Spiele Engines

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Klagsam
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Spiele Engines

Beitrag von Klagsam »

Ich wollte an dieser Stelle mal den Hinweis geben, dass ich vor ca. 2 Monatenüber Godot gestolpert bin und mich direkt verliebt habe. Das ist eine Open Source Spieleengine (die übrigens auch über Steam erhältlich ist) die es sogar jemand so unbedarftem wie mir innerhalb einiger Tage erlaubt die ersten Schritte eines kleinen Hobbyprojektes zu gehen. Die Engine scheint eine sehr aktive Community zu haben und wenn man diversen Reddit threads und anderen Internetdingenskirchens Glauben schenken darf der neue Stern am Indy-Game-Engine-Himmel zu sein.
Vielleicht ist das ja einen Podcast wert?
Zuletzt geändert von Klagsam am 4. Dez 2018, 08:47, insgesamt 1-mal geändert.
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Desotho
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Re: Spiele Engines

Beitrag von Desotho »

Solche Baukästen sind ja an für sich nichts Neues. Können ein guter Einstieg sein und ab und zu kommt auch mal ne Perle dabei raus.
Allerdings (naturgemäß) auch Tonnen an Müll.
Nachdem ich mich durch den Showcase geblättert habe scheint Godot da noch auf ein Vorzeigeprojekt zu warten.
El Psy Kongroo
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Andre Peschke
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Re: Spiele Engines

Beitrag von Andre Peschke »

Klagsam hat geschrieben: 3. Dez 2018, 23:32 Ich wollte an dieser Stelle mal den Hinweis geben, dass ich vor ca. 2 Monatenüber Godot gestolpert bin und mich direkt verliebt habe. Das ist eine Open Source Spieleengine (die übrigens auch über Steam erhältlich ist) die es sogar jemand so unbedarftem wie mir innerhalb einiger Tage erlaubt die ersten Schritte eines kleinen Hobbyprojektes zu gehen. Die Engine scheint eine sehr aktive Community zu haben und wenn man diversen Reddit threads und anderen Internetdingenskirchens Glauben schenken darf der neue Stern am Indy-Game-Engine-Himmel zu sein.
Vielleicht ist das ja einen Podcast wert?
Was ist denn der Unterschied zu sowas wie Game Maker oder gar RPG Maker (simpler als RPG-Maker kann ich mir beim flüchtigen Draufschauen nicht vorstellen)?

Andre
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Klagsam
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Re: Spiele Engines

Beitrag von Klagsam »

Andre Peschke hat geschrieben: 4. Dez 2018, 15:38
Was ist denn der Unterschied zu sowas wie Game Maker oder gar RPG Maker (simpler als RPG-Maker kann ich mir beim flüchtigen Draufschauen nicht vorstellen)?

Andre
Naja Godot ist nicht simpel, sondern hat meiner Ansicht nach eine recht niedrige Einstiegshürde. Godot kann 2D und 3D und unterstützt 4 verschiedene Sprachen:
Visualscript - eine Art zusammenklickbare Programmiersprache, mir persönlich zu unübersichtlich
GDScript - eine sehr einfach zu begreifende, Python-ähnliche Programmiersprache, die auch durch die vielen Tutorials und Dokumenten gut als Hauptwerkzeug geeignet ist
C++ und C# soweit ich weiss - dazu kann ich nichts sagen, aber ich nehme an das ist der Grund, warum es mittlerweile auch als ernstzunehmendes Werkzeug angesehen wird

Vom Ansatz her nutzt Godot ein System aus Szenen und sogenannten Nodes (quasi einzelne Elemente) aus denen man sich dann sein Spiel zusammen baut. Eine Szene kann dabei alles sein: ein Level, ein Gegnersprite, ein GUI Element, ein Startspielschirm, whatever
Dadurch hat man einfach irrsinnig viel Gestaltungsspielraum und kann sich kreativ relativ unlimitiert austoben (zumindest als Einsteiger), bei gleichzeitig guter Zugänglichkeit.

Dieses Video verschafft, glaube ich, einen guten Eindruck bezüglich der Varianz dessen was mit Godot geht.
https://www.youtube.com/watch?v=q9C4FgvxNYw
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Andre Peschke
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Re: Spiele Engines

Beitrag von Andre Peschke »

Klagsam hat geschrieben: 5. Dez 2018, 08:51 Naja Godot ist nicht simpel, sondern hat meiner Ansicht nach eine recht niedrige Einstiegshürde.
Hmmm...hatte das Ausgangsposting so verstanden, dass Godot eben für "unbedarfte" Menschen sein soll. Und ja, sieht zugänglicher aus, als zB wenn ich jemanden direkt zu Unity schubse. Dafür sind die Unity-Ressourcen aber quasi endlos, was Tutorials/Assets etc angeht.

Und, IMO: Für wirklich unbedarfte Menschen sieht das noch immer überwältigend aus und deine Erklärungen klingen eher nach zumindest einer gewissen Vorbildung? Wie "unbedarft" warst du denn wirklich? :D

Das mit den Nodes klingt erstmal nicht groß anders, als das Visual Scripting in anderen Programme. Der neueste Game Maker hat das inzwischen auch und IIRC habe ich das bei der Unreal Engine zum ersten Mal bewusst wahrgenommen.

Glaube für den wirklich Unbedarften, dürfte sowas wie RPG Maker nach wie vor erheblich einfacher sein (wenn auch natürlich erheblich limitierter)?

Falls das trügt, würde es mich wirklich interessieren.

Andre
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Klagsam
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Re: Spiele Engines

Beitrag von Klagsam »

Wie unbedarft war ich?
Schon ziemlich unbedarft. Ich habe mich im Laufe meines Studiums mal ein bisschen nebenher mit C/C++ beschäftigt. Ich wusste also prinzipiell was eine Variable ist, was eine for Schleife ist und was eine Funktion ist. Und ich "wußte", dass modernes Programmieren in erster Linie auf bestehende Klassen zurückgreift und man irgendwie verstehen muss, was die so machen. Ausserdem kann ich mit Photoshop umgehen.
Meine Vorkenntnisse waren also wirklich limitiert (und sind das immer noch).

Danach habe ich diese Tutorials bis zu "My First Game" durchgemacht und mir Godot Engine Game Development gekauft, in dem ich die ersten beiden Beispiele mit gemacht habe. Seitdem sitze ich an meinem eigenen Spiel und betreibe learning by doing. Das Ganze neben Vollzeitarbeit und einem relativ zeitintensiven Hobby. Angefangen habe ich Anfang November und trotz meiner wenigen Zeit habe ich den Eindruck es tut sich was und glaube, dass ich am Ende meines 2wöchigen Weihnachtsurlaubs einen ersten Prototypen stehen habe.

Jeder ernst zu nehmende Programmierer würde angesichts meines Codes wahrscheinlich die Hände über dem Kopf zusammenschlagen, aber was solls? Es passiert was und Kram funktioniert so wie ich es gerne hätte. Das Werkeln am eigenen Projekt fühlt sich weniger wie Arbeit, sondern mehr wie ein relativ komplexes Puzzlespiel an - und ist einfach unglaublich befriedigend. Das wird sicherlich auch dadurch unterstützt, dass GDScript so wahnsinnig einfach zu begreifen und zu benutzen ist. Ich würde fast die These aufstellen, dass jeder der Spass an den Zachtronics Spielen hat auch da recht leicht reinkommt.

Um also Deine Frage zu beantworten: Klar ist es etwas komplizierter und komplexer als der RPG Maker. Den hatte ich mir auch kurz angeschaut und empfand ihn als EXTREM limitierend. Das was ich machen möchte ginge damit nicht. Klar kann ich mir mit godot kein Spiel "zusammenklicken", aber es ist scheinbar deutlich zugänglicher und einfacher zu erlernen als beispielsweise Unity. Bevor ich anfing stand ich vor der Frage Game Maker Studio oder Godot und da waren die Meinungen, die ich so gefunden habe relativ klar in Richtung Godot. Die konkreten Einstiegshürden sind meiner Ansicht nach:
- ein rudimentäres Wissen über Programmiersprachen
- die Bereitschaft, sich auch mal ein paar Stunden mit einem Tutorial zu beschäftigen
- die Bereitschaft, zu googeln wenn man mal festhängt oder gegebenenfalls auch mal im discord nachzufragen - da tummelt sich nämlich eine sehr hilfsbereite englische und deutsche Community
- die Fähigkeit gelerntes auf seinen eigenen Fall anzuwenden

Beantwortet das deine Frage?
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Andre Peschke
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Re: Spiele Engines

Beitrag von Andre Peschke »

Klagsam hat geschrieben: 5. Dez 2018, 13:24 Beantwortet das deine Frage?
Tut's. Ich glaube, ich könnte aber über meine Erfahrungen mit zB Game Maker 2 den exakt gleichen Text schreiben. Aber interessant. Persönlich denke ich mir immer: "Mensch, beschäftige dich besser mit Unity, da lernst du was ordentliches, Junge! Nicht irgendeine Inselengine!". Aber Unity hat bei mir unerklärliche Probleme, die ich nicht loswerde. Und, viel scherwiegender, die Zeiten, in denen ich mal mehrere Tage und Wochen hintereinander Zeit habe, mich da einzuarbeiten, sind zu begrenzt. Finde das aber auch immer wieder sehr befriedigend. Das mit dem Logikpuzzle stimmt voll.

Andre
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falkoloeffler
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Re: Spiele Engines

Beitrag von falkoloeffler »

Andre Peschke hat geschrieben: 5. Dez 2018, 17:49Persönlich denke ich mir immer: "Mensch, beschäftige dich besser mit Unity, da lernst du was ordentliches, Junge! Nicht irgendeine Inselengine!". Aber Unity hat bei mir unerklärliche Probleme, die ich nicht loswerde. Und, viel scherwiegender, die Zeiten, in denen ich mal mehrere Tage und Wochen hintereinander Zeit habe, mich da einzuarbeiten, sind zu begrenzt. Finde das aber auch immer wieder sehr befriedigend.
Das mag ich unterschreiben. Schon aus beruflichen Gründen will ich mir da immer wieder die Grundlagen beibringen, beschäftige mich einen halben Tag damit ... und dann gehen Wochen ins Land und ich vergesse alles wieder. Eigentlich müsste ich mir zwei oder drei Wochen komplett freischaufeln, um mich nur damit zu befassen. Und dann kommt noch das Problem dazu, dass ich einfaches Scripting kann, aber keine zertifizierten Grundlagen von C oder Javascript oder sonst was kenne. Und eine Programmiersprache abstrakt zu lernen, mag da eine gesunde Basis sein, aber das ist schwierig ...

(Im Moment versuche ich eher, etwas für meine 10jährige Tochter zu finden, die wissen will, wie Spiele gemacht werden. Andererseits: sollte ich als guter Vater nicht verhindern, dass sie in diese komische Branche abdriftet? :D )
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Klagsam
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Re: Spiele Engines

Beitrag von Klagsam »

falkoloeffler hat geschrieben: 6. Dez 2018, 07:53 (Im Moment versuche ich eher, etwas für meine 10jährige Tochter zu finden, die wissen will, wie Spiele gemacht werden. Andererseits: sollte ich als guter Vater nicht verhindern, dass sie in diese komische Branche abdriftet? :D )
Mit dem Shoot em up construction kit auf dem c64 könntest du vielleicht 2 Fliegen mit einer Klappe schlagen :)
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Andre Peschke
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Re: Spiele Engines

Beitrag von Andre Peschke »

Klagsam hat geschrieben: 6. Dez 2018, 08:35 Mit dem Shoot em up construction kit auf dem c64 könntest du vielleicht 2 Fliegen mit einer Klappe schlagen :)
Ich empfehle Sketch Nation Shooter auf iPad - simple Shoot'em Ups im Baukasten machen, aber die Sprites selbst auf dem iPad malen. Sehr spaßig und du kannst ihr was über Shoot'em-Up-Gamedesign erzählen!

Andre
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Sebastian Solidwork
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Re: Spiele Engines

Beitrag von Sebastian Solidwork »

falkoloeffler hat geschrieben: 6. Dez 2018, 07:53 Im Moment versuche ich eher, etwas für meine 10jährige Tochter zu finden, die wissen will, wie Spiele gemacht werden. Andererseits: sollte ich als guter Vater nicht verhindern, dass sie in diese komische Branche abdriftet? :D
Am besten vielleicht genau dadurch? Lass sie selbst herausfinden wie die Umstände sind und ob das was für sie ist.
Verhindern wirst du es vermutlich kaum können. Wenn sie es interessiert und du es aber nicht möchtest, wird sie es heimlich tun.

Meine Große ist 6, ich sehe sowas schon bei kleinen Sachen. Ich fürchte mich selbst etwas davor, wenn es da mal um wichtige Dinge im Leben geht. Los lassen ist sehr hart.

Edit: Entschuldigt das Offtopic. Eine weitere Diskussion zu dem Thema würde ich auf PN verlagern.
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