Themenvorschlag: Schwierigkeitsgrade (und ihre Auswirkungen auf den Spielspaß)

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Schmuggelware
Beiträge: 9
Registriert: 1. Jun 2018, 15:47

Themenvorschlag: Schwierigkeitsgrade (und ihre Auswirkungen auf den Spielspaß)

Beitrag von Schmuggelware »

Huhu,

das Thema Schwierigkeitsgrade wurde schon hier und da mal angeschnitten, bietet aber meiner Meinung nach genügend Fleisch für eine dedizierte Sonntags-Folge.
Mal kurz angerissen, welche Aspekte und Überlegungen ich interessant finde:

- Manche Spiele bieten verschiedene Schwierigkeitsgrade, andere nur einen einzigen

- Welchen Einfluss hat der Schwierigkeitsgrad auf die Spielerfahrung? Dark Souls ist berüchtigt für seinen Schwierigkeitsgrad, es gibt auch nur einen einzigen. Andere Spiele sind im höchsten Schwierigkeitsgrad genauso schwer (oder schwerer), darüber redet aber niemand, weil in der Regel der "normale" Schwierigkeitsgrad als Maßstab genommen wird.

- Welchen Einfluss hat der Schwierigkeitsgrad auf eure persönliche Spielerfahrung? Informiert ihr euch vor Beginn des Spiels online über die Schwierigkeitsgrade, deren Auswirkungen und evtl. Empfehlungen (ich tue das z.B.)

- Was zeichnet gute Schwierigkeitsgrade aus? (schlecht: Gegner halten mehr aus, teilen mehr aus; gut: tatsächliche Gameplay-Änderungen, bspw. Last of Us, wo man weniger Materialen und Munition findet und dadurch bedachter vorgehen muss)

- Inwiefern können Schwierigkeitsgrade die Spielerfahrung beeinflussen? Beispiel Fallout 4: ist mMn auf höheren Schwierigkeitsgraden mit Survival-Modus ein völlig anderes Spiel, als im normalen Schwierigkeitsgrad

- Sehr interessant: Lern- und Anspruchskurven innerhalb eines Spiels - Rollenspiele bspw. sind am Anfang oft schwieriger und werden mit der Zeit einfacher, man wird ggf. völlig overpowered. Ist das befriedigend? Oder andersrum: sollten Spiele lieber schwieriger werden gegen Ende, da man die Mechaniker besser zu beherrschen lernt? Oder gleichbleibende Herausforderung (Stichwort Level-Scaling)?

- Spielt der Schwierigkeitsgrad überhaupt eine Rolle für euch bzw. passt ihr ihn während des Spiels ggf. an? Denkt ihr euch evtl. "hm das ist mir grad aber zu anspruchslos" und stellt ihn bewusst hoch? Oder umgekehrt? Diablo 3 habe ich im Singleplayer nach ca. 5 Stunden weggelegt, weil mir der mangelnde Anspruch so sehr auf den Keks ging (man muss das ja ärgerlicheweise erstmal durchspielen, bevor man die wirklich anspruchsvollen Schwierigkeitsgrade wählen kann)

- Wie sehr unterscheidet sich die Bedeutsamkeit des Schwierigkeitsgrads je nach Spiel/Genre? Evlt. ist es bei story-getriebenen Spielen eher egal, jedoch bei Spielen, die viel Faszination durch Gameplay oder atmosphärische Immersion gewinnen, wichtiger, eine gute Balance zu finden

---

Für mich persönlich ist der Schwierigkeitsgrad tatsächlich sehr wichtig und trägt SEHR zum Spielspaß bei. Idealerweise möchte ich gefordert, aber nicht frustriert werden. Ein Spiel, in dem ich kein einziges Mal scheitere/sterbe und neu laden muss, finde ich sehr unbefriedigend - es sei denn, ich bin tatsächlich regelmäßig kurz davor und entkomme dem Tod jedes mal knapp, das ist quasi der erstrebenswerte Bestzustand für mich persönlich.
Gleichzeitig finde ich es aber frustrierend, wenn ich merke, dass das Spiel auf unnatürliche Weise schwer und frustrierend ist (wenn z.B. Gegner in Shootern ganze Magazine von Headshots aufsaugen, ich aber nach zwei Schüssen tot bin).

Witcher 3 ist für mich in seiner Kombination aus Anspruch und Kampfsystem ein Musterbeispiel. Ich hatte große Freude, jedes einzelne Banditenlager oder Monsternest abzuschließen, weil die Kämpfe stets so anspruchsvoll waren, dass ich höchste Konzentration brauchte, dann aber in der Regel auch ein Versuch, ohne Reload, ausgereicht hat. Wenn ich für jeden Banditen 10 Versuche gebraucht hätte, wär das nervig. Wenn ich mit verbundenen Augen jedes Lager in 10 Sekunden ausgeräuchert hätte, ebenfalls. Ich habe z.B. keinen Spaß daran, wenn ich gegen Ende eines Spiels absolut übermächtig bin, sondern möchte jederzeit eine befriedigende Herausforderung haben.
Hinzu kommt dann noch, das einige Spielmechaniken erst auf höheren Schwierigkeitsgraden bedeutsam werden. Wieder Witcher 3: Öle oder Tränke müssen vor harten Kämpfen sorgfältig ausgewählt und angewandt werden, je nach dem welchem Gegnertyp man begegnet. Das trägt sehr zur Immersion bei. Auf "leicht" oder "normal" ist das völlig egal.

Ach und eins noch, weil es glaub ich auch schonmal im Podcast erwähnt wurde:
Es gibt ja teilweise das Argument/die These, dass der "normale" Schwierigkeitsgrad generell zu bevorzugen ist, da er am besten das Spielerlebnis widerspiegelt, das von den Entwicklern beabsichtigt wurde. Ich würde dem widersprechen. "Normal" bedeutet in dem Kontext, wie eigentlich in jedem anderen Kontext auch, dass die Mehrheit hier gut aufgehoben ist. Das sind also eher Casual- als Core-Gamer. Zudem ist ein zu einfaches Spiel vermutlich im Zweifelsfalls "besser" als ein frustrierendes Spiel, ein weiterer Grund dafür, den "normalen" Schwierigkeitsgrad eher anspruchslos zu gestalten.

Sorry für so viel Text :mrgreen:
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Desotho
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Re: Themenvorschlag: Schwierigkeitsgrade (und ihre Auswirkungen auf den Spielspaß)

Beitrag von Desotho »

Könnte interessant sein. Es kommt meiner Ansicht nach auf das Spiel und den Spieler an. Manchmal will ich nichts anspruchsvolles haben, manchmal will ich nicht gefordert werden.
Es kann auch manchmal gut sein, wenn mich ein Spiel dazu zwingt mich durchzubeissen, mich mit dem Spiel intesiv auseinanderzusetzen. Wenn es mir nicht dein einfachen Ausweg Schwierigkeitsgrad bietet.

Ich denke es gibt da verschiedene valide Sichtweisen.

Und auch das Thema Trainer/Cheats spielt da rein. Ich habe z.B. Mafia 3 mit Trainer gespielt und behaupte dass ich persönlich ohne den Trainer keinen Spaß damit gehabt hätte. Mit Trainer war es für mich sehr unterhaltsam.

Oder die Sache sich den Schwierigkeitsgrad "künstlich" zu erhöhen. Indem man z.B. absichtlich unterlevelt ist oder auf Spielelemente die vorgesehen sind verzichtet.
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imanzuel
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Re: Themenvorschlag: Schwierigkeitsgrade (und ihre Auswirkungen auf den Spielspaß)

Beitrag von imanzuel »

Wäre ein wirklich gutes Thema.

Dunkey hat darüber 2 (imo) sehr gute Videos gemacht:

https://www.youtube.com/watch?v=A4_auMe1HsY&
https://www.youtube.com/watch?v=MY-_dsTlosI

Vor allem im Bezug auf das erste Video bin ich da voll Dunkeys Meinung: Die beste Variante, ist ein fixer Schwierigkeitsgrad. Einfach zu lernen, hart zu meistern. Lieber herausfordernd wie Dark Souls, Shovel Knight, Hollow Knight usw. als wenn es zig Schwierigkeitsgrade geht, bei denen man nicht weiß welcher was bedeutet. Bei CoD 4 aufwärts z.B., wird das Spiel ja imo nicht schwerer - nur länger, weil man noch länger hinter der Deckung sitzt und darauf wartet wieder volle HP zu haben. Bei andere Spiele (ich denke da jetzt an sowas wie Far Cry 5 oder AC: Origins) weiß man nicht was man nehmen soll, weil Standard eigentlich Einfach ist, Einfach ist quasi Braindead spielen und schwer einfach nur länger dauert, weil die Gegner mehr HP haben. Und dann kommt sowas her wie The Evil Within, welches auf Standard (ich meine der niedrigste Schwierigkeitsgrad) stellenweise dafür sorgt dass ich meine Tastatur zerlege, so übel wie da manche Passagen waren.

Dementsprechend würde mich das Thema schon reizen.
Notiz für mich
2022: 1. Elden Ring 10/10 2. HFW 7/10 3. DL2 6/10
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DickHorner
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Re: Themenvorschlag: Schwierigkeitsgrade (und ihre Auswirkungen auf den Spielspaß)

Beitrag von DickHorner »

Desotho hat geschrieben: 29. Jan 2019, 20:45Und auch das Thema Trainer/Cheats spielt da rein. Ich habe z.B. Mafia 3 mit Trainer gespielt und behaupte dass ich persönlich ohne den Trainer keinen Spaß damit gehabt hätte. Mit Trainer war es für mich sehr unterhaltsam.
Verstehe ich total. Ich spiele fast jedes Rollenspiel (und viele andere Spiele) mit Trainer/Cheat Engine. Ich kann diesen hirnschmelzenden Grind einfach nicht mehr ertragen. Sammle 5 Eberzähne? Sammle 15 Sumpfelfenfelle? Nein! Lass mich mit der Geschichte weitermachen, Spiel!
Fetchquests als Spiezeitstrecker und Hürde im Spielfortschritt ist für mich DER Spaßkiller #1.
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Desotho
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Re: Themenvorschlag: Schwierigkeitsgrade (und ihre Auswirkungen auf den Spielspaß)

Beitrag von Desotho »

Und dann denke man auch noch an die Cheats/Erleichterungen die Spiele gegen Geld anbieten. Den XP Boost bei Assassin's Creed. Auch die Tales of Spiele haben das gerne.
El Psy Kongroo
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Nachtfischer
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Re: Themenvorschlag: Schwierigkeitsgrade (und ihre Auswirkungen auf den Spielspaß)

Beitrag von Nachtfischer »

Als Fan partienbasierter Spiele bin ich zugleich auch großer Freund von einem Schwierigkeitsgrad, der sich dynamisch dem Skill des Spielers anpasst (zwischen den Partien, nicht währenddessen). Das is im Multiplayer Gang und Gebe (über Ladder samt Matchmaking), steht im Singleplayer allerdings noch eher am Anfang und wird noch einiges an Game-Design-Gehirnschmalz erfordern. Ich sehe da aber enormes Potenzial und es gibt ja auch bereits einige vielversprechende Vorreiter. :)
Schmuggelware
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Registriert: 1. Jun 2018, 15:47

Re: Themenvorschlag: Schwierigkeitsgrade (und ihre Auswirkungen auf den Spielspaß)

Beitrag von Schmuggelware »

Habe die Resi 2 Folge jetzt gehört, da wurden schon interessante Aspekte angesprochen. Da scheint der Schwierigkeitsgrad ja laut Andre deutliche Auswirkungen auf das Gameplay, Vorgehensweisen und Spielspaß zu haben.

Interessant auch seine "Idee" nach mehr Anpassungsmöglichkeiten für die Schwierigkeitsgrade. Und wenn man den während des Spiels nicht verändern kann, ist das wirklich sehr ärgerlich...
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