Themenvorschlag: Werden Spiele zu groß ?

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Masatwwo
Beiträge: 5
Registriert: 2. Jul 2018, 15:31

Themenvorschlag: Werden Spiele zu groß ?

Beitrag von Masatwwo »

Hallo,

das Thema geistert mir schon etwas durch den Kopf. Es scheint ein Qualitätsmerkmal von Spielen zu werden, dass sie x% größer sind als (hier großes Spiel eintragen).

Reine Größe ist für mich kein Qualitätsmerkmal, zumindest bei Spielen. Es führt höchstens zu allerlei Problemen, wie z.B.: Utopischen Kosten, viele Füllinhalte bzw mehr Schlauchigkeit. Es gibt definitiv Spiele, wo weniger mehr gewesen wäre. Einige Spielehersteller sind auch schon zusammengebrochen weil ihre Spiele zu groß waren.

Bewegen sich da AAA-Spiele auf einen Kollaps zu ?

Was meint ihr ?
Lansbury

Re: Themenvorschlag: Werden Spiele zu groß ?

Beitrag von Lansbury »

Dass gerade große Titel oftmals sehr "verwässert" wirken, liegt meist daran, dass man damit nicht nur eine Rechtfertigung des Kaufpreises, aufgewogen an der Spielzeit, bemisst, sondern auch, da man bei viel Alibi-Inhalt, auch viel auf die Packung schreiben kann.

Ob zugunsten von Sinn oder Unsinn, sei mal dahingestellt. Aber gerade bei diesem Millionenwettbewerb ist es halt ein unvermeidbarer Nebeneffekt, der auf die steigende Popularität der Branche im Gesamten zurückzuführen ist.

Man schaue nur auf Dinge wie Just Cause, das so viel Tiefe wie ein Kinderplanschbecken hat, aber zig Quadratkilometer groß ist und in das man, rein theoretisch, 90 Stunden ballern kann.

Ich bin auch absolut kein Freund davon, da man meistens nur monotone Beschäftigungstherapien absolviert, und im letzten Schluss, leidet immer die Gesamtqualität darunter.

Die Illusion der Vielfältigkeit ist meist wichtiger, als eine spürbare Vision.
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Desotho
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Re: Themenvorschlag: Werden Spiele zu groß ?

Beitrag von Desotho »

Kommt immer auf den Titel/das Genre an. für einen Vollpreis Titel erwarten die Leute natürlich einen gewissen Umfang.
Bei einem JRPG das mit 20 Stunden Spielzeit um die Ecke kommt würde ich sicherlich auch erstmal komisch gucken.
Und von mir aus können Spiele wie Assassin's auch auf der Karte mit dumpfen Nebenaufgaben wimmeln, wenn ich die Möglichkeit habe den Kram halt zu ignorieren. Ich bin kein Completionist, habe da kein Problem. Und wenn mir das Spiel so gut gefällt dass ich alles machen will wie z.B. in Xenoblade dann kann ich dadurch mehr Zeit damit verbringen.

Aber gute kurze Titel haben meiner Ansicht nach Ihren Markt und ihre Akzeptanz.
El Psy Kongroo
Masatwwo
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Re: Themenvorschlag: Werden Spiele zu groß ?

Beitrag von Masatwwo »

Lansbury hat geschrieben: 2. Jul 2018, 19:51 Dass gerade große Titel oftmals sehr "verwässert" wirken, liegt meist daran, dass man damit nicht nur eine Rechtfertigung des Kaufpreises, aufgewogen an der Spielzeit, bemisst, sondern auch, da man bei viel Alibi-Inhalt, auch viel auf die Packung schreiben kann.

Ob zugunsten von Sinn oder Unsinn, sei mal dahingestellt. Aber gerade bei diesem Millionenwettbewerb ist es halt ein unvermeidbarer Nebeneffekt, der auf die steigende Popularität der Branche im Gesamten zurückzuführen ist.
Das Sachen eingebaut werden um damit zu werben ist normal. Nur scheinen die reinen Größenangaben in der Werbung gut zu ziehen. Das funktioniert nur halt nicht ewig.
Lansbury hat geschrieben: 2. Jul 2018, 19:51
Man schaue nur auf Dinge wie Just Cause, das so viel Tiefe wie ein Kinderplanschbecken hat, aber zig Quadratkilometer groß ist und in das man, rein theoretisch, 90 Stunden ballern kann.

Ich bin auch absolut kein Freund davon, da man meistens nur monotone Beschäftigungstherapien absolviert, und im letzten Schluss, leidet immer die Gesamtqualität darunter.

Die Illusion der Vielfältigkeit ist meist wichtiger, als eine spürbare Vision.
Just Cause will auch nur ein Kinderplanschbecken sein - wo man ne Menge Unfug machen kann. Das ist für sich auch in Ordnung.
Desotho hat geschrieben: 3. Jul 2018, 09:40 Kommt immer auf den Titel/das Genre an. für einen Vollpreis Titel erwarten die Leute natürlich einen gewissen Umfang.
Bei einem JRPG das mit 20 Stunden Spielzeit um die Ecke kommt würde ich sicherlich auch erstmal komisch gucken.
Und von mir aus können Spiele wie Assassin's auch auf der Karte mit dumpfen Nebenaufgaben wimmeln, wenn ich die Möglichkeit habe den Kram halt zu ignorieren. Ich bin kein Completionist, habe da kein Problem. Und wenn mir das Spiel so gut gefällt dass ich alles machen will wie z.B. in Xenoblade dann kann ich dadurch mehr Zeit damit verbringen.

Aber gute kurze Titel haben meiner Ansicht nach Ihren Markt und ihre Akzeptanz.
Ich übertrage das mit Assassin's Mal auf die reale Welt:
Ein Supermarkt macht ein Angebotspaket wo 20 verschiedene Waren drin sind. Dich interessieren 4 vielleicht 5 Sachen da drin. Du holst es Dir, weil den Rest kann ich ja ignorieren. Schon ein bissel absurd.

Nebenquests sind so schrottig, weil sie keiner spielt. Also wird kein Geld reingesteckt....

Ich habe ehrlich gesagt keinen Bock mich durch tonnenweise Standardfleißaufgaben zu arbeiten, nur damit in der Werbung höhere Zahlen genannt werden können. Vielleicht bin ich auch zu alt für den Scheiß.
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Dicker
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Re: Themenvorschlag: Werden Spiele zu groß ?

Beitrag von Dicker »

Die Spiele werden immer größer, aber ich habe nicht das Gefühl, dass sich die Entwickler daran verheben. Die Spielentwicklung ist heute so gut durchstrukturiert und die Spiel konzepte der großen Titel formelhaft, dass allein dadurch das Risiko minimiert wird.
Ob zu groß liegt immer im Auge des Betrachters, mir sind sie meist definitiv zu groß. Ich habe bisher um Titel wie Far Cry oder AC einen Bogen gemacht, hatte aber mit der Welt von Witcher 3 und Zelda Botw sehr viel Spaß.
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Desotho
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Re: Themenvorschlag: Werden Spiele zu groß ?

Beitrag von Desotho »

Masatwwo hat geschrieben: 3. Jul 2018, 14:34 Ich übertrage das mit Assassin's Mal auf die reale Welt:
Ein Supermarkt macht ein Angebotspaket wo 20 verschiedene Waren drin sind. Dich interessieren 4 vielleicht 5 Sachen da drin. Du holst es Dir, weil den Rest kann ich ja ignorieren. Schon ein bissel absurd.
Eher so als wenn Du Dir ein Schnitzel bestellst bei dem ein Salat dabei ist und Du halt die Oliven nicht isst.

Und das war früher eigentlich schlimmer. Bei Wings habe ich z.B. immer nur den 3D Part gespielt, die anderen Sachen fand ich doof. Spiel war trotzdem super.
El Psy Kongroo
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schneeland
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Re: Themenvorschlag: Werden Spiele zu groß ?

Beitrag von schneeland »

Hatten wir ja abschnittsweise schon im "Zu alt für den Scheiß"-Podcast. Wie dort korrekt angemerkt, ist Spielzeit ein gutes Mittel um den relativ hohen Preis für das Unterhaltungsmedium Spiel zu rechtfertigen. Mich persönlich stört das trotzdem, aber ich sehe auch, dass ich mich langsam aus der Zielgruppe für die meisten AAA-Titel rausbewege.
Ich glaube auch, dass es dem Erzählmedium Spiel gut täte, wenn die Spiele stärker gestrafft würden, aber mein Eindruck ist, dass gerade die umfangreichen Open World-Spiele noch reichlich Kundschaft finden. Insofern zumindest keine direkt absehbare Krise.
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IpsilonZ
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Re: Themenvorschlag: Werden Spiele zu groß ?

Beitrag von IpsilonZ »

...das erinnert mich an ne Frage, die ich noch in den Mailback packen wollte...

Ich könnte mir vorstellen, dass wenn die Open Worlds noch größer und offener werden, es sich im Positiven irgendwann in eine Richtung bewegen könnte, dass das Bedürfnis ALLES zu sehen nachlässt. Auslöser war glaub ich dass ich von Cyberpunk 2077 gehört hatte, dass man Häuser betreten könne. Und dann habe ich an Breath of The Wild gedacht, das mit seiner absurd hohen Anzahl an "Korok Samen" bei mir für eine gewisse Erleichterung gesorgt hat, weil mir in dem Moment klar war, ich werde das Spiel nie zu 100% durchspielen also muss ich mich auch nicht ewig dazu zwingen alles zu finden.

In so einer freien Welt könnte ich dann eben die Wohnungen anderer Leute ignorieren, könnte aber wenn ich einen Dieb spiele bei Bedarf auch irgendwo einbrechen.

Ich glaube eine offene Welt und gewisse Komplexität kann immersionsmäßig ne richtig coole Sache sein. Gerade mit dem Fortschreiten prozedualer Generierung wird das wohl auch immer wahrscheinlicher werden, ohne dass man als Entwickler extreme Unkosten eingehen muss.

Auf der anderen Seite kann ein Spiel natürlich vom Content, wie Nebenmissionen etc. zu groß sein und.. ja, wie auch im Podcast schon oft erwähnt, die Gefahr sehe ich auch. Jemand der Nebenaufgaben gut ignorieren kann, den betrifft es natürlich weniger. Aber ich will dann eben doch oft alles finden und lösen und das sorgt dann oft dafür, dass ich am Ende erschlagen werde von allem was ich tun kann und soll. Oft sind es Collectibles oder zig sinnlose Nebenaufgaben, bei HZD waren es die "Hunter Trials" (also so spezielle Herausforderungen, wo man unter Zeitdruck Gegner mit bestimmten Bedingungen killen soll).
Ich hatte bei HZD am Ende die 100% und fand sogar die meisten Collectibles ganz nett aber die Trials haben bei mir bei aller Begeisterung für das Spiel nen sehr faden Beigeschmack hinterlassen.
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Axel
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Re: Themenvorschlag: Werden Spiele zu groß ?

Beitrag von Axel »

Ich habe letztens mal wieder GTA 5 gespielt. Das ist für mich die besten Open World der letzten Jahre. Einfach weil diese Welt so wunderbar einprägsam ist. Im Norden die eher Wüstenlandschaft mit den heruntergekommen Gebäuden. Im Nordwesten dann die Küste und die Wälder. Im Süden die Militärbasis, im Zentrum die Großstadt mit den verschiedenen Vierteln und zwischendrin immer wieder diese Berge, welche die Bereiche strukturieren. Ich finde GTA5 bietet zwar eine recht große Welt, immerhin fährt man gut und gerne 30 Minuten mit dem Auto, wenn man unfallfrei vom nördlichen zum südlichen Zipfel möchte. Aber es hat so eine organische Aufteilung, dass die Größe garnicht so sehr auffällt. Auch nach vielen Stunden gibt es da immer noch viele coole Kleinigkeiten zu entdecken.

Ich denke daher, dass eine gute Open World nicht unbedingt von der Größe abhängt, sondern von der Strukturierung und der Lesbarkeit.
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MBuerger
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Re: Themenvorschlag: Werden Spiele zu groß ?

Beitrag von MBuerger »

Masatwwo hat geschrieben: 3. Jul 2018, 14:34 Ich habe ehrlich gesagt keinen Bock mich durch tonnenweise Standardfleißaufgaben zu arbeiten, nur damit in der Werbung höhere Zahlen genannt werden können. Vielleicht bin ich auch zu alt für den Scheiß.
Genau das. Ich habe weder die Zeit noch die Muße. Ich will eine runde Spieleerfahrung, ohne mir überlegen zu müssen, ob ich es kaufen möchte, weil der Publisher das ganze streckt oder massentauglich macht. Es muss einfach sitzen. So einfach kann es nämlich sein. Sobald ich darüber nachdenke, ob ich da jetzt überhaupt gerade Lust drauf habe, läuft doch eigentlich schon was falsch.

LG
Maik
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