Zwei Rückfragen: Ist das Problem nicht eigentlich, dass halt mittlerweile jedes Mal groß debattiert wird? Wenn ich drauf hingewiesen werde, dass der Begriff homosexuelle Menschen verletzen könnte und ich ihn dann still und heimlich einfach aus meinem Wortschatz entferne, merkst Du es ja gar nicht. Und einem anderen Menschen hilft es.Dr_Hasenbein hat geschrieben: ↑18. Dez 2021, 04:14 „Ich kann mich ja einfach ändern wenn Betroffene sich beleidigt fühlen“. Ein schönes Argument. Aber wer sind Betroffene? Betroffene meint meistens nur solche, die sich auch beleidigt fühlen, nicht aber jene mit gleichen Attributen die genau dagegen sind. Deren Meinung möchte man nicht hören.
Zum Thema Schwulitäten die Sicht eines „Betroffenen“. Ich will nicht, dass man eine Debatte um den Begriff anfängt. Er hat mich nie verletzt und ich will nicht den Kopf für eure moralische Erhabenheit oder Reinwaschung hinhalten müssen weil es heißt, wegen uns %BeliebigeEchteBeleidigungEinfügen% werde unsere Sprache verboten. Wie wärs, wenn ihr stattdessen mal was machen würdet was WIRKLICH etwas bringt, zum Beispiel dafür sorgen, dass Homosexuelle Blut spenden dürfen. Nur so eine Idee.
Zweitens - das mit dem Blutspenden KANN ich nicht direkt ändern. Ich kann zwar entsprechende Parteien wählen, ich kann Unterschriftenlisten unterschreiben - aber das wars dann auch. Aber meine Sprache kann ich ändern - ohne großen Aufwand. Ist Deine Sorge, dass ich meinen könnte, "Ich hab meine Sprache angepasst, jetzt ist alles gut"? Sollte das Deine Sorge sein, kann ich Dich in Bezug auf mich beruhigen - mir ist klar, dass wir noch eine Menge Arbeit vor uns haben. Wie oben geschrieben - wir haben ca. 80 % der Weltbevölkerung in den letzten Jahrhunderten/Jahrtausenden extrem mies behandelt. Das wird nicht durch Änderung des Sprachgebrauchs geheilt. Aber es kann, denke ich, ein kleiner Schritt im Alltag sein.