Die Auswirkungen des Ukraine-Krieg auf die Spieler/innen

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Alete
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Die Auswirkungen des Ukraine-Krieg auf die Spieler/innen

Beitrag von Alete »

Hallo liebe Podcaster,

mein Vorschlag für einen Podcast zielt auf die Auswirkungen des Krieges auf die Spielerinnen und Spieler.
Es gibt ja Spiele (ob PC, Konsole oder Mobile) die weltumspannend auf Servern gespielt werden.
Inwieweit wird hier mit Einschränkungen gerechnet? Wurden Verbindungen von Seiten der Länder (politisch) oder der Spielehersteller (Embargo) gekappt?
Als persönliches Beispiel habe ich aus einer Spielergruppe mit Spielern aus verschiedenen europäischen Staaten die beiden russischen Mitspieler verloren. Leider kann ich nicht den Grund dafür herausfinden.
Mich würde eure Einschätzung bezüglich der Vernetzung im Spielekosmos interessieren.

Liebe Grüße
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Tungdil1981
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Re: Die Auswirkungen des Ukraine-Krieg auf die Spieler/innen

Beitrag von Tungdil1981 »

Was soll den dabei rauskommen? Ich denke die Ukrainer haben gerade etwas anderes zu tun als zu zocken. Und die Russen werden eingezogen oder verlassen auch ihr Land.
GoodLord
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Re: Die Auswirkungen des Ukraine-Krieg auf die Spieler/innen

Beitrag von GoodLord »

Tungdil1981 hat geschrieben: 7. Jun 2022, 19:13 Was soll den dabei rauskommen? Ich denke die Ukrainer haben gerade etwas anderes zu tun als zu zocken. Und die Russen werden eingezogen oder verlassen auch ihr Land.
Also der Aussage über die Ukrainer kann ich vielleicht noch zustimmen (aber auch da wird es Menschen geben, deren Leben mehr oder weniger normal weitergeht), aber dass russische Spieler (viele davon sicherlich Kinder oder zumindest unter 18) in großem Stil eingezogen werden oder das Land verlassen ist schon ne sehr steile These. Wie kommst du darauf?
Zuletzt geändert von GoodLord am 8. Jun 2022, 18:03, insgesamt 1-mal geändert.
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Tungdil1981
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Re: Die Auswirkungen des Ukraine-Krieg auf die Spieler/innen

Beitrag von Tungdil1981 »

GoodLord hat geschrieben: 8. Jun 2022, 16:27
Tungdil1981 hat geschrieben: 7. Jun 2022, 19:13 Was soll den dabei rauskommen? Ich denke die Ukrainer haben gerade etwas anderes zu tun als zu zocken. Und die Russen werden eingezogen oder verlassen auch ihr Land.
Also der Aussage über die Ukrainer kann ich vielleicht noch zustimmen (aber auch da wird es Menschen geben, deren Leben mehr oder weniger normal weitergeht), aber dasy russische Spieler (viele davon sicherlich Kinder oder zumindest unter 18) in großem Stil eingezogen werden oder das Land verlassen ist schon ne sehr steile These. Wie kommst du darauf?
Ich gehe bei Spielern eher von ab 18 aus. Und wenn du dich auf Kinder beziehst, nein es dürfte in der Ukraine kaum welche geben die normal weiterleben. Und ja russische Kids dürfte normal weiterleben. Deswegen verstehe ich auch nicht was dabei rauskommen soll?
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Stew_TM
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Re: Die Auswirkungen des Ukraine-Krieg auf die Spieler/innen

Beitrag von Stew_TM »

Ich sehe das Thema der Auswirkungen des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine auf die Welt der Videospiele durch das Feierabendbier vor einigen Wochen als im Rahmen dieses Podcasts als angemessen und umfassend behandelt.
Tungdil1981 hat geschrieben: 8. Jun 2022, 17:07 Ich gehe bei Spielern eher von ab 18 aus.
Dann hast du wohl nie CS:GO gespielt :twisted:
"Minderjährige russische Mitspieler" haben in der CS:GO-Community Meme-Status: "Rush B". Oder hatten dies zumindest, als ich das Spiel vor einigen Jahren noch regelmäßig spielte. Dabei handelt es sich selbstverständlich um ein Vorurteil, auch gegen osteuropäische Spieler im Allgemeinen, aber zumindest gefühlt war ein Großteil meiner Mitspieler aus diesem Raum tatsächlich minderjährig.
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Jon Zen
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Re: Die Auswirkungen des Ukraine-Krieg auf die Spieler/innen

Beitrag von Jon Zen »

Was man leicht vergleichen kann sind die Steam-Downloadstatistiken vor dem Krieg mit den jetztigen (und z.B. vor 50 Tagen).

Persönlich treffe ich immer noch etwa gleich häufig auf russische Spieler in Counterstrike, Ukrainer (gefühlt) etwas weniger als vor dem Krieg. Valve wird das genauer wissen. Aber es waren auch - im Gegensatz z.B. zum Fußball - beim letzten Counterstrike Major Turnier (vergleichbar mit einer WM oder einem Grand Slam Turnier im Tennis) vor ein paar Tagen einige russische Teams dabei. Das liegt bestimmt auch an der komplizierten Situation, da mit NAVI eines der besten Teams der Welt aus 3 Russen und 2 Ukrainern (mit dem besten Spieler der Welt s1mple) besteht.
In dem kommenden Turnier Intel Extrem Masters in Dallas bekamen jedoch nicht alle Spieler von Navi und vom russichem Team entropiq Visa, sodass sie ihre Einladung ablehnen mussten (vgl. https://www.hltv.org/news/33891/big-and ... iem-dallas). Das russische Team von Cloud 9 bekam seine Visa.
Stew_TM hat geschrieben: 8. Jun 2022, 17:22 Dann hast du wohl nie CS:GO gespielt :twisted:
"Minderjährige russische Mitspieler" haben in der CS:GO-Community Meme-Status: "Rush B". Oder hatten dies zumindest, als ich das Spiel vor einigen Jahren noch regelmäßig spielte. Dabei handelt es sich selbstverständlich um ein Vorurteil, auch gegen osteuropäische Spieler im Allgemeinen, aber zumindest gefühlt war ein Großteil meiner Mitspieler aus diesem Raum tatsächlich minderjährig.
Das ist kein Vorurteil. Das ist Realität. :D :lol:
(Natürlich gibt es viele Ausnahmen auf besserem Niveau und die Gründe für die taktische Einfältigkeit sind vielfältig, z.B. Sprache/Kultur/Bildung)
Allerdings betrifft dies nicht nur U18, sondern ist unabhängig vom Alter.
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Stew_TM
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Re: Die Auswirkungen des Ukraine-Krieg auf die Spieler/innen

Beitrag von Stew_TM »

Jon Zen hat geschrieben: 8. Jun 2022, 17:32 Das liegt bestimmt auch an der komplizierten Situation, da mit NAVI eines der besten Teams der Welt aus 3 Russen und 2 Ukrainern (mit dem besten Spieler der Welt s1mple) besteht.
Inwiefern wurde der Krieg denn bei NAVI bzw. dem Turnier thematisiert bzw. wie wurde mit dieser Situation umgegangen?
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Jon Zen
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Re: Die Auswirkungen des Ukraine-Krieg auf die Spieler/innen

Beitrag von Jon Zen »

Stew_TM hat geschrieben: 8. Jun 2022, 19:02
Jon Zen hat geschrieben: 8. Jun 2022, 17:32 Das liegt bestimmt auch an der komplizierten Situation, da mit NAVI eines der besten Teams der Welt aus 3 Russen und 2 Ukrainern (mit dem besten Spieler der Welt s1mple) besteht.
Inwiefern wurde der Krieg denn bei NAVI bzw. dem Turnier thematisiert bzw. wie wurde mit dieser Situation umgegangen?
Navi thematisiert den Krieg sehr offen und immer wieder. Zwar sind viele Spieler, Mitarbeiter und Fans Russen, aber viele davon haben sich auf die Seite der Ukraine geschlagen. Wer in Russland Steuern zahlt, muss gehen. Das betrifft aber nur einen Sponsor und keine relevanten Spiel-Sparten.
Schwierig ist es, wie bereits geschrieben, bzgl. Visa.
Auf der Navi Website werden die Landesflaggen aller russischen Spieler ausgegraut (vgl. https://navi.gg/en/teams), das Bild von Navi auf Twitter ist die ukrainische Flagge (vgl. https://twitter.com/natusvincere/status ... 4392500230), wo sie z.B. am 24.2. schrieben:
Navi hat geschrieben:You can’t imagine how important you support is. Especially all the Russian people on the street protesting again this devastating war.
Auf dem Youtube Kanal steht als Thumbnail über 5 Videos (vgl. https://www.youtube.com/c/navicsgo/videos):
Navi hat geschrieben:While you are watching this video, ukrainian people are dying from russian attack
Ein Kumpel von mir, der sich besser mit der CS:GO E-Sport Szene auskennt, meinte, dass zurzeit die Navi Spieler außerhalb der Ukraine trainieren würden, eine Quelle konnte ich aber nicht finden.

Hier ist noch ein sehr gutes Interview der Washington Post mit dem russischsprachigen, ukrainischem CEO von Navi vom 28. März: https://www.washingtonpost.com/video-ga ... e-esports/

Darin geht es u.a. um seine Vergangenheit als Protestierender beim ersten Maidan (2004), das Stilllegen des Dota Teams, weil Valve seinen Ligabetrieb dort für die sogenannte CIS Region einstellt (Post Sowjet-Republiken inkl. Russland).
Es wird der Konflikt zwischen einer gemeinsamen, ukrainisch-russischen-Gaming-Community und der harten Realität des Krieges thematisiert.
Yevhen Zolotarov, CEO Navi hat geschrieben:There are not many Russian gamers who support the war or propaganda because, you know, they are modern people. They use the Internet. They play on the same servers with Ukrainians for their whole life. I mean, in esports, it’s not about propaganda. I mean, I do understand that a huge part of the nation in general supports the war, but that’s just because they’re watching TV, and it’s not about the gaming community.
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Otis
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Re: Die Auswirkungen des Ukraine-Krieg auf die Spieler/innen

Beitrag von Otis »

Allgemein dürfte es nicht sinnvoll sein, Russen pauschal von allem auszuschließen, also z.B. bei Online-Spielen nicht mehr mit machen zu lassen oder so. Unabhängig davon, ob sie pro-Krieg, dagegen oder unentschlossen sind, denn dadurch würde man sie noch mehr isolieren und der Propaganda im Land überlassen. Es wird halt nur schwierig, falls sie dann im Chat oder übers Headset oder wie auch immer die Jugend heute über ihre GameBoys kommuniziert Kriegspropaganda verbreiten oder gar ukrainische Mitspieler belästigen. (Umgekehrt natürlich gemauso, da sollten Ukrainer auch nicht Russen anfeinden dürfen.) Da braucht es Moderation und hartes Durchgreifen.

Bei irgendwelchen Profigeschichten kann man natürlich abwägen, inwieweit man zulassen will, dass russische Spieler evtl. Preisgelder in ihr Land holen bzw. irgendwelche Siege auch für politische Siegesposen o.ä. nutzen, wie halt manch Sportler mit Z auf dem Hemd vor die Kameras getreten ist. Kenne mich mit den organisatorischen und wirtschaftlichen Zusammenhängen in der Szene aber nicht aus, nur fände ich es schon okay, wenn man zu dem Schluss kommt, dass eine Zusammenarbeit mit russischen Betreibern, Teams oder einzelnen Spielern einem Geschäft gleichkommt, sich dann einem Boykott entsprechend zu entscheiden, dass man während des Krieges davon Abstand nimmt. Hart für etwaige Russen, die friedliebend unter den Sanktionen zu leiden haben, aber ist letztlich der Sinn hinter solchen Sanktionen, auch wenn's Mist ist; ist halt Krieg und nicht Volleyballturnier.

Thema ist interessant, gerade weil es den Alltag in den beiden Ländern unter Krieg betrifft, aber wird wohl auch schwierig, an Informationen oder Statements zu kommen.
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