"20 Jahre Sexismus bei Gamestar?"

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Jochen

Re: "20 Jahre Sexismus bei Gamestar?"

Beitrag von Jochen »

Wudan hat geschrieben: 15. Aug 2018, 18:04Von Spieletipps nehm ich an?
Jepp.

Die Reaktion/Antwort von René erscheint mir übrigens sehr souverän und löblich. Wie gesagt, an mir gingen die ganzen Babes-Duelle vollkommen vorbei (da waren sie offenbar schon "abgeschaltet"), insofern kann ich dazu nichts Konstruktives beitragen. Das war schlicht nie Thema zu meiner Zeit. Und der Umstand, dass sie abgeschaltet wurden, obwohl es offenbar keinen riesigen Shitstorm o.ä. gab (davon hätte ich auch im Nachhinein garantiert was mitbekommen) indiziert zumindest, dass hier ein internes Umdenken stattfand, das zunächst einmal zu begrüßen ist.
Rince81
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Re: "20 Jahre Sexismus bei Gamestar?"

Beitrag von Rince81 »

Rince81 hat geschrieben: 7. Aug 2018, 03:27 Nur wirkt es manchmal so, dass man bei der Gamestar durch redaktionellen Content den Typen auch ordentlich Zucker zu geben gedenkt. Da ist dann die Frage ob man in der Redaktion nur denkt, dass das gut klickt und dann der Rest egal ist...
Gestern wieder:
https://www.gamestar.de/artikel/batwoma ... 33462.html
Inzwischen steht auch fest, wer die neue Superheldin ist: Ruby Rose wird zur Batwoman und damit zum ersten LGBT-Hauptcharakter in einer DC-Serie des Senders. Eine ideale Besetzung, denken sich die Macher, denn neben ihrem schauspielerischen Talent lebt die Australierin seit ihrer Schulzeit offen lesbisch und engagiert sich für die Rechte homosexueller Menschen.
Doch das reicht wohl einigen eingefleischten Comic-Fans nicht: Kurz nach der Bekanntgabe der Besetzung von sieht sich die Schauspielerin massiven Anfeindungen im Internet ausgesetzt, so dass sie nach .
Der Artikel wurde mit offener Kommentarfunktion eingestellt. Was dann folgte war klar:
Gender-Hirnwäsche
Aus einer ganz normalen Lesbe resultiert eine Frau, die sich selbst als "Gender Fluid" bezeichnet. Quasi eine Frau, die ihr Geschlecht ablehnt aber auch kein Mann sein möchte. Man möchte sich nicht zwischen den natürlichen Polen entscheiden müssen. Man will alles sein. Quasi den Geschlechtergott spielen. Warum also diesen krankhaften Gedanken nicht in den Mainstream bringen und Kinder damit anstecken?
Feministinnen, Linksaktivisten usw. sind halt genauso so s... wenn sie sich radikalisieren wie Rechte oder Muslime, mit dem unterschied das die für ihre s... noch von Politikern und Promis bejubelt werden.
Mittlerweile ist die Kommentarfunktion dicht - der Kram bleibt aber Online...
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IpsilonZ
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Re: "20 Jahre Sexismus bei Gamestar?"

Beitrag von IpsilonZ »

Okay, ich muss mein "ich finds bei Gamestar gar nicht so schlimm" wohl zurücknehmen.... Ziemlich eklig da durch die Kommentare zu gehen.
Jochen

Re: "20 Jahre Sexismus bei Gamestar?"

Beitrag von Jochen »

Wobei man hier auch tatsächlich sagen muss: Dann schreib' das verdammt nochmal anders! Das soll keine einseitige Schuldzuweisung sein oder die Verantwortung für niederträchtige Kommentare ausschließlich auf die Redaktion abwälzen. Aber wenn ich Sätze lese wie ...

"Doch das reicht wohl einigen eingefleischten Comic-Fans nicht ..."

... dann denke ich mir, hört endlich auf mit dem Mist. Nirgends - aber auch nirgends! - in dieser ganzen unsäglichen Diskussion gibt es auch nur den kleinsten Hinweis, es handele sich bei den kritischen Stimmen um "eingefleischte Comic-Fans". Das Wörtchen "wohl", das die Vermutung der Autorin indizieren soll, macht es kein Stück besser. Warum werden hier - wo es keinerlei Grund gibt - überhaupt Schubladen aufgemacht? Warum wird hier über den Umweg von "der ist halt voll eingefleischt" ein Legitimationshintertürchen aufgemacht? Warum wird hier nicht anständig differenziert - und im Rahmen dieser Differenzierung klargestellt, dass das nichts, aber auch gar nichts, mit irgendwelchen "Comic-Fans" am Hut hat? Woher kommt überhaupt die Behauptung (schon in der Überschrift), es handele sich um "Fans"?

Das ist nicht nur gefährlich kurzsichtig, wenn man sich Entwicklungen wie massiv politisch gesteuerte Sozial-Media-Bots und -Nutzer anschaut, sondern leistet auch einem Klima Vorschub, in dem der Mob die Meldung ist - und nicht der Umstand, dass eine offen lesbische Schauspielerin eine lesbische Figur spielt.
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Wudan
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Re: "20 Jahre Sexismus bei Gamestar?"

Beitrag von Wudan »

Jochen hat geschrieben: 15. Aug 2018, 22:08 ... dann denke ich mir, hört endlich auf mit dem Mist. Nirgends - aber auch nirgends! - in dieser ganzen unsäglichen Diskussion gibt es auch nur den kleinsten Hinweis, es handele sich bei den kritischen Stimmen um "eingefleischte Comic-Fans". Das Wörtchen "wohl", das die Vermutung der Autorin indizieren soll, macht es kein Stück besser. Warum werden hier - wo es keinerlei Grund gibt - überhaupt Schubladen aufgemacht? Warum wird hier über den Umweg von "der ist halt voll eingefleischt" ein Legitimationshintertürchen aufgemacht? Warum wird hier nicht anständig differenziert - und im Rahmen dieser Differenzierung klargestellt, dass das nichts, aber auch gar nichts, mit irgendwelchen "Comic-Fans" am Hut hat? Woher kommt überhaupt die Behauptung (schon in der Überschrift), es handele sich um "Fans"?
Volle Zustimmung dafür. Aber ganz ehrlich, glaubst du echt eine andere Formulierung hätte für ein anderes Klima in den Kommentaren gesorgt? Das bezweifel ich stark. So Leute lesen die Artikel doch bestimmt gar nicht richtig. Sie lesen die Überschrift und ein paar Zeilen und haben dann sofort ne feste Meinung dazu, oder sind vorher schon mit dem Thema vertraut und kommentieren ihren Scheiss da rein, ganz egal was im Artikel genau drin steht.

Aber das Wort "wohl" macht mich tatsächlich immer wütend wenn ich das in der Presse lese. Auch in der Allgemein/politischen Presse oder in Nachrichten Headlines. "XY hat wohl Rücktritt angeboten", genauso wie das Wort "anscheinend". Da denk ich immer ja was nu? Was heisst "wohl" ? Hat er oder hat er nicht? Wenn du´s nicht weisst, schreib es nicht! Sondern recherchier erst bis du es weisst und zieh dich nicht mit so einer Schwurbelformulierung aus der Verantwortung. Find ich lausig sowas.
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Lurtz
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Re: "20 Jahre Sexismus bei Gamestar?"

Beitrag von Lurtz »

Wudan hat geschrieben: 15. Aug 2018, 18:04Dieser Jannick ist übrigens auch im neusten Polyneux Podcast. Dort wird auch kein gutes Haar an der GS gelassen und Jannick "droht" auch gleich an dass noch mehrere weitere GS-kritische Artikel von ihm gerade in der Mache sind.
Hab mir das mal angetan.

Zum einen sprechen die nicht über das Plus-Format, auch wenn sie das unterstellen. Die sprechen über zwei Artikel, die zu einem der gehyptesten und nicht nur für Gamestar sicher auch wichtigsten Titel überhaupt rausgekommen sind. Sicher ein Versuch Plus zu pushen, das Interesse an Cyberpunk 2077 ist gigantisch, gerade in Deutschland. Sonst sind bei Plus nur "exklusive" Previews/Tests zeitexklusiv. Sie sind also keineswegs repräsentativ für das journalistische Niveau von Gamestar Plus. Aber das herauszuarbeiten oder auch nur zu erwähnen hätte wahrscheinlich zu viel Aufwand für die Herren erfordert.

Ich sehe hier vor allem eine Kritik an Previews, die ich absolut teilen würde. Spätestens seit Previews synonym mit PR-Events großen Ausmaßes geworden sind, statt wirklich Einblicke in den Entwicklungsstand zu erlauben, kann man von einer Preview nicht viel mehr als PR-Nacherzählungen erwarten. Sicher könnte man auch allerhand herumkritisieren, ist dann aber in ziemlich spekulativem Territorium. Die meisten, die aus der Pressetretmühle raus sind und jetzt kleinere Projekte haben, fassen aus gutem Grund ja gar keine Previews mehr an.

Ich sehe da auch wenig hochwertige Kritik. Sich hinzustellen, anhand plakativer Beispiele alles lächerlich zu reden und dann den eigenen fehlenden Anspruch mit "wir behaupten ja gar nicht, Journalisten zu sein", abzutun, mag unterhaltsam sein, ist aber auch nicht sonderlich gehaltvoll. Da redet man den eigenen Hörern wohl so sehr nach dem Mund, wie die Gamestar es bei ihren Lesern niederschreibt.

Man muss auch nicht wieder so tun, als wären Spieler hier einzigartig dumm, sowas ist ja typisch für den ganzen Hobbybereich, wie ihn auch Autozeitschriften, Hifi- oder Heimwerkermagazine beackern. Ob man das am Ende noch Journalismus nenne sollte, weiß ich nicht. Repräsentativ für Plus ist es jedenfalls nicht. Man muss übrigens auch lange suchen, um unter Plus-Artikeln mal einen bösen Kommentar zu lesen. Da herrscht insgesamt ein wirklich angenehmer Austausch auf inhaltlicher Ebene.

Man kritisiert also eine Kultur des Hasses und beklagt moderierende Stimmen, um dann selbst kräftig draufzuhauen, natürlich im Sinne der guten Sache. Irgendwie kommt mir das so bekannt vor...
IpsilonZ hat geschrieben: 15. Aug 2018, 21:12 Okay, ich muss mein "ich finds bei Gamestar gar nicht so schlimm" wohl zurücknehmen.... Ziemlich eklig da durch die Kommentare zu gehen.
Die Deutsche Welle und praktisch jedes andere Nachrichtenportal hat das Problem auch - haben die den Hass in ihren Kommentarsektionen auch selbst herangezüchtet?
Children are dying.
That's a succinct summary of humankind, I'd say. Who needs tomes and volumes of history? Children are dying. The injustices of the world hide in those three words.
Jochen

Re: "20 Jahre Sexismus bei Gamestar?"

Beitrag von Jochen »

Lurtz hat geschrieben: 17. Aug 2018, 08:03Die Deutsche Welle und praktisch jedes andere Nachrichtenportal hat das Problem auch - haben die den Hass in ihren Kommentarsektionen auch selbst herangezüchtet?
Zu einem gewissen Grad - ja. Und zwar nicht in dem Sinne, dass sie den Hass kultiviert hätten (das geht ein paar Schritte zu weit), sondern dass sie ein Umfeld geschaffen haben, in dem er prächtig gedeiht. Diese Entwicklung war ja keine plötzliche, sondern eine graduelle; und gefördert wurde sie auch (nicht ausschließlich) dadurch, dass die meisten Seiten die Kommentare weitgehend ignoriert haben. Da gab's oft jahrelang niemanden, der sich darum kümmerte oder dort gar moderierte. Die Funktion wurde aktiviert - und dann hat man sich wieder mit wichtigen Dingen beschäftigt.

Als ich bei der GS war, waren die Kommentare dort zwar überwiegend noch weitaus weniger toxisch oder hasserfüllt, aber deutliche Indizien für diese Entwicklung hätte man sehen können, eigentlich müssen. Aber ernsthaft auf der "wir müssen da was tun"-Agenda stand es nicht, mich ausdrücklich eingeschlossen. Im Nachhinein war das wohl ein bisschen wie in dem englischen Gleichnis von "boiling a frog": Die Entwicklung war so graduell und so schleichend, dass man das ganze Ausmaß erst begriff, als der Frosch schon längst gekocht war.

Insofern kann ich schon verstehen, warum die verlinkten Kollegen einigermaßen verzweifelt sind, weil ihnen das Problem katastrophal über den Kopf und die zur Verfügung stehenden Mittel gewachsen ist. Einfach mal haufenweise Community Manager einstellen, ist zwar ein netter Vorschlag, aber bei den oft auf Kante genähten Budgets in Zeiten von Auflagenschwund und einbrechenden Werbeeinnahmen bedeutet das wahrscheinlich personelle Einsparungen auf der redaktionellen Seite - dort also, wo man vielfach sowieso schon unterbesetzt ist. Aber einen gewissen hausgemachten Anteil an der Problematik kann man halt auch nur schwer leugnen. Der Zeitpunkt, an dem man noch mit vertretbarem Aufwand gegensteuern hätte können, wurde vielfach schlicht verschlafen.
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Wudan
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Re: "20 Jahre Sexismus bei Gamestar?"

Beitrag von Wudan »

Jochen hat geschrieben: 17. Aug 2018, 09:57 Als ich bei der GS war, waren die Kommentare dort zwar überwiegend noch weitaus weniger toxisch oder hasserfüllt, aber deutliche Indizien für diese Entwicklung hätte man sehen können, eigentlich müssen. Aber ernsthaft auf der "wir müssen da was tun"-Agenda stand es nicht, mich ausdrücklich eingeschlossen. Im Nachhinein war das wohl ein bisschen wie in dem englischen Gleichnis von "boiling a frog": Die Entwicklung war so graduell und so schleichend, dass man das ganze Ausmaß erst begriff, als der Frosch schon längst gekocht war.
Naja, danach ist man immer schlauer. Ob man´s wirklich hätte kommen sehen MÜSSEN weiß ich nicht, können aber wahrscheinlich schon.
Ich persönlich hatte eher die Erfahrung das es eine rasante Entwicklung war und keine schleichende. Das mag eine subjektive Erfahrung sein, aber ich kann das auch ziemlich genau einkreisen. Für meinen Eindruck war das Jahr 2015 ein Wendepunkt. In diesem Jahr wurde irgendwie vieles anders. Es war das Jahr des großen Flüchtlingsdramas, das Jahr in dem PEGIDA und LEGIDA und Konsorten entstand und anfing zu marschieren, in dem die AfD aufblühte, wo Gamergate und das Sarkeesian Thema heiß wurde, und ein generell sehr aufgeladenes Klima entstand.

In diesem Jahr sind in den Foren in denen ich unterwegs war jegliche politische Diskussionsthreads explodiert, die Lager waren plötzlich extrem gespalten, ein gesitteter Diskurs (der vorher oft schon schwer war) war absolut nicht mehr möglich und in vielen Foren wurde das Klima nachhaltig vergiftet und manche haben sich bis heute nicht davon erholt. Hat auch, nebenbei erwäht, dazu geführt das ich mich aus dem ein oder anderen Forum fast gänzlich zurückgezogen hab.

Und zu dieser Zeit kamen dann plötzlich auch ganz viele von den typischen "Endlich sagts mal einer! / Das wird man ja wohl noch sagen dürfen! Meinungsfreiheit! Danke Merkel!" Kommentaren auf. Es war wie als ob ein Damm gebrochen war - was vorher noch wenig salongfähig war zu sagen, war plötzlich absolut en vogue und wurde heftig mit Beifall/Likes beklatscht.

Ich persönlich dachte da noch "das geht wieder vorbei - das wird jetzt paar Monate durchgekocht solange bestimmte Themen durch die Medien gespült werden und dann kriegt sich das wieder ein" - tja, es ging aber nicht vorbei. Es hat sich in manchen belangen etwas gebessert, in anderen eher verschlimmert, aber diese generelle Auffassung das man einfach alles sagen darf, egal wie politisch inkorrekt, egal wie verletztend oder hasserfüllt, das ist geblieben und das wird wohl leider auch so bleiben. Facebook zeigt ja das selbst Klarnamen nicht wie erwartet ein probates Mittel dagegen ist. Aber ob man diese Entwicklung so hätte kommen sehen müssen.. da bin ich echt nicht sicher.
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Axel
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Re: "20 Jahre Sexismus bei Gamestar?"

Beitrag von Axel »

Wudan hat geschrieben: 17. Aug 2018, 22:57 Ich persönlich hatte eher die Erfahrung das es eine rasante Entwicklung war und keine schleichende. Das mag eine subjektive Erfahrung sein, aber ich kann das auch ziemlich genau einkreisen. Für meinen Eindruck war das Jahr 2015 ein Wendepunkt. In diesem Jahr wurde irgendwie vieles anders. Es war das Jahr des großen Flüchtlingsdramas, das Jahr in dem PEGIDA und LEGIDA und Konsorten entstand und anfing zu marschieren, in dem die AfD aufblühte, wo Gamergate und das Sarkeesian Thema heiß wurde, und ein generell sehr aufgeladenes Klima entstand.
Ne, das war schon vorher so! Also schon vorher gab es toxische Beiträge in den Kommentarspalten. Und schon vorher gab es Drohungen an Journalisten. Eigentlich gab es letztere auch schon in den 90ern, wurde damals aber nicht öffentlich gemacht. Und es hat auch keine Öffentlichkeit gefunden. Nur vereinzelt blitzte da mal was durch wie die Leute drauf sind, beispielsweise 1992 in Rostock-Lichtenhagen. Und was Nazi-Ideologie in der normalen Bevölkerung betrifft: Die gab es in den ländlichen Gegenden von Sachsen, Thüringen oder Brandenburg schon immer! Nur damals gab es kein Internet!

Der Dammbruch in der politischen Diskussion online würde ich eher um den Zeitraum von Sarrazins "Deutschland schafft sich ab" verorden wollen. Und wenn wir in der Spielepresse sind: Gamergater haben ja nichts mit Pegida zu tun. Auch die gab es schon vorher, sehr lautstark. Siehe Sarkeesians erste Videos 2013. DA war der Shitstorm richtig heiß. 2015 hat sich schon kaum mehr jemand für Sarkeesian interessiert.
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Sir Horny Headcrab
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Re: "20 Jahre Sexismus bei Gamestar?"

Beitrag von Sir Horny Headcrab »

Also bitte bannt mich jetzt nicht direkt, aber ich kann irgendwie noch nicht ganz verstehen, was daran so schlimm ist. Also ja seriös ist anders aber man hat es doch nun verboten bei der Gamestar noch lange bevor irgendein Shitstorm ins Haus geweht ist. Verletzt wurde doch nun niemand. Finde da beruft sich jemand als Staatsanwalt wo es gar keinen Kläger gibt. Und "Unterdrückung von Frauen" sieht meiner Meinung nach anders aus als "welche dieser Pixel Frauen findet ihr hübscher?". Lasse mich aber gerne eines besseren belehren.
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Leonard Zelig
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Re: "20 Jahre Sexismus bei Gamestar?"

Beitrag von Leonard Zelig »

Lurtz hat geschrieben: 17. Aug 2018, 08:03 Die Deutsche Welle und praktisch jedes andere Nachrichtenportal hat das Problem auch - haben die den Hass in ihren Kommentarsektionen auch selbst herangezüchtet?
Über das Thema gab es letztens eine gute Kolumne von Sascha Lobo:
http://www.spiegel.de/netzwelt/web/deut ... 23297.html

Die Reaktion, die in der aktuellen The-Panel-Folge besprochen wird, hab ich auch manchmal. Ist ein geschmackloser Witz, für den sich kurze Zeit später entschuldigt wurde, wirklich eine ellenlange Diskussion wert?:
https://www.resetera.com/threads/cyberp ... -op.63305/

Die Tweets mancher deutscher Games-Redakteure sind allerdings auch unglücklich:
https://twitter.com/EtienneToGo/status/ ... 1540558848
"The whole problem with the world is that fools and fanatics are always so certain of themselves, but wiser people so full of doubts."

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Re: "20 Jahre Sexismus bei Gamestar?"

Beitrag von Rince81 »

Leonard Zelig hat geschrieben: 22. Aug 2018, 11:20 Die Reaktion, die in der aktuellen The-Panel-Folge besprochen wird, hab ich auch manchmal. Ist ein geschmackloser Witz, für den sich kurze Zeit später entschuldigt wurde, wirklich eine ellenlange Diskussion wert?:
https://www.resetera.com/threads/cyberp ... -op.63305/

Die Tweets mancher deutscher Games-Redakteure sind allerdings auch unglücklich:
https://twitter.com/EtienneToGo/status/ ... 1540558848
Ist eigentlich ganz einfach. Mache ich ohne böse Hintergedanken einen geschmacklosen Witz oder überschreite eine Grenze und verletze jemanden, den ich nicht verletzen will entschuldige ich mich. Das ist für mich eine Frage des Anstandes und das Thema hoffentlich erledigt.
Problematisch wird es dann, wenn die Zuhörer des Witzes jetzt meinen, den Witz, den ich selbst als Fehler ansehe aufs Messer zu verteidigen. Dann muss man das ausdiskutieren oder sich für die Zukunft neue Zuhörer suchen, weil die bisherigen anscheinend Arschlöcher sind...
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Re: "20 Jahre Sexismus bei Gamestar?"

Beitrag von JanTenner »

Ich finde nicht, dass man sich überhaupt jemals für einen Witz entschuldigen sollte. Es steht aber jedem frei einen Witz nicht lustig oder auch geschmacklos zu finden und das dann ebenfalls zu äußern.
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Re: "20 Jahre Sexismus bei Gamestar?"

Beitrag von Rince81 »

JanTenner hat geschrieben: 22. Aug 2018, 13:02 Ich finde nicht, dass man sich überhaupt jemals für einen Witz entschuldigen sollte. Es steht aber jedem frei einen Witz nicht lustig oder auch geschmacklos zu finden und das dann ebenfalls zu äußern.
Es steht nicht jedem frei, sich nicht angegriffen oder verletzt zu fühlen. Das haben Gefühle eben so an sich, die sind nicht rational und logisch.
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Re: "20 Jahre Sexismus bei Gamestar?"

Beitrag von Jochen »

JanTenner hat geschrieben: 22. Aug 2018, 13:02Ich finde nicht, dass man sich überhaupt jemals für einen Witz entschuldigen sollte.
Warum sollte man das nicht? Wenn ich einen Witz mache und damit unabsichtlich jemandem zu nahe trete und mir das leid tut, dann entschuldige ich mich selbstverständlich dafür. Dafür sind Entschuldigungen ja da: Um zum Ausdruck zu bringen, dass einem jemand etwas leid tut.

Wenn es mir hingegen überhaupt nicht leid tut, sollte ich mich dafür auch nicht entschuldigen. Eine unehrliche Entschuldigung braucht auch kein Mensch.
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Re: "20 Jahre Sexismus bei Gamestar?"

Beitrag von JanTenner »

Jochen hat geschrieben: 22. Aug 2018, 13:07
JanTenner hat geschrieben: 22. Aug 2018, 13:02Ich finde nicht, dass man sich überhaupt jemals für einen Witz entschuldigen sollte.
Warum sollte man das nicht? Wenn ich einen Witz mache und damit unabsichtlich jemandem zu nahe trete und mir das leid tut, dann entschuldige ich mich selbstverständlich dafür. Dafür sind Entschuldigungen ja da: Um zum Ausdruck zu bringen, dass einem jemand etwas leid tut.

Wenn es mir hingegen überhaupt nicht leid tut, sollte ich mich dafür auch nicht entschuldigen. Eine unehrliche Entschuldigung braucht auch kein Mensch.
Ja so war das gemeint, nur schlecht formuliert. Man sollte sich nicht zu einer Entschuldigung zwingen lassen.
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Re: "20 Jahre Sexismus bei Gamestar?"

Beitrag von DexterKane »

https://kotaku.com/cyberpunk-2077-tweet ... 1828502562

Der dazugehörige Kotaku Artikel stellt das beschriebene Phänomen ebenfalls dar, insbesondere die Kommentarspalte.

@Leonard Zelig
Nun ja, der Herr Gardé hat ja leider häufiger mal solche "Ausbrüche" in seinen "Ich will die Kultur der 80er zurück!!!einself" rants.

Kino+ kann ich mir deswegen schon länger nicht mehr anhören/sehen...
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Re: "20 Jahre Sexismus bei Gamestar?"

Beitrag von IpsilonZ »

DexterKane hat geschrieben: 22. Aug 2018, 13:43 https://kotaku.com/cyberpunk-2077-tweet ... 1828502562

Der dazugehörige Kotaku Artikel stellt das beschriebene Phänomen ebenfalls dar, insbesondere die Kommentarspalte.

@Leonard Zelig
Nun ja, der Herr Gardé hat ja leider häufiger mal solche "Ausbrüche" in seinen "Ich will die Kultur der 80er zurück!!!einself" rants.

Kino+ kann ich mir deswegen schon länger nicht mehr anhören/sehen...
Er irritiert mich da immer wieder, weil er ja sehr gerne mal in der Hinsicht auf die Scheiße haut. Dann auch gerne mit zweierlei Maß misst aber auch schon wenige Momente hatte wo er auf mich reflektiert wirkte. Er scheint sich ja zum Beispiel auch gut mit Sophie Passmann zu verstehen, die ja in der Hinsicht das ziemliche Gegenteil von ihm ist, zumindest was Feminismus etc. angeht...

Der Tweet ist allerdings bescheuert, unabhängig davon wofür sich da entschuldigt wurde.
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Re: "20 Jahre Sexismus bei Gamestar?"

Beitrag von Leonard Zelig »

DexterKane hat geschrieben: 22. Aug 2018, 13:43 https://kotaku.com/cyberpunk-2077-tweet ... 1828502562

Der dazugehörige Kotaku Artikel stellt das beschriebene Phänomen ebenfalls dar, insbesondere die Kommentarspalte.

@Leonard Zelig
Nun ja, der Herr Gardé hat ja leider häufiger mal solche "Ausbrüche" in seinen "Ich will die Kultur der 80er zurück!!!einself" rants.

Kino+ kann ich mir deswegen schon länger nicht mehr anhören/sehen...
Ehrlich gesagt hab ich schon länger nichts mehr von ihm gehört. Plauschangriff gibt es ja nicht mehr und Game Two schaue ich zu selten. Ist mir früher gar nicht so aufgefallen. Trant war doch immer der Griesgram.
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Re: "20 Jahre Sexismus bei Gamestar?"

Beitrag von JanTenner »

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Der 'Did you just assume my gender' Witz ist sogar ein richtiger Klassiker. Wie gesagt, man muss das nicht lustig finden. Aber ich sehe das auch wie Etienne... you choose to be offended.
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