Axel hat geschrieben:Nun, was machst Du, wenn es von den jeweiligen Bands aber schlicht kein Merchandise gibt? Wenn es, wie bei FM-84, jetzt nicht unbedingt Konzerte in der Nähe gibt, etc? Alben bleiben nunmal die Haupteinnahmequelle für Musiker. Ohne Alben keine Musik.
Übrigens ist FM-84 nun in seinem Genre, Synthwave, nicht gerade klein. Nun mag vielleicht hier in Deutschland kaum jemand das Genre kennen, aber international gesehen - gerade im amerikanischen Raum - würde ich Synthwave als durchaus Mainstreamig bezeichnen (spätestens seit Kung Fury). Was man als Außenstehender auch daran siehten kann wie extrem viel diese Künstler auf Bandcamp verdienen. FM-84 steht dort mit seiner Musik immer ziemlich weit oben in den Charts und das will gerade in dem Genre was heißen.
https://fm84.bandcamp.com" onclick="window.open(this.href);return false;
Und das ist okay so, dass er auf der Plattform die Produktionskosten wahrscheinlich um ein 30faches wieder eingespielt hat. Mit Spotify hätte er das nicht gekonnt.
Axel hat geschrieben:Bin ich der Einzige, der das mittlerweile regelrecht absurd findet, wie sehr Podcasts durchkommerzialisiert werden?
Hier haben wir einen ganz absurden Fall. Denn sowas normales wie RSS-Feeds gibt es nur für Backer. Die auch nicht monatlich bezahlen, sondern pro Folge! Auch essentielle Dinge wie Feedback geben (!) gibt es nur für Leute, die ordentlich in die Tasche greifen: Nämlich ab 7€ pro Folge.
Ich verstehe es immer noch nicht. Wo liegt hier der Unterschied? Haben Podcasts aus irgendwelchen Gründen für dich eine geringere Wertigkeit und deswegen kein Anspruch darauf, verkauft zu werden?
Axel hat geschrieben:Um mal die Frage zu beantworten wie ich diese sehr starke Meinung geformt habe: Viele Feierabendgespräche bei nem Bier in ner Kneipe mit Musikern und anderen Leuten aus der Musikindustrie, die man halt so kennt und mit denen man sich so trifft, wenn man gerade in derselben Stadt zu tun hat.
Mach nicht den Fehler, von Einzelfällen auf die Allgemeinheit zu schließen, argumentatorisch bist du da nämlich direkt beim Populismus gelandet. Überspitzt formuliert: "Der eine Muslim hat sich in die Luft gejagt, deswegen sind alle Moslems Terroristen!". Würde sich Spotify überhaupt nicht lohnen, dann gäbe es auch keinen einzigen Musiker mehr auf Spotify. Eine Abschaffung von Spotify & co würde das grundsätzliche Problem auch nicht beheben, sondern ziemlich sicher nur wieder zu einem Aufleben von Napster und Konsorten sorgen.
Die Musikindustrie will in vielen Teilen auch nicht einsehen, dass sich die Zeiten geändert haben und die Goldgräberzeiten vorbei sind. Anstatt aber neue Wege ausfindig zu machen, versucht man auf Biegen und Brechen am alten Modell festzuhalten (ähnlich geartet ist da das Leistungsschutzrecht) und beschwert sich dann darüber, dass sich die Welt ändert. Es gibt vereinzelt Künstler, die das durchaus frühzeitig erkannt haben: Madonna z.B. als sie schon vor Jahren (mind. 10) von einer Plattenfirma zu einer Konzertagentur gewechselt hat.