JannoTjarks hat geschrieben: ↑18. Mär 2019, 13:12
Nichtsdestotrotz führt die gesamte Diskussion zur Fairness von der eigentlichen Sache ab. The Podcast-Crew machte die Auftritte in ihrer Freizeit und muss nun weitere verwerten, um es gut hörbar zu machen. Spätestens da sollte jeder eigentlich verstehen können, wenn hierfür ein Tribut gefordert wird.
Wobei grade bei Selbständigen da schon die Frage ist, inwiefern so etwas letztlich "Freizeit" ist.
Aus meiner Perspektive - als ebenfalls selbständiger Kreativer: Sobald ich etwas mache, was mit meinem Beruf zu tun hat, ist es schlicht keine Freizeit mehr. Die Frage, die sich regelmäßig stellt, ist eine andere. Nämlich, "Ergibt dieser Zeitaufwand Sinn". Sprich, verspreche ich mir irgendeinen positiven Nutzen davon. Da steht nicht zwangsläufig jedes Mal "Geld" an erster Stelle - das kann genauso "Reichweitenerhöhung", "Werbeeffekt", "eigene Weiterentwicklung" sein. Oder - im Falle von Podcastern - Communitybindung. Oder ganz simpel - Spaß.
Insofern - für Sebastian würde ich das Freizeit-Argument so durchgehen lassen. Aber bei den Chefs - eher nicht wirklich.
Was aber überhaupt nicht bedeutet, dass es die Liveaufnahmen zwangsläufig kostenlos oder im Rahmen des normalen 5-Dollar-Pakets geben muss. Vor dem Köln-Auftritt hab ich hier im Forum mal vorgerechnet, was "zwei Stunden Livepodcast" konkret für die Herren tatsächlich bedeuten dürfte - allein, was Zeitaufwand angeht. Von Fahrtkosten, Übernachtung, Verpflegung gar nicht erst zu reden. Damals meinte irgendjemand, die Bezahlung durch den Veranstalter sei doch durchaus okay. Und nein, das ist sie unter den Gesichtspunkten eben nicht, das wäre sie nur, wenn alle drei in Köln wohnen würden. Insofern ist es durchaus legitim, diesen Zeitaufwand durch eine separate Monetarisierung der Live-Aufnahmen wenigstens bisschen entschädigt zu bekommen.