Start-Up Guide Game-Verband: gut oder schlecht?

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Ingoknito
Beiträge: 740
Registriert: 19. Jul 2021, 21:55

Start-Up Guide Game-Verband: gut oder schlecht?

Beitrag von Ingoknito »

der deutsche Game-Verband hat einen kostenfreien "Start-Up Guide" veröffentlicht, der sich vor allem an Indie-Entwickler richtet:
https://www.gamecampus.de/arbeiten/startup-guide


es geht quasi um alles was man bei der Spieleentwicklung beachten muss. Vom Design, bis hin zum Pitchen und Marketing.
neben praktischen Tipps zum Steuerrecht etc würde ich hier aber gerne einige Punkte ansprechen, die ich problematisch sehe.



Mein Hauptkritikpunkt ist, das alles was dort geschildert wird, die Entwickler zum "Games as a Service" verleitet.
Es gibt ganze Rubriken die sich explizit mit "Games as a Service" befassen, hingegen nichts für Singleplayer-Games o.ä. Auch in der Marketing-Rubrik zielt alles auf Games as a Service ab. Beim Thema Markenpflege wird sogar gesagt, dass "Games as a Service" hier "essentiell" wäre. Das Einzige was gegen Lootboxen/Microtransaktionen angeführt wird ist, dass die Gefahr besteht, dass diese bei einigen Steam-Spielern nicht gut ankommen würden. Die Schlussfolgerung die sich daraus ergibt; selbst die perfidesten Microtransaktionen und Methoden sind fein wenn sie denn auch gekauft werden.

Jetzt könnte man natürlich sagen, dass es halt ein Business ist- aber das passt wiederum nicht mit dem zusammen, was der Game-Verband noch so von sich gibt. Es wird von Kulturgut gesprochen und Vergleiche mit Literatur und Film werden bemüht.... aber inhaltlich ist das davon sehr weit entfernt. warum verwendet man die Förderung nicht dafür um Rahmenbedingungen zu verbessern, die dem Medium entsprechen und nicht nur dem Wirtschaftlichen? Beim Thema Marketing wird zum Beispiel klar deutlich gemacht, dass man das Spiel machen sollte, was sich auch am besten vermarkten lässt. Worum es aber eigentlich gehen sollte, ist wie man das entsprechende Spiel vermarkten kann, ohne dabei in die kreative Vision einzugreifen (und ja man kann tatsächlich auch damit wirtschaftlich überleben, gibt da zig Beispiele für).

Im Guide bekommt übrigens auch das Thema "Diversität" seinen Platz. Hier kann man auf einmal Position beziehen, unabhängig von wirtschaftlichen Aspekten und das ist richtig so. Nur leider wirkt dies oft wie ein Feigenblatt. Auf dem Gamescom Congress (der Game-Verband ist Mitveranstalter der Gamescom) gibt es ebenfalls zig Beiträge zum Thema Diversität, aber kein einziges welches sich mit dem Thema Glücksspiel befasst oder eine kritische Perspektive auf Games as a Service einnimmt.
https://www.gamescom.de/de/explore/addi ... m-congress
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