Ich spiel das auch gerade, da ich schon damals das original geliebt habe und im Großen und Ganzen kann ich mich meinen Vorrednern anschließen.
Grafisch sieht das spiel echt gut aus. Vor allem die (natürliche) Landschaft kann sich, wie beim Original auch schon, sehen lassen. Die Assets (wie PC, NPCs, Häuser usw.) hätten allerdings ein bisschen mehr Liebe(Polygone und Details) vertragen können. Auch die Animationen zeigen leider gerne mal einige Schwächen. Dem Leveldesign sieht man an, wo es herkommt, es ist nämlich, mit all seinen Eigenheiten,genau das des Vorgängers.
Das Audio ist direkt aus dem Vorgänger übernommen, was uns aber in der deutschen Vollvertonung des Spiels wieder in den Genuss der Synchronstimme von Manfred Lehmann bringt.
Die Steuerung übernimmt leider nahezu alle Schwächen und ist oftmals fummelig, schwammig und unpräzise. Dies wird besonders beim Springen und im Kampf deutlich. Letzterer wurde gegenüber dem Original beschleunigt (namentlich die Projektilgeschwindigkeit), was die schwächen der Steuerung nur noch mehr heraushebt. Die Controllerunterstüzung die das Spiel nun bietet, geht aber gut von der Hand und ermöglicht eine angenehme Bedienung.
Das UI/Inventar ist übersichtlicher geworden und biete einige zusätzliche Übersichten, die es so im Original noch nicht gab. Was leider immer noch fehlt sind kurze Beschreibungen von verschiedenen Inventargegenständen, so dass man als neuer Spieler dort kommentarlos, gerade direkt zu Beginn, Gegenstände vorfindet, deren genaue Funktion sich nicht sofort erschließt. Da bleibt einem nur das fröhliche Experimentieren, oder ein Blick in das Handbuch(
http://planet-adelpha.de/wp-content/upl ... al_DEU.pdf) von 1999 zu werfen, wo diese, natürlich, beschrieben sind.
Alles in allem kann ich das Spiel allen Leuten die den Vorgänger liebten und mochten durchaus empfehlen. Auch wenn sich sicherlich Mancher an einigen stellen mehr Remake gewünscht hätte, lässt "Outcast: Second Contact" die Nostalgie wunderbar wieder aufleben und bietet einem das, was einem das Original vor 18 Jahren auch geboten hat.
Neue Spieler, die das Original gar nicht kennen, werden sicherlich nicht so viel Freude daran haben, da man viele Eigenheiten des Gamedesigns heute so nicht mehr kennt oder gewohnt ist, was zu doch ehr zu frustigen Momenten führen kann. Diesen Leuten würde ich das Spiel, zumindest nicht zum Vollpreis, empfehlen.
Für diejenigen, die dennoch einmal Outcast gespielt haben wollen, gibt es auf auch noch das "Original", Outcast 1.1, für rund 5€ auf Steam (der Unterschied hier liegt lediglich in einigen technischen Anpassungen/Verbesserungen). Und wer nur wissen will, was daran damals eigentlich so toll gewesen sein soll, dem sei die zugehörige Podcastfolge der beiden Jungs des Stay Forever Podcasts nahegelegt.