Formatidee: Tagebuch eines Spieleentwicklers!

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monkeypunch87
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Re: Formatidee: Tagebuch eines Spieleentwicklers!

Beitrag von monkeypunch87 »

Also ist der Schritt weg von einem werbefinanziertem Spielejournalismus hin zu einem Spielejournalismus, der Werbung bietet, besser? Nichts anderes wäre dies in meinen Augen. Ich wüsste zumindest nicht, wie man da eine kritische Distanz wahren sollte ohne dem Spieleentwickler anzupissen und gleichzeitig zu verhindern, dass man dem Spiel eine übergroße Plattform bietet. Ich sehe zumindest auch die Gefahr, dass man so in die Let's Play-Influencer-Falle tappt.

Aber ich lasse mich gerne überzeugen, interessant fände ich es auf jeden Fall. :dance:
Ich drücke mich durchgehend unpräzise aus.
Dies ist ein Forum, welches ich in meiner Freizeit besuche, und nicht der wissenschaftliche Nabel der Welt.
Danke für das Verständnis, Goldwaagen bitte bei der Arbeit lassen. :mrgreen:
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Heretic
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Re: Formatidee: Tagebuch eines Spieleentwicklers!

Beitrag von Heretic »

monkeypunch87 hat geschrieben:Also ist der Schritt weg von einem werbefinanziertem Spielejournalismus hin zu einem Spielejournalismus, der Werbung bietet, besser? Nichts anderes wäre dies in meinen Augen.
Ich musste gerade an das Black & White 2-Entwicklertagebuch in der PC Games denken... :mrgreen:

Sicherlich ein interessante Idee. Aber ob sich da tatsächlich ein Entwickler finden würde, der alle Karten auf den Tisch legt?
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Soulaire
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Re: Formatidee: Tagebuch eines Spieleentwicklers!

Beitrag von Soulaire »

Halte ich aber schon für schwierig, wenn Andre und Jochen ihre Meinung dem Entwickler kundtun und dieser sich dann gezwungen sieht etwas zu ändern.
Aber wer weiss, vielleicht würde so ein besseres Spiel herauskommen :p
Zuletzt geändert von Soulaire am 5. Mär 2017, 13:56, insgesamt 1-mal geändert.
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Soulaire
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Registriert: 28. Mär 2016, 06:44

Re: Formatidee: Tagebuch eines Spieleentwicklers!

Beitrag von Soulaire »

Soulaire hat geschrieben:
Heretic hat geschrieben:
monkeypunch87 hat geschrieben:Also ist der Schritt weg von einem werbefinanziertem Spielejournalismus hin zu einem Spielejournalismus, der Werbung bietet, besser? Nichts anderes wäre dies in meinen Augen.
Ich musste gerade an das Black & White 2-Entwicklertagebuch in der PC Games denken... :mrgreen:

Sicherlich eine interessante Idee. Aber ob sich da tatsächlich ein Entwickler finden würde, der alle Karten auf den Tisch legt?
Ein größerer Entwickler würde auch nur wenig Sinn machen, da man mMn nur bei einem kleineren Spiel den Überblick einigermaßen bewahren könnte.
Ich denke aber nicht, dass man etwas passendes finden würde, auch wenn es spannend wäre.
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monkeypunch87
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Re: Formatidee: Tagebuch eines Spieleentwicklers!

Beitrag von monkeypunch87 »

Soulaire hat geschrieben:Ein größerer Entwickler würde auch nur wenig Sinn machen, da man mMn nur bei einem kleineren Spiel den Überblick einigermaßen bewahren könnte.
Ich denke aber nicht, dass man etwas passendes finden würde, auch wenn es spannend wäre.
Und auch hier hätte man die "Gefahr" einem Spiel eine übergroße Plattform zu bieten und kostenlos PR für ein Spiel zu machen, welches sich solch eine PR eigentlich gar nicht leisten könnte und sie aufgrund der "Qualität" eigentlich auch gar nicht verdient hätte.

Bei einem großen Entwickler hätte man wiederum die "Gefahr" instrumentalisiert zu werden.

Was ich mir aber vorstellen könnte wäre ein schon finanzierter Kickstarter.
Man könnte im Nachgang die Kickstarter-Kampagne besprechen und damit die Kickstarter-Finanzierung im Allgemeinen thematisieren und dann den Entwicklungsprozess hinter einer erfolgreichen Kampagne verfolgen. :think:
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GerhardKoepke
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Re: Formatidee: Tagebuch eines Spieleentwicklers!

Beitrag von GerhardKoepke »

Ich finde die Idee sehr spannend, da ich selbst als Projektmanager bei einem Spieleentwickler arbeite und mir sehr...sehr...SEHR häufig an den Kopf fasse, was für Fehleindrücke in den Köpfen der Spieler und sogar bei Journalisten vorhanden sind. Ich bin zwar selbst noch relativ neu dabei und maße mir selbst nicht zu, die Weisheit mit Löffeln gefressen zu haben, doch der Einblick reicht für ein differenzierteres Bild.

"Walkthrough" hat da einen echt guten Ansatz, aber auch da fehlt mir oftmals die "harte Realität". Wolfgang scheint mir ein Idealist zu sein und das ist auch toll, aber manchmal macht man es sich zu einfach, alles auf "den blöden Publisher" oder "die schlechte Story" zu schieben.

Auch in "Runde #105: Warum kriegen schlechte Spiele gute Bewertungen?" fehlt mir die Stimme eines Entwicklers, der mal von den Schwierigkeiten einer Produktion erzählen kann. Zu oft wird aus der Ferne geurteilt und Vermutungen angestellt, die mit der Realität eines mittleren bis großen Entwicklerteams nichts zu tun haben.

Und wenn ehemalige Programmierer einer großen Entwicklerschmiede "auspacken" ist das auch schwierig, denn ganz selten hat man in dem Fall das große Ganze im Blick. Das Zusammenspiel von Management und Publisher. Management und Producer. Producer und Team. Und der Projektmanager dazwischen. ;)

Dabei möchte ich keine Seite verteidigen oder angreifen. Die Spieleentwicklung ist einfach ein hochkomplexer Prozess, der jahrelang gut gehen kann und wegen einem Fehler, einer technischen Schwierigkeit, einer Personalie – oder was auch immer – bricht etwas zusammen, was ab einem bestimmten Punkt verdammt schwer oder eher gar nicht zu fixen ist. Dann muss das Ding raus und Geld einspielen, denn sonst ist die Firma futsch. Idealismus hin oder her – so ist das leider nun einmal.

Ausserdem sehe ich ein riesiges Problem bei den Konsumenten an sich. Alle beschweren sich über Mikrotransaktionen, DLCs oder Season Passes, aber wehe man müsste mal für ein Spiel Vollpreis bezahlen. Dann lieber auf den nächsten Sale oder das Humble Bundle warten oder direkt günstig ergaunerte Keys bei G2A kaufen. Vom kaputten Mobile-Markt muss man gar nicht anfangen.

Sorry, dass es zu einem kurzen Rant wurde, aber man merkt, dass das ein Thema ist, welches es wert wäre, den Konsumenten, Kunden, Spielern...ja Fans näher zu bringen. Wenn man einander besser versteht, steigt das Verständnis füreinander. Das kann nur helfen.

Wenn euch sogenannte "Postmortems" interessieren, gibt es übrigens oft welche in schriftlicher Form bei Gamasutra oder in Videoform auf dem YouTube-Kanal von der GDC. Die sind natürlich relativ kurz und sicherlich auch hier und da gut zensiert, aber immerhin.

Es wird vielleicht generell schwierig, jemanden zu finden, der nicht nur auskunftsfreudig, sondern auch in einer Position ist, detailliert über den Prozess und die Entscheidungen zu sprechen. Ich würde es mir in meiner Position beispielsweise nicht anmaßen. Ich bekomme schon viel mit, aber viele Details fehlen mir trotzdem noch. Und ausserdem möchte ich nicht über ungelegte Eier sprechen und meiner Firma eventuell direkt mit ans Bein pinkeln.
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Desotho
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Re: Formatidee: Tagebuch eines Spieleentwicklers!

Beitrag von Desotho »

GerhardKoepke hat geschrieben:Ausserdem sehe ich ein riesiges Problem bei den Konsumenten an sich. Alle beschweren sich über Mikrotransaktionen, DLCs oder Season Passes, aber wehe man müsste mal für ein Spiel Vollpreis bezahlen. Dann lieber auf den nächsten Sale oder das Humble Bundle warten oder direkt günstig ergaunerte Keys bei G2A kaufen.
Das ist aber auch etwas einseitig. Ich behaupte mal dass heute mehr Spiele gekauft (oft mehr als man spielen kann) und weniger raubkopiert wird als früher. Parallel dazu ist allerdings halt auch das Angebot explodiert.
Spiele die mir wichtig sind werden gerne direkt zum Release gekauft. Gerade Spiele bei denen ich mir unsicher bin ob sie überhaupt ansehen will kommen aus Sales oder von G2A. Und ohne den Schnäppchen Faktor würde ich die allesamt nicht beachten.
Dazu kommen bei mir dann noch zahlreiche Kickstarter Projekte.
El Psy Kongroo
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XfrogX
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Re: Formatidee: Tagebuch eines Spieleentwicklers!

Beitrag von XfrogX »

Finde das ganze auch interessant. Aber denke auch das es schwierig hier ins Konzept passt.

Denke das ist eher etwas das ein spiele Entwickler selber machen sollte. Eben weil es ja auch gute Werbung und Fan Bindung ist.

Glaube aber auch das es vieles dabei gibt das man besser nicht direkt sagen sollte, kann oder darf.

Oder aber man geht das ganze in Vergangenheitsform an. Also irgendein spiel das es schon gibt und so und da bespricht man dann monatlich einen Punkt. Damit hat man dann auch weniger Probleme weil es Werbung ist oder auch wenn mal nen Monat nicht wirklich was passiert.
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Desotho
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Re: Formatidee: Tagebuch eines Spieleentwicklers!

Beitrag von Desotho »

Einfach mal bei Peter Molyneux anfragen ob er ein paar Folgen einsprechen mag. Falls ja könnte Herr Peschke gleich mal seinen Urlaub um paar Monate verlängern.
El Psy Kongroo
Decius
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Re: Formatidee: Tagebuch eines Spieleentwicklers!

Beitrag von Decius »

GerhardKoepke hat geschrieben: Auch in "Runde #105: Warum kriegen schlechte Spiele gute Bewertungen?" fehlt mir die Stimme eines Entwicklers, der mal von den Schwierigkeiten einer Produktion erzählen kann. Zu oft wird aus der Ferne geurteilt und Vermutungen angestellt, die mit der Realität eines mittleren bis großen Entwicklerteams nichts zu tun haben.
Ich weiß nicht, ob das wirklich so eine interessante Perspektive wäre. Ich bin seit 17 Jahren Softwareentwickler und Projektverantworlicher, wenn auch für den Industriebereich, und maße mir an, ein wenig von dem ganzen unendlich vielen Unwägbarkeiten, die die Softwareentwicklung so bringt zu verstehen und habe auch viel Verständnis das Anspruch und Realität, Vision und Umsetzung oft sehr weit auseinanderklaffen.
Nur, als Spieler, der das fertige Spiel vorgesetzt kriegt, ist mir das erstmal halt völlig egal warum das schiefgelaufen ist. Das ist dann interessant in einem Post-Mortem zu einem spezifischen Spiel (Destiny 2 war zB sehr interessant, MEA würde ich super gerne hören).
Wenn das Spiel nicht gut ist, hilft mir das auch nichts, wenn mir der Enwickler erklärt, wie sich der Projektleiter 3 Monate vor dem Alpha-Meilenstein den Arm gebrochen hat und 4 Monate ausgefallen ist und sein Nachfolger sich mit seiner Zweitfrau nach Minsk abgesetzt hat, und die Backendsoftware einfach völlig ungeeignet ist, die verschiedenen Artstudios zu koordinieren, weil es keine chinesischen Schriftzeichen kann. Ich sehe erstmal das das Spiel nicht das ist, was versprochen wurde, und alles andere sind Rechtfertigungen. Oft gute Rechtfertigungen und - siehe Anekdotenpodcast - auch oft sehr unterhaltsam, aber als Perspektive in einem Podcast über Bewertungen finde ich nicht das es fehlt. Vor allem weil die Perspektive dann selbst wieder sehr gefärbt ist - die wenigsten sehen sich selbst oder seine Freunde als die, die ein Problem bei der Umsetzung waren.
MiG001
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Registriert: 15. Jun 2016, 07:49

Re: Formatidee: Tagebuch eines Spieleentwicklers!

Beitrag von MiG001 »

Ich habe vor längerem selber ein paar Jahre als Programmierer bei einem Entwicklungsstudio gearbeitet und arbeite heute als Projektleiter in der Industrie. Mich persönlich würde so ein Tagebuch schon sehr interessieren besonders wenn es in Interviewform wäre. Muss aber nicht wirklich jeden Monat sein, eher z.B Vierteljährlich oder so...
Martin
Beiträge: 78
Registriert: 27. Feb 2016, 20:32

Re: Formatidee: Tagebuch eines Spieleentwicklers!

Beitrag von Martin »

Ich musste hier ebenfalls an die bereits erwähnten Black & White Tagebücher der PC Games denken :D

Es gibt ja einige Kickstarter, die mit ihren Updates ziemlich stark in diese Richtung gehen. Spontan einfallen würden mir insbesondere die Doublefine Adventure Folgen von 2player productions, aber auch die Kickstarter Updates zu Divinity: Original Sin 1/2 von Larian, welche beide frei verfügbar sind (zumindest die Videos). Auf dem Youtube Channel der GDC sind auch einige wirklich gute Post Mortems zu neueren wie älteren Spielen vorhanden.
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