Männlichkeitsbilder/ „starke“ Männer in Videospielen

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Eldensoul
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Männlichkeitsbilder/ „starke“ Männer in Videospielen

Beitrag von Eldensoul »

Wie wäre es demnächst mit einem komplementär-Podcast des Podcasts zu „starken Frauen in Videospielen“ zum Thema Männlichkeitsdarstellungen/ starke/gute Männer in Videospielen?
Ich glaube das ist ein sehr schwieriges Thema, denn wir reden als Gesellschaft doch ziemlich wenig darüber, was es positiv bedeutet „männlich“ zu sein; was es positiv heißen kann/soll ein starker/guter Mann zu sein. Wir alle erkennen toxische Männlichkeit, wenn wir sie sehen, aber offenbar scheint es schwieriger zu sein das Gegenteil zu definieren, nämlich was eine gesunde Männlichkeit bedeuten würde. Wahrscheinlich müsste man bei der Gelegenheit auch noch mal Mann und Frau von männlich/maskulin vs. weiblich/feminin unterscheiden — denn jeder Mensch besitzt ja beide Anteile und nicht wenige Männer könnte man als feminin bezeichnen, während viele Frauen durchaus als maskulin bezeichnet werden können. Doch was bedeuten diese Attribute? Kassandra aus Assassins Creed würde ich beispielsweise als ziemlich maskuline Frau bezeichnen.
Soweit ich es überblicke wurde im Kontext von Videospielen darüber noch kaum debattiert. Gerald von Riva aus Witcher scheint mir ein interessanter Fall zu sein. Offenbar finden viele Menschen Gerald irgendwie cool; würden ihn als starken, als „echten“ Mann betrachten (auch Fans der Netflix Serie stehen auf Gerald und seine Darstellung dort). Die Frage ist, was Gerald scheinbar so anziehend macht und ob er wirklich der Prototyp einer gesunden Maskulinität ist? Man könnte bei ihm ja auch viele toxische Eigenschaften feststellen: Trinksucht, das „Benutzen“ von zahlreichen Frauen für seine Bedürfnisse (auch wenn diese auf ihn ja offenbar ebenfalls wie wild abfahren), emotionale Unterkühlung… und trotzdem mögen so viele Leute diese Figur.
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IpsilonZ
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Re: Männlichkeitsbilder/ „starke“ Männer in Videospielen

Beitrag von IpsilonZ »

Man kann ja auch eine nicht gesunde Darstellung eines Mannes sehr mögen. Ich glaube es gibt da keinen großen Widerspruch Gerald anziehend oder einfach als Charakter interessant zu finden und gleichzeitig zu erkennen, dass er wohl nicht unbedingt ein tolles Vorbild ist (von dem was ich so höre, konnte mich immer noch nicht dazu überwinden einess der The Witcher Spiele wirklich länger zu spielen oder die Show anzusehen).

Unter anderem sind ja auch manche Bösewichte deswegen sehr beliebt.

Ansonsten bin ich bei dem Thema immer sehr unentschlossen. Ich glaube durchaus, dass es manchen helfen könnte eine Orientierung zu haben, wie man seine Maskulinität positiv leben könnte. Ich persönlich würde es aber für wichtiger halten zu vermitteln, wie man ein Mensch sein kann, der einen positiven "Impact" hat.
Aber das bin nur ich und wie gesagt, wenn es ein Thema für andere ist, ist es sicher wichtig das zu behandeln. Kann mir aber vorstellen, dass es da sicher gute Auseinandersetzungen mit gibt, auch wenn sicher nicht wie in dem Ausmaß wie bei Weiblichkeit, weil momentan Unterhaltungsmedien mit weiblichen Heldinnen noch ein bisschen ungelenk herumprobieren, während man sich bei der männlichen Darstellung schon etwas auf gewohnten Klischees ausruht.
GoodLord
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Re: Männlichkeitsbilder/ „starke“ Männer in Videospielen

Beitrag von GoodLord »

Fände ich sehr interessant, aber mir wäre - im Vergleich zum "Starke Frauen" Podcast mehr Fokus auf die einzelnen Beispiele als auf generelle Beobachtungen/Analysen lieber. Sonst driftet man einfach zu schnell vom Spielebezug weg.
Otis
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Re: Männlichkeitsbilder/ „starke“ Männer in Videospielen

Beitrag von Otis »

Ja, man sollte schon unterscheiden zwischen "mögen als Person" oder "mögen als Teil der Geschichte". (Bei W3 hat man's als Spieler auch ein bisschen selber in der Hand, wie der Geralt so drauf sein mag.)

Die Idee von der "Starken Frau" wurde doch gerade deshalb interessant, weil es sie früher kaum gab und ein gewisser Nachholbedarf bestand. Wäre ein entsprechendes Pendant also nicht eher der "Schwache Mann" anstelle des starken? Wobei durch die historisch starke Männerüberzahl im Medium und vielleicht auch allgemein bei männlichen Figuren wohl meist ein etwas breiteres Spektrum an Charakteren existiert hat als bei den weiblichen, d.h. ein so enges Korsett an Klischees, aus dem männliche Videospielhelden auszubrechen hatten, gab es nicht, dass das Thema das gleiche Gewicht hätte.

(Betonung liegt auf dem Vergleich.)

Andererseits ist es gerade mit Hinsicht auf Gameplay natürlich auch etwas schwierig, Unsicherheit, Schwächen und Weicheit usw. umzusetzen, also evtl. wirklich mal interessant zu besprechen, auch unabhängig vom Geschlecht.
Mauswanderer
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Re: Männlichkeitsbilder/ „starke“ Männer in Videospielen

Beitrag von Mauswanderer »

Otis hat geschrieben: 23. Jan 2023, 20:35 Ja, man sollte schon unterscheiden zwischen "mögen als Person" oder "mögen als Teil der Geschichte". (Bei W3 hat man's als Spieler auch ein bisschen selber in der Hand, wie der Geralt so drauf sein mag.)
Das ist was, was mir auch immer wieder auffällt. "Mein Geralt" ist in jedem TW3-Durchgang von Anfang bis Ende Yennefers treudoofer Schoßhund, der für andere Frauen nur Best Friend sein möchte und am Ende mit seiner Angebeteten Haus und Hof bezieht. Das gibt das Spiel alles her, ohne dass man irgendwas verbiegen oder interpretieren muss. Insofern ist es für jeden, der sich (nur auf Teil 3 bezogen) über Geralts Rumvögelei lustig macht, ein netter, kleiner Spiegel. :D
Blendwerk

Re: Männlichkeitsbilder/ „starke“ Männer in Videospielen

Beitrag von Blendwerk »

Mal eine Frage die mich thematisch umtreibt, wenn ich das hier lese.

Gibt es einen Film/Serie/Spiel wo eine anfangs starke Figur Stück für Stück dekonstruiert wird?

Also Bildlich gesprochen: Filmanfang Hulk - Filmende Bruce Banner. Ich rede hier nicht von den üblichen Rührseligkeiten, wie der tapfere Soldat, der am Ende mit seinem Kind im Arm weint. Wäre ja (auf meine Frage rückführend) ein Charakter der 90 Minuten am Stück scheitert und dann aufschlägt.

Falls jemand einen solchen Tipp in petto hat, bitte her damit.
narretey
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Re: Männlichkeitsbilder/ „starke“ Männer in Videospielen

Beitrag von narretey »

Blendwerk hat geschrieben: 26. Jan 2023, 11:36 Gibt es einen Film/Serie/Spiel wo eine anfangs starke Figur Stück für Stück dekonstruiert wird?
[...]

Falls jemand einen solchen Tipp in petto hat, bitte her damit.
"Brügge sehen und sterben" - ist zwar schon etwas her, dass ich den Film gesehen habe, deswegen weiß ich nicht mehr wie sehr die Protagonisten am Anfang einem Hulk entsprechen,
SpoilerShow
aber der Film beschreibt zumindest die Abwärtsspirale der Protagonisten.
Blendwerk

Re: Männlichkeitsbilder/ „starke“ Männer in Videospielen

Beitrag von Blendwerk »

narretey hat geschrieben: 26. Jan 2023, 14:24
Blendwerk hat geschrieben: 26. Jan 2023, 11:36 Gibt es einen Film/Serie/Spiel wo eine anfangs starke Figur Stück für Stück dekonstruiert wird?
[...]

Falls jemand einen solchen Tipp in petto hat, bitte her damit.
"Brügge sehen und sterben" - ist zwar schon etwas her, dass ich den Film gesehen habe, deswegen weiß ich nicht mehr wie sehr die Protagonisten am Anfang einem Hulk entsprechen,
SpoilerShow
aber der Film beschreibt zumindest die Abwärtsspirale der Protagonisten.
Ein gutes Beispiel. Den habe ich auch neulich erst gesehen. Wunderbares Kleinod is das.
Den schlimmsten Downfall von Hauptcharakteren hat aber "Eden Lake". Das ist der mit Abstand deprimierendste Film, den ich die letzten Jahre sah.

Hat allerdings nix mit Spielen zu tun. Sorry für Off-Topic.
MaxDetroit
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Registriert: 2. Sep 2021, 12:40

Re: Männlichkeitsbilder/ „starke“ Männer in Videospielen

Beitrag von MaxDetroit »

Eldensoul hat geschrieben: 22. Jan 2023, 19:21 Soweit ich es überblicke wurde im Kontext von Videospielen darüber noch kaum debattiert. Gerald von Riva aus Witcher scheint mir ein interessanter Fall zu sein. Offenbar finden viele Menschen Gerald irgendwie cool; würden ihn als starken, als „echten“ Mann betrachten (auch Fans der Netflix Serie stehen auf Gerald und seine Darstellung dort). Die Frage ist, was Gerald scheinbar so anziehend macht und ob er wirklich der Prototyp einer gesunden Maskulinität ist? Man könnte bei ihm ja auch viele toxische Eigenschaften feststellen: Trinksucht, das „Benutzen“ von zahlreichen Frauen für seine Bedürfnisse (auch wenn diese auf ihn ja offenbar ebenfalls wie wild abfahren), emotionale Unterkühlung… und trotzdem mögen so viele Leute diese Figur.
Also das Gerald die Frauen "benutzt" erscheint natürlich aus einer konservativen Perspektive heraus richtig ("ein Mann der viele Frauen hat ist ein Casanova, eine Frau die viele Männer hat gleich eine Schlampe" -aber davon sollten wir uns alle mal lösen, bitte!). Denn wenn man mit einer unvoreingenommenen Perspektive da rangeht, bei der Frauen auch einfach mal einen Mann aus Lust für einen One-Night-Stand "benutzen" können, dann sieht das schon wieder ganz anders aus, gerade bei The Witcher. Hier benutzen einige Hexen ihn absolut nur für ihre persönlichen Gelüste. Z.B. Keira Metz verführt ihn nach allen Regeln der Kunst, und wenn sie mit ihm fertig ist, lässt sie ihn dann einfach mal links liegen. Es gibt auch dazu eine schöne Stelle in den Büchern, wo Yennefer Lust auf Sex mit Gerald hat, der aber gerade nicht will, oder kann, und sie dann einfach seinen Penis steif hext und sich an ihm vergnügt - Interpretation steht natürlich jedem offen. Also für mich ist The Witcher gerade ein Beispiel wo Frauenfiguren gezeigt werden die sich auch dadurch auszeichnen das sie ihre sexuellen Gelüste durchaus offen und offensiv ausleben, und Gerald dafür benutzen, nicht andersherum, wie es gerne oft gedeutet wird. Das Gerald natürlich auch von der zauberhaften Attraktivität der Hexen angezogen wird, ist für mich da kein Widerspruch.

Dazu gibt es noch diese Ebene das Hexen keine Kinder bekommen können und die Hexer keine Kinder zeugen können, dieses Schicksal verbindet sie dann auch abseits der reinen körperlichen Attraktion. Aber so bleibt es meist beim lustvollen Sex, der hier aber ohne Kinderwunsch vonstatten gehen muss.
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IpsilonZ
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Re: Männlichkeitsbilder/ „starke“ Männer in Videospielen

Beitrag von IpsilonZ »

Das sagt für mich aber auch nur aus, dass sich sowohl die Frauen als auch die Männer bei The Witcher anscheinend ziemlich, äh, scheiße benehmen. Also ja, Gerald benutzt Frauen. Und manche Frauen benutzen Gerald.
MaxDetroit
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Re: Männlichkeitsbilder/ „starke“ Männer in Videospielen

Beitrag von MaxDetroit »

IpsilonZ hat geschrieben: 26. Jan 2023, 16:02 Das sagt für mich aber auch nur aus, dass sich sowohl die Frauen als auch die Männer bei The Witcher anscheinend ziemlich, äh, scheiße benehmen. Also ja, Gerald benutzt Frauen. Und manche Frauen benutzen Gerald.
Ja, das kann man so sagen. Die sind halt alle wenig prüde, dafür sehr hedonistisch unterwegs. Das kann man gerne kritisieren, wenn man möchte.
Voigt
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Re: Männlichkeitsbilder/ „starke“ Männer in Videospielen

Beitrag von Voigt »

MaxDetroit hat geschrieben: 26. Jan 2023, 15:49 Denn wenn man mit einer unvoreingenommenen Perspektive da rangeht, bei der Frauen auch einfach mal einen Mann aus Lust für einen One-Night-Stand "benutzen" können, dann sieht das schon wieder ganz anders aus, gerade bei The Witcher. Hier benutzen einige Hexen ihn absolut nur für ihre persönlichen Gelüste. Z.B. Keira Metz verführt ihn nach allen Regeln der Kunst, und wenn sie mit ihm fertig ist, lässt sie ihn dann einfach mal links liegen. Es gibt auch dazu eine schöne Stelle in den Büchern, wo Yennefer Lust auf Sex mit Gerald hat, der aber gerade nicht will, oder kann, und sie dann einfach seinen Penis steif hext und sich an ihm vergnügt - Interpretation steht natürlich jedem offen.
mhm https://www.youtube.com/watch?v=yvWgSNIjIdM
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Ironic Maiden
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Re: Männlichkeitsbilder/ „starke“ Männer in Videospielen

Beitrag von Ironic Maiden »

Blendwerk hat geschrieben: 26. Jan 2023, 11:36 Mal eine Frage die mich thematisch umtreibt, wenn ich das hier lese.

Gibt es einen Film/Serie/Spiel wo eine anfangs starke Figur Stück für Stück dekonstruiert wird?

Also Bildlich gesprochen: Filmanfang Hulk - Filmende Bruce Banner. Ich rede hier nicht von den üblichen Rührseligkeiten, wie der tapfere Soldat, der am Ende mit seinem Kind im Arm weint. Wäre ja (auf meine Frage rückführend) ein Charakter der 90 Minuten am Stück scheitert und dann aufschlägt.

Falls jemand einen solchen Tipp in petto hat, bitte her damit.
Hm, wie wäre es mit den Klassikern: "Hamlet", "Othello", "Macbeth"? ;)

Ansatzweise, aber leider nicht ganz konsequent durchgängig, "Sons of Anarchy"? Ja, das hat in den späteren Staffeln viele Schwächen, aber in guten Momenten ist es eine tolle Dekonstruktion dieser Männergesellschaft und ihrer verlogenen Ideale.
In Wirklichkeit bin ich Janna und podcaste hier ab und zu. Und in echt bin ich auch nicht so grün und flauschig wie auf dem Profilbild. Man kann mich auch auf Bluesky finden.
Blendwerk

Re: Männlichkeitsbilder/ „starke“ Männer in Videospielen

Beitrag von Blendwerk »

Ironic Maiden hat geschrieben: 26. Jan 2023, 17:17
Blendwerk hat geschrieben: 26. Jan 2023, 11:36 Mal eine Frage die mich thematisch umtreibt, wenn ich das hier lese.

Gibt es einen Film/Serie/Spiel wo eine anfangs starke Figur Stück für Stück dekonstruiert wird?

Also Bildlich gesprochen: Filmanfang Hulk - Filmende Bruce Banner. Ich rede hier nicht von den üblichen Rührseligkeiten, wie der tapfere Soldat, der am Ende mit seinem Kind im Arm weint. Wäre ja (auf meine Frage rückführend) ein Charakter der 90 Minuten am Stück scheitert und dann aufschlägt.

Falls jemand einen solchen Tipp in petto hat, bitte her damit.
Hm, wie wäre es mit den Klassikern: "Hamlet", "Othello", "Macbeth"? ;)

Ansatzweise, aber leider nicht ganz konsequent durchgängig, "Sons of Anarchy"? Ja, das hat in den späteren Staffeln viele Schwächen, aber in guten Momenten ist es eine tolle Dekonstruktion dieser Männergesellschaft und ihrer verlogenen Ideale.
Sons of Anarchy hat einen Bodycount wie der zweite Weltkrieg.
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Re: Männlichkeitsbilder/ „starke“ Männer in Videospielen

Beitrag von Blendwerk »

Floki hat geschrieben: 26. Jan 2023, 18:00
Blendwerk hat geschrieben: 26. Jan 2023, 11:36 Mal eine Frage die mich thematisch umtreibt, wenn ich das hier lese.

Gibt es einen Film/Serie/Spiel wo eine anfangs starke Figur Stück für Stück dekonstruiert wird?

Also Bildlich gesprochen: Filmanfang Hulk - Filmende Bruce Banner. Ich rede hier nicht von den üblichen Rührseligkeiten, wie der tapfere Soldat, der am Ende mit seinem Kind im Arm weint. Wäre ja (auf meine Frage rückführend) ein Charakter der 90 Minuten am Stück scheitert und dann aufschlägt.

Falls jemand einen solchen Tipp in petto hat, bitte her damit.
Ehrlich Frage: Wenn die Reise Hulk -> Bruce Benner sein soll. Was ist "besser"? Der Anfang oder das Ende?

Der eine ist roh, zornig und plump, der andere der Mensch dahinter.

Zum Beispiel finde ich die Charakterentwicklung von Tony Montanta in Scarface stark: Vom Aufsteiger hin zum paranoiden Selbstzerstörer.

Oder Walter White in Breaking Bad: Vom biedern Familienvater zum Drogenbaron zum einsamen Würstchen.

Ace Rothstein in Casino geht auch einen ähnlichen Weg, grandios gespielt von Robert de Niro.
Kriminelle Karrieren, Ja. Das passt natürlich.

Ich habe Angel Heart im Sinn, der die Hauptfigur Stück für Stück auseinander nimmt.
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Axel
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Re: Männlichkeitsbilder/ „starke“ Männer in Videospielen

Beitrag von Axel »

Blendwerk hat geschrieben: 26. Jan 2023, 11:36 Gibt es einen Film/Serie/Spiel wo eine anfangs starke Figur Stück für Stück dekonstruiert wird?
Kommt drauf an, was man als "stark" definiert und was Du meinst. Ich finde die Entwicklung von Londo Mollari aus Babylon 5 sehr geil. Am Anfang ein nerviger, aber lebenslustiger und vor allem freier Botschafter der Centauri Regierung, der im Laufe der Jahre immer mehr von Macht korrumpiert wird und sich dabei mit den falschen Leuten einlässt. Am Ende ist er Imperator seiner Heimatwelt, die jedoch in Schutt und Asche liegt. Er selbst wird von einem Symbionten kontrolliert und bringt sich schlussendlich selbst um, da er sein Leben satt hat und abgesehen von kürzesten Zeitperioden keinerlei freie Entscheidungen mehr treffen kann.
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Re: Männlichkeitsbilder/ „starke“ Männer in Videospielen

Beitrag von Blendwerk »

Axel hat geschrieben: 26. Jan 2023, 19:57 Er selbst wird von einem Symbionten kontrolliert und bringt sich schlussendlich selbst um, da er sein Leben satt hat und abgesehen von kürzesten Zeitperioden keinerlei freie Entscheidungen mehr treffen kann.
Könnte der Klappentext einer Staffel Al Bundy sein :D
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Re: Männlichkeitsbilder/ „starke“ Männer in Videospielen

Beitrag von Blendwerk »

Axel hat geschrieben: 26. Jan 2023, 19:57
Blendwerk hat geschrieben: 26. Jan 2023, 11:36 Gibt es einen Film/Serie/Spiel wo eine anfangs starke Figur Stück für Stück dekonstruiert wird?
Kommt drauf an, was man als "stark" definiert und was Du meinst. Ich finde die Entwicklung von Londo Mollari aus Babylon 5 sehr geil. Am Anfang ein nerviger, aber lebenslustiger und vor allem freier Botschafter der Centauri Regierung, der im Laufe der Jahre immer mehr von Macht korrumpiert wird und sich dabei mit den falschen Leuten einlässt. Am Ende ist er Imperator seiner Heimatwelt, die jedoch in Schutt und Asche liegt. Er selbst wird von einem Symbionten kontrolliert und bringt sich schlussendlich selbst um, da er sein Leben satt hat und abgesehen von kürzesten Zeitperioden keinerlei freie Entscheidungen mehr treffen kann.
Babylon 5 habe ich nie gesehen. Ich wollte da immer reinkommen, habe aber permanent in die falschen Folgen reingezappt, so dass ich dachte: Nääää
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Axel
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Re: Männlichkeitsbilder/ „starke“ Männer in Videospielen

Beitrag von Axel »

Blendwerk hat geschrieben: 26. Jan 2023, 20:14 Babylon 5 habe ich nie gesehen.
Beste Serie aller Zeiten verpasst!!!!111
GoodLord
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Re: Männlichkeitsbilder/ „starke“ Männer in Videospielen

Beitrag von GoodLord »

Axel hat geschrieben: 26. Jan 2023, 21:16
Blendwerk hat geschrieben: 26. Jan 2023, 20:14 Babylon 5 habe ich nie gesehen.
Beste Serie aller Zeiten verpasst!!!!111
Solls davon nicht bald ein remake geben?
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