Vorschlag für einen Themenkomplex (Geo-)politische Auswirkungen auf Spiele/Genres

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Lunarius
Beiträge: 113
Registriert: 13. Apr 2019, 04:39

Vorschlag für einen Themenkomplex (Geo-)politische Auswirkungen auf Spiele/Genres

Beitrag von Lunarius »

Hey ihrs,
Ich dachte ich präsentiere euch einmal einen Themenkomplex der vielleicht interessant sein könnte.
Werke sind ja sehr gerne auch ein Spiegel seiner (Geo-)politischen Zeit, Jochen bringt da immer gerne Star Wars und die Reagen Ära an. Jetzt ging ich immer mal mit der Überlegung schwanger wie es denn in der Spielelandschaft aussieht, zb. wie haben sich Shooter verändert durch Ereignisse wie Kosovo, Columbine oder dem Terroranschlag vom 11. September. Und ist das absichtlich oder unabsichtlich geschehen usw.
oder gibt es Genres die sich durch Ereignisse gewandelt haben und wie sehen diese aus und was kann man darüber lernen/extrapolieren.
Gibt es vielleicht auch Spiele, die vielleicht ohne bestimmte Ereignisse so nicht entstanden wären oder signifikant anders ausgesehen hätten?
Ich kann mir nur sehr gut vorstellen das so eine bearbeitung sehr aufwendig sein kann und nicht gesichert ist ob da wirklich etwas interessantes bei rum kommt. Aber vielleicht findet man ja doch etwas innerhalb dieses Komplexes und kann helfen die Aussagen über unpolitische Spiele wirklich zu belasten durch solch eine Betrachtungsweise.
Was denkt ihr so darüber?
Mauswanderer
Beiträge: 2661
Registriert: 10. Jan 2022, 18:36

Re: Vorschlag für einen Themenkomplex (Geo-)politische Auswirkungen auf Spiele/Genres

Beitrag von Mauswanderer »

Klingt interessant. Es wurde ja schon häufiger im Podcast der Bezug zwischen Modern Warfare und Co. und dem War on Terror hergestellt (der ja ganz offen von den Spielen zitiert wird). Zu Zeiten von Desert Storm, Desert Strike und Desert Fox gab es glaube ich auch ein bisschen was, und natürlich dann zum Zweiten Irakkrieg, wenn auch wiederum ein bisschen mit dem War on Terror vermischt. Hast du da noch andere Beispiele vor Augen? Meinem Gefühl nach orientieren sich die Szenarien der allermeisten halbwegs aktuellen Spiele abseits des genannten War on Terror Settings wieder eher an völlig fiktiven oder weiter zurückliegenden Konflikten.
Auf das Gameplay bezogen fällt es mir schwer, da ad hoc Einflüsse auszumachen. Eher für sich stehende Titel mit zeitgenössischem Konfliktbezug wie z. B. Full Spectrum Warrior sind in ihrer Inszenierung sicher durch die mediale Aufbereitung des Konflikts inspiriert, aber vom Spielprinzip her nicht die ersten ihrer Art.

Interessant wird natürlich auch, zu beobachten, wie sich der aktuelle Krieg in der Ukraine und die immer weiter zunehmende Sorge um eine Invasion Taiwans durch die Volksrepublik China auf kommende Spiele auswirken. Aber dafür ist es vermutlich noch ein wenig zu früh, da müsste man eher so in zwei, drei Jahren draufschauen.
Lunarius
Beiträge: 113
Registriert: 13. Apr 2019, 04:39

Re: Vorschlag für einen Themenkomplex (Geo-)politische Auswirkungen auf Spiele/Genres

Beitrag von Lunarius »

Mauswanderer hat geschrieben: 3. Dez 2022, 00:57 Klingt interessant. Es wurde ja schon häufiger im Podcast der Bezug zwischen Modern Warfare und Co. und dem War on Terror hergestellt (der ja ganz offen von den Spielen zitiert wird). Zu Zeiten von Desert Storm, Desert Strike und Desert Fox gab es glaube ich auch ein bisschen was, und natürlich dann zum Zweiten Irakkrieg, wenn auch wiederum ein bisschen mit dem War on Terror vermischt. Hast du da noch andere Beispiele vor Augen? Meinem Gefühl nach orientieren sich die Szenarien der allermeisten halbwegs aktuellen Spiele abseits des genannten War on Terror Settings wieder eher an völlig fiktiven oder weiter zurückliegenden Konflikten....
Puh Ich muss gestehen bei Beispielen wird es aktuell echt schwierig von meiner seite aus, Hatte mit der Idee primär ein Gefühl respektive eine Vermutung versucht auszuformulieren mit der Möglichkeit im Kopf das es vielleicht auch gar keine Korrelation geben könnte. Shooter sind vermutlich noch das offensichtlichste von allem und es kann gut sein das die Realität dann eher die Spiele einholt als andersrum wie es bei Command & Conquer Generals damals der fall war. Was man noch anbringen könnte wäre das sich die Gebiete verschieben in denen etwas Spielt, sofern die Spiele einen lesbaren Echtweltbezug haben. So fällt mir Spontan Strike Commander ein als representatives Beispiel das so zu beginn Afrikanische Krisengebiete gewählt wurden und dann später der Nahe Osten. Aber ob man zb. in Oil Imperium die Ölkrise rauslesen kann wäre für mich schon eine sehr gewagte Brücke über die ich mich nicht spontan trauen würde.
Mauswanderer hat geschrieben: 3. Dez 2022, 00:57 Auf das Gameplay bezogen fällt es mir schwer, da ad hoc Einflüsse auszumachen. Eher für sich stehende Titel mit zeitgenössischem Konfliktbezug wie z. B. Full Spectrum Warrior sind in ihrer Inszenierung sicher durch die mediale Aufbereitung des Konflikts inspiriert, aber vom Spielprinzip her nicht die ersten ihrer Art.
Ja bin da auch unsicher und taste mich da eher an das Allgemeine Spielgefühl heran vermute ich. Aber das kann natürlich auch sehr gut durch den Allg. Zeitgeist eingefärbt gewesen sein. Bin da bei der Strömung in gedanken das alles im Laufe der zeit, also primär ab den späten nuller Jahren, die Medien düsterer wurden und mehr wert auf Glaubwürdigkeit legten. Als Leuchtturm würde ich hier einmal Nolans Dark Night Trilogie ins Feld führen, was ja schon ein massiver Kontrast war zur leichtigkeit der mittleren 90er wo man noch alles für möglich hielt.
Kann mir gut vorstellen das da der Zweite Golfkrieg ein entsprechender Katalysator war.
Ich tu mich aber schwer da ich nur diese Zeitspanne bewusst miterlebt habe und nicht weis ob es zb. in den 70ern den leuten ähnlich ging mit mondlandung, Vietnam etc.... Also ob es eine neue Strömung ist oder eher ein Zyklisch auftretendes Phänomen.
Mauswanderer hat geschrieben: 3. Dez 2022, 00:57 Interessant wird natürlich auch, zu beobachten, wie sich der aktuelle Krieg in der Ukraine und die immer weiter zunehmende Sorge um eine Invasion Taiwans durch die Volksrepublik China auf kommende Spiele auswirken. Aber dafür ist es vermutlich noch ein wenig zu früh, da müsste man eher so in zwei, drei Jahren draufschauen.
Ja das auf jeden fall, aber durch die Zeitliche Nähe hab ich den Konflikt absichtlich ausgeklammert aber gebe zu das dieser Konflikt der Startpunkt für diese Überlegung war und ich anfing zu überlegen ob und wie es Spiele verändern könnte respektive die kommenden Medien im Allgemeinen.
Unterm Strich weiß ich tatsächlich ausser meinem Diffusen Gefühl das es möglich sein könnte, keine belastbare Antwort aber gerade deswegen fand ich die Prämisse nicht uninteressant zur Vorstellung die man ergebnisoffen betrachten könnte.
Es kann sich natürlich auch gut erweisen das sich die Überlegung als unhaltbar heraus kristallisiert, aber ich könnte mir gut vorstellen das die bearbeitung des Feldes in sich einen Mehrwert darstellen kann, unabhängig eines Ergebnisses.
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