Themenvorschlag: Speichersystem

[Dantocks]

Hallo,

ich würde mich sehr freuen, wenn ihr mal eine ganze Folge dem Thema Speichersysteme widmen würdet. Checkpoints, freies Speichern, Quicksave, Autosave, die jeweiligen Vor- und Nachteile, spezielle Eigenheiten und Unarten bestimmter Speichersystem und natürlich eure persönliche Meinung.

Ich hätte wohl kein Problem damit, wenn jedes Spiel mir die Möglichkeit böte jederzeit frei zu speichern - wohl wissend, dass dies einen wesentlichen Teil der Herausforderung nimmt; bzw. den Spieler bei Versagen nicht ausreichend bestraft. Auf der anderen Seite bin ich als Spieler für meine Savegames selbst verantwortlich. Vergessen zu speichern? Pech gehabt! Ich mag es aber auch einfach nicht, Abschnitte immer und immer wiederspielen zu müssen.

Im Grunde habe ich aber auch nichts gegen fair gesetzte Checkpoints, allerdings gibt es beim Checkpointsystem jede Menge Stolpersteine. Zum Beispiel Checkpoints vor längeren Zwischensequenzen, die sich t.w. nicht mal skippen lassen. Extrem nervig. Häufig sind Checkpoints auch einfach nicht fair gesetzt, liegen weit auseinander und zwingen mich beim Scheitern lange Laufwege, nervige Kletter- und Hüpfpassagen oder besonders nervenaufreibende Kämpfe immer und immer wieder zu wiederholen. Die schlimmste Unart des "klassischen" Checkpointsystems ist für mich aber, dass man selbst an einem solchen Punkt nicht einfach das Spiel beenden kann. Ich muss erst den kompletten Abschnitt erfolgreich abschließen. Beende ich das Spiel an einem Checkpoint fange ich wieder am Anfang des Levels an - ganz egal wieviele Checkpoints ich schon passiert habe - beim nächsten Start sind sämtliche Chekpoints weg., Das ist so verdammt nervig!

Mein Problem - und das werden viele kennen - ist, dass mir immer weniger Zeit zum Spielen bleibt. Arbeit und Familie sorgen dafür, dass das Hobby Zocken deutlich weniger Zeit bekommt als früher. So nutze ich auch mal ganz kleine Zeitfenster, während die Kinder gerade einen Cartoon gucken, mit Mutter einkaufen sind oder in der Badewanne liegen. Oft muss ich dann schnell ausmachen - in den meisten Fällen bedeutet das aber, dass ich einen Teil meines Spielfortschritt verliere. Gebt mir doch bitte die Möglichkeit beim Beenden des Spiels ÜBERALL zu speichern. Von mir aus auch NUR beim Beenden. Oder hört wenigstens auf Checkpoints nur in den "Zwischenspeicher" zu laden. Ich will an jedem verdammten Checkpoint das Spiel ausmachen können.

So überlege ich es mir drei mal, ob ich ein Spiel starte, weil ich nie genau weiß, ob ich genug Zeit habe. Ich muss dann mindestens 20-30 Minuten am Stück spielen um meinen Spielfortschritt nicht zu verlieren. Was aber, wenn ich diese Zeit nicht habe? Warum gibt es keine System mehr, die mich auch einfach mal 5 oder 10 Minuten spielen lassen ohne, dass alles umsonst war?

[Soulaire]

Ich bevorzuge Checkpoints, allerdings sollte das Spiel schon immer zu jeder Zeit automatisch speichern können (ohne mehrere Speicherstände).
Spiele bei denen jede Entscheidung, durch die verschiedenen Speicherstände zurückgenommen werden kann halte ich für schädlich.
In dieselbe Kerbe fallen verstellbare Schwierigkeitsgrade und Schnellreisen.
Für mich verlieren Spiele mit diesen Merkmalen oft ihren Reiz und sind ein Indiz für schlechtes/faules Gamedesign....

[Kero]

Die Ladezeiten sollte man auch mitberücksichtigen. Wenn ich mehr als 10s warten muss, um meinen Spielstand zu laden, lohnt sich das savegame nicht mehr.
Automatischen Speichern finde ich immer sehr kritisch, weil man so den Spieler eventuell dann etwas wegnimmt, das er nicht mehr rückgängig machen kann. Aus einer anderen Seite ist das bestimmt sehr nützlich für Leute, die nicht ständig speichern wollen.
Ich bin aber der Meinung, dass das richtige Speichersystem Genre abhängig ist. Zum Beispiel bei einem Open-World Spiel ist automatisches Speichern immer sehr nervig, weil ich auch gerne meine Entscheidungen rückgängig mache. Vielleicht kennt das ja einer hier.
Das Thema finde ich echt ziemlich gut!

[Dantocks]

Wenn man nur 5-10 Minuten hat, wäre da nicht ein hübsches Mobile Game zielführender?

Habe ich vor ein paar Jahren tatsächlich häufiger gespielt. Aber das reizt mich so gar nicht mehr.

5-10 Minuten waren auch etwas überspitzt formuliert. Das Problem ist, dass man z.B. mit kleinen Kindern nicht immer einschätzen kann, wie lange man Zeit dafür hat - plötzlich ist "Alarm" und man muss spontan ausmachen. Dann werden aus den geplanten 1,5 Stunden vielleicht doch nur 10 Minuten. Trotzdem ärgerlich, wenn ich die dann umsonst gespielt habe.

Wieviele Minuten es schlussendlich sind und welche Situationen dazu führen, dass man das Spiel beendet - das spielt im Detail auch gar keine Rolle. Ich will nur nicht dazu gegängelt werden immer weiter und weiter spielen zu müssen, weil ich weiß, wenn ich jetzt ausmache, sind meine letzten drei Checkpoints futsch. Und solche Stellen gibt es leider viel zu häufig. Dabei haben die Kontrollpunkte bei den meisten Spielen heutzutage wirklich sehr fair platziert. Aber warum zum Teufel verfallen sie, sobald ich das Spiel beende? Warum muss ich erst das Level beenden oder zu einer Feuerstelle kommen etc.?

Bei Doom weiß ich zum Beispiel nach 5 Stunden Spielzeit immer noch nicht wo ich starte, wenn ich mitten im Level ausmache. Beim letzten Checkpoint? Oder bei "größeren" Checkpoints von denen es evt. nur einen pro Level gibt? Ich weiß es nicht - also versuche ich das Level durchzuspielen. Ich brauche dazu im Schnitt 30-45 Minuten.

Es gibt einfach Situationen in denen mich das total annervt. Zum Beispiel habe Ich gefühlt 3/4 eines Levels durch und muss aus welchen Gründen auch immer aufhören / die Zeit wird knapp / was auch immer. Ausgerechnet jetzt kommt ein Bosskampf. Ein herausfordernder Kampf, den ich nicht auf Anhieb schaffe. Ich bin genervt, will aufhören - verliere aber den gesamten Levelfortschritt. Also muss ich mich da durchbeißen und bin vielleicht noch im Zeitdruck. Und ich hasse es Abschnitte wiederholen zu müssen.

[Dantocks]

Die Ladezeiten sollte man auch mitberücksichtigen. Wenn ich mehr als 10s warten muss, um meinen Spielstand zu laden, lohnt sich das savegame nicht mehr.
Automatischen Speichern finde ich immer sehr kritisch, weil man so den Spieler eventuell dann etwas wegnimmt, das er nicht mehr rückgängig machen kann. Aus einer anderen Seite ist das bestimmt sehr nützlich für Leute, die nicht ständig speichern wollen.
Ich bin aber der Meinung, dass das richtige Speichersystem Genre abhängig ist. Zum Beispiel bei einem Open-World Spiel ist automatisches Speichern immer sehr nervig, weil ich auch gerne meine Entscheidungen rückgängig mache. Vielleicht kennt das ja einer hier.
Das Thema finde ich echt ziemlich gut!

Kommt tatsächlich auf das Genre an.

Ich bin zum Beispiel ein kleiner Splinter Cell Fan. Ich mag diese Art von Stealthgame. Bei Chaos Theory, dem dritten Teil der Reihe konnte man Quicksaven. Und diese Funktion habe ich fast schon vergewaltigt. Würde vielen so wahrscheinlich kein Spaß machen - aber ich liebe es, mich Meter für Meter weiter an mein Opfer zu pirschen und dann verschiedene Taktiken zu probieren. Klappt es nicht: Quickload, neuer Versuch. Anspruchsvoll? Nein. Spaßig? Für mich auf alle Fälle. Ich will 100% unentdeckt bleiben, werde ich entdeckt: Quickload. Kling für die meisten sicher total langweilig - aber ich hab da echt Spaß dran. Was ich bei einem Stealthgame nicht ertragen kann, ist es entdeckt zu werden und mich dann den Rest des Levels durchballern zu müssen. Das wäre zwar Konsequent, aber es fühlt sich absolut unbefriedigend an.

Hatte Blacklist eigentlich Quicksave? Ich weiß es nicht - aber auch damit hatte ich viel Spaß. Ich glaube da waren die Checkpoints extrem fair verteilt.