YO! ELTERN! Habt ihr Fragen an Helge was Kinder &Videospiele angeht?

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Andre Peschke
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YO! ELTERN! Habt ihr Fragen an Helge was Kinder &Videospiele angeht?

Beitrag von Andre Peschke »

Ola!

Ihr habt uns immer wieder gebeten, dass wir mal ne Folge zu Themen wie "Was spiele ich mit meinen Kindern?" machen. Oder aber "Wie sollte ich Kinder an Videospiele heranführen!".

Wir haben euch immer wieder erklärt, dass drei Single-Dudes dafür vielleicht nicht die idealen Ansprechpartner sind.

Aber nun, folgendes Angebot: Helge Thiemann, bekannt aus Funk, Fernsehen und Nachgeforscht, Professor der Psychologie und Vater von mehreren Kindern (PLURAL!) würde sich des Themas annehmen. So in einer Art Kinder-Fragen-Mailbag. Nur diesmal mit Kompetenz.

FALLS genug Fragen zusammenkommen.

Also: Falls ihr welche habt, dann ballert sie raus!

Andre
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sirc0nn0r
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Re: YO! ELTERN! Habt ihr Fragen an Helge was Kinder &Videospiele angeht?

Beitrag von sirc0nn0r »

Kann man das auch ein wenig weiter fassen? Nicht nur Spiele, sondern Mediennutzung generell? Falls ja:

- Inwiefern kollidiert die eigene Mediennutzung mit den Vorgaben, die man an Kinder stellt? (Nachvollziehbarkeit, Vorleben etc.)

- Wie schafft man es, trotz alltäglicher Anforderungen und Routinen bzgl. Medien für Kinder ein Vorbild zu sein?

Falls nicht:

- Sind starre Regeln (30 Minuten am Tag) wichtig? Oder ist ein Wochenkontingent sinnvoller?

- Ist es wichtig mit Kindern gemeinsam Spiele zu spielen oder ist das sogar falsch?

- Kann es problematisch sein, dass das Kind bemerkt, dass man Videospielenthusiast ist? (auch hier Vorbildfunktion vs. eigenem Benehmen)
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Leonard Zelig
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Re: YO! ELTERN! Habt ihr Fragen an Helge was Kinder &Videospiele angeht?

Beitrag von Leonard Zelig »

Ich werde im Sommer Onkel. Zählt das auch? :ugly:

Sollte man die Kinder, sobald sie das passende Alter erreicht haben, moderne und kindgerechte Spiele zocken lassen? Ich fänds ja ganz cool ihn erst mit dem NES Mini spielen zu lassen und ein Jahr später mit dem SNES Mini. Und erst danach die 3D-Sachen. Aber wahrscheinlich haben die eh schon im Kindergarten alle ein eigenes iPhone und interessieren sich nicht für den Retrokram vom Onkel. :mrgreen:
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exx
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Re: YO! ELTERN! Habt ihr Fragen an Helge was Kinder &Videospiele angeht?

Beitrag von exx »

Wieviel Gewalt in Videospielen ist Kindern zumutbar bzw. passen die USK-Siegel mit der Einschätzung der Wissenschaft überein was angemessen ist für ein gewisses Alter?

Einige meiner Klassenkameraden in der Grundschule hatten zb. ihr GTA für die PS2 während ich mir mit vieeel Bettelei mal was ab USK 12 kaufen durfte. Natürlich hätte ich als Kind lieber getauscht aber im Nachhinein betrachtet waren das halt auch die Assi-Kinder mit Gewaltfilmen, Pornografischem Material und weniger erfolgreicher Schullaufbahn. Ob die Gewaltspiele ein Faktor des Gesamten oder nur ein weiteres Symptom von suboptimaler Erziehung und Umfeld waren kann ich natürlich nicht sagen.
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Desotho
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Re: YO! ELTERN! Habt ihr Fragen an Helge was Kinder &Videospiele angeht?

Beitrag von Desotho »

Hättet ihr 2015 mit der Kinderproduktion begonnen, wäre das passende Material jetzt schon 7 =p
El Psy Kongroo
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Crenshaw
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Re: YO! ELTERN! Habt ihr Fragen an Helge was Kinder &Videospiele angeht?

Beitrag von Crenshaw »

ist es sinnvoll Kindern/Jugendliche Konsolen, PC, Smartphone usw. nur zu Benutzung zu geben als zu schenken?
sprich das Kind bekommt nicht den PC, sondern darf ihn "nur" benutzen, nach festen (?) Regeln, Zeitkontingenten usw. und die kann man ja dann nach bestimmten Faktoren (Schulnoten, helfen im Haushalt, usw.) anpassen (senken, anheben)
so hätte man mehr Kontrolle über den Konsum und müsste nicht erklären, warum das Kind "sein" Gerät nicht benutzen darf

ist klar, was ich meine?
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schreckofant
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Re: YO! ELTERN! Habt ihr Fragen an Helge was Kinder &Videospiele angeht?

Beitrag von schreckofant »

1.
Wir haben vermutlich alle, wenn man den damaligen Einschätzungen der Jugendschützer glaubt, viel zu früh, zu viel Kontakt zu gewalthaltigen Games gehabt.
Doch konnte man sich immer auf den hohen abstraktionsgrad berufen. Ein doom, so fortschrittlich es auch schien, war auch damals natürlich abstraktes Pixelkino.

Heute sehen Spiele wesentlich moderner, die Gewalt viel realistischer aus. Zugleich weicht die Spruchpraxis der USK immer weiter auf.

Wie bewertest du diese entwicklung? Sind in diesen Zeiten Eltern noch viel mehr in die Verantwortung zu ziehen als damals?

2.

Szenario:
Die Gamer von damals sind nun selber Eltern, sie erinnern sich lebhaft daran das sie mit 13 gewisse Games nicht spielen durften, oder aber doch gespielt haben und es hat ihnen ja nicht "geschadet"
Unter dieser Prämisse setzen sie ihre Kinder bewusst, zu früh an gewalthaltige Spiele.
Ist das eine realistische Prämisse? Oder sind diese Eltern vielleicht besonders achtsam?
Und hat es uns wirklich nicht geschadet mit 13 dauernd GTA3 gespielt zu haben?
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Vinter
Foul Tarnished
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Re: YO! ELTERN! Habt ihr Fragen an Helge was Kinder &Videospiele angeht?

Beitrag von Vinter »

Ich weiß nicht, ob es euch in den Rahmen der Folge passt, aber ich kopiere mein Anliegen einfach mal aus dem anderen Thread herüber, mit der Bitte, das Helge einfach mal seine Gedanken dazu erzählt:

Eine Sache, über die ich seit langem rätsel, ist die Frage, wie ich meiner Tochter einmal Wertschätzung für Werke und Ausdauer zur Beschäftigung mit Werken beibringen kann, in einer Welt, in der sie nicht die Auswahl aus fünfzehn Hörspielkassetten hat, die in einem kleinen Köfferchen im Kinderzimmer verstaut sind, sondern, in der sie von der Sekunde an, in der sie mit Anbietern wie Spotify, YouTube und Netflix in Kontakt kommt, wortwörtlich mehr Auswahl besitzt, als sie in Ihrem Leben jemals konsumieren kann. In der ein Werk, das nicht innerhalb der ersten Sekunden überzeugt - Klick! - sich wahl- und mühelos gegen ein anderes austauschen lässt.
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drunk_n_monkey
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Re: YO! ELTERN! Habt ihr Fragen an Helge was Kinder &Videospiele angeht?

Beitrag von drunk_n_monkey »

Wann haben Kinder das geeignete Alter um sie an das Thema Videospiele heran zu führen?
Davy_Dav3
Beiträge: 18
Registriert: 31. Mai 2020, 16:51

Re: YO! ELTERN! Habt ihr Fragen an Helge was Kinder &Videospiele angeht?

Beitrag von Davy_Dav3 »

Hallo Helge,
Ich bin Vater und habe zwei Töchter 4 & 8 Jahre alt.

Ich möchte drei Themen ansprechen.
1. Das Medium. Bei uns zu Hause gilt für uns Erwachsene Handy und Tablet " Verbot. Wir möchten uns bewusst Zeit nehmen für Medien Konsum und so auch bei den Kindern. Und dafür darf die Große"hochwertige" Games auf Xbox spielen. Auf Tablet zb gibt es sehr viel müll, sollte ich meinem Kind dennoch die Freiheit geben, sich ihr Medium selbst aussuchen zu lassen?

2. Die USK. Meine 8Jährige spielt zur Zeit zum Beispiel Harry Potter. Natürlich auch mit Kämpfen und unheimlichen Umgebungen, aber wir begleiten sie beim spielen und schätzen unsere Tochter so ein, das sie es schon sagt wenn ihr etwas unheimlich ist. Wäre es nichts desto trotz wichtig sich an die USK zu halten?

3. Die Kategorie. Sind bestimmte Games für die Kindesentwicklung besonders zu empfehlen? Um einige Beispiele zu nennen, Harry Potter ist für meine große sehr Immersive und Rollenspielerrisch, Dorfromantik lässt sie Knobeln und Strategisch Denken, Minecraft hebt die Kreativität hervor.


Vielen Dank und ich freue mich auf den Podcast.
cassikov
Beiträge: 46
Registriert: 24. Nov 2016, 14:57

Re: YO! ELTERN! Habt ihr Fragen an Helge was Kinder &Videospiele angeht?

Beitrag von cassikov »

- Was sind gesunde bzw. ungesunde Lootspiralen?
- Wie wichtig ist die soziale Interaktion (Couch-Coop) bei jungen Kindern?
- Sollten die ersten Spiele "pädagogisch wertvoll" sein oder einfach Spaß machen? Platt ausgedrückt Minecraft oder Lego Star Wars?
- Wie geeignet sind Programmierspiele (Tynker oder Osmo)?
- Konsole, PC, Handy oder Tablet? Was eignet sich aus pädagogischer Sicht am besten für die erste Spielerfahrung?
- Was ist ein geeigneter zeitlicher Umfang bei sechsjährigen? Sollte das Videospielen in diesem Alter zusätzlich zum Fernsehen geschehen oder ist hier ein Auswahl sinnvoller. Beispielsweise ein wöchentliches Zeitkontingent für die Mediennutzung?
- Wie geht man am besten mit jüngeren Geschwistern um (in meinem Fall sind die Kinder 6, 3, 2).

Vielen Dank für die Berücksichtigung des Themas.
Zuletzt geändert von cassikov am 28. Mär 2023, 10:11, insgesamt 1-mal geändert.
tru
Beiträge: 14
Registriert: 4. Mai 2017, 17:14

Re: YO! ELTERN! Habt ihr Fragen an Helge was Kinder &Videospiele angeht?

Beitrag von tru »

Meine Tochter ist 6, "Computerspiele sind Papas Hobby" ist ihr Wissensstand, sie selbst hat bisher höchstens mal Mahjong auf dem Tablet gespielt. Sie fordert mich aber manchmal auf und guckt dann gerne zu, das Spiel mit "dem kleinen Helden" zu spielen - und schaut mir dann gebannt ein Weilchen "Rogue Legacy 2" zu.

Selbst spielen ist für sie also bisher kein so großes Thema. Wenn doch aber wäre mein erster Gedanke: Dem Kind werden pauschal jedwede Games mit F2P-Mechaniken verboten, lieber mache ich den Kontakt zu "normal" monetarisierten Spielen möglich. Wäre das angemessen, unrealistisch oder mache ich mir zu viele Gedanken, was die vermeintliche F2P-Suchtspirale mit Games-unerfahrenen Kindern machen könnte?
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tanair
Beiträge: 830
Registriert: 16. Sep 2019, 09:42

Re: YO! ELTERN! Habt ihr Fragen an Helge was Kinder &Videospiele angeht?

Beitrag von tanair »

Ich habe zwar selber keine Kinder, erlebe es aber öfter bei Freunden oder meinen Cousins (Jungs im Alter zwischen 10 - 13 Jahren):
Die Videospiele nehmen sie so ein, dass sie anderen Dingen im realen Leben keinen Spaß mehr haben.

Ich habe das im Urlaub bei meinen Cousins erlebt: früher hatten die viel Spaß draußen nach der Schule Inline Skaten zu gehen. Jetzt wo sie aber einen Computer zu Hause haben, wollen sie nur noch schnell nach Hause und Roblox, Fornite oder Fifa spielen. Alles andere ist nur langweilig. Wenn nicht fangen sie an zu streiten oder heulen. Ich als Gamer kann das zum Teil auch verstehen.

Oder auch letzten Sonntag: ich war mit Freunden bowlen. Einer hatte seine beiden Kinder dabei: eine kleine Tochter (ca. 7J) und einen Sohn (ca. 11J). Der Junge hatte zwar Spaß am Bowlen, aber hat nach dem er an der Reihe sofort nachdem Handy gegriffen um ein Spiel zu zocken. Der Vater hat ihn dann sein Handy abgenommen. Und danach war der Junge nur mies drauf und hat geschmollt. Ich habe mir dann auch gedacht, was ich wohl als Vater machen würde. Das Kind einfach weiter spielen lassen oder das Handy abnehmen und damit leben, dass das Kind mies drauf ist.
joe-max
Beiträge: 54
Registriert: 15. Jun 2016, 23:22

Re: YO! ELTERN! Habt ihr Fragen an Helge was Kinder &Videospiele angeht?

Beitrag von joe-max »

Prima Idee. Hier mal die Fragen, die mir vorerst dazu einfallen. Kommt bestimmt später noch mehr :D :

1. Gibt es Empfehlungen, ab wann Kinder eigene Geräte (Telefon, Konsole, Tablet) haben dürfen bzw. sollten? Mein Sohn ist mit 8 Jahren in seiner Klasse der einzige (!) ohne eigenes Smartphone und ich bin mir nicht sicher, ob wir spinnen oder alle anderen. :think:

2. Anekdotisch belegt sehe ich einen eindeutigen Zusammenhang zwischen übermäßiger/unkontrollierter Mediennutzung und Verhaltensauffälligkeiten bzw. Lernschwierigkeiten in der Schule, z.B. Schlafmangel, Konzentrationsschwierigkeiten, Apathie. Gibt es dazu konkrete Erkenntnisse?

3. Noch gibt es an deutschen Schulen überwiegend Handyverbot auf dem Schulgelände. Das wird sich aber nicht ewig halten und ist in anderen Ländern gefallen. Ab welchem Alter könnte man eine Freigabe erwägen?

4. Welche Altersstufen sollte man bei der Entwicklung von Medienkompetenz generell berücksichtigen. Mir erscheinen angesichts der extremen Entwicklungssprünge von Vor- und Grundschulkindern die Einstufungen von Altersfreigaben in 0, 6, 12 zu grob.
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Umashmepara
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Re: YO! ELTERN! Habt ihr Fragen an Helge was Kinder &Videospiele angeht?

Beitrag von Umashmepara »

Ich hätte ein paar allgemeine Fragen zu Medien
Was ist von Tools wie Microsoft Family Safety und Microsoft Family Safety zu halten? Spricht etwas dagegen sie benutzen?
Wie lange sollte man Tools wie Microsoft Family Safety und Microsoft Family Safety benutzen? Wann auf Eigenverantwortung setzen?
Machen starre Zeitregeln Sinn? Sollte man Kompromisse eingehen, bzw wann ( Ok noch eine halbe Stunde aber dann ist wirklich Schluß )?
Sollte ein Zeitkontigent für alle Medien gelten?
Medienentzug als Strafe? Medienzeit als Belohnung?
Ich habe manche Elternratgeber gelesen, die mehr auf Einsicht der Kinder setzen. Also mehr Selbstbestimmung um die Medienkompentenz zu stärken. Was ist davon zu halten?
Wie erlangen Kinder Medienkompetenz?
Wieviel Medienzeit ist überhaupt "sinnvoll"? Gibt es da irgendwelche Faustregeln?
Was sollte man machen, wenn ein Kind für Onlinespiele andere Dinge wie Vereine, Ausbildung und Freunde vernachlässigt?
Spiele und Medien als Baby/Kidsitter? Also man will einfach mal seine Ruhe haben und gibt dem Kind zusätzliche Medienzeit?


EIn paar Fragen mit stärkerem Spielefokus:
Wie streng sollte ich mich an USK Einstufungen halten?
Sollte ein einschreiten, wenn das Kind sich nur für tägliche Belohnungen einloggt?
Ab wann macht ein eigener Computer Sinn?



Nicht ernstgemeint ist folgende Frage:
Was mache ich, wenn ich im PVP gegen den Nachwuchs keine Chance habe? Und sie sich in Stardew Valley besser auskennen als man selbst? Im Wald aussetzen?
borachio
Beiträge: 4
Registriert: 10. Jul 2018, 08:45

Re: YO! ELTERN! Habt ihr Fragen an Helge was Kinder &Videospiele angeht?

Beitrag von borachio »

Vielen Dank für das Thema, insbesondere an Helge, der diese enorme Kompetenz- und Themenlücke schließen will.
Ich habe drei Kinder (10, 8 und 4). Die beiden Großen dürfen bereits spielen, der Kleine schaut öfters zu. Der Älteste spielt Age of Empires 3/4, MineCraft, LEGO und ein paar Sachen mit einfachen Mechaniken wie Tower-Defense. Er wird im Sommer zum Geburtstag und Schulwechsel einen eigenen PC erhalten. Ich würde ihm aber mittelfristig so etwas wie Guardians of the Galaxy oder Biomutant durchaus erlauben, bei Spielen dieser Art dürfen die beiden älteren Kinder bei mir auch mal zuschauen. Die Mittlere spielt MineCraft und Horse Club Adventures 1/2 (Tipp! Ich habe noch nie ein Spiel erlebt, das so perfekt für die Zielgruppe designt wurde: Fetch-Quests, Rumreiten, Pferdepflege, Outfits ohne Mikrotransaktionen, niedliche Tiere und Pastelloptik).
Für mich ergeben sich folgende Fragen, die in Teilen bereits weiter oben stehen:
Sollte ich den PC des Kindes fernüberwachen und wenn ja, welche Tools sind die besten für Windows? Beim Handy mache ich das bereits und es klappt bislang sehr gut auf Android. Ich fühle mich dabei aber mittelfristig wahrscheinlich nicht mehr wohl und er erst recht nicht ;-)
Welche Zeiten, differenziert nach Altersklassen, sind angemessen? Bislang finde ich unsere Regelung sehr großzügig (1 Stunde insgesamt unter der Woche, jeweils 1,5 Stunden an Samstag und Sonntag + beim Ältesten bis zu 1 Stunde täglich Handyspiele, was nicht einmal im Ansatz ausgeschöpft wird). Diese Regelung basiert auf meiner Erfahrung einer eher harten Reglementierung durch meine Eltern, die dazu geführt hat (cave: Küchenpsychologie!), dass ich ganze Wochenenden bei den Nachbarskindern war und bis heute manchmal "zu viel" zocke.
Sollte man free-to-play aufgrund der Mechanismen grundsätzlich ausschließen/verbieten? Gegen Fortnite wehre ich mich bislang erfolgreich, der Druck nimmt aber zu.
Gibt es Spieleempfehlungen für verschiedene Altersklassen?
Für alle Fragen gibt es Infos im Netz, aber ich würde eine ausführliche Auseinandersetzung gerne hören, die vor allem nicht nur einen rein pädagogischen sondern auch lebensweltlichen Fokus hat.
Mo von Wimate
Beiträge: 223
Registriert: 22. Okt 2019, 22:26

Re: YO! ELTERN! Habt ihr Fragen an Helge was Kinder &Videospiele angeht?

Beitrag von Mo von Wimate »

Sind Lootboxen das gleiche wie Panini Sammelbilder?
Ich durfte mein gesamtes Taschengeld von 1DM/Woche ausgeben wofür ich wollte. Da ist für das WWF Stickeralbum sooooooo viel drauf gegangen, nur weil ich den Panda haben wollte. Am Ende hatte ich 15 Iltisse (Ilti?), wie alle anderen auch, keiner wollte Tauschen. Aber ich habe erfolgreich einen Delfin für einen Tiger getauscht :p
Vor ein paar Jahren, wollte ich in einem F2P Game, den "güldenen Helm der Unverwundbarkeit" (oder so ähnlich) haben und habe Lootboxen gekauft, ich hatte RIESEN-RIESEN-GROSSES-GLÜCK, dass ich genau jetzt 11 statt 10 Boxen bekommen habe. Am Ende des Abends habe ich mich gewundert wie schnell und unkompliziert 50€ weg waren - ich musste nicht einmal zum Händler laufen und hatte 15 Holzschwerter, die niemand haben wollte. Ich habe das Gefühl, dass die Suchtmechanismen die Gleichen sind, aber die Verfügbarkeit einfacher geworden ist.

Gewalt sehen vs. Gewalt spielen
Ich hatte als Kind ein Sega Master System mit dem Spiel Rastan. Als meine Mutter gesehen hat, was und wie ich da alles schnetzeln kann, hat sie es mir verboten. Eines Abends, ich bin irgendwie wach geworden, habe ich meine Mutter "erwischt" wie sie genau dieses Spiel gespielt hat. Sie hat festgestellt, dass ihr das Spielen deutlich weniger brutal vorkommt als das zuschauen, ich durfte es wieder spielen.
Sollten Eltern also die Spiele auch aktiv selbst spielen/einmal gespielt haben, die sie ihren Kindern erlauben ehe sie es verbieten? In dieser Community vielleicht selbstverständlich, aber als Tipp für Nicht-Gamer-Freunde.
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Early
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Re: YO! ELTERN! Habt ihr Fragen an Helge was Kinder &Videospiele angeht?

Beitrag von Early »

Wir haben alle Konsolen daheim und die Spielzeit ist sehr begrenzt. Die Kinder spielen aber in erster Linie eh nur Sportspiele - allen voran FIFA, weil sie auch sonst sehr sportbegeistert sind (aktiv und passiv). Mir ist wichtig, dass sie - wenn sie es möchten - vor allem hochwertige Spiele spielen und nicht so einen F2P-Schwachsinn, der nur leichte Erfolgserlebnisse und Pay2Win-Erlebnisse beschert.

Der Große kommt nächstes Jahr ins Gymnasium und wird im Sommer auch sein erstes Handy bekommen. Zudem wird im Freundeskreis jetzt natürlich auch immer mehr Fortnite, Stumble Guys, etc gespielt, die ja stark auf F2P-Mechaniken setzen. Bei Fortnite kommt noch die Kommunikation mit den Freunden hinzu. Ich tu mir da wahrscheinlich schwer, es langfristig fernzuhalten. Das Geballere interessiert ihn wohl eh kaum, es geht ihm sicher mehr um das Kommunikative und das Kompetitive. Ist es in Ordnung, so etwas wie Fortnite aus diesen Aspekten zu erlauben (max 30-60 Minuten pro Tag) oder lieber ganz drauf verzichten?
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Early
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Re: YO! ELTERN! Habt ihr Fragen an Helge was Kinder &Videospiele angeht?

Beitrag von Early »

Mo von Wimate hat geschrieben: 29. Mär 2023, 22:08 Sind Lootboxen das gleiche wie Panini Sammelbilder?
Ich durfte mein gesamtes Taschengeld von 1DM/Woche ausgeben wofür ich wollte. Da ist für das WWF Stickeralbum sooooooo viel drauf gegangen, nur weil ich den Panda haben wollte. Am Ende hatte ich 15 Iltisse (Ilti?), wie alle anderen auch, keiner wollte Tauschen. Aber ich habe erfolgreich einen Delfin für einen Tiger getauscht :p
Vor ein paar Jahren, wollte ich in einem F2P Game, den "güldenen Helm der Unverwundbarkeit" (oder so ähnlich) haben und habe Lootboxen gekauft, ich hatte RIESEN-RIESEN-GROSSES-GLÜCK, dass ich genau jetzt 11 statt 10 Boxen bekommen habe. Am Ende des Abends habe ich mich gewundert wie schnell und unkompliziert 50€ weg waren - ich musste nicht einmal zum Händler laufen und hatte 15 Holzschwerter, die niemand haben wollte. Ich habe das Gefühl, dass die Suchtmechanismen die Gleichen sind, aber die Verfügbarkeit einfacher geworden ist.
Ja, diese Gedanken habe ich auch öfter, wenn ich meine Kinder ansehe. F2P-Spiele haben die zwar zum Glück nicht, dafür fahren sie derzeit total auf die Fußball-Sammelkarten ab und würden sich am liebsten jeden Tag 10 Packerl kaufen. Auf der einen Seite taugt mir die Fußball-BEgeisterung, auf der anderen Seite ist das System natürlich schon ein Wahnsinn. Wobei ich auch gerne Magic-Karten kaufe. ;) Von daher versuche ich eher einen vernünftigen Umgang damit zu lehren und es nicht völlig zu verbieten.
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Flo
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Re: YO! ELTERN! Habt ihr Fragen an Helge was Kinder &Videospiele angeht?

Beitrag von Flo »

Habe mal nen Video vom Youtuber/Twitch-Streamer Maxim gesehen, in dem er erzählt hat, dass er seinen Sohn (Keine Ahnung, vielleicht zehn Jahre alt?) erlaubt mit seinem Taschengeld auch Lootsboxen und so zu kaufen, jedoch unter der Bedingung, Buch über seine Ausgaben zu führen.

Dann nach einer gewissen Zeitspanne setzt sich Maxim mit dem Kind zusammen und die beiden gehen die Liste der Ausgaben Punkt für Punkt durch und letzterer muss ausführen, wie viel Spaß und Glück ihn die jeweilige Investition gebracht hat. Quasi eine Reflexion darüber, ob man rückblickend gut findet, die Sache gekauft zu haben.

Und danach gehen sie gemeinsam die Ausgabenliste von Maxim durch. Weil auch er gibt genug Geld für scheiß aus.

Ich finde das klingt pädagogisch total gut, statt das Kind von Lootboxen fern zu halten, es dabei begleiten. Aber möglicherweise ist das, aus Gründen, eigentlich total bescheuert. Keine Ahnung, ich bin kein Pädagoge.

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