Themenvorschlag: Der Pile of Shame
Verfasst: 14. Aug 2018, 01:21
Der Pile of Shame: Spiele, die ungespielt(!) bei uns im Regal oder in unserer Steam-Bibliothek stehen.
Natürlich würde mich interessieren, was auf euren Pile of Shame (PoS) so liegt und vor allem, *warum* es da liegt. Wie entsteht ein PoS? Sind die Augen größer als der Magen? Verschätzt man sich bei der Spielzeit? Wird man von immer neuen Sale-Angeboten getriggert, obwohl man genau weiß, dass man nie dazu kommt, all die Spiele zu spielen? Besteht Hoffnung, dass der PoS jemals abgebaut wird? Und geht es euch auch so, dass der PoS den psychologischen Effekt hat, dass man manchmal durch ein Spiel "hetzt", um möglichst schnell durch zu sein, weil man ja noch so viele andere Spiele zu spielen hat? Setzt euch der PoS unter Druck?
Das führt zu der Frage: warum ist es ein Pile "of Shame"? Warum schämen wir uns dafür? These: weil es sich wie Verschwendung anfühlt. So wie man im Schlussverkauf Klamotten kauft, die man nie anzieht, oder im Supermarkt Lebensmittel, die im Kühlschrank verderben. Unser limbisches System wird mit einem Kaufreiz getriggert, und bevor wir darüber nachdenken, ob wir es *wirklich* haben wollen, ist es gekauft. Bei digitalen Gütern, die nach der initialen Herstellung quasi null Vervielfältungskosten haben, kommt hinzu, dass jedes verkaufte Produkt unmittelbar zusätzlichen Gewinn bedeutet, ohne große Kosten.
Vielleicht mal anders betrachtet: legt die Spieleindustrie es darauf an, dass wir viel mehr Spiele kaufen, als wir eigentlich spielen können? Würden die sonst pleitegehen? Nur mal angenommen (Gedankenexperiment), man müsste jedes Spiel entweder (a) mindestens einmal durchspielen oder, falls das zu schwer ist (b) es aber mindestens x Stunden versuchen, oder aber, falls das Spiel scheiße ist und man keinen Bock darauf hat, es (c) nie mehr spielen dürfen. Erst dann darf man sich ein neues Spiel kaufen, also immer eins nach dem anderen. Würde man dann nicht seine Spiele viel bewusster auswählen? Und wären wir dann nicht auch eher bereit, mehr Geld für Spiele auszugeben?
Ich finde das Konzept des Pile of Shame faszinierend und eines der zentralen Themen unserer Zeit - es betrifft nicht nur Games (da aber besonders wegen der digitalen Güter), sondern beinhaltet im Kern die Frage, wie mündig sind wir als Käufer und inwieweit werden wir, z.B. während eines Steam-Sales, durch psychische Exploits fremdgesteuert.
Ok, an der einen oder anderen Stelle bin ich vielleicht etwas über das Ziel hinausgeschossen. Aber nichtsdestotrotz fände ich es sehr spannend, mehr darüber zu erfahren.
Natürlich würde mich interessieren, was auf euren Pile of Shame (PoS) so liegt und vor allem, *warum* es da liegt. Wie entsteht ein PoS? Sind die Augen größer als der Magen? Verschätzt man sich bei der Spielzeit? Wird man von immer neuen Sale-Angeboten getriggert, obwohl man genau weiß, dass man nie dazu kommt, all die Spiele zu spielen? Besteht Hoffnung, dass der PoS jemals abgebaut wird? Und geht es euch auch so, dass der PoS den psychologischen Effekt hat, dass man manchmal durch ein Spiel "hetzt", um möglichst schnell durch zu sein, weil man ja noch so viele andere Spiele zu spielen hat? Setzt euch der PoS unter Druck?
Das führt zu der Frage: warum ist es ein Pile "of Shame"? Warum schämen wir uns dafür? These: weil es sich wie Verschwendung anfühlt. So wie man im Schlussverkauf Klamotten kauft, die man nie anzieht, oder im Supermarkt Lebensmittel, die im Kühlschrank verderben. Unser limbisches System wird mit einem Kaufreiz getriggert, und bevor wir darüber nachdenken, ob wir es *wirklich* haben wollen, ist es gekauft. Bei digitalen Gütern, die nach der initialen Herstellung quasi null Vervielfältungskosten haben, kommt hinzu, dass jedes verkaufte Produkt unmittelbar zusätzlichen Gewinn bedeutet, ohne große Kosten.
Vielleicht mal anders betrachtet: legt die Spieleindustrie es darauf an, dass wir viel mehr Spiele kaufen, als wir eigentlich spielen können? Würden die sonst pleitegehen? Nur mal angenommen (Gedankenexperiment), man müsste jedes Spiel entweder (a) mindestens einmal durchspielen oder, falls das zu schwer ist (b) es aber mindestens x Stunden versuchen, oder aber, falls das Spiel scheiße ist und man keinen Bock darauf hat, es (c) nie mehr spielen dürfen. Erst dann darf man sich ein neues Spiel kaufen, also immer eins nach dem anderen. Würde man dann nicht seine Spiele viel bewusster auswählen? Und wären wir dann nicht auch eher bereit, mehr Geld für Spiele auszugeben?
Ich finde das Konzept des Pile of Shame faszinierend und eines der zentralen Themen unserer Zeit - es betrifft nicht nur Games (da aber besonders wegen der digitalen Güter), sondern beinhaltet im Kern die Frage, wie mündig sind wir als Käufer und inwieweit werden wir, z.B. während eines Steam-Sales, durch psychische Exploits fremdgesteuert.
Ok, an der einen oder anderen Stelle bin ich vielleicht etwas über das Ziel hinausgeschossen. Aber nichtsdestotrotz fände ich es sehr spannend, mehr darüber zu erfahren.