Weil er Barfuß ist

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DonFervo
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Weil er Barfuß ist

Beitrag von DonFervo »

Ich kann mich beim besten Willen nicht mehr auf "Spiele"-Websites einlassen, die sich auf einer ernsten Basis darüber echauffieren, dass der neue Overwatch-Char Barfuß ist.

https://www.rockpapershotgun.com/2019/0 ... -bollocks/
https://www.polygon.com/2019/7/23/20707 ... y-blizzard

Der Post soll sich nicht 'nur' auf dieses Thema beziehen, in letzter Zeit häufen sich die Artikel von Autoren bekannter Spielewebsites die ähnliche Schemata haben. Derselbe RPS-Autor wie aus dem oben zitierten Artikel wollte schon vor Wochen dem (schwarzen) Creator von Cyberpunk vorschreiben, von was er sich angegriffen fühlen sollte. Meldungen derart häufen sich in letzter Zeit und ich befürchte, dass die "Autorenschaft" den Sinn für's Spiel verliert. Vielmehr dazu verlieren tatsächliche Skandale den Stellenwert zwischen "wir sind nicht zu 99% sicher, ob der Charakter gay ist*" und "wer Barfuß läuft beleidigt jeden aus einer psychologischen Anstalt"

*https://kotaku.com/overwatchs-new-hero- ... 1836605852

Ich weiß nicht, wie ich den Zustand beschreiben soll aber ich frage mich, was ihr davon denkt.
Dankeschön
LG
oscarmayer
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Re: Weil er Barfuß ist

Beitrag von oscarmayer »

Stellt euch eine Welt vor, in der das ein wirkliches Thema von Relevanz wäre. Es gäbe absolut keine Probleme, keinen Krieg und kein Verbrechen. Die Meldung, dass einer von vielen Charakteren in einem Spiel barfuß rumschwebt erschüttert die Medien. :ugly:
Er muss ja offenbar nicht laufen, wieso sollte er nicht barfuß sein, schwitzt er weniger.
Was wäre hätte man ihm Birkenstock angezogen, wäre der Aufschrei leiser...oder lauter?
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limericks
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Re: Weil er Barfuß ist

Beitrag von limericks »

oscarmayer hat geschrieben: 25. Jul 2019, 07:50 Was wäre hätte man ihm Birkenstock angezogen, wäre der Aufschrei leiser...oder lauter?
Deutschland wäre begeistert :lol:

Ich fass das mal zusammen, soweit ich das verstanden habe:

Der Charakter ist Barfuß weil man ihn als Klischee des "verrückten Wissenschaftler" inszenieren will. Barfuß schafft deswegen eine Assoziation mit früheren psychiatrischen Einrichtungen, wo Patienten keine Schuhe haben durften, aus Angst dass sie sich mit den Schuhbändern verletzen. Nun trifft das heute nicht mehr die Realität, weswegen sich der Autor an dieser Darstellung stört.

Um es in seinen Worten zu sagen:
Mental illness still carries stigma, and every mishandled depiction contributes to that.
Persönlich sehe ich auch einen Trend zu solchen Artikeln und einer gewissen "Empörungskultur". Ich kann damit ebenso nichts anfangen, was bestimmt auch daran liegt dass mir zu solchen Themen die Bezugspunkte und auch das Interesse fehlen. Vor wenigen Wochen gabs zu Cyberpunk 2077 Berichte, dass es problematisch und Anti-LGBTQ sei wenn eine Frau mit Penis auf Werbeplakaten ingame abgebildet wird. Wobei ich aus meiner Perspektive sagen würde, genau das Gegenteil ist der Fall wenn eine solche Darstellung in der Cyberpunk Zukunft als "no big deal" gehandhabt wird.
Nun will ich niemandem seine Empörung nehmen, und man kann das sicher gut argumentieren dass gewisse Darstellungen zu Stereotypen beitragen, die aus der Gesellschaft entfernt gehören, aber bei mir rufen solche Artikel nur Kopfschütteln hervor.
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Schlagerfreund
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Re: Weil er Barfuß ist

Beitrag von Schlagerfreund »

Ich sehe da eher weniger Empörungskultur als die Entwicklung die wir (zumindest wird das gerne kommuniziert) doch eigentlich sehen wollen? Spiele werden erwachsener und damit auch der Umgang mit Spielen. Dazu gehört für mich auch das man sich nicht nur mit Spielen im Rahmen von klassischen Reviews befasst. Sprich es wird auch in der Fachpresse nicht nur mehr auf Grafik und Gameplay geguckt, sondern man geht den nächsten Schritt weiter und sieht Spiele in größeren Kontexten.

Persönlich wirkt das auf mich zunächst optisch seltsam weil die Füße deplatziert wirken. Das ist auch die Aussage auf der sich der Artikel bei Polygon stützt. Da kann ich nun wirklich keine Empörung erkennen, eher ein leichtes Sommerloch.

Ansonsten sehe ich die wirkliche Empörungskultur eher in den Kommentaren und Reaktionen auf so Artikel. Man sollte eigentlich meinen das auch der gemeine Gamer inzwischen weiter ist und selbst auch mal andere Meinungen und Kritiken zu seinen Spielen oder dem Genre aushalten kann. Wenn ich mir diverse Kommentarspalten angucke, oder mich in die Tiefen von Social Media begebe, dann habe ich da aber ehrliche Zweifel und mich offensichtlich geirrt und kann nur naiv hoffen das es die laute Minderheit ist.
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IpsilonZ
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Re: Weil er Barfuß ist

Beitrag von IpsilonZ »

DonFervo hat geschrieben: 25. Jul 2019, 03:34 Ich kann mich beim besten Willen nicht mehr auf "Spiele"-Websites einlassen, die sich auf einer ernsten Basis darüber echauffieren, dass der neue Overwatch-Char Barfuß ist.

https://www.rockpapershotgun.com/2019/0 ... -bollocks/
https://www.polygon.com/2019/7/23/20707 ... y-blizzard

Der Post soll sich nicht 'nur' auf dieses Thema beziehen, in letzter Zeit häufen sich die Artikel von Autoren bekannter Spielewebsites die ähnliche Schemata haben. Derselbe RPS-Autor wie aus dem oben zitierten Artikel wollte schon vor Wochen dem (schwarzen) Creator von Cyberpunk vorschreiben, von was er sich angegriffen fühlen sollte. Meldungen derart häufen sich in letzter Zeit und ich befürchte, dass die "Autorenschaft" den Sinn für's Spiel verliert. Vielmehr dazu verlieren tatsächliche Skandale den Stellenwert zwischen "wir sind nicht zu 99% sicher, ob der Charakter gay ist*" und "wer Barfuß läuft beleidigt jeden aus einer psychologischen Anstalt"

*https://kotaku.com/overwatchs-new-hero- ... 1836605852

Ich weiß nicht, wie ich den Zustand beschreiben soll aber ich frage mich, was ihr davon denkt.
Dankeschön
LG
Ich finde du halt die Intention hinter dem RPS Artikel hier halt einfach ein bisschen sehr vereinfacht dargestellt.
Es geht ja nicht darum, ob psychisch kranke Menschen "beleidigt" werden. Eine Stigmatisierung ist ja keine direkte Beleidigung. Aber es ist nun mal auch Tatsache, dass über die Jahrzehnte in den Medien psychische Krankheiten immer wieder als Vehikel für Horrorgeschichten etc. genutzt werden, für Figuren die eine Gefahr für andere darstellen. Frag mal jemanden der an Schizophrenie leidet wie leicht es ihm oder ihr fällt offen mit der Thematik umzugehen.
Man kann von TED Talks halten was man will aber ich fand diesen Vortrag in der Hinsicht wirklich spannend:
I Am Not A Monster: Schizophrenia (youtube.com)

Und um solche Arten der Stigmata scheint es sich in dem Artikel zu drehen. Es geht nicht um reines Beleidigen und vor allem geht es nicht darum sich "aufzuregen weil er barfuß ist".

Der Polygon Artikel ist halt eher n Spaß-Artikel. Wie eben die Artikel damals über Super Marios Brustwarzen... Genauso ist die Aussage "who’d be the obvious ship if we weren’t all 99 percent sure she’s gay" ebenfalls ein offensichtlicher Gag und hat nichts mit irgendeinem Skandal zu tun.

Artikel die mit nem Augenzwinkern geschrieben wurden oder eher kleinere Aspekte in nem Spiel thematisiert haben gabs auch schon vor 15 Jahren. Und ehrlich gesagt finde ichs sehr cool, dass Redakteure auch solche Details und Meta-Themen thematisieren, selbst wenn mich das Thema mal nicht so interessieren sollte oder ich anderer Meinung bin.
oscarmayer
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Re: Weil er Barfuß ist

Beitrag von oscarmayer »

Dass Menschen in psychatrischen Einrichtungen dadurch stigmatisiert oder beleidgt werden, finde ich aber weit hergeholt. Was sagen da die Clowns? Das frage ich mich schon seit Langem. Erlitten Clowns eine Welle der Arbeitslosigkeit nachdem es zig Horrorfilme und - Serien gibt, in denen Clowns als gruselige Monster dargestellt werden. Ich selbst finde Clowns bereits unheimlich und so gar nicht komisch.
Ist das mein persönliches Empfinden oder wurde ich durch AHS, IT und andere Filme beeinflusst?

Dass Menschen die in psychatrischer Behandlung sind oder waren stigmatisiert werden, ist aber tatsächlich ein großes Problem. Wenn man dann noch in einer geschlossenen Einrichtung war und das bekannt wird, meiden einen die Leute. Dadurch verheimlichen Menschen ihre psychischen Probleme häufig, was es teilweise noch schlimmer machen kann. Mit solchen Artikeln wird m.E. der Lösung dieses Problems jedoch nichts beigesteuert.

Bei einem Bekannten von mir wurde Schizophrenie diagnostiziert, nachdem er über lange Zeit immer wieder sehr merkwürdige Dinge abgezogen hat, die gar nicht zu ihm passten. Er leugnete das dann auch über Jahre hinweg. Er war beliebt und hatte viele Freunde. Jetzt wohnt er in einem Wohnheim und versucht händeringend die früheren Kontakte wieder aufzubauen, was jedoch leider nicht gelingt. Da sind wir Menschen echt grausam "Der ist jetzt verrückt, mit so Jemandem mag ich nichts zu tun haben".
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Schlagerfreund
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Re: Weil er Barfuß ist

Beitrag von Schlagerfreund »

oscarmayer hat geschrieben: 25. Jul 2019, 11:06 Dass Menschen in psychatrischen Einrichtungen dadurch stigmatisiert oder beleidgt werden, finde ich aber weit hergeholt. Was sagen da die Clowns? Das frage ich mich schon seit Langem. Erlitten Clowns eine Welle der Arbeitslosigkeit nachdem es zig Horrorfilme und - Serien gibt, in denen Clowns als gruselige Monster dargestellt werden. Ich selbst finde Clowns bereits unheimlich und so gar nicht komisch.
Ist das mein persönliches Empfinden oder wurde ich durch AHS, IT und andere Filme beeinflusst?

Dass Menschen die in psychatrischer Behandlung sind oder waren stigmatisiert werden, ist aber tatsächlich ein großes Problem. Wenn man dann noch in einer geschlossenen Einrichtung war und das bekannt wird, meiden einen die Leute. Dadurch verheimlichen Menschen ihre psychischen Probleme häufig, was es teilweise noch schlimmer machen kann. Mit solchen Artikeln wird m.E. der Lösung dieses Problems jedoch nichts beigesteuert.

Bei einem Bekannten von mir wurde Schizophrenie diagnostiziert, nachdem er über lange Zeit immer wieder sehr merkwürdige Dinge abgezogen hat, die gar nicht zu ihm passten. Er leugnete das dann auch über Jahre hinweg. Er war beliebt und hatte viele Freunde. Jetzt wohnt er in einem Wohnheim und versucht händeringend die früheren Kontakte wieder aufzubauen, was jedoch leider nicht gelingt. Da sind wir Menschen echt grausam "Der ist jetzt verrückt, mit so Jemandem mag ich nichts zu tun haben".
Du wirst "lachen" (ha ha) aber Clowns waren nicht begeistert als es diesen Social Media Hype um diese "Killer Clowns" gab die mutmaßlich durch Städte gelaufen sind. Clowns haben sich dann auch nicht zu Unrecht beklagt das ihnen dadurch mögliche Einnahmen verloren gehen. Ob ihnen wirklich Geld durch die Lappen gegangen ist sei mal dahingestellt, aber die Wahrnehmung hat sich da auch für eine breite Masse verändert.

Wie gesagt ist es einfach nur ein Artikel der sagt das sie die Begründung nicht gut finden. Nicht mehr und nicht weniger. Es gibt auch keinen direkten oder indirekten Aufruf das Blizzard hier etwas ändern muss oder sollte. Hier übrigens die Begründung des Concept Artists:
We decided to keep the feet bare to sell the ‘asylum’ look a bit more; in many institutions, patients are not allowed to have shoes because they might cause harm with the laces. While Sigma isn’t necessarily in danger of that, we felt that having no shoes helped draw that connection
Ich finde man darf hier schon kritisieren das eine nicht ganz unproblematische Verallgemeinerung stattfinden. Ich arbeite in einem Krankenhaus das auch einen psychiatrischen Bereich (teils geschlossen) hat und da sind auch Leute mit ganz unterschiedlichen Problemen und Krankheiten. Nebenbei gesagt tragen da auch alle übrigens Hausschuhe.

Wenn der Ersteller des Threads sich auf Seiten nicht einlassen kann/möchte die halt etwas weiter gehen als nur über Gameplay usw. zu berichten, dann zwingt ihn ja auch niemand z.B. RPS.com zu besuchen. Ich finde das solche Argumente auch oft sehr schnell in Richtungen gehen die ich als ziemlich ekelhaft empfinde. Das ist nur einen halben Schritt davon entfernt von dem üblichem Gejammer das "die bösen SJW ind liberal media" ihre tollen Spiele kaputt machen!!11
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Soulaire
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Re: Weil er Barfuß ist

Beitrag von Soulaire »

Schlagerfreund hat geschrieben: 25. Jul 2019, 11:20

Du wirst "lachen" (ha ha) aber Clowns waren nicht begeistert als es diesen Social Media Hype um diese "Killer Clowns" gab die mutmaßlich durch Städte gelaufen sind. Clowns haben sich dann auch nicht zu Unrecht beklagt das ihnen dadurch mögliche Einnahmen verloren gehen. Ob ihnen wirklich Geld durch die Lappen gegangen ist sei mal dahingestellt, aber die Wahrnehmung hat sich da auch für eine breite Masse verändert.

das mit den Clowns die Leute im Reallife erschrecken und sogar Todesangst der Betroffenen einfach so hinnehmen, ist dann nochmal eine ganz andere Hausnummer als Inhalte eines Spiels oder Filmes. Das sollte man nicht miteinander vermischen, weil es sich um zwei grundverschiedene Dinge handelt. Was nicht heißt, dass man es nicht kritisieren darf. Nur halt im richtigen Rahmen.
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Schlagerfreund
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Re: Weil er Barfuß ist

Beitrag von Schlagerfreund »

Es war ja in dem Fall so das viele Leute auch Clowns gesehen haben wo es gar keine gab. Das hat sich ja durch Social Media total aufgeblasen. Ich danke von daher ist der Vergleich nicht verkehrt. Fakt ist ja das Clowns hier etwas angedichtet worden ist was ja auch nicht der Realität entspricht. Genau wie es nicht der Realität entspricht das allen Leuten die z.B. in einer psychiatrischen Klinik oder Einrichtung sind selbstmordgefährdet oder ohne richtige Schuhe unterwegs sind.

Ist auch bei Overwatch etwas seltsam, weil es ja nicht unbedingt ein ernstes Spiel ist in der Hinsicht. Ich kann mir aber auch denken das man gerade deshalb so eine nicht ganz glückliche Entscheidung getroffen hat, weil man wohl auch nicht wollte das der "verrückte Wissenschaftler" da als Witzfigur dasteht.
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IpsilonZ
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Re: Weil er Barfuß ist

Beitrag von IpsilonZ »

oscarmayer hat geschrieben: 25. Jul 2019, 11:06 Dass Menschen in psychatrischen Einrichtungen dadurch stigmatisiert oder beleidgt werden, finde ich aber weit hergeholt. Was sagen da die Clowns? Das frage ich mich schon seit Langem. Erlitten Clowns eine Welle der Arbeitslosigkeit nachdem es zig Horrorfilme und - Serien gibt, in denen Clowns als gruselige Monster dargestellt werden. Ich selbst finde Clowns bereits unheimlich und so gar nicht komisch.
Ist das mein persönliches Empfinden oder wurde ich durch AHS, IT und andere Filme beeinflusst?
(...)
Naja. Ein Clown kann es sich aussuchen wann er als Clown herumläuft und wann nicht. Jemand mit einer psychischen Erkrankung kann es nicht. Das eine ist ein Beruf oder vielleicht noch Hobby, das andere ist etwas das man immer mit sich herumschleppt. Ich weiß nicht was daran weit hergeholt ist, dass die Darstellung von psychischen Erkrankungen in den Medien der letzten Jahrzehnte nicht grad dazu beigetragen hat, dass Leute offener damit umgehen können. Es ist nicht der einzige Faktor aber es ist durchaus einer der großen Einfluss hatte.
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Re: Weil er Barfuß ist

Beitrag von oscarmayer »

Schlagerfreund hat geschrieben: 25. Jul 2019, 11:37 Es war ja in dem Fall so das viele Leute auch Clowns gesehen haben wo es gar keine gab. Das hat sich ja durch Social Media total aufgeblasen. Ich danke von daher ist der Vergleich nicht verkehrt. Fakt ist ja das Clowns hier etwas angedichtet worden ist was ja auch nicht der Realität entspricht. Genau wie es nicht der Realität entspricht das allen Leuten die z.B. in einer psychiatrischen Klinik oder Einrichtung sind selbstmordgefährdet oder ohne richtige Schuhe unterwegs sind.

Ist auch bei Overwatch etwas seltsam, weil es ja nicht unbedingt ein ernstes Spiel ist in der Hinsicht. Ich kann mir aber auch denken das man gerade deshalb so eine nicht ganz glückliche Entscheidung getroffen hat, weil man wohl auch nicht wollte das der "verrückte Wissenschaftler" da als Witzfigur dasteht.
Danke...ich habe manchmal Probleme die Verbindung meiner Gedanken und dem Thema in meinen Posts deutlich zu machen.

@IpsilonZ: Ja das ist natürlich richtig...auf dieser Ebene hinkt der Vergleich natürlich. Es ging mir eher darum, dass die Medien vermeintlich typische Elemente einer Gruppe nutzen, die diese Gruppe stigmatisiert oder verletzt, jedoch unbeabsichtigt.
Dadurch entwickelt sich aber eine gnaz eigene Dynamik, die diese Elemente plötzlich zur allgemein gültigen Wahrheit werden lassen.
z.B. "Tourette, ah das sind die Leute die unkontrolliert mit Beleidigungen um sich werfen"
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Re: Weil er Barfuß ist

Beitrag von IpsilonZ »

oscarmayer hat geschrieben: 25. Jul 2019, 13:08 @IpsilonZ: Ja das ist natürlich richtig...auf dieser Ebene hinkt der Vergleich natürlich. Es ging mir eher darum, dass die Medien vermeintlich typische Elemente einer Gruppe nutzen, die diese Gruppe stigmatisiert oder verletzt, jedoch unbeabsichtigt.
Dadurch entwickelt sich aber eine gnaz eigene Dynamik, die diese Elemente plötzlich zur allgemein gültigen Wahrheit werden lassen.
z.B. "Tourette, ah das sind die Leute die unkontrolliert mit Beleidigungen um sich werfen"
Das stimmt. Absicht steckt da natürlich eher nicht dahinter. Das ist ja meist in diesen Dingen so, dass es sich um keine bewusste Herabwürdigung handelt. Dass es problematisch ist kann und sollte man ja trotzdem ansprechen können, was in dem RPS Artikel finde ich ganz gut passiert. Es ist ja kein großer Rant oder eine "Empörung", wie weiter oben angedeutet wurde.

Trotzdem wäre es erfreulich (und in meinen Augen auch wichtig), wenn mit solchen stigmatisiertenden Stereotypen etwas bewusster umgegangen wird. Gerade weil sie bestimmte Vorurteile und Ängste in Menschen weiter bekräftigt haben. Und wenn Videospieljournalisten über solche Dinge berichten und sie kritisieren, dann kann das dem Medium an sich eigentlich nur helfen.
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Schlagerfreund
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Re: Weil er Barfuß ist

Beitrag von Schlagerfreund »

Bei einer Figur welche Gravitation beeinflussen kann, dürften die Schnürsenkel auch der geringste Sicherheitsrisiko sein.
oscarmayer
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Re: Weil er Barfuß ist

Beitrag von oscarmayer »

IpsilonZ hat geschrieben: 25. Jul 2019, 14:15 Trotzdem wäre es erfreulich (und in meinen Augen auch wichtig), wenn mit solchen stigmatisiertenden Stereotypen etwas bewusster umgegangen wird. Gerade weil sie bestimmte Vorurteile und Ängste in Menschen weiter bekräftigt haben. Und wenn Videospieljournalisten über solche Dinge berichten und sie kritisieren, dann kann das dem Medium an sich eigentlich nur helfen.
Es gibt vermutlich hunderte Personengruppen, die regelmäßig verletzt werden, ohne dass die Verursacher überhaupt einen Gedanken daran verschwendet haben. Zuletzt die Diskussion über Kleinwüchsige, die sich im TV als Lachnummer präsentieren. Manche sagen, da ist doch gar nichts dabei, andere stören sich daran. Wir hatten diese Diskussion in meinem Umfeld neulich auch. Während ich die Meinung vertreten habe, dass sich da zu Recht dran gestört wird, meinten andere "Du hast doch absolut gar nicht mitzubestimmen, ob ich mich jetzt im TV lächerlich machen möchte, nur weil wir der gleichen Personengruppe zugehören". Aber wenn man dabei die Wirksamkeit auf die Gesellschaft beachtet, ist das eine fast schon politische Entscheidung, an der man sich auch stören darf.
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Puschkin
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Re: Weil er Barfuß ist

Beitrag von Puschkin »

Ich weiss mit Grauschatierungen hat man es schwer. Aber kann man sich nicht auch als jemand der sich über die Kritik an Blizzard aufregt vielleicht zugeben, dass die Story hinter den Charakteren Bullshit ist?

Das ist doch im Spiel nicht relevant, warum denkt sich Blizzard also so ein Mist aus. Ohne große Not. Hätte es irgendwas am Spiel weggenommen ohne diese lazy Charaktererklärung?

Diese Charaktergeschichten sind doch nur das Vorschützen von Mühe und Genauigkeit. Wie wenn ich einen Messwert mit 50 Kommastellen angebe. Aber eigentlich kann ich über den Sub-Nanobereich keine Aussage machen.
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