[Themenvorschlag] Wie Sheldon Cooper alles ruinierte.

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Undallesoyeah
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[Themenvorschlag] Wie Sheldon Cooper alles ruinierte.

Beitrag von Undallesoyeah »

Salve Virgo,

ja, die Überschrift ist reißerisch, gewollt reißerisch natürlich und grundsätzlich ist es nicht nur ein reines Gaming-Thema das mich schon seit einiger Zeit umtreibt.

Viel mehr geht es um den gesamten "Nerdism-Hype", angefangen bei "The Big Bang Theory" über die Gamingkolumne bei Spiegel Online bis hin zur Vermarktung von eSports durch das werbefinanzierte Fernsehen und den "Einfluss" der sog. "Nerds" auf die Mode.

Ich sehe keinen Vorteil darein "unsere" Bubble einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen, außer natürlich eine Monetäre, da ich aber weder Produzent noch Publisher bin kann mir dieser Aspekt leidlich egal sein.

"Früher, in der guten alten Zeit" war Gaming, Coding und das Internet nicht für jeden zugänglich, es gab Hürden die genommen werden mussten und dadurch wurde eine ganz bestimmte Gruppe an Enthusiasten angesprochen, Menschen mit Herzblut und wirklichem Interesse, das was man heute "Core-Gamer" oder "Geeks" nennt.

Ich will mich gar nicht mit diesen Begrifflichkeiten aufhalten, fest steht, zumindest für mich, das eine breite Öffnung einem Medium am Ende mehr Schaden zufügt als es Nutzen bringt, das lässt sich insbesondere in der Musik feststellen, wenn der erste Mayordeal steht.

Ich gönne jedem Entwickler und auch jedem Publisher seinen Gewinn und auch seinen Ferrari aber ich will wieder raus aus dem Mainstream, ich will keine Werbung für Games im TV, ich will kleine Foren, sie wie dieses hier, ich will mich im IRC austauschen, ich möchte nicht auf SpOn Spielereviews lesen müssen oder meiner Mutter erklären wie ein bestimmtes Casualgame funktioniert.

Und noch ein kleiner, ganz privater Zusatz, ich für meinen Teil, Mitte 30, wurde damals noch für meinen "Lebensstil" zwischen Gaming, Coding, Star Trek/Star Wars und Comics noch ausgelacht und vieleicht sogar gemobbt und jetzt werden die 4 Nerds von "The Big Bang Theory" gefeiert...WTF?


Mit populistischen Grüßen,

undallesoyeah
Ich bedauere es sehr das in den unteren Klassen immer wieder von einer Klassengesellschaft die Rede ist.

Ich habe EA noch als Electronic Arts erlebt.
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Dr. Zoidberg [np]
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Re: [Themenvorschlag] Wie Sheldon Cooper alles ruinierte.

Beitrag von Dr. Zoidberg [np] »

[Themenvorschlag] Warum Sheldon Cooper nie so cool sein wird wie Moss.
Fixed :mrgreen:
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Ubique
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Re: [Themenvorschlag] Wie Sheldon Cooper alles ruinierte.

Beitrag von Ubique »

Dr. Zoidberg [np] hat geschrieben:
[Themenvorschlag] Warum Sheldon Cooper nie so cool sein wird wie Moss.
Fixed :mrgreen:
Bild

Zum Thema. Ich kann deine Ansicht grundsätzlich verstehen, ich bin noch ein paar Jahre älter und ein Nerd (das Wort gab es da noch gar nicht, zumindest nicht hierzulande) solang ich zurückdenken kann. Kenne also Ausgrenzung aus der Kinheit, Jugend und aus dem Leben eines Erwachsenen.

Und natürlich kommt da auch mir mal der Gedanke: Toll, auf dem Schulhof wurdest du für deine Spider-Man Comics ausgelacht, heute stehst du in der Schlange für den neuen Marvel Film, wo kommen die neuen "Nerds" alle her?

Eine grundsätzliche Sympathie als Leidensgenosse ist also absolut vorhanden, dennoch halte das von dir geschriebene für einen unglaublichen Unfug und für nicht viel mehr als einen unangebrachten "Nerd Rage".

Dinge die wir schon seit Jahrzehnten lieben sind in der Popkultur angekommen, und ander Menschen lernen Sie durch die etablierten Medien kennen, was kann daran schlecht sein?
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Dr. Zoidberg [np]
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Re: [Themenvorschlag] Wie Sheldon Cooper alles ruinierte.

Beitrag von Dr. Zoidberg [np] »

Ubique hat geschrieben:Bild
Yeah :D
"I'm still tired from all the crossfit this morning" - "It's pronounced croissant and you ate 4 of them"
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Dostoyesque
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Re: [Themenvorschlag] Wie Sheldon Cooper alles ruinierte.

Beitrag von Dostoyesque »

Hab da nicht viel hinzuzufügen. Schreckliche Serie, imho.
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Dr. Zoidberg [np]
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Re: [Themenvorschlag] Wie Sheldon Cooper alles ruinierte.

Beitrag von Dr. Zoidberg [np] »

Dostoyesque hat geschrieben:Hab da nicht viel hinzuzufügen. Schreckliche Serie, imho.
Geht mir ähnlich, aber vor allem aus diesen Gründen hier: http://butmyopinionisright.tumblr.com/p ... ang-theory" onclick="window.open(this.href);return false;
"I'm still tired from all the crossfit this morning" - "It's pronounced croissant and you ate 4 of them"
Ubique
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Re: [Themenvorschlag] Wie Sheldon Cooper alles ruinierte.

Beitrag von Ubique »

Dr. Zoidberg [np] hat geschrieben:Geht mir ähnlich, aber vor allem aus diesen Gründen hier: http://butmyopinionisright.tumblr.com/p ... ang-theory" onclick="window.open(this.href);return false;
Aber so funktionierten und funktionieren doch alle Chuck Lorre Shows. Das macht die Show keinesfalls gut, aber hat doch auch mit dem kritisierten Nerd-Mainstream-Phänomen nichts zu tun.
Maestro84
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Re: [Themenvorschlag] Wie Sheldon Cooper alles ruinierte.

Beitrag von Maestro84 »

Gibt es eigentlich noch echte Nerds? In den 90ern gab es diese auf jeden Fall, denn zu der Zeit gab es keine bessere Möglichkeit, Jungfrau zu bleiben, als mit Kumpels öffentlich in der Schule übers Zocken zu sprechen. Heute hingegen hockt der Große von Freunden mit seiner Freundin und seinen Kumpels zusammen, die Kerle spielen PS4 und die Mädels zocken am Handy. Da würde ich wohl als Nerd gelten, käme ich ins Zimmer und würde fragen, was denn im Fernsehen so läuft - in Zeiten von Netflix & Co. ist normales Fernsehprogramm wohl so modern wie Hitler Jugend und Heinz Rühmann-Filme. Von daher kann ich auch mit BBT nicht viel anfangen, weil die Serie ein Bild zeichnet, das mal so gar nicht in dieses Jahrhundert passt, außerdem wurde die Serie auch zu schnell durch die Mädels zu einer 08/15-Sitcom. Da schaue ich mir lieber Rules of Engagement an, dort holt alleine Jeff das nicht so gute Konzept raus.
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IpsilonZ
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Re: [Themenvorschlag] Wie Sheldon Cooper alles ruinierte.

Beitrag von IpsilonZ »

Dr. Zoidberg [np] hat geschrieben:
Dostoyesque hat geschrieben:Hab da nicht viel hinzuzufügen. Schreckliche Serie, imho.
Geht mir ähnlich, aber vor allem aus diesen Gründen hier: http://butmyopinionisright.tumblr.com/p ... ang-theory" onclick="window.open(this.href);return false;
Die Dinge die der Text da beschreibt, kann ich so überhaupt nicht nachvollziehen. Ich habe immer wieder in die Serie reingeschaut (eher nicht, wenn ich alleine bin) und fand sie manchmal ganz witzig und meistens doch eher ziemlich platt.

Aber Penny soll ein Charakter sein, mit dem man sich mehr identifizieren kann als mit den anderen? Sehe ich überhaupt nicht so. Sicher ist sie ein nützliches "Instrument" um eben die für den nicht involvierten Zuschauer die Fragen zu stellen (also zu fragen "was spielt ihr da?", "worüber redet ihr?" etc.) aber sie ist sicher nicht der "Held" der Serie. Ich habe sogar eher das Gefühl, dass der Autor hier unbewusst selbst seine klischeehafte Sicht auf die "Nicht-Nerds" zeigt. Von dem an was ich mich erinnere ist Penny ziemlich ungebildet, antriebslos, absolut unerfolgreich im Leben und hat ziemlich blöde (und verdammt klischeehafte, obwohl keine Nerds) (Ex-)Freunde.
Ich habe das Gefühl, man solle über sie genau so lachen (und das auch beruhend auf Klischees) wie über die "Nerds".

Auch wenn Witze über D&D etc. kamen hatte ich nie das Gefühl, dass es nach dem Schema: ""komm, wir spielen D&D" -> *laugh track*" ging. Das war dann meist in einem absurden Zusammenhang o.ä. Das machen die Simpsons übrigens auch. Und ich verstehe auch ehrlich gesagt nicht, was das Problem daran sein soll.
Zumal wir gleichen Zeit in der richtigen Situation auch über den Heimwerker, die Unterschicht-Familie, den Dicken mit der hübschen Freundin, die Seniorinnen-WG oder die Spießerfamilie mit dem Außerirdischen lachen.

Und angesichts dessen, dass die Protagonisten Leute wie Leonard Nimoy und viele andere Prominente treffen (die jetzt nicht unbedingt Nerd-exklusive Helden sind), meist nen guten Job haben und auch immer wieder Beziehungen haben machen es mir schwer zu glauben, dass sie als die totalen Loser präsentiert werden sollen. Die Loser sind meist eher die Nicht-Nerds wie Penny (kein Erfolg, wenig Intelligenz) oder die Eltern (entweder fanatisch religiös, fett oder mit großen Beziehungsproblemen) usw. Und das finde ich btw. mindestens genau so problematisch, wenn man das Fass schon aufmachen will.

Der ganze Text ist extrem einseitig und tut so, als würde TBBT irgendetwas anders tun als irgendwelche Mainstream Comedy Serien zuvor. Jetzt hats halt mal die Nerds getroffen und dabei noch nicht mal so hart, wie manch andere "Minderheit".


Zum Einstiegspost: Naja, so läuft das aber eben immer mit den kleinen coolen Dingen. Die Leute mögen ihre kleinen coolen Dinge, fühlen sich cool, dass ihre kleinen coolen Dinge noch so klein sind und dann werden die kleinen coolen Dinge (auch wegen Leuten, die sich beschweren, dass die "böse Masse" so auf sie herabblicken) irgendwann groß und sie sind nicht mehr klein und cool. Frag mal die Rap-/Metal-/Goth-Fans usw. Diese Diskussionen gibt es überall. ^^

Und dass Leute die früher gemobbt wurden heute nicht mehr gemobbt werden ist, finde ich, ne ziemlich coole Sache.
Acsident
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Re: [Themenvorschlag] Wie Sheldon Cooper alles ruinierte.

Beitrag von Acsident »

Undallesoyeah hat geschrieben:Salve Virgo,
[...]
Ich sehe keinen Vorteil darein "unsere" Bubble einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen, außer natürlich eine Monetäre, da ich aber weder Produzent noch Publisher bin kann mir dieser Aspekt leidlich egal sein.

"Früher, in der guten alten Zeit" war Gaming, Coding und das Internet nicht für jeden zugänglich, es gab Hürden die genommen werden mussten und dadurch wurde eine ganz bestimmte Gruppe an Enthusiasten angesprochen, Menschen mit Herzblut und wirklichem Interesse, das was man heute "Core-Gamer" oder "Geeks" nennt.

Ich will mich gar nicht mit diesen Begrifflichkeiten aufhalten, fest steht, zumindest für mich, das eine breite Öffnung einem Medium am Ende mehr Schaden zufügt als es Nutzen bringt, das lässt sich insbesondere in der Musik feststellen, wenn der erste Mayordeal steht.
[...]

Und noch ein kleiner, ganz privater Zusatz, ich für meinen Teil, Mitte 30, wurde damals noch für meinen "Lebensstil" zwischen Gaming, Coding, Star Trek/Star Wars und Comics noch ausgelacht und vieleicht sogar gemobbt und jetzt werden die 4 Nerds von "The Big Bang Theory" gefeiert...WTF?
[...]
Welchen Schaden siehst du denn für der Gaming Branche?
Das nun genug Geld zur Verfügung steht um Große Spielwelten (die auch detailreich sind und grafisch aufwendig sind) zu gestalten?
Oder ist es doch, dass man nun ungesehen Spiele im Handel kaufen kann und zumindest keine technische Vollkatastrophe in den Händen hält?
Oder der Nachteil, dass Gaming so groß geworden ist, das es nun einen Indie Bereich neben den großen spiele Entwicklern geben kann?
Oder doch eher, das die Computerhardware auch wegen Spielen immer Leistungs-stärker wurde?
Oder liegt es doch daran, dass heute die Kinder die gern Spielen, nicht mehr gemobbt werden?

Soviel zu den Provokante Überschriften ;)

Aber im ernst, was sind denn die Nachteile die du siehst... keine Vorteile ist ja das eine, aber das wäre ja nicht schlimm, wenn es keine Nachteile geben würde.

Acsident
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Dostoyesque
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Re: [Themenvorschlag] Wie Sheldon Cooper alles ruinierte.

Beitrag von Dostoyesque »

iirc hat Andre dasselbe Phänomen in Bezug auf die UFC beobachtet: Früher wars ein Nischensport und die Fans haben sich darüber ausgelassen, dass nichts im Fernsehen kommt und der Sport noch dazu einen schlechten Ruf hat. Heute ist es ein sehr erfolgreicher und populärer Massensport und dieselben Fans regen sich darüber auf, dass die ganzen bandwaggoners/casuals/wie auch immer auch Teil dieser Kultur sein wollen.

Ich kann den Eingangspost zwar nachvollziehen, teile diese Meinung aber gar nicht. Ich mags nicht, wenn Personen possessiv werden was Begriffe und Subkulturen angeht. Gaming gehört nicht "uns", der Begriff des "Nerds" schon gar nicht, weil der nicht mal seinen Ursprung in der heutigen modernen Nerdkultur hat. Ich kenne z.B. einen brillianten Pathologen, der sich fantastisch mit seinem Fach auskennt und sich da reinbeißt wie sonst keiner, sonst aber nicht besonders viele Interessen hat und eben nicht besonders gut mit Leuten kann. Eigentlich per definitionem ein klassischer "Nerd": 4-figure word with a 6-figure paycheck. Hat aber nichts mit der "Nerd"kultur zu tun, die hier diskutiert wird. Desweiteren würde ich behaupten, dass rein auf semantischer Ebene die meisten, die sich als "Nerd" bezeichnen eher in die Kategorie "Geek" fallen. So ist es auch mit den meisten Charakteren, die in Big Bang Theory dargestellt werden. Sind eigentlich viel mehr geeks als nerds, Sheldon vielleicht mal ausgenommen. Zu dem gibts ohnehin 8 Millionen prätentiöse Internetferndiagnosen bzgl. seiner Neurosen. Aber sogar die geek/nerd Unterscheidung ist eine sehr lästige und müßige, imho, weil sie nur zu Streitigkeiten führt. Ich versteh ehrlich gesagt nicht, wieso man hier das Bedürfnis hat, Leute auszuschließen.
Ich kann den Drang danach, sich zu etwas zugehörig zu fühlen durchaus nachvollziehen, verstehe aber nicht, warum das immer so eine possessive Note bekommen muss und andere nicht dazugehören dürfen. Live and let live.
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Felidae
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Re: [Themenvorschlag] Wie Sheldon Cooper alles ruinierte.

Beitrag von Felidae »

Ich sehe darin, dass die Gesellschaft diesbezüglich toleranter bzw. interessierter geworden ist auch kein Problem. Im Gegenteil, ich finde es sogar angenehm. Manchmal finde ich die Toleranz sogar noch nicht stark genug. Ich habe Bekannte die mich erst mal komisch angucken, wenn ich zeige, dass ich mich teilweise besser mit „nerdigen Dingen“ auskenne als mit „Mainstream“.

Wie IpsilonZ schon gesagt hat, ist dieses Thema in so gut wie jeder Szene anzutreffen.
Ich habe die Erfahrung auch schon in anderen Bereichen gemacht. Seit Kindertagen bin ich ein riesiger Vampir-Fan. Als Teenager fand ich alte Vampirfilme cool und habe versucht jedes Buch über Vampire zu bekommen, was ich kriegen konnte (die waren im Vergleich zu heute selten). Das galt als untypisch, vor allem für ein Mädchen. Was einige Jahre später passiert ist, muss ich ja nicht beschreiben. Es kam der Mega-Hype – vor allem bei Mädchen ;) diesem habe ich mich dann nicht mehr wirklich zugehörig gefühlt und ich denke, dass meine damaligen Gefühle ähnlich waren wie das, was im Eingangspost beschrieben wurde.
Zu der Sims-Reihe könnte ich eine ähnliche Geschichte erzählen..

Aber wenn man es genau betrachtet, kommt es doch eigentlich viel mehr darauf an wie man selbst zu seinem Hobby steht und weniger wie „die Masse“ es sieht. Zudem gibt es noch genug Leute, die Games als ein merkwürdiges oder fremdartiges Phänomen betrachten. Umso mehr freut es mich, wenn ich merke, dass ich mich mit Gleichgesinnten unterhalten kann und wenn es inzwischen mehr von denen gibt: Hurrah :D

Was TBBT angeht würde ich sagen, dass es ja nur eine Frage der Zeit war, dass das Thema Nerds aufgegriffen wurde. Natürlich sind viele der Charaktere (um nicht zu sagen alle) stark überzeichnet aber das passiert eben schnell bei Comedy. Die Nerds werden aber letztendlich nicht negativ dargestellt, daher störe ich mich nicht daran. Im Gegenteil, ich mag die Serie sehr und fühle mich gut unterhalten und nicht vor den Kopf gestoßen. Aber dennoch wäre eine Analyse der Serie mal ganz interessant und inwiefern sie das allgemeine Bild der Nerds geprägt hat.
Zuletzt geändert von Felidae am 7. Okt 2016, 18:16, insgesamt 1-mal geändert.
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TechniKadger
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Re: [Themenvorschlag] Wie Sheldon Cooper alles ruinierte.

Beitrag von TechniKadger »

Ob The Big Bang Theory alleine für sich eine gute oder schlechte Serie ist, sei mal ignoriert.
Dennoch widerspreche ich, dass die Serie eine schlechte Auswirkung auf die Kultur im Allgemeinen, und die Nerdkultur im Spezifischen hatte.
Parallel, oder in gewissen Teilen sogar durch The Big Bang Theory gefördert, entwickelte sich vor allem in den USA eine vermehrte Begeisterung für das Feld der Popular Science und ein Verständnis dafür, dass Wissenschaft auch begeistern kann und cool ist. Personen wie Neil DeGrasse Tyson, Bill Nye, Brian Greene, Lawrence Krauss etc. hätten ohne The Big Bang Theory wohl nicht die selbe Popularität und das selbe Bildungspotential, dass sie jetzt haben.
Wenn der Preis für ein besseres Verständnis für wissenschaftliche Themengebiete ist, dass sich nun ein paar unbedarfte Neuankömmlinge stolz 'Nerds' nennen ohne über die Geschichte des Begriffs zu reflektieren, then so be it.
Aber wenn "wir" als Original-Nerds meinen, die Neuankömmlinge wären was unser Hobby betrifft zu oberflächlich, dann ist es unser Job ihnen zu zeigen, was es noch so alles gibt, anstatt herablassend auf sie nieder zu blicken.

Dostoyesque hat bereits den Vergleich mit Andrés MMA gemacht, was mir auch in den Sinn gekommen ist.
Der Unterschied zu MMA ist allerdings, dass bei Spielen ein Markt vorhanden ist, der sich wesentlich besser diversifizieren kann. Das ist bei Kampfsport wesentlich schwieriger. Da müsste zum Beispiel erst eine neue Liga ins Leben gerufen werden, zu der die Abtrünigen pilgern könnten.
Bei Spielen finden sich "Core-Gamer" oder die "OG-Nerds" eben in irgendeiner Nische zurecht. Dann kann man - mal provokant formuliert - immernoch seinen Elitarismus ausleben und auf einschlägigen Internetforen jedem, den Dark Souls frustriert ein "git gud" auf den Bildschirm rotzen.
Diese Diversifizierung haben wir bei den meisten Konsummedien. Neben den stumpfen Hollywood-Blockbustern gibt es auch viele kleinere, anspruchsvolle Filme. Sowie ebenfalls einige gute Großproduktionen, siehe Matrix oder die Nolan-Filme. Neben dem Pop-Einheintsbrei in der Musik gibt es auch heute viele sehr interessante Künstler.

Zum Themenvorschlag an sich: Ich finde, das Thema wurde schon in einigen Folgen besprochen in denen es um das Thema der Casualisierung ging. Die Problematik, die du schilderst ist im Grunde nichts anderes. Zu nennen sind Folge 69: Zu leicht! Zu Casual; Folge 3: Der Schwierigkeitsgrad - Ein Schutzwall gegen Casual - Pfui! - Gamer?; oder auch Folge 16: White Knighting Social Justice Podcast of Political Correctness, wenn es um die Treehouse-Problematik geht.

Ich weiß nicht ganz, mit welchem Ton dein letzter Satz gelesen werden soll, undallesoyeah, aber dieses Konzept lässt sich ganz einfach weiter spinnen:
Als ich vor 10 Jahren noch im Jugendalter war, wurden Homosexuelle noch als Schwuchteln ausgelacht und vielleicht sogar gemobbt. Und jetzt werden die in jeder Serie, jeder Tageszeitung und alljährlich am CSD gefeiert... WTF?

Es ist mir zudem ziemlich suspekt, warum eine Tugend daraus gemacht wird als Jugendlicher gepeinigt worden zu sein oder die nischigsten Ecken des Internets durchforsten zu müssen nur um über sein Hobby zu reden.
Man muss nicht erst zum tragischen Held werden und sich das eigene Augenlicht nehmen, nur um zu zeigen, dass man die Einsicht gewonnen hat.
Canardo
Beiträge: 85
Registriert: 29. Feb 2016, 11:32
Wohnort: Südhessen

Re: [Themenvorschlag] Wie Sheldon Cooper alles ruinierte.

Beitrag von Canardo »

Undallesoyeah hat geschrieben: Ich will mich gar nicht mit diesen Begrifflichkeiten aufhalten, fest steht, zumindest für mich, das eine breite Öffnung einem Medium am Ende mehr Schaden zufügt als es Nutzen bringt, das lässt sich insbesondere in der Musik feststellen, wenn der erste Mayordeal steht.
Seh ich inzwischen anders: Denn für jede Band die groß wird und den Sprung in den Mainstream macht kommen ja 2 neue Undergroundbands nach. Klar man muss alte Helden ziehen lassen aber dafür gibts immer wieder frischen Wind im Genre.
Ich gönne jedem Entwickler und auch jedem Publisher seinen Gewinn und auch seinen Ferrari aber ich will wieder raus aus dem Mainstream, ich will keine Werbung für Games im TV, ich will kleine Foren, sie wie dieses hier, ich will mich im IRC austauschen, ich möchte nicht auf SpOn Spielereviews lesen müssen oder meiner Mutter erklären wie ein bestimmtes Casualgame funktioniert.
aber nerden kann man doch immer noch, wozu gibts die vielen nischigen Indiespiele, Hardcorestrategie und was weiß ich noch alles.
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bluttrinker13
Beiträge: 4879
Registriert: 4. Jun 2016, 22:44

Re: [Themenvorschlag] Wie Sheldon Cooper alles ruinierte.

Beitrag von bluttrinker13 »

Ich verstehe die Prämisse (Mainstream gefährdet das Hobby), habe darüber auch viel mit nerdigen Freunden diskutiert, die wie ich mit Amiga/PC/NintendoKonsole großgeworden sind - und unser Fazit entspricht dem Grundtenor hier:
Die Vorteile im Hinblick auf soziale Akzeptanz etc. überwiegen deutlich eventuelle Nachteile. Ich kann immernoch x Stunden in Dark Souls oder WoT abnerden, oder nen ganzen Abend mit Kumpels über Charaktere aus WH40K diskutieren, gleichzeitig aber Erfolg bei Frauen haben, auf Parties gehen, genug Geld verdienen, mit anderen (bspw Studenten) Aspekte meines Spielehobbies intellektuell teilen, und mit seiner Liebsten zusammen zocken (nun ja, ausgewählte Dinge, aber immerhin!). Etc etc.

Wobei die Nachteile überhaupt erst ausgewiesen werden müssten, welche sollen das denn sein? Uns sind bei genauerer Überlegung keine eingefallen.

Big Bang Theory ist aber ein interessanter Aufhänger. Die Serie hat sich ja nur in den ersten zwei Staffeln oder so wirklich ein Nerd/Science-Beruf Thema zu eigen gemacht, sich mit der Einführung von zusätzlichen weiblichen Charakteren & damit romantic interests aber vollkommen davon entfernt.
Will sagen, der Sheldon der momentan noch über die Scheibe flimmert (habe in Staffel 3 aufgehört zu gucken, nur ab und zu mal reingeschaut) hat mit dem Sheldon vom Beginn der Serie rein gar nichts mehr zu tun. Auch wenn die Serie grundsätzlich cheesy war, zu Beginn hatte sie noch etliche korrekte science-nerd Inhalte und Anspielungen (bspw Gottlob Frege!). Das ist mittlerweile völlig weg, alles nur noch reine Abziehbilder, weshalb ich sogar behaupten würde:

Der Mainstream-Zug ist bereits weitergefahren und hat die echten nerds überhaupt nicht mitgenommen!
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Dogarr
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Registriert: 22. Mai 2016, 13:47

Re: [Themenvorschlag] Wie Sheldon Cooper alles ruinierte.

Beitrag von Dogarr »

Das gute alte IRC *schmunzel

Als man unter Gleichgesinnten irgendwelche dämlichen Scripte zusammen schusterte, sich über Fserve natürlich nur Freeware und Demos schickte :clap:

"Big Bang Theory" habe ich vieleicht zwei mal gesehen und emfand es als völlig überzeichnet und humorbefreit. Aber das ist ja bekanntlich geschmackssache. Es gib ja auch Leute die über Mario Barth lachen können :mrgreen:

Im großen und Ganzen vermisse ich diese Zeiten aber nicht. Es sind zum Teil recht schöne Erinnerungen und das reicht mir.
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