Warum 'Auf ein Bier' so geil ist.

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Naitomea
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Warum 'Auf ein Bier' so geil ist.

Beitrag von Naitomea »

Seit ca. 23 Jahren interessiere ich mich für Computerspiele und seit 14 Jahren frage ich mich, ob das, was die klassiche Spieleberichterstattung wie Gamestar zustande bringt, wirklich alles ist, was man Spielen abgewinnen kann.

Wer braucht jeden Monat Previews von Spielen, bei denen man gar nicht weiss, ob die wirklich in 2 Jahren so werden? Wer braucht Produkttests im Stile von Staubsaugertests oder alle 5 Jahre die Wiederholung der gleichen Retrogeschichten? Wieso ist ein Teil der Community so furchtbar agressiv, wenn man ihre Lieblingsspiele kritisiert? Ich halte mich selbst nicht für überdurchschnittlich schlau, wieso empfinde ich den ganzen Kram so schrecklich anspruchs- und niveaulos, oberflächlich?

Doch irgendwann ging es vorran, es gab die Gee, es gab auf der Gamescom Interviews mit Linda Breitlauch, die WASD entstand, es entwickelten sich Podcasts wie Insert Moin und Stay Forever und Youtubekanäle wie Sexy Cripples. Und natürlich auch Auf ein Bier.

Was haben alle diese Veröffentlichungen gemeinsam? Sie behandeln mich nicht, als wenn ich ein Vollidiot wäre. Nichts gegen die Gamestar-RedakteurInnen, aber da sie alle ansprechen wollen, kommt irgendwie nur der kleinste gemeinsame Nenner bei rum. Doch inzwischen gibt es eine immer größer werdende Anzahl von Leuten, die ihre persönliche Sichtweise auf popkulturelle Erzeugnisse mit uns teilen und dabei den Eindruck hinterlassen, tatsächlich anständige Menschen zu sein; die ihre Reichweite nicht nur nutzen, um anderen ihre Meinung aufzudrücken, sondern diese sogar rational und emotional begründen können und einfach ihren Spaß und ihre Faszination für ein Hobby zum Ausdruck bringen, ohne dabei wie Arschlöcher rüberzukommen, die unbedingt wie die härstesten und coolsten Hunde wirken wollen.

Andre und Jochen treiben das für mich fast zur Perfektion auf die Spitze. Dabei fand ich Jochen bei Gamestar noch doof, während ich Andre schon bei Krawall cool fand (trotz der anfangs nervigen das/dass-Schwäche). Denn im pseudo-objektiven Rahmen der Gamestar kam mir Jochens sehr individuelle Meinung oft zu arrogant und pauschal rüber (Wo zur Hölle ist der spröde Charme von Gothic 2? Das ist das Gegenteil von Charme). Doch nach einer Podcast-Folge Eingewöhnung hatte ich verstanden, dass da tatsächlich mehr hinter steckte, als seine eigene Meinung für die absolute Wahrheit zu halten, sondern dass es nunmal seine subjektive Sichtweise ist und die oft auch sehr gut begründet ist.
Inzwischen freue ich mich sogar, wenn Jochen anderer Meinung ist als ich, da ich das als Herausforderung sehe, meine eigenen Ansichten zu hinterfragen. Und wie gerne würde ich ihm unwiderlegbar begründen, wieso das Ende von Bloodlines doch die absolute Ultrakunst ist :D
Ich liebe es, wie die beiden es verstehen, einzelne Aspekte von Spielen in Grund und Boden zu reden und trotzdem noch Spaß am Spiel haben können. Ja liebe Kinder, man kann Sexismus in Spielen erkennen, ohne das ganze Medium zu hassen. Ich liebe es, wie sie Spiele im kulturellen Gesamtkontext einordnen und unverblümt erläutern, wieso sie oft immernoch gegen Bücher und Filme abstinken.
Und ich liebe es, wie Andre über Journey redete. Ohne das Spiel selbst gespielt zu haben, erkannte ich, dass er damit mehr künstlierisches, kulturelles, emotionales und spielerisches Verständnis bewies, als es je ein Gamestar-Artikel tat.

Kurz: Es macht einfach extrem viel Spaß, den beiden zu lauschen und sie sind unterhaltsam genug, selbst Themen spannend zu besprechen, die mich sonst gar nicht interessieren.
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Faselwesen
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Re: Warum 'Auf ein Bier' so geil ist.

Beitrag von Faselwesen »

Naitomea hat geschrieben:Seit ca. 23 Jahren interessiere ich mich für Computerspiele und seit 14 Jahren frage ich mich, ob das, was die klassiche Spieleberichterstattung wie Gamestar zustande bringt, wirklich alles ist, was man Spielen abgewinnen kann.

Wer braucht jeden Monat Previews von Spielen, bei denen man gar nicht weiss, ob die wirklich in 2 Jahren so werden? Wer braucht Produkttests im Stile von Staubsaugertests oder alle 5 Jahre die Wiederholung der gleichen Retrogeschichten? Wieso ist ein Teil der Community so furchtbar agressiv, wenn man ihre Lieblingsspiele kritisiert? Ich halte mich selbst nicht für überdurchschnittlich schlau, wieso empfinde ich den ganzen Kram so schrecklich anspruchs- und niveaulos, oberflächlich?

Doch irgendwann ging es vorran, es gab die Gee, es gab auf der Gamescom Interviews mit Linda Breitlauch, die WASD entstand, es entwickelten sich Podcasts wie Insert Moin und Stay Forever und Youtubekanäle wie Sexy Cripples. Und natürlich auch Auf ein Bier.

Was haben alle diese Veröffentlichungen gemeinsam? Sie behandeln mich nicht, als wenn ich ein Vollidiot wäre. Nichts gegen die Gamestar-RedakteurInnen, aber da sie alle ansprechen wollen, kommt irgendwie nur der kleinste gemeinsame Nenner bei rum. Doch inzwischen gibt es eine immer größer werdende Anzahl von Leuten, die ihre persönliche Sichtweise auf popkulturelle Erzeugnisse mit uns teilen und dabei den Eindruck hinterlassen, tatsächlich anständige Menschen zu sein; die ihre Reichweite nicht nur nutzen, um anderen ihre Meinung aufzudrücken, sondern diese sogar rational und emotional begründen können und einfach ihren Spaß und ihre Faszination für ein Hobby zum Ausdruck bringen, ohne dabei wie Arschlöcher rüberzukommen, die unbedingt wie die härstesten und coolsten Hunde wirken wollen.
Ich fasse mal zusammen: "Nix gegen GameStar, aber GameStar macht seit 14 Jahren nur noch Mist." Hättest du diesen Teil weggelassen, hätte ich dir gern zugestimmt. Weil 'Auf ein Bier' wirklich geil ist. Aber diese Art der Herleitung/Gegenüberstellung/was auch immer es sein sollte, grenzt schon an handfeste Beleidigung. Schade, hätte ein schönes Thema werden können. :cry:
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Faselwesen
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Re: Warum 'Auf ein Bier' so geil ist.

Beitrag von Faselwesen »

Ich möchte keinen Streit vom Zaun brechen, also versuche ich mal zu erläutern, wie das bei mir ankam. Speziell der Absatz, den ich schon zitiert habe, ist mir sauer aufgestoßen:
Naitomea hat geschrieben: Was haben alle diese Veröffentlichungen gemeinsam? Sie behandeln mich nicht, als wenn ich ein Vollidiot wäre. Nichts gegen die Gamestar-RedakteurInnen, aber da sie alle ansprechen wollen, kommt irgendwie nur der kleinste gemeinsame Nenner bei rum. Doch inzwischen gibt es eine immer größer werdende Anzahl von Leuten, die ihre persönliche Sichtweise auf popkulturelle Erzeugnisse mit uns teilen und dabei den Eindruck hinterlassen, tatsächlich anständige Menschen zu sein; die ihre Reichweite nicht nur nutzen, um anderen ihre Meinung aufzudrücken, sondern diese sogar rational und emotional begründen können und einfach ihren Spaß und ihre Faszination für ein Hobby zum Ausdruck bringen, ohne dabei wie Arschlöcher rüberzukommen, die unbedingt wie die härstesten und coolsten Hunde wirken wollen.
Das heißt für mich im Umkehrschluss, der Verfasser bezichtigt die anderen Angebote ("wie GameStar", wie er im Eingangssatz schon sagte), ihre Reichweite zu nutzen, um anderen ihre Meinung aufzudrücken, ohne diese rational und emotional zu begründen, und die auf Teufel komm raus wie die härtesten und coolsten Hunde wirken wollen, etc.. - Falls mit "nichts gegen die GameStar-RedakteurInnen" ausgedrückt werden sollte, dass das die Ausnahmen sind, auf die obige Kritik nicht zutrifft, verstehe ich nicht, wieso GameStar als Negativ-Beispiel herhalten soll. Dann ist es an dieser Stelle zwar nicht beleidigend, aber sehr missverständlich formuliert (und "nur" für all die anderen klassischen Berichterstatter beleidigend).
Ganz konkret daneben ist aber diese Aussage:
Naitomea hat geschrieben: Und ich liebe es, wie Andre über Journey redete. Ohne das Spiel selbst gespielt zu haben, erkannte ich, dass er damit mehr künstlierisches, kulturelles, emotionales und spielerisches Verständnis bewies, als es je ein Gamestar-Artikel tat.
Zum einen bezweifle ich, dass der Verfasser alle GameStar-Artikel, die es jemals gab, gelesen hat, und zum anderen bin ich mir sicher, dass sich darunter ein paar Perlen finden, die in künstlerischem, kulturellem, emotionalem und spielerischem Verständnis an den (zugegebenermaßen großartigen) Ausbruch des Herrn Peschke heranreichen. (Der dort übrigens auch ab und an geschrieben hat. Nur mal als Erinnerung. Und die beiden Herren aus dem lobend erwähnten Podcast Stay Forever auch. Haben die wirklich alle erst so an Niveau gewonnen, als sie dort weggegangen sind? Ich glaube kaum, und ich glaube auch nicht, dass Naitomea das glaubt ...) Lob für André, ja, aber den Vergleich finde ich absolut unangebracht.

Es bleibt jedem seine Meinung unbenommen, niemand muss GameStar oder die anderen klassischen Berichterstatter gut finden; aber es läuft dort auch nicht alles immer so, wie es sich die Leser (und auch die Redakteure!) wünschen, und das da oben war für mich schlicht keine begründete Kritik. Selbstverständlich muss jeder die für sich passende "Berichterstattung" finden (und wenn jemand das in 'Auf ein Bier' tut, wunderbar, und es dann auch noch begründen kann, hervorragend!), aber der Vergleich war mir zu einseitig.
Ich hoffe, es ist jetzt einigermaßen verständlich, was mich gestört hat. :|
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Naitomea
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Re: Warum 'Auf ein Bier' so geil ist.

Beitrag von Naitomea »

Faselwesen hat geschrieben:
Ich fasse mal zusammen: "Nix gegen GameStar, aber GameStar macht seit 14 Jahren nur noch Mist." Hättest du diesen Teil weggelassen, hätte ich dir gern zugestimmt. Weil 'Auf ein Bier' wirklich geil ist. Aber diese Art der Herleitung/Gegenüberstellung/was auch immer es sein sollte, grenzt schon an handfeste Beleidigung. Schade, hätte ein schönes Thema werden können. :cry:
Da hast du mich falsch verstanden. Ich meinte nicht, dass Gamestar seit 14 Jahren Mist ist, sondern dass ich seit dem nicht mehr der Zielgruppe entspreche. Weil ich da eben alt genug war, um mir nicht nur alle 3-4 Monate ein Spiel leisten zu können, wodurch der Fokus auf Produkttests für mich nicht mehr wichtig war und ich mir lieber eine inhaltlichere Auseinandersetzung mit Spielen gewünscht hätte. Heute gibt es das ja, damals war das selten.

Gamestar erwähne ich nur so oft, weil ich die eben am meisten gelesen habe. Steht aber stellvertretend für diesen Spielejournalismus mit Fokus auf Produktempfehlungen. Und auch nicht alle meine Kritikpunkte sind nur auf Gamestar bezogen. Die Arschlochproblematik gibt es da ja zum Beispiel überhaupt nicht, weil die einzelnen Personen hinter dem festen Rahmen verschwinden. Das ging mehr an manche PodcasterInnen und YoutuberInnen und OnlinebloggerInnen. Als kleiner Hinweis hier die Folge mit Piet Smiet, der sinngemäß sagte 'Wenn wir Lets Playen, dann reden wir, als wenn wir zuhause unter Kumpels sind und scheißen auf Political Correctness und Rücksicht.' Also ich muss mich auch privat nich aktiv anstrengen, um nichts Diskriminierendes von mir zu lassen, daher fand ich diese Einstellung etwas seltsam und wurde von Jochen und Andre ja auch kritisch hinterfragt.
Ich dachte auch eigentlich, dass Gamestar als Institution groß genug ist, dass meine Aussagen nicht als Beleidgung aufgefasst werden. Wenn ich Google kritisiere, sagst du ja auch nicht, wie böse ich zu den armen MitarbeiterInnen war. Denen trifft ja keine Schuld, es ist das gesamte Konzept des klassischen Spielejournamlismus', das mir nicht zusagt. Hierzu als kleiner Hinweis auch Christian Schmidts berühmter Spiegel Online Artikel.
ihre Reichweite zu nutzen, um anderen ihre Meinung aufzudrücken,
Mag sein, dass das durch das pseudo-objektive Gewand so wirkt und wenn eine einzelne Person von 'wir' spricht, wenn da die eigene Meinung als 'Gesetz' formuliert wird. Dieser Punkt ging aber auch mehr an Onlinemenschen wie manche Youtuber. Doch auch bei manchen älteren Gamepro-Artikeln habe ich da schlechte Erinnerungen. Die kamen eben bei mir ungefähr so an 'Ich erkläre dir jetzt nicht, wieso ich das so bewerte, mein Wort muss dir genug sein, schliesslich schreibe ich in einem Magazin und du nicht'

Der Rest kommt nach der Arbeit :)
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Faselwesen
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Re: Warum 'Auf ein Bier' so geil ist.

Beitrag von Faselwesen »

Axel hat geschrieben: Das wäre eine handfeste Beleidigung: Willkürlich getroffene Behauptungen verbunden mit Gossensprache.
Und so gehen die Meinungen auseinander: Eine Beleidigung muss für mich nicht mit Gossensprache verbunden sein. Im Gegenteil, die wohlformulierten treffen meist tiefer ... ;) Davon abgesehen stimme ich dir aber zu.
Hierauf sei noch einmal hingewiesen: ich werfe Naitomea nicht vor, mit handfesten Beleidigungen um sich zu werfen, sondern die Art und Weise des Vergleichs grenzte in meinen Augen an eine solche. Weshalb, habe ich ja oben erläutert.
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Faselwesen
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Re: Warum 'Auf ein Bier' so geil ist.

Beitrag von Faselwesen »

Naitomea hat geschrieben: Da hast du mich falsch verstanden.
Offentsichtlich. :mrgreen: Aber ich glaube, ich habe oben ganz gut erklärt, warum: Es war ziemlich missverständlich formuliert.
Naitomea hat geschrieben: Ich dachte auch eigentlich, dass Gamestar als Institution groß genug ist, dass meine Aussagen nicht als Beleidgung aufgefasst werden.
Das Problem, das ich damit habe: Du hast Aussagen getroffen, sie niemandem zugeordnet, und immer wieder (nur!) GameStar genannt. Jetzt erklärst du zwar, dass das alles Aussagen waren, die auf GS gar nicht zutreffen; das glaube ich dir alles auch vorbehaltlos, aber in deinem ersten Post war das für mich eben nicht verständlich. Ich hätte mir eine differenziertere Formulierung gewünscht. :) Zumal dein Thema lautet "Warum 'Auf ein Bier' so geil ist" und nicht "Was ich bei anderen doof finde und warum 'Auf ein Bier' so viel besser ist".
Naitomea hat geschrieben:Doch auch bei manchen älteren Gamepro-Artikeln habe ich da schlechte Erinnerungen. Die kamen eben bei mir ungefähr so an 'Ich erkläre dir jetzt nicht, wieso ich das so bewerte, mein Wort muss dir genug sein, schliesslich schreibe ich in einem Magazin und du nicht'
Ich würde nie behaupten, dass die Artikel alle Gold wert sind/waren. Wie es bei dir im Einzelfall ankommt, ist die eine Sache, aber dein "als es ein GameStar-Artikel je tat" am Ende des ersten Posts klingt für mich sehr nach dem "die eigene Meinung als 'Gesetz' formulieren", was du ja selbst kritisierst. So kommt es jedenfalls bei mir an.

Großes Formulierungs-Missverständnis-Problem zwischen uns, würde ich behaupten :D (Wieso gibt's bei des Smilies eigentlich kein Peace-Zeichen?)

Edith sagt noch: 'Auf ein Bier' ist so geil, weil A&J frei Schnauze und beliebig ausufernd und spitzzüngig auf jedes Thema eingehen können, das ihnen beliebt, ohne dabei - im Gegensatz zum klassischen Spielejournalismus - in einen von anderen vorgebenenen konzeptionellen Rahmen gepfercht oder von irgendetwas oder irgendjemandem beeinflusst zu sein. :idea: Kommt das so in etwa hin mit dem, was du ausdrücken wolltest? In dem Fall könnte ich guten Gewissens sagen: finde ich auch! :)
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Naitomea
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Re: Warum 'Auf ein Bier' so geil ist.

Beitrag von Naitomea »

Faselwesen hat geschrieben: Offentsichtlich. :mrgreen: Aber ich glaube, ich habe oben ganz gut erklärt, warum: Es war ziemlich missverständlich formuliert.
Da hätte ich dir auch beim ersten Mal schon zugestimmt, hatte aber nicht mehr die Zeit dazu. Ich werde in Zukunft versuchen, mich verständlicher auszudrücken ^^
Zumal dein Thema lautet "Warum 'Auf ein Bier' so geil ist" und nicht "Was ich bei anderen doof finde und warum 'Auf ein Bier' so viel besser ist".
Wieso ich viele andere Berichterstattungen über popkulturelle Phänomene doof finde, ist ja aber wichtig, um zu zeigen, was 'Auf ein Bier' davon abgrenzt.
Selbstverständlich muss jeder die für sich passende "Berichterstattung" finden (und wenn jemand das in 'Auf ein Bier' tut, wunderbar, und es dann auch noch begründen kann, hervorragend!), aber der Vergleich war mir zu einseitig.
Sehe ich auch so, inzwischen hat man da ja eine große Auswahl. Daher habe ich auch gar kein Problem mehr mit Gamestar, als Teenager fand ich das ja gut und heute gibt es neue Teenager. Früher war Gamestar in meinem Wahrnehmungsbereich aber die intellektuelle Speerspitze des Spielejournalismus' (im Vergleich zu Computer Bild SPiele und so) und da hat einfach die inhaltliche Auseinandersetzung gefehlt. Heutzutage wissen wir, dass man da deutlich mehr bringen kann, wenn man das will und entsprechende Kanäle haben sich etabliert.
Hier mal 3 Gedanken, die vielleicht vermitteln, was mir beim Gamestar-Ansatz besonders fehlt:
-Würden die einen Beitrag über Spielemusik machen, würden sie nicht über die Musik an sich schreiben (vielleicht in einem kleinen Absatz), sondern ein Studio besuchen und den Produktionsablauf wiedergeben.
-Bei Dimis Beitrag über Dark Fantasy ging es nur nebensächlich um eine inhaltliche Auseinandersetzung mit dem Thema, stattdessen gab es eine Aufzählung von Fantasy-Spielen, die auch nur ein dunkles Element haben. Dabei kann der so gute Artikel schreiben, wenn man ihn lässt.
-Wieso erfahren wir bei 'The Whispered World' nur, dass die Farbgebung klasse ist, aber nicht, wieso sie wann und wo was vermittelt? Da könnte man einen ganzen Beitrag zu machen.
aber dein "als es ein GameStar-Artikel je tat" am Ende des ersten Posts klingt für mich sehr nach dem "die eigene Meinung als 'Gesetz' formulieren", was du ja selbst kritisierst.
Naja, die Journey Stelle war der Moment, wo der Podcast mich zum ersten Mal richtig geflasht hat und ich dachte 'Yay, endlich spricht mal jemand über das, was bei Spielen wirklich wichtig ist'. Natürlich hätte ich das mehr auf meine subjektiven Ansprüche beziehen müssen, aber für Differenzierungen fehlte mir die Zeit. Und ich denke, man kann auch allgemein sagen, dass Gamestar durch die Produkttest-Ausrichtung schon vom Prinzip her meine individuellen Vorstellungen nie so gut treffen wird, wie das ein nicht Massenpublikum-orientierter Podcast tut, bei dem ich mir von 100ten genau den für mich passenden aussuchen kann.
Dass es auch bei Gamestar mal Ausrutscher nach oben und gute Experimente gibt, will ich gar nicht abstreiten. Ich halte Gamestar ja auch nicht ohne Grund immernoch für das beste Printmagazin, es geht nur vom Konzept her an meine Interessengiete vorbei.
Edith sagt noch: 'Auf ein Bier' ist so geil, weil A&J frei Schnauze und beliebig ausufernd und spitzzüngig auf jedes Thema eingehen können, das ihnen beliebt, ohne dabei - im Gegensatz zum klassischen Spielejournalismus - in einen von anderen vorgebenenen konzeptionellen Rahmen gepfercht oder von irgendetwas oder irgendjemandem beeinflusst zu sein. :idea: Kommt das so in etwa hin mit dem, was du ausdrücken wolltest? In dem Fall könnte ich guten Gewissens sagen: finde ich auch! :)
Kann ich so unterschreiben, mit der Ergänzung, dass der Personenkult um Andre und Jochen schon wichtig ist, auch wenn sie das nicht mögen :D Deren aufgeklärte Sichtweise auf die Welt ist essentiell, denn es gibt ja auch genug andere Leute, die frei Schnauze und unabhängig über alles Mögliche reden und mich aber trotzdem nicht interessieren. Bei den Beiden stimmt die Sympathie und Wellenlänge besonders gut.
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Heretic
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Re: Warum 'Auf ein Bier' so geil ist.

Beitrag von Heretic »

Ich würde behaupten, ein Printmagazin und ein Podcast sind schwer miteinander vergleichbar, auch wenn beide dasselbe Themenfeld beackern. Ein spontanes und quasi live aufgenommenes Gespräch bietet einfach eine andere Erfahrung als ein womöglich mehrfach umgeschriebener und redigierter Artikel.
Naitomea hat geschrieben:Naja, die Journey Stelle war der Moment, wo der Podcast mich zum ersten Mal richtig geflasht hat und ich dachte 'Yay, endlich spricht mal jemand über das, was bei Spielen wirklich wichtig ist'. Natürlich hätte ich das mehr auf meine subjektiven Ansprüche beziehen müssen, aber für Differenzierungen fehlte mir die Zeit. Und ich denke, man kann auch allgemein sagen, dass Gamestar durch die Produkttest-Ausrichtung schon vom Prinzip her meine individuellen Vorstellungen nie so gut treffen wird, wie das ein nicht Massenpublikum-orientierter Podcast tut, bei dem ich mir von 100ten genau den für mich passenden aussuchen kann.
Dass es auch bei Gamestar mal Ausrutscher nach oben und gute Experimente gibt, will ich gar nicht abstreiten. Ich halte Gamestar ja auch nicht ohne Grund immernoch für das beste Printmagazin, es geht nur vom Konzept her an meine Interessengiete vorbei.
Es ist vermutlich gar nicht so leicht, in einem Test zu einem brandneuen Spiel derart in die Tiefe zu gehen, ohne dass eine große Anzahl an Leuten "Spoiler!" schreien würde. Wenn ich ein Spiel noch nicht kenne, will ich möglichst wenig über den Verlauf der Story oder diverse Aha-Effekte im Gameplay wissen - das will ich ja alles selbst erleben. Vor dem Kauf reicht mir da also ein Produkttest völlig aus. Der sagt mir, mit welchem Genre ich es zu tun habe, wie es um Technik, Steuerung und Spielzeit bestellt ist und er gibt mir einen groben Überblick über die Story. Reicht. Tiefgehende Analysen und/oder persönliche Erfahrungen konsumiere ich erst, wenn ich das Spiel gespielt habe. Ich fand z. B. die "Life is Strange"-Folge grandios. Die hätte ich allerdings nicht mit der Kneifzange angerührt, wenn ich das Spiel noch nicht durchgezockt hätte.

Ich bin auf jeden Fall gespannt, ob und wie Jochen und André den klassischen Spieletest in Podcastform neu erfinden werden. Leicht dürfte das nicht werden.
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Naitomea
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Re: Warum 'Auf ein Bier' so geil ist.

Beitrag von Naitomea »

Den 'Life is Strange' Podcast fand ich auch super. Dazu hatte ich auch den Insert Moin Podcast gehört. Das ist so ein Spiel, bei dem ich nach jeder Episode wissen wollte, wie andere Leute es wahrgenommen haben. Das war nach dem sowieso schon guten Spiel immer ein Highlight, das die Vorfreude und Bindung zum Spiel noch erhöht und damit das Spielerlebnis im Endeffekt besser gemacht hat.
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Faselwesen
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Re: Warum 'Auf ein Bier' so geil ist.

Beitrag von Faselwesen »

Heretic hat geschrieben:Ich würde behaupten, ein Printmagazin und ein Podcast sind schwer miteinander vergleichbar, auch wenn beide dasselbe Themenfeld beackern. Ein spontanes und quasi live aufgenommenes Gespräch bietet einfach eine andere Erfahrung als ein womöglich mehrfach umgeschriebener und redigierter Artikel.
This. :!:

Naitomea, auf deine weiteren Ausführungen dazu, wieso GameStar für dich nicht mehr das Medium der Wahl ist, gehe ich jetzt nicht weiter ein, denn dass dem so ist, ist mir klar (und inzwischen auch verständlich). Alles andere führt zu weit und hat auch wieder genau nichts damit zu tun, warum 'Auf ein Bier' so geil ist. Ich wollte nur, dass du verstehst, was mich stört; und ich wiederum verstehe völlig, wenn dir für weitere Erläuterungen die Zeit gefehlt hat - wir haben ja schließlich auch noch ein Leben außerhalb des Forums. :)

Back to topic: Warum ist 'Auf ein Bier' so geil? Der Bier-Bingo-Thread ist meines Erachtens auch ein guter Punkt. :mrgreen: Herrlich, wenn beispielsweise ein verbal zumeist so distinguiert daherkommender Mensch wie Jochen sich in Rage redet und plötzlich mit einem herzhaften "Is' mir doch schwanz (...)!" rausplatzt ... :D
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Naitomea
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Re: Warum 'Auf ein Bier' so geil ist.

Beitrag von Naitomea »

Warum 'Auf ein Bier' so geil ist: Die SIlence-Wertschätzung. André und Jochen schaffen es, eine Folge komplett von individuellen Emotionen dominieren zu lassen (Spot) und trotzem seriösen Journalismus zu machen. Das ist der absolute Hammer und dass es sowas so schnell im deutschssprachigen Raum schon gibt, hätte ich vor 5 Jahren nie für möglich gehalten.

Dass sie bei jeder Gelegenheit auf mein geliebtes Dragon Age: Inquisition rumtrampeln, geht aber so nicht! ;)
Stammbräu
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Re: Warum 'Auf ein Bier' so geil ist.

Beitrag von Stammbräu »

Weil endlich das Angebot da ist, auf das die Nachfrage gewartet hat. Spielekritik aus dem Bauch heraus. Ungeschnitten!
Ohne Disclaimer-Kultur.

9000€ - Gratulation und Danke!

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