Weltherrschaft XXXI: Alles Live

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Gawain
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Re: Weltherrschaft: Alles Live

Beitrag von Gawain »

ganga hat geschrieben: 12. Apr 2019, 13:13 Bin da bei dir, wobei sich die Kritik ja jetzt auch an Touchscreen in Grenzen hält. Habe eben mal den Thread zur letzten Folge überflogen, da äußern sich fünf Personen mehr oder weniger negativ (und eine Vielzahl von Personen positiv bis sehr positiv)
Bei circa 5.500 Unterstützern von the Pod hält sich das dann doch sehr in Grenzen (klar, nicht jeder ist im Forum, manch einer hat seine Kritik schon an anderer Stelle oder per Mail geäußert, aber trotzdem).
Das stimmt natürlich - ich war überrascht, dass da überhaupt so harsche Kritik war, und hatte das dann wohl auch einfach überschätzt, oder ungesund auf die stillen User hochgerechnet. Andererseits sind stille Hörer, die still bleiben, aber weiter backen, vermutlich einfach zufrieden. :)
ClintSchiesstGut hat geschrieben: 12. Apr 2019, 13:22 Dann führt man auch den 'Was grillt Sebastian heute - Podcast?' ein (Knacken Der Flammen im Hintergrund) oder das Stampfen von Jochens Füßen in Weintrauben bei: 'Auf ein Wein, in Frankreich'
Wenn wir schon bei Wünschen sind: Ich will Jochens neue Kolumne "Monday Morning Rant" von August bis Februar, in dem er mit den Dolphins leidet, die Patriots (zurecht!) anpöbelt und auch ansonsten auf allen Unfug schimpft, der in der NFL am Wochenende so vor sich ging :D
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Sakesleg
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Re: Weltherrschaft: Alles Live

Beitrag von Sakesleg »

ClintSchiesstGut hat geschrieben: 11. Apr 2019, 18:16
Dr. Zoidberg [np] hat geschrieben: 11. Apr 2019, 13:46
ClintSchiesstGut hat geschrieben: 11. Apr 2019, 12:27 Jetzt fragt der ein oder andere vielleicht, ja dann werde doch Backer bevor du 'Spenden' überweist für Gratis Podcasts - Da sage ich... Nö... Ich bin Mr. Old-school und möchte KEINE online Zahlungstransaktionen durch führen.
Heißt das, dass du mit einem ausgefüllten Überweisungsformular zur Bank gehst? :ugly:
Das heißt an 1. Stelle, dass ich keine IBAN irgendwo 'online' angebe. Und ja, ich mache auch kein online Banking. ;)
Da du das jetzt schon mehrfach hier im Forum betont hast würde mich dann doch interessieren warum? Angst vor dem Unbekannten? Oder einfach nur zur Selbstdarstellung als etwas kauzig und verschroben?
Guybrush
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Re: Weltherrschaft: Alles Live

Beitrag von Guybrush »

Lieber Andre, lieber Jochen,

ich bin inzwischen langjähriger Hörer, habe mich allerdings erst nach der letzten WH dazu entschlossen, mich hier im Forum anzumelden. Hatte einfach ein gewisses Bedürfnis, in die Diskussion mit einzusteigen.
Vorneweg wollte ich noch mal betonen, dass ich ein großer Fan bin und das ganze Projekt immer noch für eine tolle Sache halte. Nichtsdesdotrotz hat die letzte WH bei mir ein gewisses Gefühl von Unbehagen und Unverständnis erzeugt. Und das gleich aus mehreren Gründen. Ich kann die Kritik einiger User hier sehr gut nachvollziehen, weil mir die Richtung, die The Pod einschlägt, immer weniger zusagt.

Während es in früheren WH-Episoden großteils um neue Formate und Ideen ging, wurde in dieser eigentlich zumindest indirekt eine komplette Stunde lang nur über Kohle gesprochen (Außer vielleicht der kurze Teil über "Heft in die Hand"). Diese Offenheit ist zwar nach wie vor lobenswert, erscheint mir allerdings inzwischen eher als Lippenbekenntnis. Wurden früher noch konkrete Summen erläutert und aufgeschlüsselt, werden heutzutage eher wage Bruttsosummen als Kostentreiber verargumentiert. Ich würde mich nie anmaßen, zu fordern, dass ihr eure Zahlen komplett offen legen solltet, möche aber dafür sensibilisieren, dass sich der Mehrwert von derart unkonkreten Äußerungen einfach sehr in Grenzen hält. Es scheint mir, als wolltet ihr einfach das früher gegebene Versprechen von "Transparenz" nicht aufgeben, ohne allerdings die damalige Argumentationstiefe zu erreichen. Da würde ich mir einfach eine klarere Ansage wünschen. Z.B. ein: "Unsere Finanzen gehen euch eigentlich nichts an". Das fände ich tatsächlich irgendwie ehrlicher.

Das Narrativ verändert sich zwar schleichend, aber stetig.
Statt ein unabhängiges, journalistisches Projekt zu unterstützen, fühle ich mich immer mehr als Abonnent, bzw. Käufer. Das ist grunsätzlich überhaupt nicht schlimm oder verwerflich. Es verändert nur die Diskussionsgrundlage.
Auch inhaltlich habe ich den Eindruck, dass einige Folgen immer mehr Richtung 08/15-Influencertum abdriften. Der Auftritt in Hamburg war zwar nett, aber weder wirklich gut recherchiert/vorbereitet, noch inhaltlich sonderlich gehaltvoll. Und ein paar Steilvorlagen der letzen Monate sind auch schmerzlich übergangen worden. Z.B. hätte ich mich mal sehr über einen Folge mit Wolfgang zum Anthem-Artikel von Schreier gefreut. Will gar nicht zu sehr auf meine "persönlichen Themenwünsche" eingehen. Das wäre auch unfair. Ist wie gesagt, nur eine komplett subjektive Einschätzung.

Leider muss ich ebenfalls sagen, dass ich eurer Argumentation was die Kosten des Liveauftritts nur bedingt folgen kann. Ich weiß nicht, aber ehrlich gesagt, sehe ich da einerseits ein bisschen mehr den Veranstalter in der Pflicht (der ja schließlich auch ordentlich an den Tickets mitkassiert) und andererseits auch euch selbst. Natürlich müsst ihr am Ende des Tages was verdienen, aber nichtsdesdotrotz seid ihr, meiner Meinung nach (auch euren Backern gegenüber) verpflichtet, kosteneffizient zu arbeiten. Und es tut mir Leid, ich möchte da wirklich niemandem ins Gebälk sch******, aber drei Schnitttage für eine 3h-Podiumsdiskussion sind einfach zu viel. Ich komme selber aus der Videoproduktion und kann das deshalb schon einschätzen. Meiner Meinung nach ward ihr dann einfach nicht gut genug vorbereitet. Das ist eine Kritik, die euch zumindest einmal entgegengebracht werden sollte. Wie ihr deren Legitimität beurteilt, bleibt natürlich euch überlassen.
Eine Pay-What-You-Want-Lösung ist tatsächlich die fairste und beste, die ihr dafür wählen hättet können, von daher möchte ich euch da auch keine Vorwürfe machen (Möchte ich euch eigentlich sowieso überhaupt nicht. Das sind alles gut gemeinte, leider sehr kritische Kommentare, die ich vor allem deshalb verfasse, weil mir The Pod selber sehr wichtig ist).

Alle Beteiligten in dem "Projekt" (auch wenn ich diese Bezeichnung inzwischen nicht mehr sonderlich zutreffend finde) sollen gut davon leben können und Zeit für Qualitätsinhalte haben. Das steht außer Frage. Trotzdem könnte man einen Auftritt, wie den in Hamburg, auch einfach ein bisschen mehr als Community-Pflege begreifen und nicht direkt wieder als Produkt, dessen Fortbestehen gleich mal in monetäre Geiselhaft genommen wird.

Ich entschuldige mich gleich schon mal vorab, falls sich irgendjemand angegriffen fühlen sollte oder meinen Beitrag als unangemessen empfindet.
Das war nicht meine Absicht. Ich wollte lediglich einen Denkanstoß einbringen.
Und weil das bisher ein bisschen zu kurz kam, nun auch ein bisschen Lob: Grundsätzlich bin ich sehr glücklich mit eurem aktuellen Angebot und finde, ihr macht einen guten Job. Freue mich also dementsprechend trotzdem schon sehr auf die nächsten (hoffentlich genauso erfolgreichen) Jahre.

Beste Grüße
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Andre Peschke
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Re: Weltherrschaft: Alles Live

Beitrag von Andre Peschke »

Guybrush hat geschrieben: 12. Apr 2019, 15:44 Während es in früheren WH-Episoden großteils um neue Formate und Ideen ging, wurde in dieser eigentlich zumindest indirekt eine komplette Stunde lang nur über Kohle gesprochen (Außer vielleicht der kurze Teil über "Heft in die Hand").
Naja, das ist doch logisch, oder? Also, dass wir nicht mehr in der Häufigkeit neue Formate ankündigen / besprechen wie in der Anfangszeit. Und Episoden in denen es nur um die Finanzen ging, hatten wir in der Vergangenheit ja auch schon.
Guybrush hat geschrieben: 12. Apr 2019, 15:44Diese Offenheit ist zwar nach wie vor lobenswert, erscheint mir allerdings inzwischen eher als Lippenbekenntnis. Wurden früher noch konkrete Summen erläutert und aufgeschlüsselt, werden heutzutage eher wage Bruttsosummen als Kostentreiber verargumentiert. Ich würde mich nie anmaßen, zu fordern, dass ihr eure Zahlen komplett offen legen solltet, möche aber dafür sensibilisieren, dass sich der Mehrwert von derart unkonkreten Äußerungen einfach sehr in Grenzen hält. Es scheint mir, als wolltet ihr einfach das früher gegebene Versprechen von "Transparenz" nicht aufgeben, ohne allerdings die damalige Argumentationstiefe zu erreichen. Da würde ich mir einfach eine klarere Ansage wünschen. Z.B. ein: "Unsere Finanzen gehen euch eigentlich nichts an". Das fände ich tatsächlich irgendwie ehrlicher.
Hmpf. Das war glaube ich hier einfach der Tatsache geschuldet, dass wir halt nochmal schnell den aktuellen Stand durchgeben wollten, weil das immer gewünscht wurde. Das einzige was uns da in letzter Zeit zu denken gegeben hat waren Kommentare bei denen sich Nina plötzlich verteidigen musste, ob sie ihr Gehalt verdient. Aber das ist eine Diskussion die Jochen und ich noch führen müssen. Ansonsten: Unternehmensberatung haben wir erklärt, warum das nicht konkreter wurde und zB Liveauftritt haben wie den exakten Betrag benannt und kurz vorgerechnet, warum das finanziell nicht passt. Außer, du willst noch die konkreten Reisekosten in Zahlen, sollte das ja gepasst haben.
Guybrush hat geschrieben: 12. Apr 2019, 15:44Das Narrativ verändert sich zwar schleichend, aber stetig.
Statt ein unabhängiges, journalistisches Projekt zu unterstützen, fühle ich mich immer mehr als Abonnent, bzw. Käufer. Das ist grunsätzlich überhaupt nicht schlimm oder verwerflich. Es verändert nur die Diskussionsgrundlage.
Unabhängiges, journalistisches Projekt und Abo/Käufer schließt sich ja nicht aus?
Guybrush hat geschrieben: 12. Apr 2019, 15:44Auch inhaltlich habe ich den Eindruck, dass einige Folgen immer mehr Richtung 08/15-Influencertum abdriften. Der Auftritt in Hamburg war zwar nett, aber weder wirklich gut recherchiert/vorbereite
Das haben wir glaube ich im Vorwort zum Liveauftritt erklärt: Wir haben in Köln gemerkt, dass wir bei ernsten Themen eher eine Podiumsdiskussion abhalten. Für das Livepublikum war der Fokus auf Unterhaltung erheblich cooler. Das haben wir entsprechend für Hamburg nochmal verstärkt. Und im normalen Programm ist es halt ebenfalls ein Balance-Akt. Viele Leute wünschen sich von uns ständig mehr Quiz, mehr Inseln des Schreckens etc. Und solange das Format sind, an denen wir ebenfalls Freude haben, versuchen wir dem nachzukommen, weil wir IMO mehr als genug klassisch fokussierte Dinge haben. Mit Touchscreen haben wir zB eindeutig ein sehr gut recherchiertes Format noch relativ neu im Programm. Git Gud ist nun ebenfalls kein "Influencer Inhalt". Nachgeforscht, Walkthrough ebensowenig...wir hatten vor kurzem einen Sonntagscast über Sexuelle Gewalt mit Nina und Wolfgang, es gab ein Magazin-Spezial zur EU-Urheberrechtsdebatte, morgen erscheint ein weiteres zum DCP. Wir schauen schon sehr danach, dass die Mischung stimmt. Aber es ist heute mehr Mischung und es war früher sicher mehr Monokultur, das stimmt und das ist gewollt - auch von "euch".
Guybrush hat geschrieben: 12. Apr 2019, 15:44Und es tut mir Leid, ich möchte da wirklich niemandem ins Gebälk sch******, aber drei Schnitttage für eine 3h-Podiumsdiskussion sind einfach zu viel. Ich komme selber aus der Videoproduktion und kann das deshalb schon einschätzen.
Dann wirst du's verstehen, wenn ich es ein wenig mehr im Detail erkläre: Wir haben eine einzige Tonspur von der Location bekommen, die unsauber abgemischt war UND zusätzlich eine Interferenz der Steuerkonsole aufgefangen hat. Das bedeutet - jetzt eher für Mitleser erklärt - Lars muss den gesamten Track auseinanderschneiden, um jeden einzelnen Sprecher separat aussteuern zu können. Plus er muss diese technische Störung beheben. Plus das gesamt Mastering.
Guybrush hat geschrieben: 12. Apr 2019, 15:44Meiner Meinung nach ward ihr dann einfach nicht gut genug vorbereitet.
Das ist 100% korrekt, wir wussten vorher ja nichtmal, ob ein Mitschnitt funktioniert etc. Das haben wir ja auch so erzählt.
Guybrush hat geschrieben: 12. Apr 2019, 15:44Trotzdem könnte man einen Auftritt, wie den in Hamburg, auch einfach ein bisschen mehr als Community-Pflege begreifen und nicht direkt wieder als Produkt, dessen Fortbestehen gleich mal in monetäre Geiselhaft genommen wird.
Ich verstehe den Gedanken, dass man das als Community-Goodie sehen kann. Was ich nicht einsehe ist, dass hier irgendwas in "Geiselhaft" genommen würde. Das finde ich unangemessen polemisch.

Andre
bimbes1984

Re: Weltherrschaft: Alles Live

Beitrag von bimbes1984 »

Würde es euch und somit ja auch dem Podcast/Produkt (ich finde es ist heute mehr als nur ein Projekt) nicht helfen, wenn ihr davon Abstand nehmt uns so offen eure Finanzen mitzuteilen?

Ich verstehe schon, dass es hier viele Nutzer gibt, die von Anfang an dabei waren und euch finanziell unterstützt haben und man solche Leute nicht vergraulen will (auch zu recht), nur seid ihr mittlerweile doch mit dem Podcast schon so erfolgreich und habt eine starke Marke aufgebaut, dass ihr es euch evtl. auch einfach leisten müsst und solltet, eure Kunden etwas zu anonymisieren. Ich persönlich finde einfach, dass ihr es nicht nötig habt so offen zu sein....Gehälter z.B. solltet ihr nicht kommunizieren, das geht euch nur im Innenverhältnis etwas an und ich finde gerade hier zeigt die Offenheit bzw. die Community auch ihr hässliches Gesicht, denn sich über das Gehalt von Mitarbeitern aufzuregen gehört sich nicht, das geht nur euch etwas an.

Ich bewundere es, dass ihr dieses Projekt aus dem Nichts aufgebaut habt und ihr seid mein erstes (und einziges) Online-Medium, für dass ich monatlich zahle, ich würde hier aber niemals das Bedürfnis/Recht ableiten, mich in eure internen Finanzen einzumischen bzw. überhaupt davon in Kenntnis gesetzt zu werden.
Voigt
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Re: Weltherrschaft: Alles Live

Beitrag von Voigt »

Ach das sich über das Gehalt empört wurde ist halt dann einmal passiert und hat sich auch gelegt. Klar muss man Finanzen nicht offenlegen, aber ich finde es charmant dass es passiert, und fände es schade wenn plötzlich nixmehr dazu kommt. Sehe halt sonst kein Problem mit Offenlegung von Finanzen.

Dahingehend auch zwei Fragen. In der Folge habt ihr ja nur Pi mal Daumen überschlagen was beides zusammen ist, aber könnt ihr nicht theoretisch einfach sagen: Wieviel kommt von Patreon pro Monat aufs Firmenkonto, und wieviel kommt von Steady pro Monat aufs Firmenkonto? Bei Steady wird ja trotz jährlicher Abos sogar monatlich ausgezahlt. Damit sollte doch relativ einfach zu nachzuschaun sein im Onlinebankeinzug was die Haben Seite sind. Sind zwei Zahlungsaufträge pro Monat.

Das andere was mich etwas wundert wegen Merchandise, könnt ihr das überhaupt machen? Dachte durch GbR seid ihr da blockiert und müsstet erst eine andere Firmenstruktur annehmen?
Guybrush
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Re: Weltherrschaft: Alles Live

Beitrag von Guybrush »

Danke dir, Andre, für die ausführlichen und aufschlussreichen Erläuterungen.

Ich möchte gar nicht auf jeden einzelnen Punkt eingehen, weil ich im Kern eigentlich gar keine konkrete Forderungen formulieren kann/möchte. Ich versuche lediglich, meine Gedanken zu ordnen und mitzuteilen, um mir vielleicht auch selber ein bisschen klarer zu werden, was mich zur Zeit so unter der Oberfläche stört.
Andre Peschke hat geschrieben: 12. Apr 2019, 16:13 Hmpf. Das war glaube ich hier einfach der Tatsache geschuldet, dass wir halt nochmal schnell den aktuellen Stand durchgeben wollten, weil das immer gewünscht wurde. Das einzige was uns da in letzter Zeit zu denken gegeben hat waren Kommentare bei denen sich Nina plötzlich verteidigen musste, ob sie ihr Gehalt verdient. Aber das ist eine Diskussion die Jochen und ich noch führen müssen. Ansonsten: Unternehmensberatung haben wir erklärt, warum das nicht konkreter wurde und zB Liveauftritt haben wie den exakten Betrag benannt und kurz vorgerechnet, warum das finanziell nicht passt. Außer, du willst noch die konkreten Reisekosten in Zahlen, sollte das ja gepasst haben.
Mir ging es eigentlich eher darum, dass ich, ähnlich wie bimbes1984, eigentlich gar nicht unbedingt komplett aufgeschlüsselte Zahlen brauche.
Ich hätte auch kein Problem damit, wenn ihr gar keine Zahlen rausgeben würdet.

Und ich will jetzt nicht anklagend werden. Bitte nicht falsch verstehen. Das ist euer gutes Recht:
Aber ich habe zum Beispiel das Gefühl, dass ihr aktiv vermeidet, konkrete Netto-Gewinne und Ausbezahlungen zu nennen. Vielleicht weil ihr befürchtet, dass sich das mit dem Unterstützungs-Underdog-Narrativ beißen würde?
Dass sich Nina für ihr Gehalt rechtfertigen muss, ist natürlich ungerecht und unangemessen. Als Geschäftsführer sind das aber Fragestellungen, die man sich gefallen lassen muss.
Andre Peschke hat geschrieben: 12. Apr 2019, 16:13 Unabhängiges, journalistisches Projekt und Abo/Käufer schließt sich ja nicht aus?
Nein, natürlich nicht.
Um das zu konkretisieren: Mir ging es um das Wording "unterstützen", das eher den Eindruck einer Spende oder gemeinnützigen Tätigkeit erzeugt und damit schon noch mal anders konnotiert ist als ein "Kauf".
Andre Peschke hat geschrieben: 12. Apr 2019, 16:13 Das ist 100% korrekt, wir wussten vorher ja nichtmal, ob ein Mitschnitt funktioniert etc. Das haben wir ja auch so erzählt.
Ist auch grundsätzlich kein Problem und jedem schon passiert. Nur sollten diese Fehler dann nicht als allgemeine Kalkulationsgrundlage dienen.
Andre Peschke hat geschrieben: 12. Apr 2019, 16:13 Ich verstehe den Gedanken, dass man das als Community-Goodie sehen kann. Was ich nicht einsehe ist, dass hier irgendwas in "Geiselhaft" genommen würde. Das finde ich unangemessen polemisch.
Das stimmt. Bei der Geiselhaft sind mir kurz die Pferde durchgegangen. Sorry dafür.
Um hier vielleicht noch mal einen weiteren Impuls zu geben oder das besser zu formulieren: Querfinanzierung ist absolut gängige Branchenpraxis.
"Game of Thrones" rechnet sich alleine auch nicht. Das ist ein reines Prestigeprodukt, um HBO im Gespräch zu halten. Und ähnlich sehe ich das bei euren Liveauftritten. Diese absolute Notwendigkeit zur Profitabilität eines einzelnen Auftrittes sehe ich so nicht. Eben auch in Kombination mit der oben angesprochenen Transparenz bei den Gewinnen.

Beste Grüße
bimbes1984

Re: Weltherrschaft: Alles Live

Beitrag von bimbes1984 »

Voigt hat geschrieben: 12. Apr 2019, 16:45 Ach das sich über das Gehalt empört wurde ist halt dann einmal passiert und hat sich auch gelegt. Klar muss man Finanzen nicht offenlegen, aber ich finde es charmant dass es passiert, und fände es schade wenn plötzlich nixmehr dazu kommt. Sehe halt sonst kein Problem mit Offenlegung von Finanzen.

Dahingehend auch zwei Fragen. In der Folge habt ihr ja nur Pi mal Daumen überschlagen was beides zusammen ist, aber könnt ihr nicht theoretisch einfach sagen: Wieviel kommt von Patreon pro Monat aufs Firmenkonto, und wieviel kommt von Steady pro Monat aufs Firmenkonto? Bei Steady wird ja trotz jährlicher Abos sogar monatlich ausgezahlt. Damit sollte doch relativ einfach zu nachzuschaun sein im Onlinebankeinzug was die Haben Seite sind. Sind zwei Zahlungsaufträge pro Monat.

Das andere was mich etwas wundert wegen Merchandise, könnt ihr das überhaupt machen? Dachte durch GbR seid ihr da blockiert und müsstet erst eine andere Firmenstruktur annehmen?
Ich nehme die Gehaltsempörung gefühlt häufiger war, zwar nicht immer so direkt, aber unterschwellig eigentlich bei jeder Kritik zu Ninas Folgen....mag aber auch sein, dass ich die Leute da falsch einschätze.
ganga
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Re: Weltherrschaft: Alles Live

Beitrag von ganga »

Voigt hat geschrieben: 12. Apr 2019, 16:45

Das andere was mich etwas wundert wegen Merchandise, könnt ihr das überhaupt machen? Dachte durch GbR seid ihr da blockiert und müsstet erst eine andere Firmenstruktur annehmen?
Verstehe gerade den Zusammenhang überhaupt nicht. Was hat die Unternehmensform damit zu tun ob man Merchandising anbieten kann?
DerSpieler
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Re: Weltherrschaft: Alles Live

Beitrag von DerSpieler »

Es wurde vor einiger Zeit gesagt (ich meine auch in einer Weltherrschaft), dass die Firma rechtlich nur in der Form wie sie aktuell ist (also auf Journalismus zugeschnitten) bestehen bleiben kann wenn höchstens 3% der Jahresumsätze durch Dinge wie Merchandise in die Kassen gespült werden.

Sprich sobald der Absatz durch Merchandise o.Ä. einen bestimmten Betrag überschreitet muss am "rechtlichen Konstrukt" geschraubt werden (ob dazu explizit die Rechtsform geändert werden muss oder ob Stellschrauben im Hintergrund reichen weiß ich nicht).
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ganga
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Re: Weltherrschaft: Alles Live

Beitrag von ganga »

DerSpieler hat geschrieben: 12. Apr 2019, 17:58 Es wurde vor einiger Zeit gesagt (ich meine auch in einer Weltherrschaft), dass die Firma rechtlich nur in der Form wie sie aktuell ist (also auf Journalismus zugeschnitten) bestehen bleiben kann wenn höchstens 3% der Jahresumsätze durch Dinge wie Merchandise in die Kassen gespült werden.

Sprich sobald der Absatz durch Merchandise o.Ä. einen bestimmten Betrag überschreitet muss am "rechtlichen Konstrukt" geschraubt werden (ob dazu explizit die Rechtsform geändert werden muss oder ob Stellschrauben im Hintergrund reichen weiß ich nicht).
Ah danke. Das hatte ich nicht auf dem Schirm oder einfach vergessen. Alles was ich jetzt auf die schnelle in die Richtung gefunden habe bezieht sich auf Konstellationen wo man die GbR nicht gewerblich betreibt und mit dieser 3% Grenze dann als gewerblich eingestuft würde - ist das vllt ne Info aus der Zeit als the Pod noch nicht ein Vollzeitprojekt war?
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HerrReineke
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Re: Weltherrschaft: Alles Live

Beitrag von HerrReineke »

DerSpieler hat geschrieben: 12. Apr 2019, 17:58 Es wurde vor einiger Zeit gesagt (ich meine auch in einer Weltherrschaft), dass die Firma rechtlich nur in der Form wie sie aktuell ist (also auf Journalismus zugeschnitten) bestehen bleiben kann wenn höchstens 3% der Jahresumsätze durch Dinge wie Merchandise in die Kassen gespült werden.

Sprich sobald der Absatz durch Merchandise o.Ä. einen bestimmten Betrag überschreitet muss am "rechtlichen Konstrukt" geschraubt werden (ob dazu explizit die Rechtsform geändert werden muss oder ob Stellschrauben im Hintergrund reichen weiß ich nicht).
Ganz rudimentär vereinfacht in der Hoffnung, dass ich das noch alles richtig zusammenkriege (ansonsten müssen Jochen und Andre einspringen xD):

Ein "Kleingewerbe" in Form einer GbR wird ab einem gewissen Umsatz bzw. einer gewissen Professionalität automatisch eine OHG (Offene Handesgesellschaft), mit entsprechenden rechtlichen Folgen (und vice versa). "Journalist" ist aber ein Freier Beruf, d.h. gerade kein (klassisches) Gewerbe, weshalb auch bei größeren Umsätzen kein Gewerbe angemeldet werden muss und das alles eine GbR bleiben kann - wo jemand anderes, der im selben Umfang Äpfel verkauft, längst eine OHG betreiben würde.

Die 3% sind afaik eine Grenze, ab der ein Finanzamt / Gewerbeamt üblicherweise sagt, dass man offensichtlich sein Geld nicht mehr "nur / primär" als Journalist verdient, sondern eigentlich (auch) ein Gewerbe betreibt - es endet also insoweit die Einstufung als "Freier Beruf" und es gilt wieder das normale Prozedere. Und zu hohe Umsätze aus Merchandise / Werbung etc. pp. würden halt rein theoretisch die Gefahr begründen, dass man dann auch Gewerbesteuer zahlen müsste, sich die Rechtsform (möglicherweise sogar automatisch) ändert etc. pp.
Quis leget haec?
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Re: Weltherrschaft: Alles Live

Beitrag von ganga »

HerrReineke hat geschrieben: 12. Apr 2019, 18:42
DerSpieler hat geschrieben: 12. Apr 2019, 17:58 Es wurde vor einiger Zeit gesagt (ich meine auch in einer Weltherrschaft), dass die Firma rechtlich nur in der Form wie sie aktuell ist (also auf Journalismus zugeschnitten) bestehen bleiben kann wenn höchstens 3% der Jahresumsätze durch Dinge wie Merchandise in die Kassen gespült werden.

Sprich sobald der Absatz durch Merchandise o.Ä. einen bestimmten Betrag überschreitet muss am "rechtlichen Konstrukt" geschraubt werden (ob dazu explizit die Rechtsform geändert werden muss oder ob Stellschrauben im Hintergrund reichen weiß ich nicht).
Ganz rudimentär vereinfacht in der Hoffnung, dass ich das noch alles richtig zusammenkriege (ansonsten müssen Jochen und Andre einspringen xD):

Ein "Kleingewerbe" in Form einer GbR wird ab einem gewissen Umsatz bzw. einer gewissen Professionalität automatisch eine OHG (Offene Handesgesellschaft), mit entsprechenden rechtlichen Folgen (und vice versa). "Journalist" ist aber ein Freier Beruf, d.h. gerade kein (klassisches) Gewerbe, weshalb auch bei größeren Umsätzen kein Gewerbe angemeldet werden muss und das alles eine GbR bleiben kann - wo jemand anderes, der im selben Umfang Äpfel verkauft, längst eine OHG betreiben würde.

Die 3% sind afaik eine Grenze, ab der ein Finanzamt / Gewerbeamt üblicherweise sagt, dass man offensichtlich sein Geld nicht mehr "nur / primär" als Journalist verdient, sondern eigentlich (auch) ein Gewerbe betreibt - es endet also insoweit die Einstufung als "Freier Beruf" und es gilt wieder das normale Prozedere. Und zu hohe Umsätze aus Merchandise / Werbung etc. pp. würden halt rein theoretisch die Gefahr begründen, dass man dann auch Gewerbesteuer zahlen müsste, sich die Rechtsform (möglicherweise sogar automatisch) ändert etc. pp.
Interessant, ich hätte gedacht dass man allein durch die Tatsache dass man einen bzw mehrere Mitarbeiter beschäftigt schon nicht mehr in diesem Rahmen agieren kann.
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Andre Peschke
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Re: Weltherrschaft: Alles Live

Beitrag von Andre Peschke »

Voigt hat geschrieben: 12. Apr 2019, 16:45 Ach das sich über das Gehalt empört wurde ist halt dann einmal passiert und hat sich auch gelegt.
Das hätte besser genau Null mal passieren sollen. War wirklich scheiße und nicht nur einmalig.
Voigt hat geschrieben: 12. Apr 2019, 16:45Das andere was mich etwas wundert wegen Merchandise, könnt ihr das überhaupt machen? Dachte durch GbR seid ihr da blockiert und müsstet erst eine andere Firmenstruktur annehmen?
Man würde dafür ne andere Firma gründen, um das sauber zu trennen.
Guybrush hat geschrieben: 12. Apr 2019, 17:29 Aber ich habe zum Beispiel das Gefühl, dass ihr aktiv vermeidet, konkrete Netto-Gewinne und Ausbezahlungen zu nennen. Vielleicht weil ihr befürchtet, dass sich das mit dem Unterstützungs-Underdog-Narrativ beißen würde?
Dass sich Nina für ihr Gehalt rechtfertigen muss, ist natürlich ungerecht und unangemessen. Als Geschäftsführer sind das aber Fragestellungen, die man sich gefallen lassen muss.
Normalerweise sind das ja Fragen, die sich niemand gefallen lassen muss. Die Diskussion ob wir das in Zukunft anders handhaben und wenn ja, wie, steht noch aus. Deswegen kann ich jetzt nicht direkt hier was hinplappern, das würde dann Jochen vor vollendete Tatsachen stellen. Mit irgendeinem Underdog-Narrativ hat das aber nichts zu tun. Ich wüsste auch nicht, wo wir den groß bedienen? Wenn wir je Underdog waren, dann doch gegenüber der etablierten Presse. Und da sind wir ja nach wie vor winzig.
Guybrush hat geschrieben: 12. Apr 2019, 17:29 Um das zu konkretisieren: Mir ging es um das Wording "unterstützen", das eher den Eindruck einer Spende oder gemeinnützigen Tätigkeit erzeugt und damit schon noch mal anders konnotiert ist als ein "Kauf".
Ich finde, man unterstützt uns, ob man nun "kauft" oder "spendet" oder was auch immer. Ich benutze den Begriff von Anfang an, als es noch tatsächlich eher um eine ideele Unterstützung ging. Inzwischen ist es eindeutig ein Kauf - die Leute bekommen ja mehr als genug an Gegenwert, IMO. Das ich weiter von Unterstützern spreche liegt daher a) an "mach ich schon immer so" und b) ist auch der Begriff der mein Verhältnis zur Community am besten beschreibt.

Guybrush hat geschrieben: 12. Apr 2019, 17:29 Ist auch grundsätzlich kein Problem und jedem schon passiert. Nur sollten diese Fehler dann nicht als allgemeine Kalkulationsgrundlage dienen.
Das nicht. Aber diese Veröffentlichung steht auch noch hinter dem zurück, was meine Idealvorstellung für zukünftige wäre. So oder so: Es geht ja um einen Weg die Liveauftritte finanziell sinnvoller zu gestalten. Selbst wenn wir eine Aufzeichnung mit null Aufwand raushauen könnten - dann ginge es immer noch um die Frage, ob Menschen bereit wären dafür zu bezahlen.
Guybrush hat geschrieben: 12. Apr 2019, 17:29 Diese absolute Notwendigkeit zur Profitabilität eines einzelnen Auftrittes sehe ich so nicht.
Klar. Es gibt ja nichtmal eine Notwendigkeit je wieder live aufzutreten. Optionen stehen alle offen. Die Frage ist ja immer, was für uns und euch die akzeptabelste Lösung ist.

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schneeland
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Re: Weltherrschaft: Alles Live

Beitrag von schneeland »

Nur mal kurz eingeworfen, weil mir das auf der Heimfahrt heute durch den Kopf ging: Ihr habt das so ein bisschen gemacht, aber vielleicht würde es helfen, wenn Ihr Euch für den finanziellen Wasserstand auf eine feste Berechnungsgrundlage (Einnahmen nach Umsatzsteuer, gerundet auf den nächsten 500er oder 1000er) stützen würdet.

Abgesehen davon: als großer Freund von Statistiken würde mich, mehr noch als die Gesamtsumme, freuen, wenn Ihr ein bisschen über die Anzahl der Backer, Abgänge/Neuzugänge, durchschnittliche Unterstützungsdauer (falls Ihr die Statistik überhaupt habt), geschätzte Hörer der freien Folgen vs. zahlende Hörer, etc.
Wäre natürlich mehr Arbeit für Euch, von daher kein Problem, wenn Ihr sagt, dass der Aufwand da nicht gerechtfertigt ist.

Und was die Gehälter betrifft: das ist der Teil, bei dem ich in früheren Weltherrschaften schon das Gefühl hatte, dass das vielleicht ein Stück zu viel Transparenz. Ich finde, die Information "wir verdienen/x verdient weniger als bei einem Verlag/marktüblich/etwas mehr als marktüblich" muss reichen und ist eigentlich schon mehr als man vernünftigerweise erwarten dürfte.
"Hello, my friend! Pay a while, and listen!" (BlizzCon 2018)
"And now our RPG even has NPCs!" (Bethesda, E3 2019)
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Dr. Zoidberg [np]
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Re: Weltherrschaft: Alles Live

Beitrag von Dr. Zoidberg [np] »

Ich finde die Offenlegung der Finanzen gut, weil es für mich zu einem Angebot sinnvoll dazugehört, das sich Unabhängigkeit auf die Fahne schreibt.

Ich bin im Gegenzug sogar eher irritiert, dass es so manche unabhängige, journalistische Angebote gibt, die bei Steady oder Patreon nicht mal die Anzahl der Unterstützer*innen offenlegen.
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Guybrush
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Re: Weltherrschaft: Alles Live

Beitrag von Guybrush »

Tut mir Leid, Andre, aber ich empfinde diese Argumentation ehrlich gesagt als ein bisschen zu defensiv.
Andre Peschke hat geschrieben: 12. Apr 2019, 20:08 Normalerweise sind das ja Fragen, die sich niemand gefallen lassen muss.
Das sehe ich anders.
Es geht ja dabei nicht um die Person Andre Peschke, sondern ausschließlich um deren Funktion in der Gesamtorganisation.
Dass es durchaus ein gewisses berechtigtes öffentliches Interesse an solchen Dingen gibt, leite ich nicht zuletzt etwa aus der Pflicht zur öffentlichen Bilanzierung von Kapitalgesellschaften ab. Ja, ihr unterliegt als GbR (und damit Personengesellschaft) natürlich anderen Vorgaben und ja, selbst als GmbH würdet ihr noch unter den Umsatzzahlen liegen, die eine offene GuV erfordern, nichtdesdotrotz geht es mir im Kern darum, dass die eigentliche Idee grundsätzlich nicht unbedingt so abwegig ist.

Die Frage, ob ihr euren Backern irgendeine Art von finanzieller Rechenschaft schuldig seid, möchte/kann ich gar nicht beantworten. Ich habe nur den Eindruck, dass ihr euch da momentan selber nicht wirklich sicher seid und wollte deshalb anregen, dass ihr das intern vielleicht nochmal neu betrachtet und dann auch klarer kommuniziert. Vor allem auch im Hinblick darauf, dass die eigene Kostenstruktur immer wieder so stark als argumentative Grundlage für produkt- und preisbezogene Entscheidungen herangezogen wird.
Ich finde schon, dass man durchaus diskutieren kann, ob bei einem Projekt, das sich von Anfang an die absolute finanzielle Transparenz auf die Fahnen geschrieben hat, die derzeit kommunizierten Kennzahlen tatsächlich noch sinnvoll und zweckdienlich sind.
Andre Peschke hat geschrieben: 12. Apr 2019, 20:08 Ich finde, man unterstützt uns, ob man nun "kauft" oder "spendet" oder was auch immer. Ich benutze den Begriff von Anfang an, als es noch tatsächlich eher um eine ideele Unterstützung ging. Inzwischen ist es eindeutig ein Kauf - die Leute bekommen ja mehr als genug an Gegenwert, IMO. Das ich weiter von Unterstützern spreche liegt daher a) an "mach ich schon immer so" und b) ist auch der Begriff der mein Verhältnis zur Community am besten beschreibt.
Danke für die Klarstellung. Ich sehe diese Differenzierung zwar als deutlich weniger trivial an, aber das ist natürlich eine komplett persönliche Bewertung, die jeder (Hörer) selbst durchführen kann/darf/muss.
Andre Peschke hat geschrieben: 12. Apr 2019, 20:08 Klar. Es gibt ja nichtmal eine Notwendigkeit je wieder live aufzutreten. Optionen stehen alle offen. Die Frage ist ja immer, was für uns und euch die akzeptabelste Lösung ist.
Keine Ahnung, aber mir stoßen eben genau solche Formulierungen sauer auf, da sie einen gewissen passiv aggressiven Vibe in sich tragen, der der Community größere Verantwortung und mehr Einfluss auf die Entwicklung eurer Planung suggerieren soll, als sie tatsächlich besitzt. Ich glaube, dass ihr durchaus auch ein massives und berechtigtes Eigeninteresse an der Durchführung solcher Veranstaltungen habt und finde einfach, dass die Kommunikation in diesem Punkt nicht unbedingt auf Augenhöhe stattfindet.

Beste Grüße
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Re: Weltherrschaft: Alles Live

Beitrag von IpsilonZ »

Guybrush hat geschrieben: 13. Apr 2019, 11:36 Das sehe ich anders.
Es geht ja dabei nicht um die Person Andre Peschke, sondern ausschließlich um deren Funktion in der Gesamtorganisation.
Dass es durchaus ein gewisses berechtigtes öffentliches Interesse an solchen Dingen gibt, leite ich nicht zuletzt etwa aus der Pflicht zur öffentlichen Bilanzierung von Kapitalgesellschaften ab. Ja, ihr unterliegt als GbR (und damit Personengesellschaft) natürlich anderen Vorgaben und ja, selbst als GmbH würdet ihr noch unter den Umsatzzahlen liegen, die eine offene GuV erfordern, nichtdesdotrotz geht es mir im Kern darum, dass die eigentliche Idee grundsätzlich nicht unbedingt so abwegig ist.

Die Frage, ob ihr euren Backern irgendeine Art von finanzieller Rechenschaft schuldig seid, möchte/kann ich gar nicht beantworten. Ich habe nur den Eindruck, dass ihr euch da momentan selber nicht wirklich sicher seid und wollte deshalb anregen, dass ihr das intern vielleicht nochmal neu betrachtet und dann auch klarer kommuniziert. Vor allem auch im Hinblick darauf, dass die eigene Kostenstruktur immer wieder so stark als argumentative Grundlage für produkt- und preisbezogene Entscheidungen herangezogen wird.
Ich finde schon, dass man durchaus diskutieren kann, ob bei einem Projekt, das sich von Anfang an die absolute finanzielle Transparenz auf die Fahnen geschrieben hat, die derzeit kommunizierten Kennzahlen tatsächlich noch sinnvoll und zweckdienlich sind.
Ich weiß nicht... ich war ja bei dir, was den Eindruck des schnellen "Vorlesens" der momentanen Einnahmen angeht und dass es sich angefühlt hat wie ein etwas liebloses Abhaken, weil die Leute finanzielle Transparenz haben wollten.

Aber ich weiß echt nicht, was es für mich für nen Mehrwert hat zu wissen, wer wie viel am Ende netto ausgezahlt bekommt oder wie hoch die Gewinne sind. Der Begriff "absolute Transparenz" lässt hier für mich viel Raum für Interpretation. Ich habe nie im Leben erwartet, diese Art Informationen zu bekommen und fand die Diskussionen darum dementsprechend auch teilweise ziemlich geschmacklos. Und ich finde es nur richtig, dass man sich das bei The Pod eben nicht gefallen lässt und die Mitarbeiter*innen in Schutz nimmt.
Das Gehalt von irgendeinem der Podcaster*innen geht mich überhaupt nichts an und es wurde mMn auch schon oft genug klargestellt, dass man da nicht so sehr ins Detail gehen will.

Ich glaube übrigens, dass manche Dinge wirklich einfach gemacht haben weil sie einfach Lust darauf haben. Sicher haben so Sachen wie Community-Treffen oder besagte Live-Auftritte positive Nebeneffekte aber ich nehme ihnen durchaus ab, dass sie das machen weil sie es einfach für ne coole Idee halten. Genauso nehme ich ihnen ab, dass sie dachten, dass einen Auftritt aufzubereiten einfach schön wäre und dann im Nachhinein erst gemerkt wurde, wie viel Aufwand da in ne "nette kleine Idee" geflossen ist.
Und genauso würde ich es nicht nur auf passive Aggression schieben, wenn durch ausartende Diskussionen eben die Lust an solchen Live-Auftritten verloren geht. Ganz egal ob es dafür n finanzielles Eigeninteresse gibt oder nicht.
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Re: Weltherrschaft: Alles Live

Beitrag von Rince81 »

Andre Peschke hat geschrieben: 12. Apr 2019, 20:08
Ich finde, man unterstützt uns, ob man nun "kauft" oder "spendet" oder was auch immer. Ich benutze den Begriff von Anfang an, als es noch tatsächlich eher um eine ideele Unterstützung ging. Inzwischen ist es eindeutig ein Kauf - die Leute bekommen ja mehr als genug an Gegenwert, IMO. Das ich weiter von Unterstützern spreche liegt daher a) an "mach ich schon immer so" und b) ist auch der Begriff der mein Verhältnis zur Community am besten beschreibt.
Dem kann ich nur zustimmen. Ich backe seit April 2016, zuerst fürs Altbier und bei Ankündigung eurer Pläne eben für "The Pod". Mir ist klar, dass ich damals sozusagen in "Vorleistung" gegangen bin um zu schauen wo die Reise hin geht. Ich habe aber längst für mich geschaut ob es mir euer Angebot das mittlerweile tatsächlich wert ist und ja, das ist es. Ich sehe mich daher nicht als selbstloser Mäzen, sondern tatsächlich primär als Abonnent.

Dabei erwarte ich als Abonnent, Unterstützer von euch auch Transparenz. Das ihr den Mist nicht macht, den ihr berechtigt an der Branche kritisiert. Das ihr eure Nutzer und Hörer in den Mittelpunkt stellt, nicht Publisher, Werbegelder oder Abrufzahlen. Das ihr eure Mitarbeiter, sei es Fest- oder Teilzeit fair behandelt und angemessen bezahlt und natürlich eine Grundehrlichkeit von euch was das Projekt und die kommende Weltherrschaft angeht. Ist imho alles gegeben. Was ich nicht erwarte ist ein finanzieller Striptease, weder bei Euch noch euren Mitarbeitern. Das geht einerseits keinen was an und scheint mit eher Kontraproduktiv zu sein.
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Re: Weltherrschaft: Alles Live

Beitrag von Andre Peschke »

Guybrush hat geschrieben: 13. Apr 2019, 11:36 Ich habe nur den Eindruck, dass ihr euch da momentan selber nicht wirklich sicher seid und wollte deshalb anregen, dass ihr das intern vielleicht nochmal neu betrachtet und dann auch klarer kommuniziert.
Jo, das hatte ich ja bereits schon selbst gesagt. Da sprechen wir in den kommenden Wochen drüber und werden das Ergebnis dann selbstverständlich auch mitteilen.
Guybrush hat geschrieben: 13. Apr 2019, 11:36Ich finde schon, dass man durchaus diskutieren kann, ob bei einem Projekt, das sich von Anfang an die absolute finanzielle Transparenz auf die Fahnen geschrieben hat, die derzeit kommunizierten Kennzahlen tatsächlich noch sinnvoll und zweckdienlich sind.
Wir haben uns maximal mögliche Transparenz auf die Fahnen geschrieben, mit Blick auf das Vertrauen in den Journalismus. Es ging also darum zu zeigen: Hier fließt kein Cent von irgendeinem Publisher rein etc. Das haben wir allerdings eben auch in einer Zeit angefangen, als es nur Jochen und mich betraf und nicht X Mitarbeiter. Da haben sich die Vorzeichen geändert - auch eben mit Blick auf die Reaktionen die da teilweise aus der Community erfolgen - und deswegen muss tatsächlich eine neue Diskussion zwischen Jochen und mir stattfinden ob wir was ändern wollen und wenn ja, was.

Guybrush hat geschrieben: 13. Apr 2019, 11:36Keine Ahnung, aber mir stoßen eben genau solche Formulierungen sauer auf, da sie einen gewissen passiv aggressiven Vibe in sich tragen, der der Community größere Verantwortung und mehr Einfluss auf die Entwicklung eurer Planung suggerieren soll, als sie tatsächlich besitzt. Ich glaube, dass ihr durchaus auch ein massives und berechtigtes Eigeninteresse an der Durchführung solcher Veranstaltungen habt und finde einfach, dass die Kommunikation in diesem Punkt nicht unbedingt auf Augenhöhe stattfindet.
Mein Problem ist, dass ich nicht wirklich den richtigen Weg sehe, wie ich mit dieser Lesart umgehen soll. Im Grunde ist deine Position ja nur möglich, wenn du meinen Aussagen misstraust. Wenn wir also schon gar nicht die Basis haben, vertrauensvoll miteinander zu sprechen... Du schreibst wir hätten ein "massives und berechtigtes Eigeninteresse an der Durchführung solcher Veranstaltungen" und das marginalisiert meine Aussagen und Erfahrungen. Und daran ist halt nichts passiv-aggressiv, sondern es ist einfach frustrierend wenn ohne weiteren Beleg mal festgehalten wird "das Gegenteil ist richtig". Das muss doch nachvollziehbar sein?

Zumal wir aus meiner Sicht gründlich dargestellt haben, warum die Rechnung aus unserer Sicht schwierig aufgeht: 150 Leute sehen uns live. Menschen, die zu großen Teilen den Podcast bereits finanziell unterstützen und zu fast 100% den Podcast schon kennen. Einen Werbeeffekt gibt es also nicht. Im Falle des Podcast-Festivals wurde der Podcast via lokaler Radiostationen ein wenig mitvermarktet. Feststellbarer Effekt aus unserer Sicht: Null. Kartenverkäufe erfolgten soweit nachvollziehbar ausschließlich über unsere eigene Promo. Finanziell: 700 EUR Umsatz. Reisekosten nach Hamburg pP locker 100-150EUR pro Person (weiß nicht exakt, was Jochen und Seb bezahlt haben). Gewinn also bestenfalls 400 EUR. Sind 133EUR pP. vor Steuern. Für mindestens drei Tage "Arbeit" wenn man Vorbereitung, Anreise etc einrechnet. Ich wette mit dir um jeden beliebigen Betrag, ich verdiene ein Vielfaches davon wenn ich einfach meine Urlaubsvideos als neues Capybara-Sondergoodie hochlade. Und ich hätte vermutlich weniger Diskussion hier im Forum, weil es formal besser in die etablierte Struktur passt. Wenn's mir nur um die Kohle ginge, wäre mit viel weniger Aufwand viel mehr auf anderem Wege zu holen.

Das einzige "massive Interesse" das ich habe ist: Wenn wir da auf der Bühne stehen und im Anschluss die Hörer treffen, das ist geil. Ich hätte gern ein Modell mit dem wir weitere Liveauftritte machen können. Zu dritt, weil ich gern mit mit meinen Freunden auf der Bühne stehen will. Weil auch die Live-Besucher vermutlich das ganze "Ur-Team" sehen wollen. Und da ist es IMO schlicht eben nicht unfair zu sagen: Lasst uns mal schauen, wie das funktionieren kann. Schon gar nicht bei einem Weg, der auf völliger Freiwilligkeit fußt. Das ist doch kein Weg der "der Community größere Verantwortung und mehr Einfluss auf die Entwicklung eurer Planung suggerieren soll". Viel mehr Einfluss als a) vorher die Methode diskutieren, dann b) die Methode wählen die im entsprechenden Thread als bester Konsens hervortrat und c) schlussendlich dadurch zu sagen "um die Option einer zusätzlichen Zahlung abzulehnen, tu einfach gar nichts" kann man doch gar nicht einräumen. Damit das für uns wünschenswerte finanzielle Ergebnis eintritt, müssen die Leute ganz erheblich aktiv werden: Pledges abschließen oder erhöhen, Banküberweisungen vornehmen oder per Paypal Geld abschicken.

Wenn man am Ende aber natürlich jedes communityfreundliche Verhalten zur strategischen Entscheidung umdeutet, dann existiert es nicht mehr. "Ihr seid ein Crowdfunding-Projekt, also ist 'nett sein zur Community' eine Strategie" bedeutet, es gibt einfach nix mehr was ich tun kann, das mir positiv angerechnet wird. Das entzieht unserem Dialog dann jede Grundlage.

Andre
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