Andre Peschke hat geschrieben: ↑11. Nov 2019, 17:08
Wir hatten solche Threads schon öfter. Das "Problem" ist, dass sie meistens auf ein "für mich persönlich ist X uninteressant" hinauslaufen, während aber viele andere dieses X total super finden. Die einen wollen mehr Entertainment, die anderen weniger. Die einen wollen mehr Fokus auf Gameplay, die anderen nicht.
Deswegen habe ich ja im Ausgangspost erwähnt, dass mir bei jedem Punkt irgendjemand widersprechen wird. Ist halt so, wenn die Zuhörerschaft so groß ist und wenn das Projekt mal Entertainment, mal Wissensvermittlung, mal Diskussion und mal irgendwo dazwischen ist. Ihr habt wahrscheinlich dadurch so eine diverse Zielgruppe, dass jede Änderung einem großen Teil schlecht aufstoßen würde.
Hab auch mitbekommen, dass das Feierabendbier als Reaktion auf "die Community" entworfen wurde, aber ich würde mich da halt nicht als Teil dieser Community sehen. Wirkt auf euch wahrscheinlich sehr unfair, wenn die Community A will, ihr uns A gebt, und dann jemand aus der Community sagt, ich wollte A nie.
Letztendlich hatte ich mit dem Titel "MEINE aktuellen Probleme..." darauf gehofft, nicht den nächsten Thread aufzumachen, in dem jeder mal kurz seine Meinung raushaut, was ihn oder sie gerade stört. So habe ich jetzt das Gefühl, dass der Post gar nicht mehr hilfreich für euch ist.
"Hier im Thread wurde es als eher nutzlose Resteverwertung gesehen." Hier möchte ich nochmal relativieren. So böse war das ganz sicher nicht gemeint. Mir ging es nur darum, dass das Konzept nicht NEU ist und deshalb für mich als neues Format nicht funktioniert.
"Und das Feedback ist insofern interessant, weil ich eigentlich gesagt hätte: Die Celeste-Wertschätzung leistet da schon eigentlich viel mehr, als die allermeisten anderen Reviews, indem Timings, Sprungkurven, Anspruchsebenen im Design, Verknüpfung von Spielelementen etc mindestens kurz angerissen werden." Hier greift wahrscheinlich die unfaire Erwartungshaltung meinerseits. Ich lese keine Spieleteste mehr, daher kann es gut sein, dass ihr viel mehr macht als die Konkurrenz. Aus meiner Sicht als Entwickler ist es halt immer noch viel zu wenig. Es ist dann für mich das, was ihr früher als "Wasserkopf-Kind-Diskussion" bezeichnet habt.
"Das im OP erwähnte Gespräch mit Teut Weidemann -> Da wurde Jochen im zugehörigen Thread mehrheitlich dafür gelobt, dass er Teut sehr deutlich auf den Zahn gefühlt hat etc" Das kann ich nicht mal im Ansatz nachvollziehen aber agree to disagree. Würde mich mal interessieren, ob die Reaktion auch so positiv gewesen wäre, wenn es nicht um "Free to Play", dem Hassthema einiger Spieler schlechthin, gegangen wäre.
"Könnten wir auch wieder mehr neues Ausprobieren? Stimme ich grundsätzlich auch zu. Wobei ich da auch wieder sagen würde: Der letzte neue Versuch liegt mit dem Peter-Molyneux-Dreiteiler nicht so weit zurück" Finde ich sehr interessant, weil ich glaube, dass wir hier einem fundamentalen "Problem" näherkommen. Aus eurer Creator-Perspektive mag das ein Experiment sein, es kommt aber für mich nicht so an. Es hat mich einfach an Jochens Reportage zu Trip Hawkins, einer Diskussion in 10JK zu dem Molyneu-Interview, und den Sonntagspodcast zu Entwickler-Persönlichkeiten erinnert. Von daher nichts wirklich neues für mich. Ich fand das Molyneux En Detail übrigens richtig gut, nur sehe ich den Experiment-Teil nicht.
"Wir haben "Aber Warum?" (das auch erst 2019 gestartet ist) in sich schon mehrfach variiert, indem Seb und Jochen eigenen Input geliefert haben." Aber inwiefern ist das ein Experiment oder ein neues Element? Es hat sich doch nur geändert, wer kurioses Spiel X vorstellt. Für mich als Zuhörer macht das überhaupt keinen Unterschied.
" Wir haben mit dem Filmpodcast, Git Gud (ja, fällt weg, aber zeigt ja dennoch, dass wir dieses Jahr neue Dinge entwickelt haben) und Heft in die Hand weitere neue Formate hinzugefügt. Das Feierabendbier ist ebenfalls im Grunde 2019 gestaartet (genau genommen Dez 2018). Ich habe mit Helge in Nachgeforscht mal einfach eine Doppelfolge zum Lesen wissenschaftlicher Studien aufgenommen. Wir haben beim 10-Dollar-Goodie angefangen, Themenfolgen zu machen, anstatt unweigerlich über's Kochen zu reden." Das ist eigentlich schwer wegzuargumentieren, wenn du es so aufzählst und ich kann absolut verstehen, warum es dann auf euch so wirkt, als würdet ihr ganz viel neues probieren. Für mich fällt das 10-Dollar-Goodie weg (weil nunmal 5$-Backer), der Filmpodcast ist für mich einer klassischen Wertschätzung viel zu ähnlich (und Spiele-Verfilmungen finde ich generell unfassbar uninteressant. Da ist es schon ein Riesenkompliment an dich und Christoph, dass ich sie trotzdem höre), das Feierabendbier kann schonmal nichts neues sein, weil es als Rückkehr zu den Wurzeln gedacht ist, und die Themenreihe in Nachgeforscht hat mir sehr gut gefallen, ist aber doch genau das, was ich in diesem Format erwarte (ein Experte wird zu wissenschaftlichen Themen gefragt, die entfernt mit Spielen zusammenhängen). Ein sehr guter und passender Inhalt für das Format aber für mich weit von einem Experiment entfernt. Heft in die Hand ist tatsächlich ein schönes neues Format (hab mir da aber noch keine endgültige Meinung gebildet, weil noch zu wenige Folgen existieren).
"Die Frage die sich mir stellt ist also: War das tatsächlich noch zu wenig, dass man Stillstand konstatiert?" So gemein das klingt, für mich ja. Gerade wenn ich mir die Relation von meiner Meinung nach neuen Formaten zu eingestellten/pausierten Formaten, die ich für innovativ halte, anschaue.
"Wenn wir einfach anfangen, mal Ideen rauszuschubbsen, haben wir danach die nächste Diskussion, wie sehr unsere Qualität in den Keller gegangen ist." Kann ich mir bei gekennzeichneten Prototypen nicht wirklich vorstellen, aber ihr werdet eure Community besser kennen als ich. Es gibt ja auch andere mögliche Lösungen, wie z.B. die Prototypen erstmal an eine kleine Testmenge zu schicken. Dann kriegt ihr euer Feedback, ohne dass sich die "Casual"-Hörer belästigt fühlen.