Thema: Was sollen/sollten Spiele Kosten?

[Drizzt]

Der Hintergrund dabei ist mein aktuelles Problem mit Gears of War 4.
Ich finde das Spiel richtig gelungen & würde es gerne Spielen. Das Problem ist der Preis.
Ich besitze nur einen PC und da kostet es 70 Flocken (Bin studi).
Bei jeder meiner letzten Gedankengänge würde ich sagen gebt mir für 50€ 10 Stunden geile Spielinhalte. Anhand des ganzen Openworldscheiß.
Aber für 70€ 8 Stunden?
Mich würde eine differenzierte Diskussion zu diesem Thema interessieren^^

[Nachtfischer]

Spieldauer und Preis müssen keinesfalls in direkter Beziehung stehen und Spieldauer und Wert des Spiels korrelieren nur selten direkt.

Exakt! Was bringen mir 100 Stunden Content, wenn es sich lediglich um das nächste generische Action-RPG handelt? Umgekehrt hielt beispielsweise ein Portal in wenigen Stunden mehr Originalität bereit als die meisten Vollpreistitel insgesamt.

[Ubique]

Denn immer wieder mal gebrachten Zusammenhang zwisch Preis und Umfang kann ich auch in keinster Weise nachvollziehen.

Mir sind aktuelle Spiele per se zu teuer, witzig übrigens das die PC Version in deinem Beispiel mal mehr kostet als die Konsolenversion, bin seit einigen Jahren quasi nur noch Konsolenspieler und kenne das nur in die andere Richtung. Womit ich nicht sagen will das die Preise nicht gerechtfertigt sind. Ich bin nur nicht bereit mindestens 60 Euro bei erscheinen auf die Theke zu legen. Daher habe ich in den letzten Jahre auf fast kein Spiel mehr beim erscheinen gekauft.
Es gibt natürlich auch Ausnahmen bei mir, aber eigentlich nur als "kleines Dankeschön" meinerseits für die Konsolenversion, wie bei XCom 2 oder Divinity: Original Sin. Und diese Titel waren Preislich bei erscheinen auch deutlich von den 60 Euro entfernt.

[Peninsula]

Vollpreis generell (bzw. wie bei GoW 4, nochmal ordentlich teurer) finde ich happig. Die Preis/Spieldauer-Rechnung finde ich auch abwegig, aber für mich spielt da gefühlt schon eine Rolle, was der Konsum von Entertainmentprodukten aus anderen Sparten so kostet. Und da kann man natürlich ohne Weiteres so viel Geld ausgeben, wenn man sich Filmreihen oder TV-Serien als Boxset holt oder so, dass sind dann aber hochpreisige "Luxusprodukte" für Sammler und Fans. Bei Spielen fehlt aus meiner Sicht das Pendant zum Kinobesuch, also die Möglichkeit, sich für einen Betrag ein aktuelles Werk zu erschließen, den man auch bezahlt, wenn man sich einfach nur ein bisschen dafür interessiert und nicht gleich "Fan" ist. Dank Sales etc. habe ich jetzt keinen Mangel an erschwinglicheren aber etwas älteren Titeln und im Indiebereich gibt es ja auch "Vollpreise", die deutlich günstiger sind.
Aber im AAA-Bereich ist es mMn schon eine etwas komische Situation, dass erstmal hauptsächlich ziemliche Enthusiasten diese konsumieren, die bereit sind wirklich viel Geld hinzulegen. Als (zugegeben etwas schiefe) Analogie stelle ich mir vor, dass ein aktueller Kinofilm zunächst als Collector's Edition in der Deluxe Box mit Gimmick auf Blu Ray erscheint und dann erst ein Jahr später in die Kinos kommt...

[akill0816]

Ich finde eine Diskussion rund um Preis/Content durchaus interessant, weil ich nicht finde, dass bei Spielen derselbe Automatismus hin zum Einheitspreis herrschen sollte wie bei Musik oder DVDs. Für mich besteht schon ein Unterschied, ob mich ein Spiel 6 Stunden begeistert oder deutlich länger. Bei Spielen, die über Monate lang unterhalten habe ich einfach eine deutlich höhere Zahlungbereitschaft als bei Spielen, die nach zwei Abenden durchgenudelt sind.
Ein Premium-Bereich im Spielebereich könnte z.B. Spiele in Nischengenres mit hohen Produktionskosten ermöglichen.
Der momentane, einheitliche AAA-Preis führt meiner Meinung nach dazu, dass ein unvernünftig großer Spielerkreis angesprochen werden muss und alleine deshalb schon eine gewisse Uniformität vorherrscht. Indies bringen zwar mehr Abwechslung aber auch sehr geringe "production values".
Im Buchbereich ist es ja durchaus üblich, dass für bestimmte Produkte ein deutlich höherer Preis ausgerufen wird als für andere.
Auch bei Spielen wäre das sinnvoll.

Ich gebe jedenfalls keine 60 € für ein Spiel aus, bei dem mir "nur" 6 Stunden Spiel geboten werden.
Die meisten Triple-A Shooter verkaufen sich ja auch wesentlich über den Multiplayer, der dann einen entsprechenden Wert hat.

Kickstarter hat ja durchaus gezeigt, dass bei einige Fans auch eine deutlich höhere Zahlungsbereitschaft besteht. Ich denke, dass flexiblere Preise durchaus zu spannenden Entwicklungen führen könnten und würde es durchaus befürworten, wenn sich mal ein Entwickler an wirklichen Premium-Spielen abseits des Mainstreams versuchen würde. Allerdings muss man auch sagen, dass die Preiserhöhung durch die Hintertür in Form der Season Passe bereits stattgefunden hat. Insgesamt würde ich immernoch sagen, dass selbst viele Vollpreisspiele viel fürs Geld bieten.
Ein geringerer Einstiegspreis würde dem Medium meiner Meinung nach eher schaden, da der Druck riesige Margen absetzen zu müssen steigt und Microtransaktionen bzw. DLCs en masse noch stärker zunehmen würden.

[Drizzt]

Ja ich sehe ihr seht was ich meine^^
Hatte leider nur kurz Zeit für den Post.
Was ich noch hinzufügen würde als einen Punkt wäre sowas wie Netflix für Spiele.
Mich würde interssieren wie sowas aussehen könnte... Origin Access macht sowas ja glaub ich schon...
Aber stellt euch mal nen Steam Abo vor^^

[tdiver]

bei mir ist es so, dass ich für Spiele, wie Diablo 3 oder aktuell Battlefield 1, wo ich jeweils mehrere hundert Stunden Spielspaß habe, die Spiele durchaus zum Vollpreis kaufe. Bei Spielen die ich nur im Singleplayer (wenige Stunden) und einmalig durchspiele, warte ich bis zu einem Sale, da ich dort nicht bereit bin, den Vollpreis zu berappen. Also bei mir ist es durchaus das Verhältnis Preis/Content

[Philsen]

Im Prinzip lasse ich mir Spiele mit einem hohen Wiederspielwert mehr kosten. Sport- oder Rennspiele wie Fifa oder Drive Club oder Aufbauspiele wie Anno oder Cities spiele ich immer mal wieder, über Jahre. In dieser Zeit summiert sich die Spielzeit sicher pro Titel auf ~100 Stunden.

Darüber hinaus kaufe ich ausschließlich absolute "Must have" Spiele zum Vollpreis (Systemseller wie Uncharted, Zelda o.ä.). Alle anderen Spiele hole ich in der Regel im Sale.

Ich finde es übrigens ziemlich frech wie Microsoft mit seinem neuen Multiplattform Programm die Preise für den PC weiter nach oben treibt. 59,99 Euro sind schon genug Asche für einen Titel für den sie keinerlei Gebühren abdrücken müssen. Dass die nun die Preise auf 69,99 hochschrauben finde ich lachhaft und inakzeptabel. War für mich auch enttäuschend dass Andre das nicht im GOW 4 Podcast angesprochen hat.

[Darth_Mueller]

Ich finde es übrigens ziemlich frech wie Microsoft mit seinem neuen Multiplattform Programm die Preise für den PC weiter nach oben treibt. 59,99 Euro sind schon genug Asche für einen Titel für den sie keinerlei Gebühren abdrücken müssen. Dass die nun die Preise auf 69,99 hochschrauben finde ich lachhaft und inakzeptabel. War für mich auch enttäuschend dass Andre das nicht im GOW 4 Podcast angesprochen hat.

Vor allem wollen die halt ihren windows 10 Store pushen und stellen sich dabei so dermasen dumm an...

Wenn die für die Crossbuy Option auf der Xbox die 69€ nehmen würden und auf dem PC meinetwegen 49€ würde das diesem shop gewaltig Zulauf bringen, arm würden die trotzdem nicht werden.