So, nachdem ich die Pilotfolge nun zu Ende gehört habe, hier meine zwei Pfennig:
Eingangs möchte ich ausdrücklich betonen, dass ich das Konzept sehr gelungen finde. Auch haben mir die beiden Christians als Gäste - jeder für sich - gut gefallen. Die eigene Position nachvollziehbar dargelegt, sich zugleich aber bemüht, Gegenargumente aufzugreifen und, natürlich, zu wiederlegen.
Das Problem (welches andere Hörer ja auch schon angesprochen haben, aber einer mehr schadet ja nicht): Da beide Christians (sehr) ähnliche Positionen vertreten haben, hat die Kombination aus meiner Sicht nur bedingt funktioniert. Es macht halt einen Unterschied, ob beide Diskutanten Position A vertreten und dabei hin und wieder auf Position B eingehen, oder ob ein Diskutant A, der ander hingegen B vertritt.
Das ganze hat dann leider zu der sehr unschönen Konsequenz geführt, dass die Diskussion in der zweiten Hälfte auf ein aus meiner Sicht völlig schiefes Gleis geraten ist. Ausgehend von der (weitestgehend widerspruchslos aufgestellten) Prämisse, dass Leute, die sich gegen Skip-Funtionen wehren, nur auf Bestandschutz aus sind und damit - natürlich! - prinzipiell auch ein Problem mit Diversifikation haben, kriest die Diskussion schließlich nur noch um letzteres. Impizit zieht ihr also den Schluss: Jemand, der sich gegen "Null-Challenges-Modi" wehrt, tut das nur um andere Spieler auszuschließen, weil er seine Gamezh so mag wie er's kennt. Also mag er auch keine Frauen und Schwarzen in teh Gamz.
Klingt übertrieben? Dann hört euch bitte nochmal die Folge an, denn genau das kam bei mir an. Und es bedarf nicht extra der Erwähnung, dass dies dem eigentlichen Ausgangsthema, dem Diskussioneinstieg also, nicht gerecht wird - das zeigt auch die (jedenfalls Großteils) differenzierte Diskussion hier im Forum. Ich wage die Prognose: Hätten die Diskutanten unterschiedlichere Positionen vertreten, wäre es gar nicht so weit gekommen.
Doppelt schade daran ist, dass auch die Diskussion im zweiten Teil der Folge, die sich um den "Kulturkampf", Diversifikation etc. dreht, für sich genommen hörenswert und interessant ist. Die übermäßig pauschale und unnötige Herleitung hat's mir halt versaut - sehr bedauerlich.
Ich denke, es würde dem Format gut tun, Gäste einzuladen, die zu dem jeweiligen Thema unterschiedliche Positionen einnehmen und dabei dennoch argumentativ auf ungefähr gleichem Niveau sind. Dass das nicht einfach ist, kann ich mir denken, dennoch wäre es den Aufwand wert, denke ich.
Aus diesen Gründen lässt mich Andres Aussage
Andre Peschke hat geschrieben:
Das ist der Plan. Also, die beiden Christians sind meine Stammbesetzung.
Andre
nicht unbedingt in Jubelstürme ausbrechen. Nicht, weil mir die beiden Christians als Diskutanten nicht zusagen würden (ich hoffe, dass wurde hinreichend deutlich), sondern weil ich vermute, dass sie auch in anderen games related topics nahe beieinanderliegen.
Zum Abschluss, damit ich hier nicht zu nölig rüberkomme, nochmal ganz klar: Ich mag das Format konzeptionell sehr und hoffe ihr verfolgt das weiter!