mfj hat geschrieben: ↑20. Apr 2019, 09:38
Puh, okay...
Ist ja teilweise ganz schön angespannt in diesem Thread,
oder zumindest hat es auf mich eine solche Wirkung.
Weltherrschaft fand ich bislang auch immer gut, dankbar für die Offenheit und Transparenz.
Und auch sehr erstaunt darüber. Freudig.
Es ist einfach wie so vieles an diesem Projekt ein Gegenentwurf zu dem, was sonst so um uns herum und mit uns geschieht. Läuft man durch die Stadt, sieht man überall nur Werbung, geht man ins Netz ebenso...Man soll kaufen, konsumieren, mal handfeste Produkte, mal nur ideelle, mal irgendein verlogenes Image, dass sich Werber ausgedacht haben.. Man wird von gesichtlosen Firmen an einer Hundeleine durch die Kapitalgesellschaft geführt.
Wer gibt schon seine Zahlen und Beweggründe preis?
Ihr macht das von Anfang an, ich finde das ehrenwert und konsequent.
Was ich nur jetzt hier als Reaktion darauf sehe kommt bei mir gar nicht gut an.
Ist das wirklich eine gute Idee, sich so nackig zu machen, wenn man sich im Anschluss dafür derart rechtfertigen muss?
Und was das mit Ninas Gehalt war hab ich nicht mitbekommen und will gar nicht groß nachforschen, scheint mir zu tief und dunkel in dem Graben, den ich dort vermute.
Hab ich da generell was missverstanden? Oder die Leute, die hier solchen Anspruch erheben?
Liegt das an meinem Idealismus? Meiner Naivität?
Das jetzt Patreon, oder Flattr, oder Steady nicht vollkommen uneigennützige Vereine sind, ist mir klar, dass zuviel Geld, dass da durchfliesst, ursprüngliche Maxime unterwandert auch, leider...
Aber ich will dennoch behaupten: Es hat das Potential hier etwas zu durchbrechen, was Neues zu schaffen, Mündigkeit zurückzugewinnen, zurückzugeben.
Allein die Idee ist schon gut. Direkt etwas zu unterstützen, Menschen dabei zu helfen etwas aufzubauen, ohne sich völlig der Gewalt der Marktwirtschaft unterwerfen zu müssen, ohne den Opportunismus, der in ihr herrscht. Mir geht es sehr gut damit einzelne Menschen direkt zu adressieren, nicht Firmen, nicht Images, nicht Konglomerate. Ist diese ganze positive Verschiebung der Prinzipien nicht vorhanden?
Ich finde doch.
Wenn ich für Podcasts Geld gebe, ist das eine Art Spende. Kein Kauf. Kein Anspruch.
Mir gehört dann nichts, es gibt keine Garantie, kein Umtauschrecht, keinen Vertrag, keine Mitsprache, kein Eigentum. Ich kaufe keine Aktien, sitze nicht in einem Aufsichtsrat. Ich gebe was ich will und kann, solange ich will und kann. Ich kann auch was geben, ohne zu nehmen, wenn ich das möchte. Oder umgekehrt.
Es geht hier um ein Zeichen der Dankbarkeit, der Wertschätzung, der Gegenleistung, der Anerkennung.
Ich finde das sehr befreiend. Für beide Seiten!
Dafür braucht es keine Gema, keine GEZ, keine Fahrkartenkontrolleure.
Das ist was Neues. Ein Gegenentwurf.
Ob das schon der Endzustand ist, wage ich zu bezweifeln. Aber es ist ein Anfang.
Sich an The Pod zu beteiligen, oder anderen Projekten, die sich ähnlich finanzieren, ist größer, als der Sandkasten, in dem der einzelne Inhalteproduzent seine Burgen baut.
Wenn das aber darin mündet, dass man dann plötzlich Anspruch erhebt, und sei es nur auf eine eigene Meinung wie es laufen sollte, ist die Angelegenheit von Innen heraus sabotiert worden, finde ich. Unabhängigkeit für die Produzenten der jeweiligen Formate geht in alle Richtungen. Wo ist der Unterschied zu Geldern von Publishern, die gute Wertung von Spielen verlangen, und solchen von Einzelpersonen, die Formate und Inhalte und Haltungen durchsetzen wollen?
Ich kann da keinen sehen.
Kann man nicht einfach die Leute ihr Ding machen lassen und wenn man merkt, dass man damit nicht (mehr) konform geht, sein Geld anderen zur Verfügung stellen?
Freiwillig und ungezwungen?
Ich will jedenfalls bei sowas kein Konsument, kein Abonennt, kein Anteilshaber sein.
Ich will einfach nur Podcasts hören und mich freuen, dass es Menschen gibt, die sowas machen und mit Hilfe von Hörern fortführen können.
Auch wenn ich hier oder da mal was nicht zu 100% selbst lebe.
Mir ist z.B, dieses Wachstumsgehabe von euch, Jochen und Andre nix.
Aber mein Gott, das seid ihr, das sagt ihr ja auch.
Und ich mag die Leute, die ihr ins Boot holt, teilhaben lasst, sich einbringen lasst.
Wollte eigentlich dazu was schreiben, aber nicht als Kritik und jetzt schon zuviel anderes geschrieben. Vielleicht mal wo anders, oder halt nicht.
Macht eurer Ding.
Ich gehe da mit, solange ich kann und will.
Nicht als Bäcker, nicht als Konditor, nicht als Kleingeldmäzen.
Einfach als Unterstützer mit kleiner Münze und großer Wertschätzung...
Weil auch mir das hilft unabhängiger zu werden, eigenbestimmter.
Und weil ihr tolle Sachen macht, die mir viel bedeuten.
Insofern -
LG-Hy