Das ist imho recht komplex, also die Beziehung zwischen RBTV und den verschiedenen Communities; es gibt regelrechte "Lager", mindestens das offizielle RBTV-Forum und das Circlejerk, wobei das "normale" Subreddit, was früher mal das offizielle Forum war und dann mehr oder weniger abgestoßen wurde, eine Sonderfunktion dazwischen einnimmt. Darüber könnte man wahrscheinlich schon eine sozialwissenschaftliche Studie/Arbeit publizieren, über diese (a)sozialen Dynamiken (kein Joke von mir, mein voller Ernst).Sanity Assassin hat geschrieben: ↑14. Dez 2021, 16:32 Ich habe da gestern auch ein sehr ungutes Bild von der RBTV-Community bekommen beim Scrollen des Subreddits. (...)
Falls der Begriff nicht so gängig ist: "Circlejerk" ist ein Reddit-Ding, eigentlich meist recht bissige Parodie-Subreddits, der RBTV-CJ (bzw. die jetzige Iteration, die aktuelle Version ist nicht die einzige) ist meines Erachtens am besten als mit Hassliebe gefüllter Hexenkessel charakterisierbar, im Grenzbereich zwischen blankem Hass, fanbezogener Enttäuschung und manchmal sogar mehr oder weniger konstruktivem Input. -- Im Kontext vor allem des CJ gab es meines Erachtens regelrechtes Mobbing gegen den entsprechenden Redakteur, jedenfalls ging es imho teils schon in Richtung Mobbing. Das hat wohl damit angefangen, dass er bei einigen in der Community nicht so beliebt war, aber gleichzeitig von RBTV recht stark gepusht wurde, also in vielen Sendungen stattfand; dazu muss man ggf. als Kontext wissen, dass wohl viele der (Anti-)Fans ihre Lieblingshosts primär sehen wollten, vor allem "BENS" (Budi, Etienne, Nils, Simon) und es Neuankömmlinge wohl nicht immer leicht hatten. Jedenfalls erklärt dies auch imho die Überreaktion in Bezug auf die jetzige Moderation, dass sie im Zweifel eher Diskussionen nicht wollten und ihn damit schützen wollten. -- Ich möchte keineswegs das CJ pauschal verdammen (wie es bei der anderen RBTV-Community und RBTV als Firma teils geschah); das wäre auch paradox, da ich durchaus manchen, uhm, drive dahinter verstehen kann/konnte und ich vielleicht auch früher, als ich RBTV noch verfolgt habe, dort auch mal was gepostet hatte. -- Jedenfalls ist das Thema imho eher mit Vorsicht zu genießen, wenn man nicht so drin steckt und ich stecke da auch nicht mehr so drin, habe RBTV und alle Vorgänge drumherum maximal nur noch peripher verfolgt die letzten Jahre. In dem Sinne ist es nicht gänzlich unvergleichbar mit der Drachenlord-Causa imho.
Zu den Plagiaten: Würde ich auch sagen, soweit ersichtlich ein noch insgesamt mittelschwerer Fall, aber sicherlich unappetitlich. Das dürfte imho wahrscheinlich sehr schlecht für ihn enden; ich kann mir gut vorstellen, dass er in der Branche faktisch nicht mehr tätig sein kann auf mindestens absehbare Zeit. Dafür sind systematische Plagiate, und die liegen hier vor, zu verpönt, sowohl in der Branche (die sich so selbstreguliert) aber auch bei den Usern. Sich fremde Denkleistungen einzuverleiben und als eigene ausgeben, finde ich persönlich auch übel, ich versteh auch nicht vollends, warum genau das so passiert bzw. was einen anspornt. Ich mein, die Texte, die er geklaut hat, sind nun auch nicht die höchste Kunst (aber nicht, dass es dann besser wäre). Aber ich sag mal so: In einer besseren Welt würde man aber imho eine bessere Lösung finden können für ihn, als das, was ich befürchte.
Ich würde auch denken, dass ggf. Vorstellungen von "intellectual property" auseinander gehen, vielleicht liegt es an der gegenwärtigen Remixkultur. Vielleicht sieht man keine Schuld, wenn die Schöpfungshöhe der kopierten Passagen eher gering ist (vgl. Diskussion bei Baerbocks Buch) und insbesondere bei Wikipedia bedienen sich ja viele gerne, unter anderem anscheinend Meldungsschreiber bei Bundesoberbehörden[1], weil sie es anscheinend für'n Freibrief halten (was ich aber ebenfalls keineswegs okay finde). Man müsste angehenden Redakteuren/Journalisten wohl besser einbläuen, dass jedes Plagiat eine Zeitbombe ist, immer die Gefahr besteht, dass es rauskommt, noch wahrscheinlicher werdend mit technischem Fortschritt, da diese dann einfacher aufzuspüren; nicht nur aus berufsethischen Erwägungen, sondern aus blankem Selbstschutz und zum Schutz der Arbeitgeber muss dafür wohl stärker sensibilisiert werden. Dass er dann jedenfalls noch selbst so aufgerufen hat, nach weiteren, uhm, Unregelmäßigkeiten zu suchen, finde ich auch psychologisch ganz interessant.
[1]https://www.bzkj.de/bzkj/service/alle-m ... zes-174978 und https://de.wikipedia.org/w/index.php?ti ... ielprinzip (vgl. das Datum der Artikel)