"Boreout" das Gegenteil vom "Burnout" im Bereich von Games

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whitespace
Beiträge: 86
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"Boreout" das Gegenteil vom "Burnout" im Bereich von Games

Beitrag von whitespace »

Hi liebe Community und natürlich auch Lieblings-Journalisten!

Es wurde viel länger als geplant, aber ich hoffe es finden zumindest die letzten zwei Punkte Anklang :)
Inhalt:
-Einleitung
-Erfahrung
-Konklusio
-Vorschlag

-Einleitung:
Ich habe es jetzt seit etwa mittlerweile einem 3/4 Jahr an mir selbst erkannt, dass ich immer weniger Lust habe viele Spiele anzufangen, obwohl sie mich extrem interessieren würden. Gerade durch euch und eurem Podcast habe ich viel Lust Spiele zu spielen und auch oftmals extra zu kaufen weil sie sehr interessant klingen. Einige Titel habe ich auch extra gekauft, weil ihr sie gut gefeiert habt und sie mich auch ansprechen würden.
Jedoch scheitert es dann meistens an der Kasse wo ich mir dann denke "Joa, da wurde der Grind erwähnt oder da wurde dieses Pacing erwähnt, dass nicht so gut ist und joa, eigentlich hab ich keinen Bock drauf", wobei es in der Realität mir wahrscheinlich sogar Spaß machen würde und ihr das nie so mies geredet habt.
Es geht hier eher um die kleinen Ausreden mit denen man sich dann selbst schon von Anfang an das Spiel schlecht redet, weil man in einer gewissen Weise müde ist manche Dinge repetitiv schon wieder durch zu machen.

Erfahrung:
-) Ich habe mir vor kurzem Resident Evil 2 im Angebot gekauft und heruntergeladen.
Beim herunterladen dachte ich mir "Ja geil, Resi 2 mit Grafik und Gameplay vom 7er (das ich nie gezockt hab, sondern nur das Gronkh Letsplay durchgesehen hab)"
-) Nach dem Runterladen dachte ich mir "Ja, is ja nur Resi 7 Gameplay auf Resi 2, grad kein Bock"
-) Nach 2 Tagen hab ich mir aktiv vorgenommen, dass ich mich hinsetze, mir es mit Verpflegung, ordentlich Bier und meinem besten Horror Equipment herein pflegen werde. Hat funktioniert! Ich hatte viel Spaß und Erlebnisse, bis ich dann auf den ersten Punkte gestoßen bin, wo es etwas mühsam wurde, wo der "Gameflow" auch sehr gestört war. Da bin ich dann ausgestiegen und habe Pause gemacht, wieder einen Podcasts gehört (und anderes angemacht) und es fallen gelassen.
Danach bin ich halt öfter da gesessen, wollte anfangen, aber mit dem Gewissen, dass ich DAS und DAS machen muss (ich lasse jetzt raus worum es geht) und bin einfach wieder abgesprungen.
Ich spiele das Spiel immer ab und zu (lässt aber im Gehirn Teile vergessen von Story oder Items)... oder oftmals... Aber meistens nicht aus Drang heraus, dass es mich interessiert, sondern, weil ich mir denke "hast grad echt nix anderes, also machst mal...", was halt eher einer schlechten Netflix Serie entspricht, die man neben dem Putzen sieht, nur, dass du Games nicht neben dem Putzen zocken kannst.

Das war ja nicht das einzige Game wo es mir so ging, es gitb ja noch "schlimmere", wo dieses "Boreout" eintritt:
Death Standing (nicht gekauft)
Alle Teile über Assassins Creed Black Flag (nicht alle gekauft)
Wolcen (gekauft)
Borderlands 3 (gekauft)
World War Z (gratis bekommen)
Uncharted - alle Teile (z.T. gekauft)
So als Liste die ich habe, aber nie fertig gespielt habe oder gar angefangen, weil ich es aus dem m.M. nach "Boreout" nie gemacht habe.

Konklusio:
Das Spiel ist ja im Gegensatz zu anderen ja noch relativ einfach gestrickt. Da kommen ja noch Titel wie "Death Stranding" dazu, deren Story man ja gerne mal erleben will, aber deren Pacing dann komplett abschreckt, weil es ja allein schon "ewig" von den Erzählungen klingt (ohne den potentiellen Spielspaß zu sehen).
Das lässt aber einen doch herunter brechen, will man soviel Zeit in etwas stecken, dass einem gefühlt nichts bringt?

Vorschlag:
Was mich eben zu dem Punkt von diesem Phänomen (bis hin zu angeblichen psychischen Krankheit, "Boreout") bringt.
Mich würde, abgesehen von euren eigenen Erfahrungen (die ihr zu 300% habt) interessieren, wie ihr uns (also ein paar ausgewählte aus der Community) interviewt, was so die Spieler davon halten und wie sie dazu stehen
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Sebastian Solidwork
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Re: "Boreout" das Gegenteil vom "Burnout" im Bereich von Games

Beitrag von Sebastian Solidwork »

Ich hatte/habe das auch. Mein letzter Titel war vor ein paar Jahren Dragon Age Inquisition - für 20€ gekauft und nur eine Stunde gespielt.
Ich spiele seit Jahren nur noch Indie-Spiele. Und auch da nicht alles. Alle AAA und AA öden mich schon beim Trailer an.
Ich will bei Spielen entweder ein interessant zu lernendes (Meistens Strategie-) Gameplay. Nicht wieder den xten Shooter oder Würfel-RPG ("Ach echt? Schon wieder mit DnD-Regeln?").
Oder eine Geschichte durch Interaktivität erleben. Ich will kein digitales Buch lesen oder Film schauen, dass mache ich extra. Das können auch nur wenige Spiele gut.

Das sind auch so die zwei Hauptkategorien in die ich (gute) Spiele einteile. Wo ich mit mehr von wünsche.
Die dritte sind Spiele die es nicht hin bekommen.

Zu viele Spiele protzen mir mit ihrer immer besseren Grafik, "Geile(er) Explosion!", und machen doch wieder das gleiche was ich seit Jahrzehnten auswendig kenne. Man sagt nicht umsonst "Ubisoft-Formel".
Die Leben davon, dass die Grafikleistung mit jedem Jahr steigt. Immer spektakuläreres Spektakel.
Das kann einem fad werden.
Wem es gefällt....

Hilft dir das?

Wäre interessant darüber was zu hören.
Ich würde zumindest André auch grob in dieser Richtung verorten. Sein "Aber warum?" hat mich schon zu ein paar Käufen gebracht.
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Der Sinn des Lebens ist, dass Menschen voller Sinn das niemals wissen müssen. - Gunter Dueck in Omnisophie
toxic_garden

Re: "Boreout" das Gegenteil vom "Burnout" im Bereich von Games

Beitrag von toxic_garden »

ich bin mir nicht sicher, ob "boreout" wirklich das richtige Wort dafür ist, aber die Symptome kommen mir sehr bekannt vor. :D

Zuletzt habe ich mit Metro Redux genau dieses Problem gehabt. Oder Red Dead Redemption 2. "Da gibt es sooo viel zu tun und das crafting und die Waffe putzen und alle 20 Meter die Schnürsenkel binden und blaaaa". Das klingt für mich nach Arbeit. Und nicht die gute Art von Arbeit. Ich grinde, bei guter Gameplay-Mechanik, eigentlich ziemlich gerne. In Zelda die Früchte sammeln und mehr Zeit am Kochtopf verbringen als Tim Mälzer? Kein Problem! Bei The Division 2 die Waffen abgleichen, verschrotten, modifizieren und noch mal ne Loot-Runde drehen? Immer gerne! Aber sobald diese Mechaniken nicht mehr optional, sondern fester Bestandteil des Gameplays sind, verliere ich das Interesse. Da fühle ich mich einfach zu sehr in meinem Spielfluss gestört. Man kann halt nicht "mal eben ne Viertelstunde" bei RDR2 rein spielen. Da muss man sich viel und bewusst Zeit für nehmen. Und diese Art der geistigen Planung "ich spiel jetzt mal 3-4 Stunden Spiel X" mag ich einfach nicht.

Und während ich das so schreibe, scheint - zumindest bei mir - das Hauptproblem darin zu bestehen, dass ich mich nicht zu sehr auf ein Spiel committen möchte. Vielleicht bin ich da zu casual in meiner Spielart, aber spontan in ein Spiel rein- und wieder raus springen zu können, wann es mir passt, ist wohl ein sehr wichtiger Faktor.
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whitespace
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Re: "Boreout" das Gegenteil vom "Burnout" im Bereich von Games

Beitrag von whitespace »

Hey! Ich danke Euch für das Feedback, aber das war nicht so ganz war ich meinte. :)
Aber es geht mir genau um diese Gedanken, die ihr zum Teil ja auch habt. Ich frage mich nur, ob die Pod Leute, die dieses Gefühl ja schon seit Ewigkeiten haben, mal eine Folge machen wollen, wo sie drüber, rein nur fantasieren, was sie gerne mal Neues sehen würden.
Als Beispiel:
.) Das Gameplay von
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Textsortenlinguistik
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Re: "Boreout" das Gegenteil vom "Burnout" im Bereich von Games

Beitrag von Textsortenlinguistik »

Ich kenne das Phänomen insofern, als dass ich mich durch das Anschaffen eines zweiten Bildschirms selbst etwas versaut habe.

Dort läuft oft ein Stream oder Ähnliches, während ich auf dem Hauptbildschirm surfe und eventuell dabei einem kreativen Hobby am Schreibtisch nachgehe. Dieser Dreiklang der entspannenden Berieselung führt nicht selten dazu, dass mir das Fokussieren auf ein Spiel schwer fällt und monoton erscheint. Selbst gezüchtetes ADS sozusagen.

Letztendlich hilft es mir aber auch dabei, über meinen Spielegeschmack zu reflektieren und ihn zu definieren.
Bild
ClintSchiesstGut
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Re: "Boreout" das Gegenteil vom "Burnout" im Bereich von Games

Beitrag von ClintSchiesstGut »

Eine sehr interessante Thematik.

Ich kaufe Games - im PSN - z.B. schon aus Langeweile oder weil mal wieder Sale XYZ ansteht.

Wenn ich mir meine Spiele Bibliothek, im PSN, mal anschaue, dann wären da drin noch Spiele für die nächsten 2 bis 3 Jahre und "trotzdem" kauft man munter weiter...

Dieses Jahr habe ich z.B. DOOM Eternal oder auch Trials of Mana direkt bei Release gekauft und nach ca. 2-3 Stunden Gesamtspielzeit einfach beendet... Kein Interesse mehr.

Ich lerne da auch nicht draus und kaufe munter weiter.
Die Titel in der Bibliothek werde ich niemals "abarbeiten" können und jetzt folgt bald schon die Next Gen.

Irgendwie schon traurig.
Oh, ein neuer Sale... Ich bin dann mal weg. 😉
:whistle:
lnhh
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Re: "Boreout" das Gegenteil vom "Burnout" im Bereich von Games

Beitrag von lnhh »

Ich spiele im Laufe der Zeit einfach mehr Titel mit weniger "Widerstand". Nach nem Tag voll Arbeit und Programmierung hab ich meist keine Lust mich in kompliziertes einzuarbeiten, zusaetzlich habe ich jedoch auch keine Lust, mir meine wenige Freizeit mit 7/10 Titeln zu verdoedeln. Von daher landen immer mehr Spiele direkt auf der Halde oder werden im Zweifel gar nicht erst gestartet / gekauft / ausprobiert.
Fuck Tapatalk
lnhh
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Re: "Boreout" das Gegenteil vom "Burnout" im Bereich von Games

Beitrag von lnhh »

Mir ist schlussendlich jetzt das gleiche mit WoW passiert.
Fuck Tapatalk
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