Muss das (gefühlt) ständige Gefluche sein?

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Felidae
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Re: Muss das (gefühlt) ständige Gefluche sein?

Beitrag von Felidae »

Dr_Hasenbein hat geschrieben: 18. Dez 2021, 04:14 „Ich kann mich ja einfach ändern wenn Betroffene sich beleidigt fühlen“. Ein schönes Argument. Aber wer sind Betroffene? Betroffene meint meistens nur solche, die sich auch beleidigt fühlen, nicht aber jene mit gleichen Attributen die genau dagegen sind. Deren Meinung möchte man nicht hören.

Zum Thema Schwulitäten die Sicht eines „Betroffenen“. Ich will nicht, dass man eine Debatte um den Begriff anfängt. Er hat mich nie verletzt und ich will nicht den Kopf für eure moralische Erhabenheit oder Reinwaschung hinhalten müssen weil es heißt, wegen uns %BeliebigeEchteBeleidigungEinfügen% werde unsere Sprache verboten. Wie wärs, wenn ihr stattdessen mal was machen würdet was WIRKLICH etwas bringt, zum Beispiel dafür sorgen, dass Homosexuelle Blut spenden dürfen. Nur so eine Idee.
Zwei Rückfragen: Ist das Problem nicht eigentlich, dass halt mittlerweile jedes Mal groß debattiert wird? Wenn ich drauf hingewiesen werde, dass der Begriff homosexuelle Menschen verletzen könnte und ich ihn dann still und heimlich einfach aus meinem Wortschatz entferne, merkst Du es ja gar nicht. Und einem anderen Menschen hilft es.
Zweitens - das mit dem Blutspenden KANN ich nicht direkt ändern. Ich kann zwar entsprechende Parteien wählen, ich kann Unterschriftenlisten unterschreiben - aber das wars dann auch. Aber meine Sprache kann ich ändern - ohne großen Aufwand. Ist Deine Sorge, dass ich meinen könnte, "Ich hab meine Sprache angepasst, jetzt ist alles gut"? Sollte das Deine Sorge sein, kann ich Dich in Bezug auf mich beruhigen - mir ist klar, dass wir noch eine Menge Arbeit vor uns haben. Wie oben geschrieben - wir haben ca. 80 % der Weltbevölkerung in den letzten Jahrhunderten/Jahrtausenden extrem mies behandelt. Das wird nicht durch Änderung des Sprachgebrauchs geheilt. Aber es kann, denke ich, ein kleiner Schritt im Alltag sein.
Dr_Hasenbein
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Re: Muss das (gefühlt) ständige Gefluche sein?

Beitrag von Dr_Hasenbein »

Felidae hat geschrieben: 18. Dez 2021, 08:37
Dr_Hasenbein hat geschrieben: 18. Dez 2021, 04:14 „Ich kann mich ja einfach ändern wenn Betroffene sich beleidigt fühlen“. Ein schönes Argument. Aber wer sind Betroffene? Betroffene meint meistens nur solche, die sich auch beleidigt fühlen, nicht aber jene mit gleichen Attributen die genau dagegen sind. Deren Meinung möchte man nicht hören.

Zum Thema Schwulitäten die Sicht eines „Betroffenen“. Ich will nicht, dass man eine Debatte um den Begriff anfängt. Er hat mich nie verletzt und ich will nicht den Kopf für eure moralische Erhabenheit oder Reinwaschung hinhalten müssen weil es heißt, wegen uns %BeliebigeEchteBeleidigungEinfügen% werde unsere Sprache verboten. Wie wärs, wenn ihr stattdessen mal was machen würdet was WIRKLICH etwas bringt, zum Beispiel dafür sorgen, dass Homosexuelle Blut spenden dürfen. Nur so eine Idee.
Zwei Rückfragen: Ist das Problem nicht eigentlich, dass halt mittlerweile jedes Mal groß debattiert wird? Wenn ich drauf hingewiesen werde, dass der Begriff homosexuelle Menschen verletzen könnte und ich ihn dann still und heimlich einfach aus meinem Wortschatz entferne, merkst Du es ja gar nicht. Und einem anderen Menschen hilft es.
Zweitens - das mit dem Blutspenden KANN ich nicht direkt ändern. Ich kann zwar entsprechende Parteien wählen, ich kann Unterschriftenlisten unterschreiben - aber das wars dann auch. Aber meine Sprache kann ich ändern - ohne großen Aufwand. Ist Deine Sorge, dass ich meinen könnte, "Ich hab meine Sprache angepasst, jetzt ist alles gut"? Sollte das Deine Sorge sein, kann ich Dich in Bezug auf mich beruhigen - mir ist klar, dass wir noch eine Menge Arbeit vor uns haben. Wie oben geschrieben - wir haben ca. 80 % der Weltbevölkerung in den letzten Jahrhunderten/Jahrtausenden extrem mies behandelt. Das wird nicht durch Änderung des Sprachgebrauchs geheilt. Aber es kann, denke ich, ein kleiner Schritt im Alltag sein.
Ich verstehe die erste Rückfrage ehrlich gesagt nicht. Bzw was diese Frage bezwecken soll. Wir alle wissen doch, dass das ein absolut unrealistisches Szenario ist und ich habe eine bisschen den Verdacht, das soll die Schuld weiterleiten an die bösen die daraus eine große Debatte machen.

Du könntest noch mehr tun. Du könntest ein politischer Akteur werden. Das, zugegebenermaßen, ist natürlich sehr aufwändig und natürlich erwarte ich das von niemandem. Aber ich will mir auch nicht, dass diejenigen die nicht „betroffen“ sind anderen erzählen wie sich „Betroffene“ fühlen. Ich finde es überhaupt entsetzlich, wie immer so getan wird als würden die „Betroffenen“ alle gleich denken, fühlen und handeln. Und nicht „ihr“ oder „wir“ haben irgendwen extrem mies behandelt. Diese Unterteilung setzt ja nur das fort, was es angeblich zu kritisieren gilt.
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Felidae
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Re: Muss das (gefühlt) ständige Gefluche sein?

Beitrag von Felidae »

Dr_Hasenbein hat geschrieben: 18. Dez 2021, 09:12

Ich verstehe die erste Rückfrage ehrlich gesagt nicht. Bzw was diese Frage bezwecken soll. Wir alle wissen doch, dass das ein absolut unrealistisches Szenario ist und ich habe eine bisschen den Verdacht, das soll die Schuld weiterleiten an die bösen die daraus eine große Debatte machen.

Du könntest noch mehr tun. Du könntest ein politischer Akteur werden. Das, zugegebenermaßen, ist natürlich sehr aufwändig und natürlich erwarte ich das von niemandem. Aber ich will mir auch nicht, dass diejenigen die nicht „betroffen“ sind anderen erzählen wie sich „Betroffene“ fühlen. Ich finde es überhaupt entsetzlich, wie immer so getan wird als würden die „Betroffenen“ alle gleich denken, fühlen und handeln. Und nicht „ihr“ oder „wir“ haben irgendwen extrem mies behandelt. Diese Unterteilung setzt ja nur das fort, was es angeblich zu kritisieren gilt.
Zum ersten: Letztlich schon, ja. Auch, wenn ich nicht den Begriff "Schuld" benutzen würde, eher "Verantwortlich für". Wenn mir ein schwuler Mensch sagt, "Mit dem Begriff 'Schwulität' hab ich ein Problem" und ich den Begriff dann einfach aus meinem Vokabular streiche, dann wird diesem einen Menschen unmittelbar geholfen, ohne dass es eine Riesendiskussion gibt. Wenn ein Kinderbuchverlag beschließt, in Neuauflagen eines Kinderbuchklassikers die Übersetzung (!) eines Begriffes so anzupassen, dass er nicht mehr rassistisch ist, ist das erstmal keine Riesendiskussion. Wenn mehr und mehr Restaurants und Saucenhersteller beschließen, für eine bestimmte Saucenart nicht mehr das Wort mit "Z" zu nutzen sondern "ungarisch", "Paprikasauce", wie auch immer - dann ist das erstmal keine Riesendiskussion. Zur Diskussion wird es doch in der Regel erst dadurch, dass bestimmte andere Menschen lautstark auf ihr Recht auf Alltagsrassismus, Alltagshomophobie etc. pochen samt falsch verstandenem Orwell.

Zum zweiten: Mir ist sehr wohl klar, dass alle Menschen unterschiedlich ticken. Der springende Punkt ist doch aber: Wenn Du ein dunklhäutiger Mensch bist, der sich nicht am N-Wort stört (die gibt es ja) - wird Dir was weggenommen, wenn das Wort trotzdem aus der Sprache der hellhäutigen verschwindet? Für Dich hat das dann keinen positiven Effekt, okay - aber für andere sehr wohl.
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GamingLord80
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Re: Muss das (gefühlt) ständige Gefluche sein?

Beitrag von GamingLord80 »

Hier werden aber gerade für meinen Geschmack zu viel gemischt. Das N Wort steht auf einem deutlichen anderen Blatt als Schwulität.
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Felidae
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Re: Muss das (gefühlt) ständige Gefluche sein?

Beitrag von Felidae »

GamingLord80 hat geschrieben: 18. Dez 2021, 12:04 Hier werden aber gerade für meinen Geschmack zu viel gemischt. Das N Wort steht auf einem deutlichen anderen Blatt als Schwulität.
Nicht insofern, als es offensichtlich Menschen gibt, die sich durch beide Wörter verletzt fühlen. DAS ist der Punkt, an dem Gleichheit besteht.
Es gab und gibt übrigens deutschsprachige Komiker (mir sind tatsächlich nur männliche bewusst), die mit diesem Wort doppeldeutige Gags gemacht haben. So GANZ abwegig ist diese Assoziation also nicht, völlig ungeachtet der Wortherkunft.

By the way, selbst beim N-Wort gibt es Verfechter, die damit kommen, dass das historisch doch ganz anders zu bewerten sei.
Dr_Hasenbein
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Re: Muss das (gefühlt) ständige Gefluche sein?

Beitrag von Dr_Hasenbein »

Felidae hat geschrieben: 18. Dez 2021, 09:41
Dr_Hasenbein hat geschrieben: 18. Dez 2021, 09:12

Ich verstehe die erste Rückfrage ehrlich gesagt nicht. Bzw was diese Frage bezwecken soll. Wir alle wissen doch, dass das ein absolut unrealistisches Szenario ist und ich habe eine bisschen den Verdacht, das soll die Schuld weiterleiten an die bösen die daraus eine große Debatte machen.

Du könntest noch mehr tun. Du könntest ein politischer Akteur werden. Das, zugegebenermaßen, ist natürlich sehr aufwändig und natürlich erwarte ich das von niemandem. Aber ich will mir auch nicht, dass diejenigen die nicht „betroffen“ sind anderen erzählen wie sich „Betroffene“ fühlen. Ich finde es überhaupt entsetzlich, wie immer so getan wird als würden die „Betroffenen“ alle gleich denken, fühlen und handeln. Und nicht „ihr“ oder „wir“ haben irgendwen extrem mies behandelt. Diese Unterteilung setzt ja nur das fort, was es angeblich zu kritisieren gilt.
Zum ersten: Letztlich schon, ja. Auch, wenn ich nicht den Begriff "Schuld" benutzen würde, eher "Verantwortlich für". Wenn mir ein schwuler Mensch sagt, "Mit dem Begriff 'Schwulität' hab ich ein Problem" und ich den Begriff dann einfach aus meinem Vokabular streiche, dann wird diesem einen Menschen unmittelbar geholfen, ohne dass es eine Riesendiskussion gibt. Wenn ein Kinderbuchverlag beschließt, in Neuauflagen eines Kinderbuchklassikers die Übersetzung (!) eines Begriffes so anzupassen, dass er nicht mehr rassistisch ist, ist das erstmal keine Riesendiskussion. Wenn mehr und mehr Restaurants und Saucenhersteller beschließen, für eine bestimmte Saucenart nicht mehr das Wort mit "Z" zu nutzen sondern "ungarisch", "Paprikasauce", wie auch immer - dann ist das erstmal keine Riesendiskussion. Zur Diskussion wird es doch in der Regel erst dadurch, dass bestimmte andere Menschen lautstark auf ihr Recht auf Alltagsrassismus, Alltagshomophobie etc. pochen samt falsch verstandenem Orwell.

Zum zweiten: Mir ist sehr wohl klar, dass alle Menschen unterschiedlich ticken. Der springende Punkt ist doch aber: Wenn Du ein dunklhäutiger Mensch bist, der sich nicht am N-Wort stört (die gibt es ja) - wird Dir was weggenommen, wenn das Wort trotzdem aus der Sprache der hellhäutigen verschwindet? Für Dich hat das dann keinen positiven Effekt, okay - aber für andere sehr wohl.
Nein, tut mir leid, das ist genau nicht so. Es sind häufig diejenigen, die glauben sich besser zu verhalten und andere dann in ihrem Sprachgebrauch korrigieren wollen. Ist ja nicht das erste mal, dass man irgendwo im Netz liest, dass man bitte das Wort „Schwulitäten“ nicht verwenden solle, obwohl die Personen selbst gar nicht zu der Personengruppe gehören.
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Re: Muss das (gefühlt) ständige Gefluche sein?

Beitrag von Dr_Hasenbein »

Felidae hat geschrieben: 18. Dez 2021, 12:10
GamingLord80 hat geschrieben: 18. Dez 2021, 12:04 Hier werden aber gerade für meinen Geschmack zu viel gemischt. Das N Wort steht auf einem deutlichen anderen Blatt als Schwulität.
Nicht insofern, als es offensichtlich Menschen gibt, die sich durch beide Wörter verletzt fühlen. DAS ist der Punkt, an dem Gleichheit besteht.
Es gab und gibt übrigens deutschsprachige Komiker (mir sind tatsächlich nur männliche bewusst), die mit diesem Wort doppeldeutige Gags gemacht haben. So GANZ abwegig ist diese Assoziation also nicht, völlig ungeachtet der Wortherkunft.

By the way, selbst beim N-Wort gibt es Verfechter, die damit kommen, dass das historisch doch ganz anders zu bewerten sei.
Wie sich jemand fühlt allein kann kein Grund dafür sein, dass sich eine Gesellschaft oder Sprache ändert.

Es gibt tatsächlich auch schwarze Bürger die Stolz auf die „Mohrenstraße“ sind und sich persönlich verletzt fühlen, dass diese nun verschwinden soll. Wer hat Recht?
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Felidae
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Re: Muss das (gefühlt) ständige Gefluche sein?

Beitrag von Felidae »

Dr_Hasenbein hat geschrieben: 18. Dez 2021, 13:28

Nein, tut mir leid, das ist genau nicht so. Es sind häufig diejenigen, die glauben sich besser zu verhalten und andere dann in ihrem Sprachgebrauch korrigieren wollen. Ist ja nicht das erste mal, dass man irgendwo im Netz liest, dass man bitte das Wort „Schwulitäten“ nicht verwenden solle, obwohl die Personen selbst gar nicht zu der Personengruppe gehören.
Woher WEISST Du, dass diejenigen, die hier das Wort sehr unglücklich finden, NICHT zu der Personengruppe gehören?
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Re: Muss das (gefühlt) ständige Gefluche sein?

Beitrag von Felidae »

Dr_Hasenbein hat geschrieben: 18. Dez 2021, 13:31
Es gibt tatsächlich auch schwarze Bürger die Stolz auf die „Mohrenstraße“ sind und sich persönlich verletzt fühlen, dass diese nun verschwinden soll.
Also dafür "und sich persönlich verletzt fühlen" hätt ich bitte gern nen Beleg.
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Re: Muss das (gefühlt) ständige Gefluche sein?

Beitrag von Dr_Hasenbein »

Felidae hat geschrieben: 18. Dez 2021, 13:32
Dr_Hasenbein hat geschrieben: 18. Dez 2021, 13:28

Nein, tut mir leid, das ist genau nicht so. Es sind häufig diejenigen, die glauben sich besser zu verhalten und andere dann in ihrem Sprachgebrauch korrigieren wollen. Ist ja nicht das erste mal, dass man irgendwo im Netz liest, dass man bitte das Wort „Schwulitäten“ nicht verwenden solle, obwohl die Personen selbst gar nicht zu der Personengruppe gehören.
Woher WEISST Du, dass diejenigen, die hier das Wort sehr unglücklich finden, NICHT zu der Personengruppe gehören?
Ich schrieb sehr bewusst „irgendwo im Netz“ und damit meine ich bewusst auch Twitter. Und diese Menschen drücken einem ja ganz bewusst aufs Auge, zu welcher Personengruppe sie angehören. Das gehört zum Woke sein dazu 🤷‍♂️
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Re: Muss das (gefühlt) ständige Gefluche sein?

Beitrag von Dr_Hasenbein »

Felidae hat geschrieben: 18. Dez 2021, 13:34
Dr_Hasenbein hat geschrieben: 18. Dez 2021, 13:31
Es gibt tatsächlich auch schwarze Bürger die Stolz auf die „Mohrenstraße“ sind und sich persönlich verletzt fühlen, dass diese nun verschwinden soll.
Also dafür "und sich persönlich verletzt fühlen" hätt ich bitte gern nen Beleg.
Wofür hättest du gerne einen Beleg?
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GamingLord80
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Re: Muss das (gefühlt) ständige Gefluche sein?

Beitrag von GamingLord80 »

Also ich sehe es auch nicht, dass Leute die sich beleidigt fühlen von einem Wort welches eine völlig harmlose Herkunft hat, die Sprache diktieren.

Man stelle sich vor sie würden sich von dem Wort Auto beleidigt fühlen. Man muss auch mal langsam wieder in der Realität ankommen.
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Axel
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Re: Muss das (gefühlt) ständige Gefluche sein?

Beitrag von Axel »

Otis hat geschrieben: 17. Dez 2021, 17:40 [Interessanter Hinweis auf die Tschechei, wusste ich nichts von und habe das Land auch schon ewig nicht mehr so genannt gehört. Tschechien halt. Finde aber eh, es sollten Länder so genannt werden, wie sie in der Landessprache auch heißen, aber das kriegen wir wohl nicht mehr hin nach Jahrhunderten Eingewöhnung.
Sagst Du Russische Föderation statt Russland? Tschechische Republik statt Tschechien? Republik Türkei statt nur Türkei? Mongolischer Staat statt Mongolei? Um mal nur einige Beispiele zu nennen.

Tschechei ist übrigens kein Nazibegriff, weil es von denen nicht erfunden wurde. Das Wort hat man seit Gründung der Tschechoslowakei 1918 im deutschen Sprachraum so gesagt. Einmal um den langen Namen Tschechoslowakei abzukürzen - also Tschech-ei ohne das "oslowak", zudem in Anlehnung an Länder wie Türkei, Mongolei oder Lombardei. Es kommt ja auch niemand auf die Idee Türkien zu sagen. Das Wort "Tschechien" gab es damals schlicht nicht.

Warum hat sich nun die Tschechei in den alten DDR-Ländern so lange gehalten? Weil das Land bis 1992 eben Tschechoslowakei hieß. Und zudem eines der wenigen Urlaubsländer war wo man Zugang hatte. Daher sagte man halt häufig "Wir fahren rüber in die Tschechei". Das hat sich einfach so eingebürgert.

Ob nun Tschechien und Tschechei - das macht für die Menschen hier kein Unterschied, wie sie das Land und deren Einwohner wahrnehmen.
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Re: Muss das (gefühlt) ständige Gefluche sein?

Beitrag von Felidae »

Dr_Hasenbein hat geschrieben: 18. Dez 2021, 13:42
Wofür hättest du gerne einen Beleg?
Dafür, dass sich dunkelhäutige Menschen persönlich verletzt fühlen, wenn eine "Mohrenstraße" umbenannt werden soll.
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Re: Muss das (gefühlt) ständige Gefluche sein?

Beitrag von Felidae »

Dr_Hasenbein hat geschrieben: 18. Dez 2021, 13:41
Ich schrieb sehr bewusst „irgendwo im Netz“ und damit meine ich bewusst auch Twitter. Und diese Menschen drücken einem ja ganz bewusst aufs Auge, zu welcher Personengruppe sie angehören. Das gehört zum Woke sein dazu 🤷‍♂️
Also wäre auch für Dich durchaus denkbar, dass die hier im Forum, die sich darüber beschwert haben (sind mittlerweile einige in verschiedenen Threads gewesen), selbst schwul sind. Und sie dann genauso das Recht auf ihre Meinung dazu hätten wie Du. Prima.
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Re: Muss das (gefühlt) ständige Gefluche sein?

Beitrag von Dr_Hasenbein »

Felidae hat geschrieben: 18. Dez 2021, 16:01
Dr_Hasenbein hat geschrieben: 18. Dez 2021, 13:42
Wofür hättest du gerne einen Beleg?
Dafür, dass sich dunkelhäutige Menschen persönlich verletzt fühlen, wenn eine "Mohrenstraße" umbenannt werden soll.
Ah verstehe, Misstrauen. Nunja, das sind eben persönliche Äußerungen, aber dass die Debatte nicht so Offensichtlich ist, beweist mindestens dieser Beitrag.

https://m.youtube.com/watch?v=bYP-zuQnT4E
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Re: Muss das (gefühlt) ständige Gefluche sein?

Beitrag von Dr_Hasenbein »

Felidae hat geschrieben: 18. Dez 2021, 16:05
Dr_Hasenbein hat geschrieben: 18. Dez 2021, 13:41
Ich schrieb sehr bewusst „irgendwo im Netz“ und damit meine ich bewusst auch Twitter. Und diese Menschen drücken einem ja ganz bewusst aufs Auge, zu welcher Personengruppe sie angehören. Das gehört zum Woke sein dazu 🤷‍♂️
Also wäre auch für Dich durchaus denkbar, dass die hier im Forum, die sich darüber beschwert haben (sind mittlerweile einige in verschiedenen Threads gewesen), selbst schwul sind. Und sie dann genauso das Recht auf ihre Meinung dazu hätten wie Du. Prima.
Eine Meinung dazu haben, und daraus abzuleiten andere sollen jetzt gefälligst das Wort nicht mehr nutzen, zwei unterschiedliche Dinge.
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Re: Muss das (gefühlt) ständige Gefluche sein?

Beitrag von Felidae »

Dr_Hasenbein hat geschrieben: 18. Dez 2021, 16:10

Ah verstehe, Misstrauen. Nunja, das sind eben persönliche Äußerungen, aber dass die Debatte nicht so Offensichtlich ist, beweist mindestens dieser Beitrag.

https://m.youtube.com/watch?v=bYP-zuQnT4E
Nicht Misstrauen - nur einfach selbst angucken wollen. Hat ja geklappt. Danke. WÄRE ich misstrauisch, hätt ich Dir nicht geglaubt, schwul zu sein.

Zu dem Video selbst - nun ja, er glaubt nicht, dass die Begriffe "Neger" und "Zigeuner" eine rassistische Bedeutung haben. Darf er ruhig glauben - nur fällt er damit halt irgendwie in dieselbe Gruppe wie Frauen, die nicht glauben, dass Weinstein Frauen missbraucht hat.

Das ganze wird mittlerweile aber sehr OT - deshalb würde ich den Seitenstrang hier jetzt beenden.
Zuletzt geändert von Felidae am 18. Dez 2021, 17:43, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Muss das (gefühlt) ständige Gefluche sein?

Beitrag von Felidae »

Dr_Hasenbein hat geschrieben: 18. Dez 2021, 16:11

Eine Meinung dazu haben, und daraus abzuleiten andere sollen jetzt gefälligst das Wort nicht mehr nutzen, zwei unterschiedliche Dinge.
Die Meinung wäre, "Es wäre gut, wenn dieses Wort nicht mehr verwendet würde". So wie Deine Meinung ist, "Es wäre gut, wenn dieses Wort weiterhin verwendet wird".
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Re: Muss das (gefühlt) ständige Gefluche sein?

Beitrag von Otis »

Axel hat geschrieben: 18. Dez 2021, 15:06Sagst Du Russische Föderation statt Russland? Tschechische Republik statt Tschechien? Republik Türkei statt nur Türkei? Mongolischer Staat statt Mongolei? Um mal nur einige Beispiele zu nennen.
Joar, ich meinte halt eher, dass es schöner wäre, Česko anstatt Tschechien zu sagen, Türkiye statt Türkei, France anstatt Frankreich, Zhong-guo statt China usw. Ich gewöhn' mir das jetzt nicht an, weil es albern wäre, als einziger so zu sprechen, fände es aber gut.
Tschechei ist übrigens kein Nazibegriff, weil es von denen nicht erfunden wurde.
Wäre keine zwingende Voraussetzung.
Ob nun Tschechien und Tschechei - das macht für die Menschen hier kein Unterschied, wie sie das Land und deren Einwohner wahrnehmen.
Es ging hier in dem Zusammenhang auch eher darum, ob Begriffe problematische Bezüge haben und wie die damit bezeichneten o.ä. darüber denken, nicht wie sie sich auf diejenigen auswirken, die sie verwenden.
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