Liebes Team, liebe alle,
ob man es neuerlich als Thema aufgreifen sollte sei natürich dahingestellt, aber es hat sich mal wieder ein öffentlich-rechtliches Medium m.E. nicht gerade mit Ruhm bekleckert hinsichtlich der Diskussion um Games und das ist für mich immer eine Notiz wert.
Am 16.4. lief im Deutschlandfunk in der Sendung "Das Wochenendjournal" ein Beitrag mit dem Titel "Suchtfaktor Computerspiele - Zocken bis der Arzt kommt", der die Einseitigkeit des Beitrages bereits vorwegnimmt: Zocken macht doof und dick, lesen und in die Natur gehen ist toll. Besonders unterhaltsam fand ich an der Stelle die positive Erwähnung, dass sich der 12-Jährige, der nicht so gerne zockt, ein eigenes Brettspiel ausgedacht hat... in welchem er dann Krieg mit Franzosen, Engländern und Preußen nachspielt! (pädagogisch natürlich tiptiop, ist ja nicht digital... herrjeh).
Dazu kommt dann nach ungezählten Suggestivfragen mit Bildungsbürger-Eltern und -Kindern eine einzige (!) Expertin zu Wort, die zwar nix Falsches sagt, aber eben fast auch nur Einseitiges. Dass diese Expertin dann auch noch von der anthroposophischen Pseudo-Hochschule Alanus kommt, war mir dann zu viel und ich musste die Sendung unterbrechen um meinen Blutdruck runterzubekommen.
Fand des Beitrag besonders perfide, weil er pseudoakademisch fundiert das Kinderwohl adressiert, aber im Grunde nix anderes als rückwärtsgewandte pädagogische Denke weiderkäut. Und das tendenziell eher ältere DLF-Publikum rezipiert das vermutlich einfach so, weil sich die meisten mit dem Medium selbst nicht auskennen.
Grüße ins Forum
Daniel
Computerspielesucht aka täglich grüßt das Murmeltier
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Re: Computerspielesucht aka täglich grüßt das Murmeltier
Hier der Link zur Sendung: https://www.deutschlandfunk.de/dlf-audi ... 16.04.2021
Ich muss selber noch reinhören bevor ich mir eine Meinung dazu bilden kann. Grundsätzlich sollte man das Thema Computerspielsucht ernst nehmen, wie jede andere Sucht auch, wenn es aber in einseitig und polemisch behandelt wird, bringt es gar nichts.
Ich muss selber noch reinhören bevor ich mir eine Meinung dazu bilden kann. Grundsätzlich sollte man das Thema Computerspielsucht ernst nehmen, wie jede andere Sucht auch, wenn es aber in einseitig und polemisch behandelt wird, bringt es gar nichts.
DIFFERENT COMBINATIONS OF MATERIALS RESULT IN
DIFFERENT CREATIONS | Academia is the death of cinema | My favourite films https://boxd.it/3UxN6 | I will defend Kane and Lynch 2 till death |
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Re: Computerspielesucht aka täglich grüßt das Murmeltier
Jep, hast du recht. Natürlich ist es nicht falsch grundsätzlich die Gefahren heutiger Games zu beleuchten, wenns um Suchttrigger geht, vor allem unter Lockdown-Bedingungen. Da sind einige Entwicklungen der Spieleindustrie beispielhaft im negativen Sinne.
Mich stört dann, wenn das dazu genutzt wird um Games grundsätzlich als pädagogisch destruktiv zu framen. Zudem eben die hier zu Wort kommende Expertin der Sendung eine Anthroposophin ist. Das ist vermutlich alles andere als zufällig, weil man da im Voraus schon weiß, dass men Technik-Skepsis bekommt.
Wie gesagt ist in der Sendung bei weitem nicht alles "falsch". Es ist das (über Bande sogar esoterische) Framing, was ich hier problematisch finde. Und weil ich bei der federführenden Journalistin ausschließen kann, dass es sich um einen unbedachten Bestätigungsfehler handelt, ist das m.E. miese Meinungsmache.