Filmpodcast: Arcane

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Voigt
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Re: Filmpodcast: Arcane

Beitrag von Voigt »

Als wärest du groß natürlich!
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Guthwulf
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Re: Filmpodcast: Arcane

Beitrag von Guthwulf »

Vielleicht interessant für die Powder / Jinx Diskussionen: Arcane: Jinx — Therapist Reacts! (Hinweis: Akt 1 Spoiler)

EDIT: Und bei Interesse vielleicht noch nen Making Of ARCANE - Best Of Behind The Scenes

EDIT 2: Und vielleicht noch ein paar Analysen: Arcane Analysis - How Editing Reflects a Character's Intention und How Arcane Masters Tragedy, Trauma, and Tone
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bluttrinker13
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Re: Filmpodcast: Arcane

Beitrag von bluttrinker13 »

Guthwulf hat geschrieben: 3. Dez 2021, 12:56 Vielleicht interessant für die Powder / Jinx Diskussionen: Arcane: Jinx — Therapist Reacts! (Hinweis: Akt 1 Spoiler)
Finde ich aus psychologische Perspektive hochgradig fragwürdig und unprofessionell. Es wird eine klinische Sichtweise und Analyse suggeriert, aber es werden weder klinische Fachbegriffe benutzt noch Modelle oder Evidenzen. Stattdessen erzählt sie nur in anderen Worten nach, was wir eh schon selbst in der Serie sehen. Rein deskriptiv und hermeneutisch. Als Reaction uU unterhaltsam, aber sicherlich keine klinische Analyse, das will ich klar festhalten.

Unsichere oder gestörte Bindung, wie angedeutet durch die mehr schlecht als recht passende Analogie zu diesen alten Tierversuchen, führt allenthalben zu unsicheren Beziehungsmustern, dysfunctional trust working models, vielleicht auch weniger self esteem und mehr Neurotizismus. Aber man wird dadurch nicht "batshit crazy", schon gar nicht in der gezeigten Form. Das mal nur als ein Beispiel was ich rausgegriffen habe. Ein anderer Punkt der fehlt, ist eine Diagnose von dem was mit Powder bzw. dann Jinx eigentlich nicht stimmt, welche Störung(en) hier also vorliegt. Da müsste man sogar anfangen.

Was mich an der ganzen Powder = verrückt Diskussion stört, ist das man imo deutlicher festhalten muss dass es hier gar nicht um eine echte Störung im klinischen Sinne gehen KANN, und auch nicht um deren Ätiologie, also Ursachenbestimmung. Wir lernen aus der Arcane Geschichte nichts über wahrhaftige, psychiche Störungen. Das ist alles Küchenpsychologie. Powder ist ein fiktionales Medienprodukt, und kein Mensch, auf welches eine Geschichte projeziert wird. "Verrückt" ist außerdem keine psychische Störung, bisher fehlt uns, sollten wir wirklich einen Moment annehmen, Powder könnte eine klinische Störung haben oder glaubhaft simulieren, wie erwähnt eine Diagnose nach ICD-10 oder DSM V. Ist sie jetzt bipolar? Schizophren? Persönlichkeitsgestört, wenn ja, welcher Aspekt? Wahnhaft-psychotisch? Depressiv? Alles zusammen? Wissen wir nicht. Und kriegen wir auch nicht raus, da Powder Teil einer Erzählung ist, aber eben kein klinischer Fall im eigentlichen ontologischen Sinne.

Sorry, aber das musste ich loswerden. No offense, wie gesagt, nur um das einzufangen, falls hier jemand glauben sollte, eine Diskussion über Powder/Jinx "Verrücktheit" wäre auch eine klinische Diskussion.

Vielleicht kann unsere liebe Ines noch was dazu sagen, die ist Expertin.
Zuletzt geändert von bluttrinker13 am 3. Dez 2021, 14:06, insgesamt 1-mal geändert.
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Guthwulf
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Re: Filmpodcast: Arcane

Beitrag von Guthwulf »

bluttrinker13 hat geschrieben: 3. Dez 2021, 13:41
Guthwulf hat geschrieben: 3. Dez 2021, 12:56 Vielleicht interessant für die Powder / Jinx Diskussionen: Arcane: Jinx — Therapist Reacts! (Hinweis: Akt 1 Spoiler)
Finde ich aus psychologische Perspektive hochgradig fragwürdig und unprofessionell. Es wird eine klinische Sichtweise und Analyse suggeriert, aber es werden weder klinische Fachbegriffe benutzt noch Modelle oder Evidenzen. Stattdessen erzählt sie nur in anderen Worten nach, was wir eh schon selbst in der Serie sehen. Rein deskriptiv und hermeneutisch. Als Reaction uU unterhaltsam, aber sicherlich keine klinische Analyse, das will ich klar festhalten.

Unsichere oder gestörte Bindung, wie angedeutet durch die mehr schlecht als recht passende Analogie zu diesen alten Tierversuchen, führt allenthalben zu unsicheren Beziehungsmustern, dysfunctional trust working models, vielleicht auch weniger self esteem und mehr Neurotizismus. Aber man wird dadurch nicht "batshit crazy", schon gar nicht in der gezeigten Form. Das mal nur als ein Beispiel was ich rausgegriffen habe. Ein anderer Punkt der fehlt, ist eine Diagnose von dem was mit Powder bzw. dann Jinx eigentlich nicht stimmt, welche Störung(en) hier also vorliegt. Da müsste man sogar anfangen.

Was mich an der ganzen Powder = verrückt Diskussion stört, ist das man imo deutlicher festhalten muss dass es hier gar nicht um eine echte Störung im klinischen Sinne gehen KANN, und auch nicht um deren Ätiologie, also Ursachenbestimmung. Wir lernen aus der Arcane Geschichte nichts über wahrhaftige, psychiche Störungen. Das ist alles Küchenpsychologie. Powder ist ein fiktionales Medienprodukt, und kein Mensch, auf welches eine Geschichte projeziert wird. "Verrückt" ist außerdem keine psychische Störung, bisher fehlt uns, sollten wir wirklich einen Moment annehmen, Powder könnte eine klinische Störung haben oder glaubhaft simulieren, wie erwähnt eine Diagnose nach ICD-10 oder DSM V. Ist sie jetzt bipolar? Schizophren? Persönlichkeitsgestört, wenn ja, welcher Aspekt? Wahnhaft-psychotisch? Depressiv? Alles zusammen? Wissen wir nicht. Und kriegen wir auch nicht raus, da Powder Teil einer Erzählung ist, aber eben kein klinischer Fall im eigentlichen ontologischen Sinne.

Sorry, aber das musste ich loswerden. No offense, wie gesagt, nur um das einzufangen, falls hier jemand glauben sollte, eine Diskussion über Powder/Jinx "Verrücktheit" wäre auch eine klinische Diskussion.

Vielleicht kann unsere liebe Ines noch was dazu sagen, die ist Expertin.
Da schießt du aber meiner Meinung nach kräftig übers Ziel hinaus. Wo wird da eine klinische Sichtweise und Analyse suggeriert? Hier teilt eine Therapeutin ihre generellen Eindrücke (die man natürlich auch anders sehen kann, nur ein Diskussionsbeitrag), ohne den Anspruch, damit eine medizinische Diagnose für eine psychische Störung zu stellen. Wäre auch schwierig, wie du selber sagst. Aber selbst, wenn sie das versuchen würde, was wäre so schlimm dran? Ja, Powder ist eine fiktionale Figur, aber mit ihr werden bestimmte Themen und Verhaltensweisen verhandelt. Da mal das DSM V dagegen zu halten und zu diskutieren, was hier vorgehen könnte, wenn Powder eine echte Person wäre und was eher unrealistisches "Hollywood Drama" oder Stereotype sind, würde trotzdem helfen, über echte psychische Störungen aufzuklären. Kanäle, die genau das mit fiktionalen Charakteren aus der Popkultur tun gibt es übrigens wie Sand am Meer. Sowas könnte man auch für Jinx machen. Macht sie in diesem Video nur eben gerade nicht.

Verstehe deine Aufregung und Argumente dazu grad gar nicht. Meine ich natürlich auch nicht böse.
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bluttrinker13
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Re: Filmpodcast: Arcane

Beitrag von bluttrinker13 »

Guthwulf hat geschrieben: 3. Dez 2021, 14:02 Woah... Triggered? Da schießt du aber übers Ziel hinaus. Wo wird da eine klinische Sichtweise und Analyse suggeriert? Hier teilt eine Therapeutin ihre generellen Eindrücke (die man natürlich auch anders sehen kann, nur ein Diskussionsbeitrag), ohne den Anspruch, damit eine medizinische Diagnose für eine psychische Störung zu stellen. Wäre auch schwierig, wie du selber sagst. Aber selbst, wenn sie das versuchen würde, was wäre so schlimm dran? Ja, Powder ist eine fiktionale Figur, aber mit ihr werden bestimmte Themen und Verhaltensweisen verhandelt. Da mal das DSM V dagegen zu halten und zu diskutieren, was hier vorgehen könnte, wenn Powder eine echte Person wäre und was eher unrealistisches "Hollywood Drama" oder Stereotype sind, würde trotzdem helfen, über echte psychische Störungen aufzuklären. Verstehe deine Aufregung und Argumente dazu grad gar nicht.
Bin ich triggered? Eventuell.

Die klinische Sichtweise und Analyse wird meines Erachtens gerade dadurch suggeriert, dass sie die Figur in ihrer Rolle als Psychotherapeutin diskutiert. Das wird als soziale Rolle, aus der heraus sie diesen Diskussionsbeitrag leistet, explizit genannt. Warum, wenn dadurch nicht auch klinische Expertise mitschwingen soll? Allein die Nennung ist ein cue für fachliche Autorität und fließt in das Framing des Beitrags mit ein.

Und um mich besser zu erklären: ich stimmt dir ja zu, dass es sinnvoll ist über psychische Störungen aufzuklären. Massiv sinnvoll! Aber dann nicht so, bzw. so wenig fachlich und an einem Beispiel, das eigentlich keines ist. Vor allem keines, was so intim mit Gewalt und der Neigung zu Gewalthandlungen verknüpft ist, wie Jinx. Es ist ein immer noch vorhandenes Stigmata (bspw aktuell u.a. zu sehen in der Terrorismusforschung oder der Betrachtung von Terroristen), das psychisch Kranke oder "Verrückte" irgendwie gefährlich seien. Und da wäre es, um konkret zu werden, als Aufklärung besser, die Dame im Video würde erst mal klarstellen, das wir in Jinx keinen typischen psychopathologischen Krankheitsverlauf oder gar eine Ätiologie vor uns haben, anstatt zu versuchen, die dort überbordend vorhandene Verrücktheit durch die empfundene Zurückweisung und Bindungsunsicherheit etc verständlich zu machen.

Gibt noch mehr Gründe, bspw wie Psychologie bzw. Psychotherapie sich öffentlich präsentiert, aber eventuell ist das auch nur mein personal beef und hier gar nicht von Interesse. Obwohl ich auch hier Argumente hätte, falls du interessiert bist. Gerne auch per PM, will nicht derailen hier.
Sorry falls zu triggered. Ich meines es auch nicht böse. Ich liebe die Serie ja auch.
Aber fachlich ist an dem verlinkten Beitrag nicht viel dran und auch keine Erkenntnis damit verbunden, denn wie gesagt, sie erzählt primär nur nach, was man sieht.
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Guthwulf
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Re: Filmpodcast: Arcane

Beitrag von Guthwulf »

bluttrinker13 hat geschrieben: 3. Dez 2021, 14:20Die klinische Sichtweise und Analyse wird meines Erachtens gerade dadurch suggeriert, dass sie die Figur in ihrer Rolle als Psychotherapeutin diskutiert.
Und das nur wegen dem Clickbait Titel "Therapists reacts" des Videos? Im Video formuliert sie nirgends den Anspruch, das ihre Eindrücke eine klinische Analyse sind und benutzt auch keine diagnostische Fachbegriffe aus dem DSM, die das suggerieren könnten. Natürlich wird ihre Erfahrung als Therapeuting ihre Eindrücke einfärben, aber das finde ich völlig ok. Kann deine Interpretation daher nicht teilen.
bluttrinker13 hat geschrieben: 3. Dez 2021, 14:20Aber dann nicht so, bzw. so wenig fachlich und an einem Beispiel, das eigentlich keines ist. Vor allem keines, was so intim mit Gewalt und der Neigung zu Gewalthandlungen verknüpft ist, wie Jinx. Es ist ein immer noch vorhandenes Stigmata (bspw aktuell u.a. zu sehen in der Terrorismusforschung oder der Betrachtung von Terroristen), das psychisch Kranke oder "Verrückte" irgendwie gefährlich seien.
Wie schon gesagt: Therapeuten, die auf Youtube über psychische Störungen am Beispiel von fiktionalen Charakteren wie Jinx diskutieren gibts wie Sand am Meer. Und klar existieren Stereotype bzgl. "verrückter" Charaktere wie Harley Quinn oder Jinx. Trotzdem portraitieren solche Charaktere u.a. auch mögliche psychische Störungen (oder Vorurteile hierzu). Darüber zu reden und aufzuklären, ist völlig legitim. In diesem Video geht es aber doch überhaupt gar nicht über die "gewalttätige Verrückte" Jinx sondern über Powder. Und wie schon gesagt: Ohne "Diagnose" irgendeiner psychischen oder klinisch relevanten Erkrankung. Einfach nur ihre Beobachtungen zur Verhaltensweise eines Kindes.
bluttrinker13 hat geschrieben: 3. Dez 2021, 14:20Aber fachlich ist an dem verlinkten Beitrag nicht viel dran und auch keine Erkenntnis damit verbunden, denn wie gesagt, sie erzählt primär nur nach, was man sieht.
Ist meiner Meinung schon bissel mehr, als nur Nacherzählen. Aber Botschaft angekommen: Du findest den Inhalt des Diskussionsbeitrages kacke. Fair point. Ich finde ihn trotzdem interessant genug, um ihn hier zu posten. Die Dame selber kenne ich übrigens nicht und habe daher auch keine Meinung zu ihrer "fachlichen Expertise". Aber in dem Video gehts meines Erachtens auch nicht darum.
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bluttrinker13
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Re: Filmpodcast: Arcane

Beitrag von bluttrinker13 »

Guthwulf hat geschrieben: 3. Dez 2021, 14:39
bluttrinker13 hat geschrieben: 3. Dez 2021, 14:20Die klinische Sichtweise und Analyse wird meines Erachtens gerade dadurch suggeriert, dass sie die Figur in ihrer Rolle als Psychotherapeutin diskutiert.
Und das nur wegen dem Clickbait Titel "Therapists reacts" des Videos? Im Video formuliert sie nirgends den Anspruch, das ihre Eindrücke eine klinische Analyse sind und benutzt auch keine diagnostische Fachbegriffe aus dem DSM, die das suggerieren könnten. Natürlich wird ihre Erfahrung als Therapeuting ihre Eindrücke einfärben, aber das finde ich völlig ok. Kann deine Interpretation daher nicht teilen.
Stimmt nicht ganz, unter ihrem Namen wird zusätzlich "Psychotherapist" eingeblendet, den cue meinte ich eigentlich auch primär.
Guthwulf hat geschrieben: 3. Dez 2021, 14:39 Ist meiner Meinung schon bissel mehr, als nur Nacherzählen. Aber Botschaft angekommen: Du findest den Inhalt des Diskussionsbeitrages kacke. Fair point. Ich finde ihn trotzdem interessant genug, um ihn hier zu posten. Die Dame selber kenne ich übrigens nicht und habe daher auch keine Meinung zu ihrer "fachlichen Expertise". Aber in dem Video gehts meines Erachtens auch nicht darum.
OK; ebenfalls fair point. Dann agree to disagree, da ich das weiterhin anders betrachte, und natürlich: no hard feelings. :3

PS: Ich hoffe ich schaffe dieses WE die letzten drei Folgen, freue mich schon. ;)
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Re: Filmpodcast: Arcane

Beitrag von Andre Peschke »

bluttrinker13 hat geschrieben: 3. Dez 2021, 14:20 Sorry falls zu triggered.
Ich find's ok, auch wenn man merkt, dass du da verärgert bist. Aber inhaltlich hatte ich das ja auch schon erwähnt. Ich finde auch die ganzen anderen Videos in dieser Richtung die ich bisher gesehen habe problematisch (zu Arcane hab ich noch keines angesehen). Gerade zu "Joker" gab es da eine Tonne von "Psychologe anylsiert den Charakter"-Videos, die sehr oft vom Ergebnis her gearbeitet haben. Sprich: Die dargestellte Figur wird schon als realistische Darstellung einer psychischen Krankheit angenommen und von daher kommend erläutert, welche Krankheitsbilder hierfür infrage kommen. Insbesondere wird dann auch gern die Prävalenz unterschlagen - sowohl vom konkreten Krankheitsbild (super seltene oder sogar umstrittene Konstellationen werden diskutiert, ohne dass mal einer sagt, dass er in seiner Arbeit als Psychologe mit hoher Wahrscheinlichkeit solche Fälle auch nur vom Hörensagen kennt, wenn überhaupt) als auch vom Anteil derer, bei denen das überhaupt einen gewalttätigen Ausbruch irgendeiner Art bedingt.

Ich hab das inzwischen aufgehört anzusehen, weil es eben zu oft auf Unterhaltung getrimmt ist, aber unter dem Rubrum einer vermeintlichen Fachmeinung geschieht. Das geht mir auch gegen den Strich, denn Expertise besitzen und dann aber nicht wirklich sauber einfließen zu lassen ist IMO nicht weit entfernt von Expertise behaupten, die man gar nicht besitzt. Gilt auch für die Medien & Kanäle, die da dann auch auf ihrer Besetzungscouch null zwischen Klinikern/Forschern und sogar eigentlich Fachfremden unterscheiden (zB Kriminologen/irgendwelche Ex-FBI-Agenten, die zumindest keine verbriefte Ausbildung besitzen).

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Re: Filmpodcast: Arcane

Beitrag von bluttrinker13 »

Guter Punkt Andre. Kudos übrigens für die Verwendung des Wortes "Rubrum" 🤓🧐😍.

Ja, und ich bin mit dir da größtenteils auch völlig d'accord gewesen bei dem was du schreibst. Hab dich nicht erwähnt, sorry, aber alles gelesen was ihr in eurer interessanten Diskussion geschrieben hattet.

Wenn Ärger durchkam, sry dann tut mir das leid @guthwulf. Bin manchmal auch nur ein Mensch. Und rührt zum Teil daher, dass ich regelmäßig bei meinen Studierenden, die keine Psychologen sind, gegen naive Zombie theories vorgehen muss, welche sie zu einem gerüttelt Teil aus der Popkultur haben, ohne dass da groß zwischen Fiktion und Realität getrennt wird (Stichwort Fight Club, Lie to Me, etc). Nervt teilweise, weil dafür immer Zeit draufgeht. Das nur noch mal als Erklärung vielleicht, also dass ich es schon enorm wichtig finde, fachexpertise und - urteil von unterhaltung zu trennen. 😅
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Re: Filmpodcast: Arcane

Beitrag von Guthwulf »

Andre Peschke hat geschrieben: 3. Dez 2021, 16:04Ich finde auch die ganzen anderen Videos in dieser Richtung die ich bisher gesehen habe problematisch (zu Arcane hab ich noch keines angesehen). Gerade zu "Joker" gab es da eine Tonne von "Psychologe anylsiert den Charakter"-Videos, die sehr oft vom Ergebnis her gearbeitet haben. Sprich: Die dargestellte Figur wird schon als realistische Darstellung einer psychischen Krankheit angenommen und von daher kommend erläutert, welche Krankheitsbilder hierfür infrage kommen. Insbesondere wird dann auch gern die Prävalenz unterschlagen - sowohl vom konkreten Krankheitsbild (super seltene oder sogar umstrittene Konstellationen werden diskutiert, ohne dass mal einer sagt, dass er in seiner Arbeit als Psychologe mit hoher Wahrscheinlichkeit solche Fälle auch nur vom Hörensagen kennt, wenn überhaupt) als auch vom Anteil derer, bei denen das überhaupt einen gewalttätigen Ausbruch irgendeiner Art bedingt.
Solche Videos gibts bestimmt. Die, die ich dazu kenne (z.B. Dr. Todd Grande, Cinema Therapy) sind eher das Gegenteil von deiner Beschreibung. Natürlich alles "Infotainment" aber halbwegs verantwortungsvoll und mit ordentlicher Einordnung.
bluttrinker13 hat geschrieben: 3. Dez 2021, 17:00Wenn Ärger durchkam, sry dann tut mir das leid @guthwulf.
Alles gut! :dance: Guck einfach die letzten 3 Folgen und berichte hier! ;) :D
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Re: Filmpodcast: Arcane

Beitrag von Guthwulf »

Triggerwarnung für @bluttrinker13 und große Spoilerwarnung für Akt 2 und Akt 3: Arcane: Silco and Jinx — Therapist Reacts!

Auch hier gehts nicht um klinische Analyse, Diagnose nach DSM oder überhaupt um irgendeine behandlungsbedürftige psychische Störungen. Hier gehts auch nicht um Jinx als "gewalttätige Verrückte". Stattdessen schildert sie hier nur ihre Eindrücke und Interpretation von den in der Show illustrierten Beziehungsdynamiken zwischen "Elternteil" (Silco) und "(Adoptiv-)Kind" (Jinx). Kann man natürlich alles auch anders interpretieren, aber sie gibt damit ganz gut meinen eigenen Eindruck von der Beziehung zwischen den beiden Charakteren wieder.
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Re: Filmpodcast: Arcane

Beitrag von Insanity »

Spannende Diskussion, vielen Dank hierfür! :)

Meine zwei Pfennige zu Arcane:
Mir gefiel es auf "technischer" Seite überragend gut, aber da gibt es ja auch keine zwei Meinungen dazu. Das sieht wunderschön aus, ist fantastisch inszeniert, animiert, illuminiert, fotografiert und alles andere ebenfalls, das mit "iert" endet. :lol:

Die Story fand ich ebenfalls im Großen und Ganzen gut. Die Kindergang hat mir besser gefallen als die spätere Handlung, aber das hat für mich trotzdem alles soweit gepasst. Ich habe im Leben keine Sekunde LOL gespielt und noch nie bewusst eine Figur daraus gesehen. Ich kannte also keinen Charakter und wusste daher auch nicht, worauf Powder loretechnisch zusteuern muss. Und dennoch konnte ich die Serie mit Genuss schauen.

Aber: Ich hatte dann mit Jinx das Problem, dass sie mir einfach tierisch auf den Sack ging, und André hat mir hier die Denkarbeit abgenommen und gut erklärt, warum: Dieser Wahnsinn passt nicht so recht zu ihrer tapsig-naiven Powderrolle. Verletzt, ja. Verbittert, ebenfalls ja. Unter schlechtem Einfluss stehend, klar. Aber derart gaga? Warum?

Und womit ich auch ein "Problem" hatte, was hier aber, glaube ich, noch gar nicht genannt wurde:
Cyborgauge ist Jinx' Ziehvater. Aber in manchen Szenen sitzt sie einigermaßen lasziv auf ihm und behandelt sein Auge und zumindest für mich hatte das immer wieder mal eine ziemlich offensichtliche sexuelle Komponente, die ich gerade wegen dieser Ziehvater-Adoptivtochter-Handlung ziemlich widerlich fand und die auch nicht so wirklich passte. Wirkte das nur auf mich so oder hättet ihr diesen Gedanken ebenfalls?
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Re: Filmpodcast: Arcane

Beitrag von Guthwulf »

Insanity hat geschrieben: 6. Dez 2021, 14:19warum: Dieser Wahnsinn passt nicht so recht zu ihrer tapsig-naiven Powderrolle. Verletzt, ja. Verbittert, ebenfalls ja. Unter schlechtem Einfluss stehend, klar. Aber derart gaga? Warum?
Nun... Warum nicht? Welche Art und Level von Trauma würde es denn für dich rational (?) "rechtfertigen", dass jemand so "verrückt" wird? ;)

Da schleicht sich ein sehr menschliches Vorurteil ein. Eine rationale Herleitung oder Grund gibts vielleicht nicht. Wie in der Realität. Grad bei psychischen Störungen funktioniert das leider nicht so. Ist das unbefriedigend? Möglich. Aber gleichzeitig eben auch realistisch. Als Betroffener kenne ich das am eigenen Leib. Powder hatte andererseits mehr als genug "Trauma" als Kind (man denke da allein an den Anfang auf der Brücke, die Gewalt derer sie Zeuge wurde, den Verlust ihrer Eltern, dann ihre Außenseiterrolle in der Gruppe, ihr ständiges "Versagen", ihre Angst auch von ihrer Schwester verlassen zu werden und schließlich der "Breaking Point" am Ende von Akt 1). Daraus könnte sich jede psychische Störung entwickeln und wir wissen auch nicht wie es sonst um ihr Gehirn bestellt ist. Manchmal ist es ne dumme chemische Inbalance oder Veranlagung oder es passiert "einfach so". Jeder Mensch reagiert anders und verarbeitet Dinge auf seine eigene Weise. Aus solchen Traumata muss keine psychische Störung entstehen.

Wir wissen zumindest, das sie auch schon als Kind ohne sichtbare Skrupel "Nagelbomben" hergestellt und eingesetzt hat (die ernsthaft verletzten oder töten könnten) und als Teil der Gruppe in kriminelle Machenschaft verwickelt war. Wir haben bei ihr auch extreme Ausbrüche von Emotionen gesehen (in der Regel verbunden mit ihrer Angst allein gelassen zu werden). Und später bei Jinx sehen wir auch immer wieder "Powder" unter der Oberfläche hochkommen. Ihr Umgang mit ihren "toten Freunden", ihre Sehnsucht nach Anerkennung von Vi, ihre Unsicherheiten, ihre Schwierigkeiten Emotionen zu regulieren.

Ich konnte gut akzeptieren, wie Jinx als Charakter war und fand sie extrem faszinierend. Für mich gabs auch genug Anhaltspunkte aus ihrer Vergangenheit, um zu erahnen woher das kommt. Das kann man natürlich auch anders sehen.
Insanity hat geschrieben: 6. Dez 2021, 14:19Und womit ich auch ein "Problem" hatte, was hier aber, glaube ich, noch gar nicht genannt wurde: Cyborgauge ist Jinx' Ziehvater. Aber in manchen Szenen sitzt sie einigermaßen lasziv auf ihm und behandelt sein Auge und zumindest für mich hatte das immer wieder mal eine ziemlich offensichtliche sexuelle Komponente, die ich gerade wegen dieser Ziehvater-Adoptivtochter-Handlung ziemlich widerlich fand und die auch nicht so wirklich passte. Wirkte das nur auf mich so oder hättet ihr diesen Gedanken ebenfalls?
Ich hab diese Momente als Intimität zwischen Vater und Tochter ohne sexuelle Komponente gelesen. Wir hatten ganz ähnliche Momente zwischen Vander und Vi in Akt 1. Wenn Jinx sich Kopf an Kopf an Silco anlehnt spiegelt das sogar direkt einen Moment den Vander mit Vi hatte. Das Silco die Behandlung seines Auges durch Jinx zulässt, war für mich ebenfalls Ausdruck des gegenseitigen Vertrauens. Jinx hat nur ein einziges Mal "auf seinem Schoß gesessen" und das war nicht lasziv sondern wütend, um ihn auf dem Stuhl festzuhalten und ihn mit dem Augennadeldingens als Drohung zum Reden zu bringen. Da ging es nicht um irgendeine sexuelle Komponente. Vielleicht liegt dein Eindruck am Alter von Jinx und ihrem Outfit?
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Re: Filmpodcast: Arcane

Beitrag von Insanity »

Guthwulf hat geschrieben: 6. Dez 2021, 15:02
Insanity hat geschrieben: 6. Dez 2021, 14:19warum: Dieser Wahnsinn passt nicht so recht zu ihrer tapsig-naiven Powderrolle. Verletzt, ja. Verbittert, ebenfalls ja. Unter schlechtem Einfluss stehend, klar. Aber derart gaga? Warum?
Nun... Warum nicht? Welche Art und Level von Trauma würde es denn für dich rational (?) "rechtfertigen", dass jemand so "verrückt" wird? ;)

Da schleicht sich ein sehr menschliches Vorurteil ein. Eine rationale Herleitung oder Grund gibts vielleicht nicht. Wie in der Realität. Grad bei psychischen Störungen funktioniert das leider nicht so. Ist das unbefriedigend? Möglich. Aber gleichzeitig eben auch realistisch. Als Betroffener kenne ich das am eigenen Leib. Powder hatte andererseits mehr als genug "Trauma" als Kind (man denke da allein an den Anfang auf der Brücke, die Gewalt derer sie Zeuge wurde, den Verlust ihrer Eltern, dann ihre Außenseiterrolle in der Gruppe, ihr ständiges "Versagen", ihre Angst auch von ihrer Schwester verlassen zu werden und schließlich der "Breaking Point" am Ende von Akt 1). Daraus könnte sich jede psychische Störung entwickeln und wir wissen auch nicht wie es sonst um ihr Gehirn bestellt ist. Manchmal ist es ne dumme chemische Inbalance oder Veranlagung oder es passiert "einfach so". Jeder Mensch reagiert anders und verarbeitet Dinge auf seine eigene Weise. Aus solchen Traumata muss keine psychische Störung entstehen.

Wir wissen zumindest, das sie auch schon als Kind ohne sichtbare Skrupel "Nagelbomben" hergestellt und eingesetzt hat (die ernsthaft verletzten oder töten könnten) und als Teil der Gruppe in kriminelle Machenschaft verwickelt war. Wir haben bei ihr auch extreme Ausbrüche von Emotionen gesehen (in der Regel verbunden mit ihrer Angst allein gelassen zu werden). Und später bei Jinx sehen wir auch immer wieder "Powder" unter der Oberfläche hochkommen. Ihr Umgang mit ihren "toten Freunden", ihre Sehnsucht nach Anerkennung von Vi, ihre Unsicherheiten, ihre Schwierigkeiten Emotionen zu regulieren.

Ich konnte gut akzeptieren, wie Jinx als Charakter war und fand sie extrem faszinierend. Für mich gabs auch genug Anhaltspunkte aus ihrer Vergangenheit, um zu erahnen woher das kommt. Das kann man natürlich auch anders sehen.
Insanity hat geschrieben: 6. Dez 2021, 14:19Und womit ich auch ein "Problem" hatte, was hier aber, glaube ich, noch gar nicht genannt wurde: Cyborgauge ist Jinx' Ziehvater. Aber in manchen Szenen sitzt sie einigermaßen lasziv auf ihm und behandelt sein Auge und zumindest für mich hatte das immer wieder mal eine ziemlich offensichtliche sexuelle Komponente, die ich gerade wegen dieser Ziehvater-Adoptivtochter-Handlung ziemlich widerlich fand und die auch nicht so wirklich passte. Wirkte das nur auf mich so oder hättet ihr diesen Gedanken ebenfalls?
Ich hab diese Momente als Intimität zwischen Vater und Tochter ohne sexuelle Komponente gelesen. Wir hatten ganz ähnliche Momente zwischen Vander und Vi in Akt 1. Wenn Jinx sich Kopf an Kopf an Silco anlehnt spiegelt das sogar direkt einen Moment den Vander mit Vi hatte. Das Silco die Behandlung seines Auges durch Jinx zulässt, war für mich ebenfalls Ausdruck des gegenseitigen Vertrauens. Jinx hat nur ein einziges Mal "auf seinem Schoß gesessen" und das war nicht lasziv sondern wütend, um ihn auf dem Stuhl festzuhalten und ihn mit dem Augennadeldingens als Drohung zum Reden zu bringen. Da ging es nicht um irgendeine sexuelle Komponente. Vielleicht liegt dein Eindruck am Alter von Jinx und ihrem Outfit?
Du hast natürlich recht: Es muss keinen Grund geben, verrückt zu werden. Eine Blinddarmentzündung bekommt man ja auch einfach so. Und sie hat wirklich viele Traumata. Doch sie ist ja nicht nur verrückt, sondern auch grausam. Sie nimmt in Akt 3 zum Beispiel Vis helfende Hand nicht einfach so an, sondern stellt eine kaltblütige Bedingung, wieder Powder zu werden. (Also könnte man den Wahnsinn einfach so abstellen.) Vielleicht hätte es ja geholfen, wenn ihr die Autoren schon als Powder einen Hauch von Schizophrenie verpasst hätten. Aber sie war halt einfach nur das kleine süße Mädchen, das einfältige Dinge tut. Klar, der Wahnsinn kann erst mit der Pubertät gekommen sein, insofern wäre es dann nur für mich als Zuschauer leichter gewesen, diese Charakterenteicklung leichter zu schlucken. Es ist halt, wie André auch schon schrieb, einfach ein ziemlich harter Cut zwischen Folge 3 und Folge 4.
Aber hey, das sind Details und ändert wenig daran, wie fantastisch diese Serie gemacht ist. Und eben nicht nur "für eine Videospielvorlage", sondern überhaupt.

Total spannend aber, wie unterschiedlich die Vater-Sohn-Beziehung auf dich und mich wirkt. Bei Vander und Vi bin ich total bei dir, das fand ich auch stets beschützend bei familiärer Intimität. Aber bei Jinx später dann, wie gesagt, gar nicht, sondern wirklich unangenehm sexuell konnotiert.
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Re: Filmpodcast: Arcane

Beitrag von Guthwulf »

Insanity hat geschrieben: 6. Dez 2021, 16:08sie war halt einfach nur das kleine süße Mädchen, das einfältige Dinge tut.
War sie das? Auch schon als Powder war sie impulsiv (und irrational), meistens mit dem Resultat eines weiteren "Mißgeschicks". Ihr Ruf kommt nicht von ungefähr. Auch damals hatte sie bereits Probleme, ihre Emotionen zu regulieren (siehe z.B. ihre Panikattacke als VI sie in Folge 3 zurücklässt). Man könnte auch einen Mangel an Empathie (z.B. für die potentiellen Opfer ihrer Basteleien wie der Nagelbomben) und einen übersteigerten Drang vermuten, sich um jeden Preis beweisen zu wollen bzw. nicht als "schwach" zu erscheinen (auch z.B. in ihrer Rivalität mit Milo am Schießstand) .

Man könnte argumentieren, dass diese Tendenzen als Kind noch durch die Beziehung zu Vi reguliert wurden und auch Vander einen stablisierenden Einfluss hatte. Nicht umsonst klammert sich Powder so sehr an Vi und nicht umsonst bekommen wir diverse Beispiele, wo Vi ihre schützende Hand über Powder hält oder sie beruhigt bzw. Dinge in Perspektive setzt (We all had bad days...). Erst als in Folge 3 die Beziehung mit VI zerbricht (und das ultimative Traumata bzw. Schuld hinzukommt), können wir erleben, wohin sich eine "umgebremste" Powder unter dem negativ verstärkenden Einfluss von Silco entwickelt. So hab ich es zumindest gelesen und so war der Sprung von Powder zu Jinx für mich auch nachvollziehbar. Der ganze Rest der Staffel dreht sich ja um die Frage, ob Jinx wirklich unwiederruflich "verloren" ist oder ob noch "genug" Powder in ihr steckt, um sie wieder zurück auf den "richtigen" Pfad zu bringen.
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Andre Peschke
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Re: Filmpodcast: Arcane

Beitrag von Andre Peschke »

Insanity hat geschrieben: 6. Dez 2021, 14:19 Aber in manchen Szenen sitzt sie einigermaßen lasziv auf ihm und behandelt sein Auge und zumindest für mich hatte das immer wieder mal eine ziemlich offensichtliche sexuelle Komponente, die ich gerade wegen dieser Ziehvater-Adoptivtochter-Handlung ziemlich widerlich fand und die auch nicht so wirklich passte. Wirkte das nur auf mich so oder hättet ihr diesen Gedanken ebenfalls?
Ist mir auch aufgefallen. Wir scheinen da recht ähnlich in der Wahrnehmung zu sein. :D

Wenn sie ihm das erste Mal seine "Augentropfen" gibt, da hatte das für mich auch so einen leicht unangenehmen Unterton. Ich glaube aber, das liegt daran, dass sie sich hier als junge Frau an ihn rankuschelt, wie ein kleines Kind, was aber durch ihr Outfit und Alter dann entsprechend verquer wirkt. Das, denke ich, soll eher ihre mangelnde Reife darstellen, dass sie weiter dieses kindliche Verhalten zeigt, obwohl das für ihr Alter inzwischen nach unseren Maßstäben als unangemessen erscheint. Das Töchter ihre Väter ein wenig "um den Finger wickeln" ist ja auch ein gern gewähltes Motiv und IIRC diskutieren sie gerade etwas, wo Jinx ihn für sich einnehmenn will. Die Intimität des Augentropfen-Verabreichens soll dann IMO auch eben darstellen, dass ihr Cyborg-Stepdad 100% vertraut. Das die Melange unterm Strich unangenehm wirkt, ist sicher beabsichtigt.

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Re: Filmpodcast: Arcane

Beitrag von bluttrinker13 »

Apropos Auge, was zum Teufel macht sie da eigentlich? Also Tropfen sind das nicht, sie sticht es ein. Und dann kommt etwas shimmer raus.
Wtf is this Auge? 🤔
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Andre Peschke
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Re: Filmpodcast: Arcane

Beitrag von Andre Peschke »

bluttrinker13 hat geschrieben: 7. Dez 2021, 10:20 Apropos Auge, was zum Teufel macht sie da eigentlich? Also Tropfen sind das nicht, sie sticht es ein. Und dann kommt etwas shimmer raus.
Wtf is this Auge? 🤔
Hab das immer so verstanden, dass er da eine regelmäßige Injektion braucht. So ein bisschen Abhängigkeitsthematik. Hat mich auch leicht erinnert an sowas wie Gary Oldman in "Leon - Der Profi" etc. "Entstellter Junkie" als Bösewicht halt - nur nicht 80er-Jahre plump, sondern man kann sich vorstellen, dass seine Augmentierung vielleicht Schmerzen verursacht und er deswegen regelmäßige Linderung braucht etc.

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Guthwulf
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Re: Filmpodcast: Arcane

Beitrag von Guthwulf »

bluttrinker13 hat geschrieben: 7. Dez 2021, 10:20Apropos Auge, was zum Teufel macht sie da eigentlich? Also Tropfen sind das nicht, sie sticht es ein. Und dann kommt etwas shimmer raus. Wtf is this Auge? 🤔
Silco hatte bei seinem Kampf mit Vander im Fluß eine Verletzung beim Auge davongetragen, durch welche Toxine aus dem Flußwasser eingedrungen sind, das Auge zerstört und über die Nervenbahnen die Seite seine Gesichtes verunstaltet haben (so in der Art erklärt er es jedenfalls in Folge 3). Er injiziert nun scheinbar regelmäßig Shimmer (?) über das Auge, um die Mutationen (?) durch die Toxine im Zaum zu halten. Ohne die Behandlung, würde es sich vermutlich immer weiter ausbreiten. So erkläre ich es mir jedenfalls.
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Re: Filmpodcast: Arcane

Beitrag von bluttrinker13 »

Ja ok, nur sieht das nicht nach einer Injektion für mich aus, sondern nach einer reinen Nadel, mit der gestochen wird. In dem Gerät was sie da zusammenklappt ist sonst nix drin. Wirkt auf mich daher eher, als wenn da regelmäßig etwas "abgelassen" werden muss, was natürlich noch ekliger und daher krasser ist... hihi ähm, uärgs... blech...

Dachte nur, da gäbe es vielleicht Lore dazu. Also anfangs dachte ich gar, so haben die das Shimmer entdeckt (über seine Augenmutation), und dann natürlich auf anderen Wegen produziert, aber ich weiß nicht...
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