Games und Linux

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Fred Helm
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Games und Linux

Beitrag von Fred Helm »

Herauspicken einiger cooler Linux-Spiele. Welche Spiele werden für Linux entwickelt? Wer macht sowas und wieso machen die das, trotz Unkosten und kaum Nachfrage? Und was zur Hölle hat das alles mit DirectX zu tun???
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Wudi
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Re: Games und Linux

Beitrag von Wudi »

Also um deinen Vorschlag genauer zu verstehen. Meinst du Spiele für Linux im Speziellen? Also Spiele die auf keinen anderen Plattformen erscheinen? Oder meinst du Spiele die sowohl für Windows als auch für Linux rauskommen?
In diesem Fall ist der Tweet von Ron Gilbert interessant: https://twitter.com/grumpygamer/status/ ... 7187101696" onclick="window.open(this.href);return false;
Des Weiteren hat sich da im Indie Bereich dank Unity und Co. viel getan was Kompatibilität mit Linux angeht.
Man kann auch noch auf Wine eingehen.

Ich gehe aber davon aus, dass die drei/vier dafür einen Externen brauchen. Soweit ich weiß ist glaube ich die Expertise was Linux etc. angeht bei keinem in dem nötigen Ausmaß vorhanden. Wolfgang kann eventuell was dazu sagen wieso Entwickler Linux (nicht) untersstützen.
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Fred Helm
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Re: Games und Linux

Beitrag von Fred Helm »

Ausschließliche Linux-Titel dürften kaum jemanden interessieren. Ich fände interessant welche Spielentwickler die UNIX-Umgebung wahrnehmen und wieso. Treibt sie ein Idealismus oder gibt es tatsächlich genug Linux-Nutzer um richtig an die zu verkaufen. In dieser Hinsicht, danke für den interessanten Link.
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KeiserinSkadi
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Re: Games und Linux

Beitrag von KeiserinSkadi »

Ich bezweifle das PC außerhalb von Windows viele Hörer interessiert.
Es wird einige geben die auch unter GNU/Linux oder macOS Spielen aber das werden nicht viele sein, und die wissen dann schon was sie wissen wollen.
Ich weiß nicht wie Weit das Interesse unter Windows oder Konsolen Spielern ist.
Es ist sicher ein interessantes Thema und ich habe bereits einen Thread darüber im Hardware Bereich erstellt, aber vielleicht für eine Spätere Folge, erst mal wichtiger Themen wie Monitore/Fernseher oder sowas.
Nennt mich einfach Skadi, nicht Skandi.
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Jonnze
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Re: Games und Linux

Beitrag von Jonnze »

Ich fände das Thema sehr interessant. Monitore und Fernseher sollten im Hardware-Format abgehandelt werden. Je nach Ergiebigkeit hat das Thema Linux und Gaming aber genug Material für einen Sonntagspodcast oder eine Reportage zu bieten.

Ich spiele immer wieder mal mit dem Gedanken, ein Linux-Derivat auf einer Zweitpartition einzurichten oder den verstaubten Laptop meiner Freundin damit auszustatten, sobald sie einsieht, dass er für Grafikbearbeitung wirklich nicht mehr zu gebrauchen ist, aber da mein Rechner zu 95% für Spiele und Verwandtes benutzt wird und ich keine Lust habe, auf wertvollen Speicherplatz zu verzichten, schiebe ich das immer wieder nach hinten.
Dazu kommt, dass das Angebot an kompatiblen Indie- und evtl. AA-Titeln inzwischen zwar da ist, aber die Majors in Linux keinen fruchtbaren Boden sehen. Soweit jedenfalls mein Stand.
Außerdem grabe ich mich zwar phasenweise gerne in derart nerdige, zeitintensive und pflegebedürftige Themen ein, aber von Leuten habe ich immer gehört, dass es ein ewiger Kampf und Krampf sei, auf Linux zu spielen, Programme und Treiber zu installieren. Und ich habe zwar gern ein bisschen was zu tun und brächte genug Interesse auf, um Linux eine Chance zu geben, aber ich möchte nicht bei jeder Programminstallation seitenweise Threads und Troubleshootings wälzen.
Der Mensch ist ein Gewohnheitstier und so ziemlich jedes Spiel auf meiner Platte ist in irgendeiner Weise angepasst...selbst wenn das alles nativ auf Linux liefe, was ist mit Mods, was ist mit ReShade/SweetFX/MasterEffect, was mit dem WidescreenFixer und anderen Tools? Undsoweiter.

Ich schließe mich aber auch den ursprünglichen Fragen von Fred Helm an. Allein das sollte schon einigen Stoff bieten.
"Soviet radiation is the best radiation in the world."
- Artur Korneyev
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KeiserinSkadi
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Re: Games und Linux

Beitrag von KeiserinSkadi »

Das Spiel Angebot unter GNU/Linux ist gar nicht so schlecht und wächst stetig. Habe es oft erlebt das ein Spiel welches ich vor Jahren gekauft habe plötzlich auch unter GNU/Linux verfügbar ist.
Man muss aber einschränkend sagen das das nur für Steam und GoG gilt, andere Plattformen wie uPlay, Origin oder die Blizzard App gibt es nicht mal für GNU/Linux.
Ich benutze GNU/Linux jetzt schon seit bald 10 Jahren, also schon bevor ich überhaupt einen Steam Account hatte und habe daher auch schon immer bevorzugt Spiele gekauft die unter GNU/Linux laufen, weswegen die Mehrheit aller Titel die kein Beifang bei Humblebundle sind in meiner Steam Bibliothek unter GNU/Linux laufen.

Die angesprochenen Tools gibt es vermutlich alle nicht für GNU/Linux auch wenn Fix Tools meist unnötig sind da die Spiele entweder nicht Portiert werden oder solche Probleme wie kein Widescreen Support gefixt werden. Habe mich aber mit Tools die die Grafik verbessern nie beschäftigt.
Was Mods angeht gibt es nur sehr wenig Fälle von Mods die nicht unter GNU/Linux laufen wenn sie z.B. ein Zweites Programm im Hintergrund laufen lassen (z.B. ein Statistik Mod für Cities:Skylines). Hatte es auch schon mal das ein Mod mit einem Windows Installer kam, der lief aber problemlos in Wine und ich konnte den Mod dann mit der GNU/Linux Version von Portal 2 benutzen.

Die Qualität der Portierungen schwangt aber auch, auch wenn ich bisher eigentlich nur relativ gute erwischt habe, oder mein Rechner einfach gut genug ist damit ich das nicht bemerke. Gibt nur hin und wieder so Probleme das, dass Spiel denkt der Monitor Links oben sei der Primär Monitor und ich kann auch nur die Auflösung von diesem einstellen (welcher bei mit der mit Abstand kleinste Monitor ist), daher musste ich schon mal eine config bearbeiten so das, dass Spiel in 1440p läuft.
Manche Portst (Shogun 2 oder Dirt Relly) haben dafür einen netten Louncher indem ich aussuchen kann welchen Monitor ich benutzen will, mit welcher Auflösung und ob ich es im Fenstermodus spielen will. Beide Spiele wurden von Feral Interactive portiert.
Ich wunder mich warum Publisher von Spielen wie CoD ihre Spiele nicht portieren, Es wäre nicht viel Aufwand. Man müsste nur eine Firma wie Feral Interacite damit beauftragen und man hatte ältere Titel ja bereits auf OS X portiert. Es würde einige Spiel mehr verkaufen für einen relativ kleinen Aufwand. Denke nicht das es teurer wäre CoD zu portieren als Dirt Relly und Dirty Relly hat sicher weniger Spiele verkauft.


Aber mal zum Thema allgemein. Es wäre auf jeden Fall mal Interessant eine Folge zum Thema PC jenseits von Windows zu machen. Es gibt nicht wenige Leute die auch einen Mac daheim haben.
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Orakel
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Re: Games und Linux

Beitrag von Orakel »

Fred Helm hat geschrieben:Ich fände interessant welche Spielentwickler die UNIX-Umgebung wahrnehmen und wieso. Treibt sie ein Idealismus oder gibt es tatsächlich genug Linux-Nutzer um richtig an die zu verkaufen.
Irgendwie erinnert mich deine implizierte Degradierung der Linux-Plattform ein wenig an die allgemein eher negative Sichtweise auf die Mac-Plattform gegen Ende der 90er/Anfang der 2000er-Jahre. (Um das ganze mal ein wenig aufzufüllen, da ich - anders als die meisten hier vermutlich - sogar mit dem Mac groß geworden bin und meine ersten Spiele "damals" auf dem LCII meiner Eltern gespielt habe: Steve Jobs war gerade für einen sehr kurzen Zeitraum zu Apple zurückgekehrt, der erste iMac - die "Knutschkugel" war '98 in der Farbe Bondie Blue erschienen und USB war die große Neuerung an den Rechnern.)

Damals waren bei weitem nicht so viele Spiele, aber doch einige Titel auch auf dem Mac portiert worden (wenn auch wohl mit sehr viel Aufwand "Applkation Systems Heidelberg" war damals ein sehr oft im Zusammenhang mit Mac-Ports beauftragter Name gewesen). Die große, heimliche Revolution hatte damals Blizzard gemacht, weil sie mit einem mal die Win und die Mac-Version auf derselben Disk herausbrachten. (Ich schätze mal, die haben damals gesehen, dass ein nicht zu verachtendes Interesse bei den Mac-Ports auf dem damals recht kleinem Markt existierte.) Jedenfalls bemerke ich mittlerweile sehr oft, das dank Steam und Gog sich in dem Bereich scheinbar doch sehr viel getan hat, was das interesse an Mac-Verionen bis heute angeht.

Aniway, ich schweife ab: Aktuell bin ich selbst einer dieser betroffenen Linux-Leute, die auch spielen. (Der Grund ist einfach, dass ich vor ein paar Jahren einen etwas drastischen Einschnitt in meiner Lebensplanung hinnehmen musste und deswegen ein paar etwas kleinere Brötchen backen musste. Und Windows kommt mri einfach nicht in die Tüte, dafür habe ich zu Lange den doch recht harschen Hass in meiner Jugend erleben müssen, wenn ich mal sagte "Ich nutze einen Mac."... okay, wie man so schön sagt: Wie man in den Wald ruft so schallt es heraus und dementsprechend habe ich über die Jahre dann auch eine gewisse militante Arroganz entwickelt, aber das soll hier nicht Thema sein.)
Warum Steam die Linux-Offensive gestartet haben ist ja einigermaßen bekannt: Microsoft wollte in den Markt einbrechen, den Valve sich geschaffen hatte. (Und aus der Vergangenheit weiß man, dass MS da durchaus sehr erfolgreich sein kann, Qualitativ schlechte Schnellschüsse unters Volk zu jubeln.)
Ich bemerke allerdings bei den Spieltiteln, dass es vermehrt die kleinen "Indie"-Titel sind, die aktuell sehr viele Plattformen gleichzeitig bedienen. Und das macht vermutlich auch unter dem Aspekt Sinn, dass die entsprechenden Entwickler sich es einfach nicht leisten Können, eine Plattform an möglichen Käufern auszuschließen, um ihre Entwicklungskosten wieder herein zu bekommen und am Markt zu bleiben. Steam ist schließlich ein Schlachthaus, wo du ständig nur untergehen kannst. Von daher ist jeder zusätzliche Verkauf - egal ob jetzt Linux, Windows, oder MacOS - ein weiterer Schritt in die Richtung eines "Break Eaven"-Points. Und wenn derzeit die entsprechenden Entwicklertools existieren, die es deutlich leichter machen einen Port auf ein anderes System zu ermöglichen, dann greift man vermutlich diesen zusätzlichen Strohhalm, um nicht zu ertrinken. (Wobei das herauskristallisieren von Canonicals Ubuntu als dominantere Linux-Distribution in dem Bereich wohl auch noch einiges dazu beigetragen hat.)

Jedenfalls ist das Schöne bei der ganzen Sache: Ich kann derzeit durch Steam und Gog einfach bei der nächsten Gelegenheit wieder das Betriebssystem wechseln (ein Mac-Mini ist in naher Zukunft fest eingeplant) und habe dann keine großen Probleme irgendwas nochmal neu anschaffen zu müssen. Diese für die kleinen Entwickler scheinbar überlebensnotwendige Strategie ermöglicht einem als Endnutzer duetlich freier durch die Gegend zu laufen. ^^
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W8JcyyU
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Re: Games und Linux

Beitrag von W8JcyyU »

Linux ist keine Gamingplattform. Man kann Spielen, aber es ist objektiv nicht zu empfehlen

- kein DirectX 10 / 11
- Kopierschutzmaßnahmen wie Denuvo, wenn überhaupt, erst deutlich nach Release in Wine startbar (vgl. Doom 2016)
- gleiche Performance (bei schlechterer grafischer Qualität) nur mit GPU Passthrough möglich. Dafür braucht man allerdings zwei GPUs.
- heterogene Plattform mit Libraries in verschiedenen Versionsnummern. Ohne Planung ein organisatorischer Albtraum für Entwickler und Spieler.
- Treiberwust, nvidia mit in der Regel sehr guter performance, AMD/ATI hit and miss - dafür aber open source (wofür ich mir als Spieler nichts kaufen kann)

Bei Spielen ist Windows König. Mac im direkten vergleich vielleicht noch vor Linux. Als Hardcorespieler mit Anspruch an Performance und Grafik bleibt ein Fazit - ein Wechsel ist keine Option.
Orakel
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Re: Games und Linux

Beitrag von Orakel »

W8JcyyU hat geschrieben:Linux ist keine Gamingplattform. Man kann Spielen, aber es ist objektiv nicht zu empfehlen
Das behauptet ja auch keiner. Ich glaube so ziemlich jedem ist bewusst, dass Windows immer noch die Kernherrschaft in dem Bereich inne hat.
Die Frage ist doch viel mehr: Ist man wirklich zwingend an Windows gebunden? (vor allen Dingen, wenn dann noch die "reinen" Gaming-Plattformen in der Konsolenecke hinzukommen.)

Und da wird dann nämlich der begriff des "Objektivem" ein wenig fragwürdig: Windows bedient die Fraktion der Triple-A-Spieler immer noch am besten. (Das ist ein Fakt.) Ich würde jetzt aber mal einen kleinen Schritt zurück gehen und zwei vergleiche Heranziehen: Die "objektiv" Beste Hardware wäre eigentlich die allerneueste, die bei irgendwelchen Veranstaltungen im Jahr vorgestellt wird. (Niemand verlangt von dir aber im Hier und jetzt vereits einen AMD-Ryzen und ähnliche Geschichten zu verwenden. Ganz im Gegenteil: Derzeit wird ja immer noch eher die i5-Plattform empfohlen. Dafür dann aber ein auf lange Sicht spekulativer Ansatz verfolgt, für wann eventuell die neue Technologie Sinn macht.)

Das Linux mit der sehr breiten Aufstellung im Bereich der Distributionen ein Problem hat, bestreitet auch keiner: Andererseits setzt sich Canonicals Ubuntu so langsam aber sicher als eine recht Populäre Distribution durch, die auch für Entwickler klar definierte Voraussetzungen liefert. (Und deswegen nicht umsonst als die getestete Linux-Plattform im Bereich der Angebote von Steam und Gog erwähnt.) Hier sind die Langzeitdistributionen halt ein Vorteil, der den "Alptraum" ein wenig ausbremmst.

DirektX als "vermittelnde" Instanz zwischen Software und Hardware ist ein Problem, ja. Allerdings auhc nur so lange, wie man wirklich auf das Triple-A-Segment schielt.

"Objektiv" ist also nicht der Gamer an sich vollkommen auf Windows angewiesen, sondern eher eine bestimmte Gruppierung unter einer an sich bereits heterogenen Gruppe mit ähnlichen Interessen.
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Desotho
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Re: Games und Linux

Beitrag von Desotho »

Das Podcast-Thema wäre dann ja eher: Warum bringen Entwickler Linux Versionen und warum machen sich die Spieler mehr Arbeit und schränken sich ein?
kA wie viel Stoff das hergibt aber warum nicht.
El Psy Kongroo
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W8JcyyU
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Re: Games und Linux

Beitrag von W8JcyyU »

Desotho hat geschrieben:Das Podcast-Thema wäre dann ja eher: Warum bringen Entwickler Linux Versionen...
Kostenlose PR. Gerade für Indie-Entwickler war das eine Zeit lang ein einfaches Mittel um Artikel / Social Media Posts zu bekommen, die sonst nicht geschrieben worden wären. Auch, weil bei Gemeinschaften wie dem r/linux_gaming subreddit Qualitätsansprüche gerne mal hinten angestellt werden.
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Desotho
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Re: Games und Linux

Beitrag von Desotho »

Angesichts des Arbeitsaufwands würde ich das nicht für "Kostenlos" halten.
El Psy Kongroo
JayTheKay
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Re: Games und Linux

Beitrag von JayTheKay »

Gibt sicher billigere und bessere PR. Glaube das ist meistens Idealismus oder wie bei Valve eine Strategie um von MS loszukommen.
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W8JcyyU
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Re: Games und Linux

Beitrag von W8JcyyU »

Geht, da kleinere Indies gerne mal auf 3D Verzichten, entfällt DirectX bzw OpenGL. Die 2D Frameworks sind im Vergleich dann auch kleiner, auch weil das Rendering weniger komplex ist.
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Desotho
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Re: Games und Linux

Beitrag von Desotho »

Halten wir einfach fest, dass wir nicht dasselbe glauben :)
El Psy Kongroo
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KeiserinSkadi
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Re: Games und Linux

Beitrag von KeiserinSkadi »

Der Anteil der Spiele die für GNU/Linux verfügbar sind ist mittlerweile sehr groß. Theoretisch hat GNU/Linux vermutlich allein auf Steam mehr Titel wie die PS4 oder die Xbox One, Werbeeffekt gibt es da heute kaum noch. Habe bei Spielen wie der Total War Reihe oder den Saints Row Spielen teilweise erst Monate später gemerkt das sie plötzlich bei den unter auf GNU/Linux verfügbaren Spielen in meiner Steam Liste auftauchen.

Wenn man sich einfach mal die verfügbaren Spiele ansieht sieht man schnell, dass das nicht nur kleine Indi Spiele sind.

Was ich so beobachtet habe ist das Mainstream/Casual Spiele seltener auf Linux portiert werden als Nischenspiele, falls man Total War als Nischenspiel bezeichnen kann, da bei ihnen vermutlich relativ zu den Gesamtverkäufen weniger auf dem PC oder gar unter GNU/Linux verkauft werden.
Der Computer Interessierte benutzt mit einer höheren Wahrscheinlichkeit GNU/Linux als der Durchschnittsbenutzer, der Durchschnittsbenutzer wird aber eher ein FIFA kaufen wenn er denn überhaupt Spiele auf seinem Rechner hat, während der Computer Interessierte eben auch andere nicht AAA Spiele wahrnimmt und sich dafür interessiert.
Spiele wie Thimbleweed Park haben angeblich 1/3 ihrer Verkäufe auf macOS und GNU/Linux gemacht während FIFA vielleicht 10% überhaupt auf dem PC verkauft.
GNU/Linux mag zwar nur einen Marktanteil von 1-2% haben aber bei Windows sind eben auch der Laptop deiner Mutter und der PC auf der Arbeit mit drin auf denen man so bald kein Spiel außer Solitär sehen wird oder eben bei dem Durchschnittsspieler nur FIFA, CoD oder GTA.
Entsprechend werden pro GNU/Linux Nutzer im Durchschnitt vermutlich mehr Spiele verkauft, wodurch der Marktanteil praktisch höher ist.

Dazu kommt das der GNU/Linux Anteil abhängig vom Markt massiv schwankt. z.B. benutzen In Ost Asien mehr Leute Windows als in Europa und in Nord Amerika ist der Mac relativ stark. Folglich sieht man wenig Japanische Spiele für Linux, falls sie überhaupt für den PC raus kommen.
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lolaldanee
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Re: Games und Linux

Beitrag von lolaldanee »

Schön gesagt Skadi
Die Situation unter Linux zu spielen war wohl wirklich noch nie so gut, ein subastantieller Teil der Spiele scheint direkt dafür zu erscheinen.
Für mich persönlich ist Linux generell nix, habe mal diverse Distributionen ausprobiert, aber war am Ende von viel zu vielen Kleinigkeiten genervt, und bin wieder glücklicher Windows Nutzer
toxic_garden

Re: Games und Linux

Beitrag von toxic_garden »

ein schöner Text von Heise dazu: https://www.heise.de/newsticker/meldung ... 66433.html" onclick="window.open(this.href);return false;

Kann ich nur zustimmen. Sobald einem die Wahl zwischen verschiedenen X-Servern, Desktop Managern un deren 14356 Forks, redundanten Programmen und Libs erleichtert wird (kennt überhaupt jemand den Unterschied zwischen avconv und ffmpeg?), könnte man da Licht am Horizont sehen. Bis dahin aber.....bleibe ich für's Gaming lieber doch bei Windows.
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Corben
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Re: Games und Linux

Beitrag von Corben »

Mir fehlen hier ein paar doch wichtige Fakten, die nicht erwähnt wurden.
Der Vergleich DirectX mit OpenGL hinkt etwas, DirectX bietet Schnittstellen für Eingabegeräte (DirectInput), Sound (DirectSound) und 3D Grafik (Direct3D). Man verwendet die Sammlung DirectX aber oft synonym für Direct3D.
Feature-wise sind OpenGL und Direct3D gleich auf. Früher konnte man sagen die OpenGL Version +7 entspricht der DirectX Version. Heute ist OpenGL 4.5 gleichwertig mit Direct3D 11.
Wie gut OpenGL selbst heute noch performiert zeigen Titel wie Doom und NoMansSky. Doom (2016) wird wohl nicht nativ für Linux kommen (Bethesda hat da kein Interesse), aber Dank OpenGL oder Vulkan läuft Doom perfekt mit wine (seit Denuvo aus der Windows Version entfernt wurde, s.u.).

Die restliche Funktionalität von DirectX (also DirectInput und DirectSound) übernimmt unter Linux SDL bzw. SDL 2.0.
Da die Spieleentwickler jedoch durch diese Grafik-Apis "eingeschränkt" wurde, wurden die Nachfolger DirectX12 und Vulkan entwickelt. Sie wollten einfach etwas hardwarenäheres.

Das Problem mehrere Distributionen zu unterstützen hat Valve mit der Steam Runtime gelöst. Dies ist ein fester Satz an Bibliotheken, auf welche sich die Entwickler verlassen können. Kompilieren sie ihre Spiele gegen die Steam Runtime ist die Distribution annähernd egal (Ausnahmen bestätigen die Regel). Kleinster gemeinsamer Nenner ist hier SteamOS (ein von Valve gepfleges Debian).

Auch treibermässig ist Situation so gut wie nie, man braucht entweder das ppa für die aktuellen nVidia Treiber, oder für die aktuellen Mesa-Treiber (für AMD Karten und Intel), fertig.

Das Linux keine Gaming-Platform sein soll, halte ich aktuell für keine zutreffende Behauptung. Es gibt ca. 2500 (Quelle http://steamdb.info/linux" onclick="window.open(this.href);return false;) unter LInux bestätigt lauffähige Spiele. Darunter natürlich viele minderqualitative Titel, aber das trifft auf anderen Plattformen genauso zu und ist ein anderes Thema. Steam gibt mir den Big Picture Mode auch unter Linux, ich kann via Steam Link am TV zocken, ich habe die Freundesliste etc etc. Alles Punkte die für mich eine Spieleplatform ausmacht.

Das Entwickler u.A. auf Linux setzen hat durchaus finanzielle Gründe. So haben Linux User die Humble Indie Bundles mit ihren Käufen immer angeführt, sie haben im Schnitt pro User immer mehr gezahlt als Mac oder Windows User. Und die Humble Bundles waren finanziell richtig erfolgreich (mittlerweile mag das etwas anders sein, da sich die Quantiät an Bundles dramatisch erhöht hat).

Dann bieten moderne Engines heute die Möglichkeit auch für Linux eine Version zu erstellen, dies ist zwar meist mit Problemen verbunden, die sich aber wohl lösen lassen. Manchmal klappt es auch einfach out of the box. Warum sollten Entwickler die Mehrverkäufe nicht mitnehmen, wenn sie mit geringem bis mäßigem Aufwand eine weitere Platform unterstützen können.
Aspyr Media und Feral Interactive haben veröffentlicht, daß sich der Portierungsaufand finanziell rechnet.

Bzgl. Kopierschutz... Denuvo gibt es unter Linux nicht. Der Hersteller bietet keine Linux Version an, und wenn z.B. von Feral Interactive ein Titel portiert wird, der unter Windows Denuvo hat, hat er ihn unter Linux schlichtweg nicht.

Und viele User fragen bei Kickstarter Projekten nach einer Linux Version. Die Nachfrage scheint auch hier gross genug zu sein, daß die Entwickler diese entweder direkt mit anbieten oder als Stretchgoal festlegen.

Aus Gamestar Zeiten weiss ich, daß Sebastian sich schon mal mit Linux beschäftigt hat, vielleicht hat er ja mal Lust da auch spieletechnisch etwas tiefer einzusteigen und daraus einen Podcast zu machen... ich würde das gerne hören ;)
So long, Corben
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W8JcyyU
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Re: Games und Linux

Beitrag von W8JcyyU »

Corben hat geschrieben:Mir fehlen hier ein paar doch wichtige Fakten, die nicht erwähnt wurden.
Der Vergleich DirectX mit OpenGL hinkt etwas, DirectX bietet Schnittstellen für Eingabegeräte (DirectInput), Sound (DirectSound) und 3D Grafik (Direct3D). Man verwendet die Sammlung DirectX aber oft synonym für Direct3D.
Feature-wise sind OpenGL und Direct3D gleich auf. Früher konnte man sagen die OpenGL Version +7 entspricht der DirectX Version. Heute ist OpenGL 4.5 gleichwertig mit Direct3D 11.
Korrekt aus Entwicklersicht. Als Spieler hat das praktisch keine Aussage: Bietet ein Spiel DirectX 9, 10 und 11 als Renderer an, bleibt in Wine nur die DirectX 9 Version. Hilft wenig, dass OpenGL und DirectX feature-technisch vergleichbar sind.
Corben hat geschrieben:Das Linux keine Gaming-Platform sein soll, halte ich aktuell für keine zutreffende Behauptung. Es gibt ca. 2500 (Quelle http://steamdb.info/linux" onclick="window.open(this.href);return false;) unter LInux bestätigt lauffähige Spiele.
Quantitativ vielleicht, Qualitativ nicht. Doom ist seit ca April 2017 einigermaßen Spielbar - gut ein Jahr nach Release. Saints Row 3 und 4 laufen erst seit dem Port, weil DirectX 10 nicht gut funktioniert in Wine. Also auch kei Bioshock Remastered und auch kein Skyrim SE.

Hardcorespieler mit entsprechender, neuer und leistungsstarker Hardware und Wunsch auf aktuelle Spiele, werden mit Linux als Spieleplattform nicht glücklich. Egal, dass es daneben noch 2499 ältere Gurken gibt.
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