Cheaten als Teil des Spiels

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holymoe4237
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Cheaten als Teil des Spiels

Beitrag von holymoe4237 »

Es geht mir um die Frage, ob und warum in älteren Spielen Cheating im Singleplayer meines Empfindens nach noch verbreiteter möglich war.

Ich erinnere mich, manche Spiele sogar fast hauptsächlich mit Cheats gespielt zu haben und dadurch viel mehr Spaß gehabt zu haben (Warcraft 3 + TFT, Age of Empires, Worms). Einige Spiele habe ich sogar nur mit Cheats gespielt (GTA 3, Vice City, San Andreas) und die normalen Missionen nicht angefasst.

Mögliche Leitfragen:
  • Warum ist das nicht mehr so?
  • Was macht gute Cheats (=Spielspaß) aus?
  • Ist es schwierig, als Entwickler gute Cheats zu konzipieren und einzubauen?
  • Woher kommt die besondere Freude an diesem 'legalen' Cheaten, das dem Wortsinn nach ja gar keins ist?
  • Warum gibt es heute in SP-Spielen weniger dieser Cheat-Codes? (Ist das so?)
Ich würde mich sehr über ein Format egal welcher Folge hierzu freuen :)
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Desotho
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Re: Cheaten als Teil des Spiels

Beitrag von Desotho »

Mhm ist das ein Themenvorschlag? Falls ja: viewtopic.php?f=3&t=4356 also zumindest gibt es da Berührungspunkte thematisch im Verlauf.

In Single Player Spielen sehe ich cheaten als eh legitim an. Mafia 3 hätte mir ohne Trainer kaum so viel Spaß gemacht.
Und früher waren die Spiele ja eh nochmal anders, da waren Trainer auch quasi eine Art Extra Service der Cracker.
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Insanity
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Re: Cheaten als Teil des Spiels

Beitrag von Insanity »

Viel schwieriger finde ich das Thema freispielbare Cheats: Ist es betrügen, wenn man sich den Vorteil „verdient“ hat? Ich erinnere zum Beispiel an Acclaims erstes Turok: Dinosaur Hunter, das ich Mitte der 90er niemals durchgespielt hätte, hätte man nicht durch das Sammeln der Tokens Extraleben erspielen können. Und hatte man das zehnte Leben (glaube ich), gab es als Belohnung einen Cheat. Ich weiß nicht mehr, ob es Unverwundbarkeit oder unendlich viele Leben waren, aber es gab definitiv kein Game Over mehr. Ist das dann Cheaten im ursprünglichen Sinne?

Ich denke, Cheats sind heutzutage schlicht zumeist unnötig, weil sich viele AAA-Produktionen ohnehin von alleine durchspielen, und wer Titel wie Dark Souls, die ja den ludomechanischen Gegenpol darstellen, mit Cheats exploited, bringt sich leider um ein wichtiges Element der Spielerfahrung. Aber es stimmt schon, Fun Cheats wie große Köpfe oder so sieht man mittlerweile seltener als früher, oder ist das nur meine Wahrnehmung?

Ich denke, wir sind uns alle einig, dass im Singleplayer jeder machen kann, was er will, dass aber im kompetitiven Multiplayer der Spaß sofort aufhört. Wirklich interessant wäre aber mal eine soziologische Studie, ob Multiplayer-Cheater auch im richtigen Leben fiese Opportunisten-Penner sind, die die Seife im Hotel klauen, beim Fußball heimlich am Trikot des Gegenspielers ziehen, in Klassenarbeiten immer abgeschrieben haben und sich für große Konzerte immer zehn Tickets kaufen, um neun davon wieder drei Tage vorher zum doppelten Preis auf eBay zu verticken. ;)
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Sami
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Re: Cheaten als Teil des Spiels

Beitrag von Sami »

Ich hole gerade Assassins Creed Origins nach und hier ist über das Spiel interne Animus Control Panel ein richtiges Cheatprogramm im Spiel enthalten.
In der Form habe ich sowas noch in keinem AAA-Spiel gesehen.
Ab einem gewissen Story-Zeitpunkt wird sogar im Spiel dafür geworben (Info im Ladebildschirm oder bei der Spielstandauswahl).

In einem Open-World-Spiel finde ich das an sich eine gute Idee, so bleibt auch nach der Story noch etwas zum "rumspielen" übrig.
Gerade das hat ja GTA mit Cheats so fantastisch gemacht.

Ich könnte mir gut vorstellen das wir sowas in Zukunft öfter sehen, da es ein einfacher Weg ist Singleplayer Spiele länger interessant zu halten.
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Dr. Zoidberg [np]
Cronjob of Justice
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Re: Cheaten als Teil des Spiels

Beitrag von Dr. Zoidberg [np] »

holymoe4237 hat geschrieben: 27. Feb 2019, 16:27 Mögliche Leitfragen:
  • Warum ist das nicht mehr so?
Cheats waren vor allem Debug-Tools für die Entwickler und Entwicklerinnen. Heute geht das dank Tool-Unterstützung der ganzen Engines und Code-Editoren deutlich einfacher und komfortabler, weshalb Cheatcodes in der "alten" Form nicht mehr benötigt werden.
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holymoe4237
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Re: Cheaten als Teil des Spiels

Beitrag von holymoe4237 »

Desotho hat geschrieben: 27. Feb 2019, 17:28 Mhm ist das ein Themenvorschlag? (...)
Ja, war es, ich bin leider ins falsche Forum gerutscht. Sry. ^^'
--> Wenn ein Mod das liest, wäre ein Verschieben zu "Themenvorschläge und Nutzerfragen" echt nett.
Dr. Zoidberg [np] hat geschrieben: 6. Mär 2019, 16:02 Cheats waren vor allem Debug-Tools für die Entwickler und Entwicklerinnen. Heute geht das dank Tool-Unterstützung der ganzen Engines und Code-Editoren deutlich einfacher und komfortabler, weshalb Cheatcodes in der "alten" Form nicht mehr benötigt werden.
Ah, sehr interessant, danke!
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Fu!Bär
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Re: Cheaten als Teil des Spiels

Beitrag von Fu!Bär »

Guter Themenvorschlag.

Spiele die ich ausschließlich mit Cheats gespielt habe (Opa erzählt vom Krieg):
Warcraft II Das Spiel war mir zu schwer, mit dem herbeigecheateten Gold ging es einigermaßen. Das Spiel war dann immer noch schwer genug, da ich jedes mal eine gefühlte Ewigkeit gebraucht habe um den Cheat Code in die Tastatur zu hacken. Ich war halt noch jung. Den Code weiß ich immer noch auswendig: glittering prizes

GTA 2 Gab es irgendjemanden, der hier tatsächlich Missionen gespielt hat? Ich hab das ausschließlich mit Cheats gespielt.

GTA Vice City Ich habe stundenlang mit fliegenden Autos gespielt. https://www.youtube.com/watch?v=o33_ChoyLVE
Zuletzt geändert von Fu!Bär am 7. Mär 2019, 09:27, insgesamt 1-mal geändert.
Voigt
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Re: Cheaten als Teil des Spiels

Beitrag von Voigt »

Ich habe nie Cheats für GTa2 gekannt, ich habe immer nur Missionen dort gespielt. Vor einiger Zeit auch mal effektiv und wirklich durchgespielt.
War sehr cool, die Missionen sind teilweise sehr amüsant designt.

Die Cheating Szene auch im Singleplayer ist durchaus, läut halt über Trainer oder Cheat Engine Tables, siehe FearlessRevolution.
Insanity
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Re: Cheaten als Teil des Spiels

Beitrag von Insanity »

Fu!Bär hat geschrieben: 6. Mär 2019, 17:08 Guter Themenvorschlag.

Spiele an die ich ausschließlich mit Cheats gespielt habe (Opa erzählt vom Krieg):
Caesar 2:
In diesem Aufbauspiel lernten mein Cousin und ich das erste Mal die Bedienung eines Hex-Editors kennen und cheateten uns so einen Haufen Gold.

Doom:
Das hat doch sicherlich jeder mal gemacht: Höchster Schwierigkeitsgrad eingestellt, IDDQD eingetippt und dann durch die Gegnerhorden geslasht - ein Traum in blutrot. :D

Herrliche Zeiten... :)
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HerrReineke
Archduke of Banhammer
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Re: Cheaten als Teil des Spiels

Beitrag von HerrReineke »

holymoe4237 hat geschrieben: 6. Mär 2019, 16:47 Ja, war es, ich bin leider ins falsche Forum gerutscht. Sry. ^^'
--> Wenn ein Mod das liest, wäre ein Verschieben zu "Themenvorschläge und Nutzerfragen" echt nett.
Aber gerne doch :mrgreen:
Quis leget haec?
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Wudan
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Re: Cheaten als Teil des Spiels

Beitrag von Wudan »

Also ich denk ja immernoch das die früheren GTA´s schon dafür gemacht waren mit Cheats zu spielen. In GTA4 wurden die Cheats ja sogar als Telefonnummer quasi ins Gameplay aufgenommen und nach einmal wählen hatte man sie in der Handy-Kontaktliste.

Thema "freispielbare Cheats", das ist interessant, da fällt mir spontan Metal Gear Solid 1 ein. Da gabs ja wenn man bestimmte Dinge getan hat im Spiel nach dem ersten Durchspielen das Bandana (unendlich Munition) und nach dem zweiten den Stealthanzug (Unsichtbarkeit). Da wurden die Cheats also als ingame-Item eingebaut und quasi zur Belohnung gemacht.
Yano
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Re: Cheaten als Teil des Spiels

Beitrag von Yano »

Funktionieren eigentlich noch die Cheats von einem Spiel wenn man es zb bei GOG holt noch genauso wie früher?
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garciiia
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Re: Cheaten als Teil des Spiels

Beitrag von garciiia »

Wudan hat geschrieben: 6. Mär 2019, 23:13 Also ich denk ja immernoch das die früheren GTA´s schon dafür gemacht waren mit Cheats zu spielen. In GTA4 wurden die Cheats ja sogar als Telefonnummer quasi ins Gameplay aufgenommen und nach einmal wählen hatte man sie in der Handy-Kontaktliste.

Thema "freispielbare Cheats", das ist interessant, da fällt mir spontan Metal Gear Solid 1 ein. Da gabs ja wenn man bestimmte Dinge getan hat im Spiel nach dem ersten Durchspielen das Bandana (unendlich Munition) und nach dem zweiten den Stealthanzug (Unsichtbarkeit). Da wurden die Cheats also als ingame-Item eingebaut und quasi zur Belohnung gemacht.
Man merkt bei den Titeln auch die Tendenz dazu dass sie dazu gemacht worden mehrmals durchgespielt zu werden.
Silent Hill oder Resident Evil auch.
Heute weiß man ja dass nicht mal 30% der Spieler es überhaupt einmal durch schaffen.
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Jon Zen
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Re: Cheaten als Teil des Spiels

Beitrag von Jon Zen »

Dr. Zoidberg [np] hat geschrieben: 6. Mär 2019, 16:02
holymoe4237 hat geschrieben: 27. Feb 2019, 16:27 Mögliche Leitfragen:
  • Warum ist das nicht mehr so?
Cheats waren vor allem Debug-Tools für die Entwickler und Entwicklerinnen. Heute geht das dank Tool-Unterstützung der ganzen Engines und Code-Editoren deutlich einfacher und komfortabler, weshalb Cheatcodes in der "alten" Form nicht mehr benötigt werden.
CS:GO ist hier über seine Konsole eine putzige, aber komplizierte Ausnahme, ein Relikt alter Zeiten - mit Vorteilen.

In der Regel nutzt man die Konsole, um Einstellungen zu ändern, die es (vermutlich) aufgrund der Übersichtlichkeit nicht in das Optionsmenü geschafft haben. Auf eigenen Servern kann man mittels "sv_cheats 1" weitere Cheatbefehle erlauben. Der bekannteste ist vermutlich "noclip", den man auf eine Taste setzen kann, um dann unverwundbar durch die Karte fliegen zu können, ohne Rücksicht auf Wände.
Letztlich verwendet man dies (als Spieler) vor allem, um effizienter Karten trainieren zu können. Z.B. kann man via noclip schneller schauen, ob die Rauchgranate auch angekommen ist, oder über "sv_showimpacts 1" sehen, wohin man geschossen hat.
Diese Cheatbefehle, gebündelt in einer .cfg Datei lassen einen dann nur mit einem Befehl einen Server mit eigenen Einstellungen starten.

Abseits davon finde ich es gut, wenn Solospiele Cheats erlauben. Gerade als Kind konnte man so auch zu schwere Spiele spielen.
Die Raketenautos in Age of Empires nahmen das Spiel nicht mehr ganz so ernst. In GTA konnte man grandioses Chaos verursachen. Viele spielten damals GTA nur deswegen und nicht wegen der Story und den Main Quests.
Bei Cossacks Back to War konnte man sich mittels Cheats gegen mehrere KIs auf dem höchsten Schwierigkeitsgrad (die fast genauso stark cheaten) einigeln und bekam so eine ganz neue Herausforderung serviert. Vielleicht ist "-money" das von mir am häufigsten getippte Wort. :lol:

Also ich sehe in dem Thema von vielen Seiten aus viel Potenzial: anekdotisch, wissenschaftlich (Psychologie und Historie) als auch aus Entwicklersicht.
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