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Warum werden Arbeits-Simulatoren nicht ernst genommen?

Verfasst: 2. Jan 2018, 13:10
von Paradogs
Zuerst einmal, ja ich gebe es zu, ich bin ein Fan von gut gemachten Simulatoren. Jetzt sagen sicher viele ich doch auch, denn Fussball oder Rennspiel Simulatoren stehen immer hoch im Kurs. Schaffen es sogar auf Titelseiten. Doch von denen Rede ich nicht. Sondern von Spielen die in der Spielepresse fast immer nur belächelt werden.

Truck Simulator? Flugsimulator? Zugsimulator? Oder wie heißt noch dieses Bauernspiel, achja Landwirtschaftssimulator 2017. Ich muss mal nach googlen wie viele "Trottel" außer mir es sich noch gekauft haben... Moment mal über eine MILLION mal verkauft? Das muss doch wohl ein Fehler sein. Ich habe ja gehört ein paar Modder von LS 17 wollten ein eigenes Spiel machen und haben dafür eine Sammelbüchse rumgereicht. Mal sehen ob dieses Cattle and Crops 100 Euro zusammen bekommen hat... BITTE? 720.000 Euro?

Nun aber meine Frage, warum werden diese Spiele von Redakteuren nicht ernst genonmmen? (Ja ich habe Sebastians Test des LS 2017 bei der GS gesehen) Trotzdem gibt es weder bei euch noch bei großen Magazinen Kompetenz für solche Spiel und immer wieder kommt nur die Ausrede "ist ja nur eine Nische". Vor allem Andre bringt meist nie mehr vor als ein lautes Schmunzeln im Podcast wenn es um solche Spiele geht.

Dabei gibt es keine besseren Spiele die man neben den Podcast spielen kann. Storybefreite Spiele haben doch auch Vorteile oder nicht? Ich finde man sollte sich nicht mehr schämen müssen wenn man so etwas spielt. Dazu währe es wichtig wenn die Presse und damit ihr diese Games ernst nehmt und auch darüber berichtet wie über jedes andere Spiel was über eine Million mal verkauft wurde.

Re: Warum werden Arbeits-Simulatoren nicht ernst genommen?

Verfasst: 2. Jan 2018, 13:23
von Alienloeffel
Dafür schämen musst du dich doch ohnehin nicht. International haben solche Spiele aber, soweit ich das einschätze, keine große Bedeutung, wodurch es dann doch etwas nischig wird. Vor allem gibt es in dem Genre ja auch ziemlich verkorkste Spiele (Der Polizei Simulator?),über die man dann aus eben jenem Umstand heraus berichtet.
Ich glaube nicht, dass das Genre nicht ernst genommen wird, ich denke eher, dass das öffentliche Interesse einfach begrenzt ist verglichen mit anderen Genres.

Re: Warum werden Arbeits-Simulatoren nicht ernst genommen?

Verfasst: 2. Jan 2018, 13:41
von Paradogs
Ob es international erfolgreich ist sollte für ein deutschsprachiges Magazin doch wohl egal oder? Sicher gibt es viele, viele richtig schlechte Simulatoren genau wie es richtig viele schlechte Shooter gibt.

Re: Warum werden Arbeits-Simulatoren nicht ernst genommen?

Verfasst: 2. Jan 2018, 14:16
von Micha
Der Landwirtschaftssimulator wurde über eine Million mal verkauft. Wie sehen wohl die Verkaufszahlen aus für:

- den Werksfeuersimulator
- Polizeisimulator
- Baustellensimulator
etc.

Die Simulatoren sind in Deutschland eine Nische, auch wenn vereinzelte Titel gute Verkaufszahlen schaffen - der Großteil schafft es nicht. Das allerdings die Leute, die gerne Simulatoren spielen, auch gerne sehr viel Geld hin die Hand nehmen um das zu unterstützen, ist ja hinlänglich bekannt. Da braucht man sich nur die Aufbauten ansehen, die viele für einen Flugsimulator aufbauen. Stellaris hat auch über eine Million Verkäufe - sogar weit mehr - und ist trotzdem noch lange kein Mainstream, sondern ebenfalls ein Nischenspiel.

Re: Warum werden Arbeits-Simulatoren nicht ernst genommen?

Verfasst: 2. Jan 2018, 14:22
von Heretic
Mick Schnelle hat sich im aktuellen Spieleveteranen-Podcast als Truck Simulator-Spieler geoutet. Aber der hat ja früher auch jedwede Form von Flugsimulation gespielt... :D

An "Euro Truck Simulator 2" und "Spintires" hab' ich mich mal versucht, aber irgendwie war bei mir da schnell die Luft raus. Spiele mit Story sind mir einfach lieber, und ich vermute, ein Großteil der Tester sieht das ähnlich. Ich kann zwar irgendwo den Reiz dieser Spiele nachvollziehen, aber bei mir will der sich einfach nicht einstellen.

Re: Warum werden Arbeits-Simulatoren nicht ernst genommen?

Verfasst: 2. Jan 2018, 14:36
von Wudan
Das Problem dieser Spiele ist halt das viele von ihnen einfach schlecht sind. Richtig schlecht. Und da kommt der Ruf halt nicht von ungefähr.
Ja es gibt auch echt gut gemachte Simulatoren. Der LWS hat mitlerweile fast schon professionelle Ausmaße, ich selbst mag den Eurotruck Sim sehr (vor allem zum Podcast hören) und ich hab auch schon knapp 200 Stunden auf der Uhr von Motorsport Manager. Der Train Sim sieht auch gar nicht mal so schlecht aus.
Aber, das ändert halt nichts dran das der überwiegende Teil dieser Spiele einfach billig produzierter, verbuggter Schrott ist, der scheiße aussieht und sich scheiße spielt. Wenn ich mir aktuell den Autobahnpolizei Simulator anschaue dann ist das tatsächlich nur eine Lachnummer die man leider nicht ernst nehmen kann, obwohl die Grundzüge erstmal gar nicht mal so schlecht sind. Dazu kommt das der gemeine "Coregamer" da aus Imagegründen schon drüber lachen muss.

Warum sich viele trotzdem so gut verkaufen, naja, ein Arbeitskollege hat mir mal einen einleuchtenden Grund genannt als er sagte: "Du, wenn ich mit meinem sechsjährigen beim Mediamarkt bin, und ins Regal schaue was er auch spielen könnte bei mir am PC, dann greif ich zu Baggersimulator - da hat er stundenlang Spaß dran Bagger zu spielen". Ich glaub das dieser Markt allgemein unterschätzt wird - Eltern die Spiele für ihre Kleinsten Kaufen bei denen sie sich keine Sorgen um Alterseignung machen müssen.

Re: Warum werden Arbeits-Simulatoren nicht ernst genommen?

Verfasst: 2. Jan 2018, 19:02
von Desotho
Es sind Spiele die der "normale" PC/Konsolenspieler eher nicht anfasst. Sozusagen ne Art Justin Bieber.
Aber da gibt es ja noch mehr Genres denen es so ähnlich geht.
Visual Novels geht es ja z.B. ähnlich. Die finden in der normalen Spielepresse auch nicht statt, und wenn sind es zwei Redakteure die sich in einem lustigen Video kichernd Brüste anschauen.

Re: Warum werden Arbeits-Simulatoren nicht ernst genommen?

Verfasst: 3. Jan 2018, 00:36
von NDA
Finde ich eigentlich ganz interessant, das Thema auf mehrere Nischen auszuweiten und weshalb sie von der Spielepresse nur stiefmütterlich behandelt werden bzw. nur behandelt werden können. Strategiespiele empfinde ich z.B. ähnlich. Es hat ja auch einen gewissen Grund weshalb z.B. ein Rüdiger Steidle von vielen Websites als Gastschreiber und hier als Sprecher hinzugeholt wird.

Re: Warum werden Arbeits-Simulatoren nicht ernst genommen?

Verfasst: 3. Jan 2018, 15:19
von Puschkin
Ich würde sagen es gibt oder gab auch eine inflationäre Flut an Simulatoren.

Und bei manchen Sachen finde ich es die taugen nicht zur Simulation, jedenfalls mit der Technik mit der sie umgesetzt wurden. Ein Fahrzeugsimulator wo man von A nach B fahren muss ist das eine, den Trucksimulator würde ich sogar selber mal spielen wollen. Und ein

Was ich gar nicht nachvollziehen kann sind Feuerwehr, Polizei oder sowas wie der Gleisbausimulator. Was ich da an Lets Plays gesehen habe führt das für mich ohne Umwege ins Uncanny Valley. Ich würde so gar bestreiten, dass es überhaupt als Simulation durchgehen könnte. Die Aufgaben die man in der jeweiligen Welt erledigt wirken extrem linear und alles ist mit bunten Kreisen gekennzeichnet. Die Einstellungen an einer Gleisbaumaschine würde ich annehmen werden vorher an Plänen vorgenommen. Und dann läuft es weitgehend automatisiert ab und die Maschinisten müssen überwachen das alles innerhalb der Toleranzen bleibt. Und dann bräuchte es eine eine Simulation von Geologie und Erdunterbau die so ein Spiel (noch) nicht leisten kann.

Und bei Polizei und Feuerwehr ist ja die Herausforderung die Leute auch an dem Job reizt jedesmal eine andere Einsatzlage zu haben.
Auf die muss dann schnell reagiert werden. Auch das ist wieder schwierig nachzubilden. Und dazu kommt ja noch das z.B. Spieler auch ein Regelwerk wie die Strafprozessordnung und das Polizeiliche Gefahrenabwehrrecht kennen müssten bzw. das Spiel müsste es einbauen und das Spiel bräuchte dann Mechanismen mit Regelverletzungen umzugehen.
Da fehlt es mir an der Simulation und ich finde viele Spiele sollten sich gar nicht "Simulator" nennen. Ich finde man kann diese Simulatorspiele aus zwei Richtungen kommend nicht ernst nehmen: Sie sind nicht ernst zu nehmen weil sie schlechte Simulationen der Realität sind und sie sind nicht ernst zu nehmen weil sie im Gamedesign belanglos sind.

Re: Warum werden Arbeits-Simulatoren nicht ernst genommen?

Verfasst: 3. Jan 2018, 16:47
von Paradogs
Erst einmal danke für die vielen Meinungen, da merkt man erstmal das hier Leute sind die den Begriff Community auch ernst nehmen.

Ich muss den meisten Recht geben es ist viel zu viel Müll unterwegs. Aber sowas kann auch nur gedeihen weil sie eben nicht beachtet werden oder sie eben nur als "Alle lachen drüber Spiel" wie der Polizeisimulator wahr genommen werden.

Ich geh mal einen Schritt weiter diese Arbeitssimulatoren sind zusammen mit den Physik-Spielen und den Walking Simulatoren die einzigen Spiele die nicht Krieg, Kampf oder Wettkampf als Hauptbaustein haben. Ist das vielleicht der Grund? Wird man nur wahrgenommen wenn man jemanden zum Helden oder gefeierten Sportler machen kann? Wenn man sich die Steamliste so ansieht gibt es nur Spiele mit dem Thema Gewalt oder (selten) Sport.

Sind es die Spiele wie Eurotrucksimulator, Citites Skylines oder Human Fall Flat, die als einziges schaffen ohne eine Waffe den Spieler zu begeistern? Wenn ja warum? Warum vermissen wir Spieler so den Kampf? Ein letztes Beispiel die Anno Reihe... beide Titel die in der Zukunft spielen hatten laut der Spieler ein riesen Manko, das Fehlen der Kampfeinheiten. Somit die Zerstörung der Gegner. Damit wurde eines der besten Aufbauspiele aller Zeiten nur auf den Kampf reduziert.

Re: Warum werden Arbeits-Simulatoren nicht ernst genommen?

Verfasst: 3. Jan 2018, 16:56
von Puschkin
Hallo!? Hallo?! Hier Adventure unterschlagen oder was? ;-)

Re: Warum werden Arbeits-Simulatoren nicht ernst genommen?

Verfasst: 3. Jan 2018, 17:01
von Paradogs
Chapeau. Die guten Adventure auch wenn dich 2/3 auch zu einem Helden machen wollen oder sie öfter in Kriegen oder bewaffneten Konflikten angesiedelt sind, so sind auch da viele ein gutes Beispiel uns zu unterhalten ohne jemanden zu töten.

Re: Warum werden Arbeits-Simulatoren nicht ernst genommen?

Verfasst: 3. Jan 2018, 17:20
von Puschkin
Also das mit dem Helden stimmt vielleicht. Mein erster Gedanke war "Monkey Island" und da würde ich bei Guybrush eher von einem Protagonisten sprechen als von einem Helden. Allgemein wäre ich auch mit dem Begriff des "Antihelden" vorsichtig, der Begriff wird gerne benutzt ist aber vielleicht nicht immer zutreffend. Ich glaube nur weil eine Protagonistin "in eine Geschichte reingezogen wird" oder ein Guybrush als trottelig auftritt ist er oder sie noch kein Antiheld. Da müssen weitere Merkmale erfüllt sein.

Und dann gibt es noch den Avatar.
Soweit mir der Trucksimulator bekannt ist kreiiert man dort aber auch einen Avatar mit Namen, Firma und Truckdesign. Oder man spielt im Polizeisimulator auch seinen kreiirten "Wachtmeister Dimpfelmoser".

Und noch eine Anmerkung:
Rettungsdienste und Polizei inszenieren sich in ihrer Außendarstellung ja auch durchaus als "Helden",Stichwort "Helden des Alltags" oder jedenfalls als Helfer.

Re: Warum werden Arbeits-Simulatoren nicht ernst genommen?

Verfasst: 3. Jan 2018, 17:31
von Puschkin
Was mir noch einfällt in diesem Kontext:
Das US-amerikanische Satire Magazin The Onion hat vor Jahren mal dieses Video über ein potentielles Call of Duty: Modern Warfare 3 gemacht.

Ultra-Realistic Modern Warfare Game Features Awaiting Orders, Repairing Trucks
Designers say the new game explores the endless paperwork, routine patrolling a modern day soldier endures in photorealistic detail.

https://www.youtube.com/watch?v=yuTkgi7scKo" onclick="window.open(this.href);return false;

Re: Warum werden Arbeits-Simulatoren nicht ernst genommen?

Verfasst: 4. Jan 2018, 19:11
von J0H4NNE5
Paradogs hat geschrieben:Ich geh mal einen Schritt weiter diese Arbeitssimulatoren sind zusammen mit den Physik-Spielen und den Walking Simulatoren die einzigen Spiele die nicht Krieg, Kampf oder Wettkampf als Hauptbaustein haben. Ist das vielleicht der Grund? Wird man nur wahrgenommen wenn man jemanden zum Helden oder gefeierten Sportler machen kann? Wenn man sich die Steamliste so ansieht gibt es nur Spiele mit dem Thema Gewalt oder (selten) Sport.
Ich denke, der Grund, warum Simulatoren auf absehbare Zeit nieschig bleiben werden, liegt - wie du quasi schon festgestellt hast - zum einen an der Tatsache, dass bei vielen der grundlegende Konflikt fehlt - ein Umstand, der jedem Roman und jedem Film das Genick brechen würde. Zum andern aber auch - wie an anderer Stelle bereits festgestellt - an der teilweise miserablen Qualität und last but not least an der Nähe zur Realität.

Ich vergleiche Letzteres immer gern mit der Filmbranche. Der Mainstream heutzutage will das ganz große Kino. Zwei, drei Stunden Realitätsflucht, inklusive Effekt-Gewitter und einer fantastischen (abenteuerlichen) Geschichte. Die Minderheit, die ernste, realitätsnahe Filme sehen will, die einen auch schon 'mal über die Dauer des Kinobesuchs hinaus zum Nachdenken anregen, schaut Arthouse und Co. Die Frage ist dementsprechend eher: Wieso sollte das ausgerechnet bei Videospielen, einem Medium, das durch Immersion mehr als jedes andere auf Realitätsflucht ausgelegt ist, anders sein? Zumal Simulatoren nur selten überhaupt eine echte Geschichte erzählen.

Re: Warum werden Arbeits-Simulatoren nicht ernst genommen?

Verfasst: 4. Jan 2018, 19:24
von Paradogs
Bei Kino / TV könnte man diese Spiele mit Dokumentationen vergleichen. Schließlich gibt es sicher auch genug Menschen die sich bei DMAX die Bagger ansehen wie sie nach Gold Buddeln, wie die LKWs durch Alaska fahren oder wie auf anderen Sendern die Tiere im Zoo gefüttert werden. Aber diese Serien und Filme funktionieren nur wenn A: es beeindruckende Bilder sind B: Es viel Technik ist oder C: es eine absurd erfundene Story hat.

Wenn man das nun auf ein solches Spiel übertragen Wissen wir wann solche Spiele funktionieren. Wenn es eine super Grafik hat wie The Hunter oder viel Technik hat wie der Landwirtschaftssimulator oder eine Absurde Story wie Portal.

Re: Warum werden Arbeits-Simulatoren nicht ernst genommen?

Verfasst: 4. Jan 2018, 22:09
von J0H4NNE5
Paradogs hat geschrieben:Bei Kino / TV könnte man diese Spiele mit Dokumentationen vergleichen. Schließlich gibt es sicher auch genug Menschen die sich bei DMAX die Bagger ansehen wie sie nach Gold Buddeln, wie die LKWs durch Alaska fahren oder wie auf anderen Sendern die Tiere im Zoo gefüttert werden. Aber diese Serien und Filme funktionieren nur wenn A: es beeindruckende Bilder sind B: Es viel Technik ist oder C: es eine absurd erfundene Story hat.
Exakt! Niemand will nämlich Klempner-Meister Röhrich bei Frau Gloer im Abfluss nach Scheiße fischen sehen. Oder doch? :think: :lol:

Spaß beiseite. Tatsächlich haftet selbst im Fernsehen den besagten Simulations-Videospielen ein äußerst zweifelhafter Ruf an. Das sind dann entweder die Spiele, die Frau Bundeskanzlerin auf der Gamescom spielt, oder die im Hintergrund laufen, wenn der Mann bei Frauentausch wieder stundenlang vor dem Rechner hockt und dabei Kinder und Haushalt vernachlässigt. 'N schlechteres Image hatte früher nur der Ego-Shooter.

Re: Warum werden Arbeits-Simulatoren nicht ernst genommen?

Verfasst: 5. Jan 2018, 00:43
von Puschkin
J0H4NNE5 hat geschrieben: 'N schlechteres Image hatte früher nur der Ego-Shooter.
Wann kommt der Metzgerei Simulator? :lol:
Oder der Schlachthof Simulator. Vielleicht wäre da eine Story wie bei "Papers Please" denkbar, wo du jeden Tag eine Pensum an Tieren zerteilen musst?

Ich würde zum Thema Realitätsflucht nochmal Stardew Valley als Kontrast zu den LaWi-Sims einwerfen.In Stardew Valley habe ich über 130 h versenkt aber die LaWiSims finde ich gar nicht reizvoll. Die versuchen so realisitische Grafik aber sehen vielleicht immer noch schlechter aus Crysis.

Irgendwann wird aber auch Stardew Valley zu einem Grind. Und da würde ich mir eigentlich im Endgame auch Landmaschinen wünschen. Ich komme vom Land und Landmaschinen sind eigentlich wichtig für eine moderne Landwirtschaft. (Mähdrerscher sind cool. Aber da ist state of the Art auch GPS Navigation. Du sitzt in der vollklimatisierten Kabine und siehst der Maschine die von selbst übers Feld fährt. Du beobachtest eher die eingehenden Daten ob die Getreidekörner so groß geworden sind wie du dir das wünscht. Vielleicht ist der nächste Schritt eher das du das Feld mit einer Wärmebildkamera absuchst damit du kein Rehkitz überfährst?)
Oder du nimmst eine Optimierung der Felderanlage vor bei StardewValley . Oder bei der Tierhaltung war ich froh irgendwann die Fütterung der Tiere zu automatisieren. Da löst sich die Erzählung von "Du bist von deinem Bürojob genervt und machst auf Aussteiger" eigentlich selbst auf. Und auch ansonsten ist die Story und die "soziale Interaktion" vielleicht höchstens als putzig zu beschreiben?


Der Michael Schulze von Glaßer hat mal einen Entwickler zum LaWiSim 2013 interviewt. Das ist nur etwa 18 min lang
https://www.youtube.com/watch?v=nt0D8CX1IOg" onclick="window.open(this.href);return false;

Das hab ich nochmal angehört und vielleicht ist das ein ähnlicher Fall bei den Simulationsleuten von LaWiSim und Co wie bei den Leuten die das "Sexvilla" Spiel machen? (siehe Sonntags Folge #95 In der Sexvilla) In einem Satz zugespitzt: Die Simulationen sind ein sterilisiertes konfliktbefereites Abbild der jeweiligen Mechanik.

Wobei es vielleicht einen erheblichen Teil Zielgruppe gibt die gar keine Konflikte in der Simulation will und die von Story abgeschreckt wird?

Re: Warum werden Arbeits-Simulatoren nicht ernst genommen?

Verfasst: 5. Jan 2018, 01:08
von Puschkin
J0H4NNE5 hat geschrieben:
Exakt! Niemand will nämlich Klempner-Meister Röhrich bei Frau Gloer im Abfluss nach Scheiße fischen sehen. Oder doch? :think: :lol:
Oh dann warte mal auf House Flipper http://store.steampowered.com/app/613100/House_Flipper/" onclick="window.open(this.href);return false;
:lol:
Diese Art Simulator erinnert mich an ein Telltale Spiel ohne Handlung.(Press X to continue)
Und das ist dann auch sehr weit weg von einem Falcon 4.0 oder X-Plane.

Re: Warum werden Arbeits-Simulatoren nicht ernst genommen?

Verfasst: 5. Jan 2018, 14:22
von Wudan
Paradogs hat geschrieben: Wenn man das nun auf ein solches Spiel übertragen Wissen wir wann solche Spiele funktionieren. Wenn es eine super Grafik hat wie The Hunter oder viel Technik hat wie der Landwirtschaftssimulator oder eine Absurde Story wie Portal.
Hast du echt gerade LWS und Portal im selben Atemzug genannt.. das... da... da bleibt mir schier die Spucke weg :shock:
Puschkin hat geschrieben: Oh dann warte mal auf House Flipper http://store.steampowered.com/app/613100/House_Flipper/" onclick="window.open(this.href);return false;
:lol:
Eigentlich sieht das spontan sogar ziemlich cool aus :D Gleich mal gefolgt.