangen näher mit der Szene auseinanderzusetzen, als es schon Podcasts gab

[Grimlock42G1]

https://www.youtube.com/watch?v=9XVvuUj03Tk

Capcom scheint auch "überengagiert" zu sein.
Resident Evil 4 darf fast nicht in Videos gezeigt werden.